Mittwoch, 29. Februar 2012

Über Satori

Der Mensch sollte ein Satori - Bewusstsein anstreben nur so kann er sich aus seinen eigenen Zwiespalten, die ihn immer wieder heimsuchen befreien. Mit dem Zustand des Satori beginnt der Mensch sein eigenes Werk zu vollbringen, nämlich sein eigenes Leben zu gestalten. Sartori ist ein Zustand von Harmonie aber jene die im Sartori verharren sind dennoch kritisch gegenüber der Welt, weil Sartori keine Flucht ist sondern einfach eine kosmische Erfahrung. Philosophisch gesprochen ist Satori Erkenntnis. Psychologisch ist Satori eine Brücke zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Mystisch gesprochen ist Satori die Verbindung zwischen dem Kosmischen und Irdischem. Im Satori Zustand beginnen wir uns mit dem Universum zu identifizieren.
hukwa

Waldeinsamkeit

Die Krähen lauern starr im Baum
Die Schwalben kehren bald wieder
Hinter einer Birke liegt eine alte Kreuzotterhaut
Wie Wächter um sie herum
Ein Hexenring von Baumpilzen
Ich bin ganz still
Fast wie ein Strauch
Im Dickicht ein Reh
Holz das bricht
Der Häher schreit
Rotkehlchen weint
Schwarzspecht ruft
Waldeinsamkeit.
hukwa

Phänomenologie und Naturgeister

Es gibt jene Bäume die ich selbst als "Geisterbäume" bezeichne. Sie sind von seltsamen Wuchs, haben Wucherungen und Verformungen die am Stamm des Baumes als Gesichter hervortreten. Auf Spaziergängen habe ich andere Menschen schon oft auf solche Bäume hingwiesen. Sie haben daran keine Gesichte erkennnen können. Als ich die Bäume fotografierte und die entwickelten Fotos diesen Leuten zeigte, die in der freien Natur nur einen Baum gesehen hatten, waren sie sehr erstaunt, als sie die mystischen Verformungen als Gesichter erkannten. Ich habe daraus die Erfahrung gezogen dass nicht jeder Mensch phänomenologisch Sehen kann. Dem Einen fällt etwas auf dem Andern überhaupt nichts.
So ist es auch mit dem "Sehen" von Naturgeistern, nur das diese Technik des "Sehens" noch verfeinerter ist als des phänomenolgische "Sehen". Es dauert Jahre bis sich Naturgeister dem Menschen offenbaren. Wenn wir Naturgeister beobachten schauen wir in eine Parallelwelt hinein, eine Welt neben der unseren, die dennoch im Diesseits existiert.
Für jene Menschen die sagen Naturgeister das sind Hirngespinste, die werden natürlich auch nie welche "Sehen". Es ist ähnlich wie bei den Farben. Jemand der Farbenblind ist, der kann gewiße Farben nicht erkennen, obwohl sie existieren.
hukwa

Dienstag, 28. Februar 2012

Begegnungen mit Elfen - Die Glockenblume Elfe

Es war im September 1994. Der Altweibersommer spannte sein farbenprächtiges Band über die Wälder und es war eine Freude durch die bunten Wälder zu wandern. Es war noch recht früh am Morgen und ich setzte mich für einige Zeit auf einen bemoosten Stein der direkt vor einem kräftigen Weisdornbusch stand. Gleich daneben stand ein alter Holunderstrauch zwischen Hexenröhrlingen und Fliegenpilzen wuchsen im kargen Waldgras einige Glockenblumen. Überall hatten die Waldspinnen schon ihre silberfarbene Netze gespannt in denen sich der Morgentau in schillernden Regenbogenfarben spiegelte. Ich war überhaupt nicht überrascht als sich aus dem Brombeerdickicht das direkt vor mir rankte eine seltsame Gestalt mir näherte. Ich weiß nicht wieso aber mir war irgendwie klar gewesen das ich hier auf Wesen aus dem Elfenreich treffen würde. Es war ja nicht das erste mal das sich mir Naturgeister offenbarten. Ich erkannte eine Elfe von blauer Färbung, fast durchsichtig sie lief direkt auf eine Glockenblume zu und machte sich an ihr zu schaffen. Mir schien als würde sie der Blume etwas unsichtbares entnehmen. Sie war sehr schlank und etwa so groß wie eine Waldmaus. Nachdem sie einige Zeit bei der Glockenblume verweilt hatte, sah sie mich plötzlich an, sie war etwa drei Meter von mir entfernt. Ich konnte ihr direkt in die Augen schauen, die eine Ähnlichkeit mit Eidechsenaugen hatten. Über ihr feines Gesicht zog sich ein Lächeln, dann erkannte ich ihre fast unsichtbaren Flügeln die sich jetzt bewegten. Langsam erhob sie sich in die Luft. Sie sah mich noch einmal an und flog dann in Schmetterlingshafter Art davon. Ich blieb noch eine Weile auf meinem Stein sitzen dann erhob ich mich und lief langsam zu jener Glockenblume bei der sie sich aufgehalten hatte. Erst konnte ich nichts erkennen, doch dann fiel mir auf das gerade diese eine Glockenblume mit ganz feinen Fäden überzogen war, die einen Riss am Stengel der Pflanze zu verdecken schienen. Jetzt wurde mir klar das die Elfe der Blume einen Verband angelegt hatte. Zwischen Pflanzen und Naturgeistern besteht so etwas wie eine Symbiose, die einen sind von den andern abhängig. Daher ist es auch so das bisher nur Menschen die einen besonderen Zugang zur Natur besaßen und besitzen Naturgeister sehen können. Ich denke die Voraussetzung ist es in einem tiefen Einklang und großer Harmonie mit der Natur zu leben, nur dann öffnet sich dem Einzelnen das Reich der Naturgeister.

hukwa

Über Parallelwelten

Während meiner Nachmittagswanderungen möchte ich ganz allein sein. Ich suche dann Wege und Landstriche auf von denen ich weiß das mir hier niemand begegnet. Wenn man mit der Natur kommunizieren will muss man ganz alleine sein, das sich ihr Reich öffnet. Nur so gelingt es einem das Besondere und Seltsame zu entdecken. Es ist eine Phänomenologie des Sehens, in der ich mich dann übe. Nur so, kann man besondere Verwucherungen an Bäumen und Wurzeln oder Steinen erkennen. Es ist als bewege man sich in einer Parallelwelt. In der Atomphysik ist in den letzten Jahren die These von der Existenz von "Mehrfachwelten" in die Diskussion eingeführt worden. Hierunter sind Parallelwelten zu der unseren zu verstehen, die völlig außerhalb der normalen menschlichen Erfahrungsbereiche und jeder Meßbarkeit liegen. Die Naturwissenschaft zweifelt natürlich daran ob es sie gibt, doch wenn man selbst einmal in solche "Welten" eingedrungen ist, weiß man das es sie gibt. Es gibt so etwas wie Selbstgewißheit, die uns eine solche Welt bestättigt. Man muss sich nur auf das Abenteuer des phänomenologischen Sehens einlassen.
hukwa

Montag, 27. Februar 2012

Baumechse

Komm in meinen Zauberwald

Komm in meinen Wald
In meinen nebligen Märchenwald
Wo unter Tannen und Fichten
Auf Moosen zwischen Farnen
In Holunderbüschen
Die Elfen das Lied des erkreislauf singen.

Komm in meinen Wald
In meinen nebligen Märchenwald
Dort werden wir im dusteren Licht der Eiben
Von den Spinnetzen den Tau auffangen
Komm in meinen Wald
In meinen mystischen Märchenwald
Dort wo der Weisdorn die alten Wahrheiten summt.

Wo unter vermoosten Steinen
Die alten Sagen lauern
Und der Häher
Der Schatzkundige
Eicheln versteckt
Komm in meinen Wald
In meinen nebligen Märchenwald
Dort lege ich euch aus Buchenhölzern Runen
Dort lesen wir die Gedichte
Aus dem Buche der Natur.
hukwa

Das Wesentliche

Es ist mir in meinem Leben ein Gesetz geworden das ich es authentisch lebe. Ein verfehltes Leben der Anpassung und Routine, der Banalität, der Oberflächlichkeiten und der unnötigen Sachzwänge habe ich immer meiden können. Jeder muss für sich selbst das Wesentliche in seinem Leben finden. Es ist gefährlich nicht auf seine innere Stimme zu lauschen. Sie ist es die dafür sorgt das unser Leben nicht in einer Sackgasse endet. Das Leben sollte ein verschlungener Waldpfad sein und keine Einbahnstrasse oder gar ein Higway auf dem wir dahin rasen und das Wesentliche nicht mehr bemerken.
hukwa

Sonntag, 26. Februar 2012

Adonis

In dieser Nacht da der Mond kaum merklich im
Abnehmen begriffen ist und die
lauen Winde durch die
dunklen Wälder tanzen
Stieg er herab aus der
Krone eines uralten Baumes
Unter der eine Nymphe im weichen Moos schlief
Bewacht von einem grünen Einhorn
Er wusste um die Vergänglichkeit der Tage
Daher zog er weiter zu den dunklen Waldseen
An dessen Ufer sich die Waldgeister versammelt hatten
Hier wo finstere Wünsche unbekannter Herkunft über den
Wassern schweben
Beschwor er die Elemente
Befahl dem Nordwind sich in die Berge zurück zu ziehen
Der Wald versank in Grabesfinsternis und
Mit rauher Stimme rief er die Demeter
Sowie die Töchter des Okeanos
Er beschwor die Elemente
Bannte das unsterbliche Pferd des Hades
Der ein Sohn des Kronos ist
So traten aus der Erde die Blumen des Frühlings
Mit ihr die Herrin Demeter
Die Tochter der Rheia
Deren Haar in reichen Flechten wächst
Zur Zierde der Bäume
Und der da herabstieg von der Krone des uralten Baumes
War kein anderer als Adonis
Der zur himmlichen Hochzeit aufrief.
hukwa

Was weiß die Eichel vom Eichbaum

Einen Gedanken können wir nur erfassen wenn wir ihn auch erfahren haben. Im Leben ist Erfahrung alles. Was ich erfahren habe dass muss ich verarbeiten, so entsteht Lebenserfahrung, die gleich Wissen ist. Ich spreche von erfahrenem Wissen nicht vom abstrakten Wissen. Ein Organismus ist etwas, das Leben in sich trägt, dennoch weiß er nichts vom wirklichen Leben oder genauer von der "wirklichen Wirklichkeit". Eine Eichel weiß vielleicht nichts vom Eichbaum, wohl hat sie eine Ahnung, wir wissen es nicht. Jeder Organismus ist Wandel, nichts bleibt sich gleich. Wahrscheinlich weiß unser Körper soviel von der Seele wie die Eichel vom eichbaum.
hukwa

Samstag, 25. Februar 2012

Aufbruch ins Wunderland

„Ich habe seltsame und geheimnisvolle Dinge erlebt“, sagte sie zu ihrer Schwester.

„Die sind alle nicht wirklich und auch nicht wahr“, antwortete ihre Schwester.

„Nein, wirklich und wahr sind sie vielleicht nicht“, sagte Alice,

„aber erlebt habe ich sie trotzdem“.

Im Verlauf ihrer abenteuerlichen Erforschung der zu Verrücktwerden widersprüchlichen Welt unterhalb des alltäglichen Bewusstseins erlebt Alice ein ums andere Mal, wie die Dinge auf den Kopf gestellt werden. Ihre gewohnte Einstellung zum Leben scheint Stück für Stück in sich zusammenzufallen. Ihre fehlgeschlagene Versuche , die Regeln der Realität im gesetzlosen Wunderland zu erfahren, bilden für den Leser eine metaphorische Parallele, in der er die zwangsläufig vergebliche Suche nach dem Sinn seines eigenen Lebens erfährt. Das Wunderland ist ein Ort, wo sich die alltäglichen Voraussetzungen, auf die wir gewöhnlich bauen, als leere Illusionen erweisen. Hier reden Tiere. Leblose Dinge haben eine Persönlichkeit, Sein und Seiendes gehen eine Hochzeit ein. Gegenstände und Symbole sind austauschbar. Unsere vertraute Vorstellungen erweisen sich als ungültig und lächerlich, und die Logik führt meist zu falschen Schlüssen. Sobald sich Alice nicht mehr darauf verlassen kann, dass ihre Überzeugungen einen Sinn ergeben, merkt sie, das sie mit dem Verlust der Geborgenheit auch ihre Identität verliert. Durch ihre Abenteuer hallt stets die gleiche qualvolle und verwirrende Frage: „Aber wer bin ich denn“?

Und diese Frage ist wohl eine der wichtigsten die man sich im Leben stellen sollte und nach Möglichkeit auch selbst beantworten sollte.

hukwa

Der Wald als Geheimnis

Der Wald ist ein großes Geheimnis und er offenbart sich jenen, die ihn lieben. Gestern saß ich für einige Zeit unter einer mächtigen Fichte und beobachtete das lustige Spiel zweier Eichhörnchen. Eine solche Stunde der Muse würde ich nicht gegen viel Geld eintauschen. Das meine ich ernst! Denn der Wald ist das letzte Orakel auf dieser Welt, er ist Delphi und Dodonna. Nirgendwo kann der Geist so gut gedeihen wie in den Wäldern. Man muss der Stimme des Waldes nur lauschen können. Die Menschen haben das verlernt. Thoreau schrieb einmal: "Die meisten gesellschaftlichen Umwälzungen vermögen uns nicht zu interessieren, noch weniger uns zu alamieren, aber sag mir, das unsere Flüsse austrocknen oder dass die Fichte in unserem Land ausstirbt, und ich werde aufhorchen". Nun, die meisten Menschen horchen nicht auf, doch jene die aufhorchen das sind die Menschen die der Wald gerne um sich hat.
hukwa

Freitag, 24. Februar 2012

Abendspaziergang durchs Waldtal

Rauschende Bäume am Hang
Euch lausch nich schon mein Leben lang
Archaisch anmutender Sang
Dringt in mein Muschelohr
So vieles das ich schon verlor
Bleib mir erhalten Waldesrauschen
So dass ich als
Sternkind und Steinknabe
Zu euch steige empor.
hukwa

Zu Besuch bei meinem alten Hollerstrauch

Am Vormittag habe ich einmal wieder meinen alten Hollerbaum besucht. Der Holunder ist ein Strauch zu dem ich eine besondere Verbindung seit meiner Kindheit pflege. Volkssagen und Märchen ranken sich um seinen Namen. Bei unseren Vorfahren war der Holunder der "Baum der Holla", also der Frau Holle geweiht. Seine große Verehrung im Volke kann man schon daran ersehen, das sich sein Name im Laufe von tausend Jahren kaum verändert hat, den Holunder geht auf die altdeutsche Form "holun-tar" zurück, wobei Tar soviel wie Baum bedeutet und, und holun, der Genetiv von Holla ist.
Gerne verweile ich bei diesem alten Holunderstrauch den ich nun schon seit vielen Jahren regelmäßig aufsuche. es macht mir immer wieder sehr viel freude solche alten Freunde aufzusuchen, die den Vorteil haben dass sie mich nicht zu schwätzen.
hukwa

Freiheit in den Wäldern

Jetzt im Vorfrühling können wir in den Wäldern eine Freiheit erfahren die es uns erlaubt mit den wesentlichen Dingen des Lebens in Kommunikation zu treten. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Es ist der Geist des März der nun zu wirken beginnt. Hier in den Wäldern, fern dem unbarmherzig laufendem, geräuschvollen Motor der Großstadt finden wir im Vorfrühlingswald nun eine ganz andere Dimension der Kontemplation und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Märkte, der ökonomischen Unsicherheiten wird uns nun der Wald zu einem Reservat das an Beständigkeit erinnert. Es ist die Zeit wo man besonders intensiv das Schöpfungsalphabet von Mutter Natur lesen soll. Hier finden wir die wahre Freiheit, eine Freiheit nicht als ein abstraktes Postulat sondern als gelebte Wirklichkeit. Wir müssen wieder lernen die "Welt in einem Sandkorn" zu erschauen und den Ozean in einem kleinen Waldweiher.
hukwa

Frühling liegt in der Luft

Nun da die ersten lauen Frühlingswinde die Wälder durchwehen, hält mich nichts mehr im Haus. Hinaus in den Wald! Schon am frühen Morgen bewundere ich die Knospen der Sträucher am Waldrand, von denen bald einige aufspringen werden. Die Vögel halten sich mit ihrem Gesang noch etwas zurück, doch in einigen Tagen wird mich an dieser Stelle hier das erste Vogelkonzert erfreuen. Im Konzert der Elemente stimmt der Wald seine Stimme noch mit anderen teilnehmern ab. Die Bäumen sausen und Brausen im Frühjahrssturm und der bergbach rauscht sein altes Lied. Wenn wir die Sprache des Waldes verstehen können wir von diesem Ökosystem nur lernen. Wir müssen nur hinhören was er uns erzählt. Und gerade im Frühjahr hat er uns viel zu erzählen. Die Weidenkätzschen sind schon recht dick und bei sonnigem Wetter schaffen es tatsächlich schon einige Insekten hier sich Nahrung zu holen. An den troddelkätzschen der Haselsträucher machen sich Meisen zu schaffen. Es riecht wieder förmlich nach Leben und manchmal zeigt sich hier und da unter dem Altlaub der putzige Kopf einer Haselmaus. Die Unruhe in der Tier und Pflanzenwelt wird von Tag zu Tag größer, alles sehnt sich nach Bewegung.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Verborgenes in den Buchen

Ich sah den Habicht kreisen
Hoch oben bei den Wolken
Ich lieg im Hain der Buchen
Traumselig heimgesucht
Ich schaue in den Himmel
Wolken im rötlichen Gewimmel
Bald naht das Abenddämmern
Es ruft aus alten Tagen
Wie eine Melodie
Die Kindheit kehrt nie wieder
Und doch ist da ein Schimmern
Ein fahles weißes Glimmern
Ein entzückendes erinnern
An meine Kindheitstage
Als wär verborgen im Gedächtnis der Buchen
Eine Schatzkiste die ich heute erst entdeckt.
hukwa

Geheimnis der Natur

Meine Ansicht von Natur ist nicht eine in die man im Rousseauschen Sinne einfach "zurückkehren" kann, sonder man muss sie "sehen" lernen um sie zu begreifen. Man kann sich ihrer nicht bemächtigen: man kann sie schon gar nicht mit den Werkzeugen der Wissenschaften durchdringen, man muss sie lieben, man muss ein Gefühl zu ihr aufbauen. In dem ich das Geheimnis der Natur erfasse, ergründe ich das Geheimnis meines Seins, das ja in der Natur verborgen liegt.
hukwa

Mittwoch, 22. Februar 2012

pulchritudo splendor veritatis

Anrufung der Nachtgeister

Und sind die Verse heiß wie Glut
Und deine Worte schwer wie Blut
Die du als Dichter schenken tust
Sind sie erfüllt von Liebes Spur
Sie machen niemals mehr das gut
Was du im Leben dir zerbrachst
Und wandelst auch die goldenen Ufer des Akragas lang
Zur schönen Stadt Agrigent hin
Und rufst im heiligen Ritual
Den Empedokles an
So deine Worte schwer wie Blut
Lausch auf das Echo
Was erzählt es dir?
hukwa

Wenn das Holz flüstert

Jetzt wo das Frühjahr naht bin ich oft schon zwischen 4. und 5. Uhr Morgens in meiner Holzwerkstatt. Eine heiße Tasse Kaffee in der Hand, ziehe ich tief den Duft der verschiedenen Hölzer in mich ein. Es sind keine einfachen Hölzer, jedes Stück ist ausgewählt und gesammelt: Kirschholz, Nussbaum, Linde, Buche, Eiche und andere. Skurrile Wurzeln, Astholz, Hölzer aus fremden Ländern die auf seltsame Art zu mir gelangten. Bäume drücken alle Arten von Gefühlen aus, geht es mir durch den Kopf und ich trinke einen Schluck Kaffee. Da ist ein Stück einer fast 500 jährigen Sequoia ein Freund schenkte sie mir, Kraft ist ihr Ausdruck. Ein Weidenstrunk zeigt Elastizität an, Die Akazie neben an, mag ich sehr, ich stelle mir sie vor wie sie im Wald steht, mit ihren fröhlichen Blättern in der Morgendämmerung und ihren wehrhaften Stacheln. Das Holz der Linde erinnert an duftende Frühlings und Sommernächte. Die Zyppresse wirkt feierlich und das Holz der Eibe düster. Stark und trutzig die getrockneten Eichenstämmme die ich gerne für Maskenschnitzen nutze. Die Buche elegant, daneben ein Stück Kiefer, der Baum des Merlin. Tanne, Fichte, Ahorn alle sind hier um mich versammelt und warten darauf das ihnen neues Leben eingehaucht wird in Form der Skulptur. Dem Künstler spricht das Holz in seiner Sprache zu, es flüstert durch seine Jahresringe und offnebart ihm seine Geheimnisse.
hukwa

Die innere Realität während des Maskenschnitzens

Ich habe damit begonnen eine Reihe von Masken und Totems zu schnitzen. Das nahende Frühjahr treibt mich zur Arbeit am Holz. Ist es im Sommer der Stein so im Frühjahr und Herbst das Holz dass mich ruft. Auch eine Reihe von Assemblagen gehört zu dieser Reihe von Werken dazu. Es ist eine initatische Arbeit die viel Freude bereitet. Die Initation führt uns auf den Weg der Erkenntnis, in dem sie mit den Bildern die aus dem Unbewussten sich hervordrängen Seelenkräfte in Bewegung setzt. Auf diese Weise kommt es immer wieder zur erneuerung des innerlich Geschautem, die Masken die ich schnitze entspringen einer inneren Realität. Heute Abend werde ich die erste Reihe dieser Arbeiten in meinen Gesamtkunstwerkblog posten.
hukwa

Dienstag, 21. Februar 2012

Im Elfenwald

Komm in den Elfenwald
Wo die Bäume sind so alt
Folg mir in den Zauberwald
Durch den das Lachen der Elfen schallt
Dort im dustern Fichtentann
Wo das Einhorn sich versteckt
Gleich dahinter sich die Wiese erstreckt
Auf der die weiße Nebel steigen
Dort wo glutrot der Aronstab blinkt
Und die Elfin dir zu winkt
Das Rotkehlchen sein Lied singt
Hier tanz mit im Elfenreigen
Hier wo Feen und Gnome weilen
Auf dem Einhorn darfst du reiten
Mit der Windsbraut durch Büsche eilen
Wo das alte Schloss noch steht
In dem einst Schneewittchen weilte
Hier im tiefen Elfenwalde
Lausche nun den alten Lidern
Höre was die Bäume sprechen
Schließ die Augen und kehr ein
Diese Welt ist nun ganz dein.
hukwa

Einsamkeit

Jetzt schlafen alle Nymphen
Der Winter ist bald vollbracht
Die Sommerträume ruhen noch
In uralt verinnerlichter Nacht
Des Winters greises Haupt weicht bald
Lässt sich in Waldesschluchten nieder
Willkommen Einsamkeit
Schick mir das grüne Einhorn
Damit ich seinen Erzählungen lauschen kann.
hukwa

Montag, 20. Februar 2012

Über die Gewissheit meiner Traumerfahrungen - Paläontologie der Seele

Ich bin fest von einer Paläontologie der menschlichen Seele überzeugt. Irgendwie ist alles in uns „geschichtet“. Schon Nietzsche sagte: „Im Schlaf und Traum machen wir das Pensum früheren Menschentums noch einmal durch“. Weiter sagte er: „Der Traum bringt uns in ferne Zustände der menschlichen Kultur wieder zurück und gibt ein Mittel an die Hand, sie besser zu verstehen“.

Über meine Träume und meine Ahnungen bin ich mir sicher dass ich schon oft in diese „fernen Zustände der menschlichen Kultur“ gereist bin. Mein Leben lang habe ich mich für jene Momente immer besonders offen gehalten in denen die große Vergangenheit der Menschheit in mir aufdämmert.

Der Paläontologe Edgar Dacque glaubte durch Zergliedern von Mythen und Sagen einen „paradiesischen“ Restbestand in der menschlichen Seele aufgedeckt zu haben; er schrieb dem Urmenschen den Besitz „paradiesischer Kräfte“ zu, eine Natursichtigkeit, die näher ans Wesen der Natur heranreiche als der heutige Menschenverstand. Als letzter Rest jenes inneren Schauens gilt ihm der Tieftraum und das Hellgesicht. Träume, die aus der Sphäre des Unbewussten im Menschenwesen stammen, erschließen uns den Schatz seelischer Inhalte, welche die Menschenseele im Laufe der Stammesgeschichte gesammelt hat. Aus diesem Gattungsgedächtnis sollen sich die großen Mythen ins Bewusstsein gedrängt haben. Sie erzählen in einer Symbolsprache, die wir heute nicht mehr verstehen, wie Mensch und Natur einst zueinander standen. Auch nach C.G.Jung ist die Einzelseele keineswegs eine Tabula rasa, auf die sich nur die rein persönlichen Erfahrungen des Einzellebens einzeichneten. Sie soll vielmehr beladen sein mit den Erfahrungen der ganzen Stammesentwicklung vormenschlicher und menschlicher Art, mit den Instinkten, Trieben und Ideen (Archetypen) auch dieser Geschichte. Das „kollektive Unbewusste“ ist für diese Psychologie der Entstehungsgrund der menschlichen Mythen. In den Träumen des Tiefschlafs soll die mythische Tiefenschicht aus ihrer Verborgenheit heraustreten und von sich Kunde geben.

Das ich mich an verschiedene frühere Leben erinnern kann, ist für mich keine Annahme von irgendetwas sondern einfach die Gewissheit meiner Traum- und Selbsterfahrung.

hukwa

Mond über Waldweiher

Der Mond hat sich verkrochen
Hinter Wolken schäumender Flut
Als wäre er versunken
In nächtlich silberner Glut.

Der Waldwoog fängt sein Schatten
In seiner wässrigen Gruft
Die Silberweide leuchtet
In winterlich wässriger Luft.

Ich sitz am Quell des Weihers
Lausch tief in mich hinein
Hör zu dem Flüstern der Bäume
Sie erzählen mir ihre Märchenträume.
hukwa

Samstag, 18. Februar 2012

Im Innern des Baumes


Meine alte Meditationseiche
hukwa

Die andere Seite der Natur

„Es war, als ob aus dem Innern des Baumes fast unmerkliche Schwingungen in ihn übergingen…so schrieb Rainer Maria Rilke…er meinte nie von leiseren Bewegungen erfüllt worden zu sein, sein Körper wurde gewissermaßen wie eine Seele behandelt und in den Stand gesetzt, einen Grad von Einfluss aufzunehmen, der bei der sonstigen Deutlichkeit leiblicher Verhältnisse eigentlich gar nicht hätte empfunden werden können. Dazu kam, dass er in den ersten Augenblicken den Sinn nicht recht feststellen konnte, durch den er eine derartig feine und ausgebreitete Mitteilung empfing; auch war der Zustand, den sie in ihm herausbildete, so vollkommen und anhaltend, anders als alles andere, aber so wenig durch Steigerung über bisher Erfahrenes hinaus vorstellbar, dass er bei aller Köstlichkeit nicht daran denken konnte, ihn einen Genuss zu nennen. Gleichwohl, bestrebt, sich gerade im Leisesten immer Rechenschaft zu geben, fragte er sich dringend, was ihm da geschehe, und fand fast gleich einen Ausdruck, der ihn befriedigte, vor sich hinsagend: er sei auf die andere Seite der Natur geraten.“

Was uns Rilke in seinem Essay „Erlebnis“ hier erzählt, ist genau dies was wir unter kosmischen Bewusstsein verstehen. Ein Moment, eine Minute, eine Stunde tritt an uns heran die mit einem Mal unser ganzes bisheriges Weltbild verändert. Die uns hinter die „Welt hinter der Welt“ entführt, eben zur „anderen Seite der Natur“. Wer solche Momente erleben kann und darf, dem ist es möglich Dinge zu sehen die den profanen Augen der Anderen auf immer verborgen sind. Man kann hier von einer hellsichtigen Daseinsform sprechen, von Menschen die eben mehr sehen als andere. Erwachte nicht auch der Buddha unter einem Feigenbaum aus einem allzumenschlichen Alptraum um endlich die wirkliche Wirklichkeit und Realität zu erkennen? Und die andern, die solche Feinheiten nicht wahrnehmen können? Nun, sie wandern weiter im Dunkeln oder sie machen sich auf und versuchen es selbst mit dem „Schauen“ in die „andere Wirklichkeit“. In diesem Sinne sind Bäume Vermittler, sie scheinen tatsächlich eine Art von „Kanal“ zu sein der, bewusstes und Unbewusstes miteinander verbindet, das Profane mit dem Heiligen und das Alltägliche mit einer nichtalltäglichen Wirklichkeit.

In seinem Buch „Die Mythologie der Bäume“, schreibt Jacques Brosse, …“aus dem bisher gesagtem geht hervor, dass die Bäume gemäß den archaischen oder traditionellen Vorstellungen, die dem entsprechen, was man in Ahnlehnung an Claude Levy-Strauss „das wilde Denken“ nennen kann, bewohnt sind, dass sie eine „Seele“ haben. Ein solcher Glaube, der nur in verblichenen Spuren in der Folklore überlebt hat und im Verschwinden begriffen ist, scheint für uns in die Kategorie des überholten Aberglaubens zu gehören. Aber könnte eine so radikale Skepsis nicht ihrerseits binnen kurzem überholt sein? Ab 1900 führte ein bedeutender indischer Forscher, der wichtige Werke über die Physiologie der Pflanzen verfasst hat, dreißig Jahre lang Experimente durch, deren Schlussfolgerungen G.B.Shaw und Henri Bergson begeisterten. Seine Forschungen haben in der Tat gezeigt, dass die Pflanzen Empfindungsfähigkeit und sogar ein gewisses Erinnerungsvermögen besitzen- also eine sehr elementare Form des Seelenlebens-, so dass dieser Physiologe postulierte, bei den Pflanzen gebe es so etwas wie einen nervösen Mechanismus. Inzwischen wurden die Experimente Jagandis Chandra Boses durch amerikanische Wissenschaftler bestätigt und ergänzt.“

hukwa

Freitag, 17. Februar 2012

Ouvertüre der Naturgeister

Hörst vom Berge du die Stimme
Hör das Echo wie es schallt
Unter Eichen rauscht es leise
In den Baumkronen singts der Wind
Lausch dem Lied von Mutter Erde
Höre wie der Fluss es singt
In die Täler singts wie Nebel
In die Höhen steigts wie Rauch
Aus den Lüften kommen Sylphen
Aus der erde steigen Gnomen
Aus den Flüssen kriechen Nixen
Auf den Bäumen sitzen Wichte
Und plötzlich mit einem Male
Fängt der Sturm zu tosen an
Dann bist du als Gast
Im nebligen Walde
Bei der Ouvertüre der Naturgeister dabei
Sakramente die uns binden
Uns zu Eintagsfliegen verdammen
Verschwinden in der Stille der Nacht
Wenn die Geister wieder erscheinen
Erkennen wir des Geistes Macht.
hukwa

Donnerstag, 16. Februar 2012

Der philosophische Mensch


Es liegt mir fern den Menschen einzuordnen dennoch, spüre ich oft das ich es tue, in drei Kategorien.
Der Triebmensch.
Der ökonomische Mensch.
Der philosophische Mensch.
Der Triebmensch wird geleitet von seinen Trieben. Er lebt, er meint er denkt aber er weiß überhaupt nicht was denken eigentlich ist.
Der ökonomische Mensch begegnet uns oft. Er ist ein mit bürgerlicher Vernunft versehener Roboter. Sein Gott ist die Ökonomie, vor allem seine persönliche Ökonomie, in ihr lebt er und diese lebt ihn. Wenn er einen Baum anschaut, erkennt er für einen gewissen Moment dessen Schönheit, doch diese Erkenntnis weicht schnell dem Gedanken, für was ist dieser Baum mir nützlich. Er liebt seine Kinder doch er rechnet den ganzen Tag was Kosten mich meine Kinder. Insgesamt ist er zufrieden, schließlich strebt er ja nicht nach Erkenntnis, sondern nur nach seiner kleinen ökonomischen Welt.
Der philosophische Mensch ist der werdende Mensch. Der Mensch der in einer Metamorphose lebt und sich dessen bewusst ist. Er weiß um seine Entelechie:
"Werde der Du bist."
Ab einem gewissen Stadium seiner Existenz weiß der philosophische Mensch, er ist ein ganz anderer, als jener zu dem ihn seine Erziehung und das moralische Gebäude der Bürgerlichkeit machen wollen. Eben: "Werde der Du bist." Er hat immer wieder Tiefe Momente in seinem Leben, wo es ihm ergeht wie im Schmetterlingstraum des Dschuag Dse: "Einst träumte Dschuang Dse, das er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von Dschuan Dse. Plötzlich wachte er auf: Da war er wirklich und wahrhaftig Dschuang Dse. Nun weiß er nicht, ob Dschuang Dse geträumt hat, dass er ein Schmeeterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt, hat dass er Dschuang Dse sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dse und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge."
Der philosophische Mensch weiß das sein Leben eine Verpuppung ist, ähnlich der eines Insektes oder einer Schlange die sich ja mehrmals in ihrem Leben häutet. gerade die Biologie bietet hier eine Metapher der Umwandlung, diese findet dann statt wenn neues Wachstum bevorsteht.
"Bei den meisten Insekten ist die Kutikula so hart und straff anliegend, dass sie in regelmäßigen Abständen abgelegt werden muss, damit das Tier wachsen kann. Dieses periodisch wiederkehrende Abstreifen der Haut... nennt man Häutung. Der erste Schritt bei der Häutung besteht darin, dass sich unter der alten Kutikula eine neue bildet. Diese neue Kutikula ist weich, weiß und flexibel; sie lässt sich dehnen. Durch Poren in der neuen Kutikula dringen Enzyme, welche die außen befindliche Kutikula weitgehend auflösen. Durch Aufnahme von Luft... oder durch Bewegung, die Blut in einen bestimmten Körperteil pressen, bringt das Insekt die alte Kutikula zum Platzen...
Un mittelbar nach der Häutung ist das Insekt seinen Feinden wehrlos ausgesetzt, da es sich nicht bewegen kann und über keinen Schutzpanzer verfügt. Insgesamt gesehen bildet die Häutung einen der kritischsten Abschnitte im Leben des Insekts, und die Biologie dieses Ereignisses ist in seinem natürlichen Auftreten wohl viel komplizierter, als man heute annimmt." (Url Lanham: The Insects;)
Der philosophische Mensch weiß sehr genau das er teil der Natur ist, doch er weiß auch um seine Über – Natur. Er weiß er ist irdisch, doch ein untrügliches Gefühl sagt ihm er ist auch Überirdisch. Denn in mir ist etwas das nicht nur von dieser Welt ist. Daher ist seine Vernunft als auch seine Moral eine andere als die des Triebmenschen oder des bürgerlichen Menschen.
Ähnlich wie Bergson, bin auch ich der Meinung dass es zwei unterschiedliche moralische Ebenen gibt. Nämlich: Die bürgerliche Moral und die persönliche Moral.
Die bürgerliche Moral beruht auf einem von der Gesellschaft ausgeübten Druck. Es ist sozusagen eine Gewohnheitsmoral der man sich einfach anpasst. Die ihr entsprechenden Handlungen werden automatisch ohne darüber nachzudenken ausgeführt. Sie ist absolut unpersönlich. Ihr Sinn ist die Erhaltung des bürgerlichen Lebens, also eine kritiklose Moral.
Die persönliche Moral ist eine von der Gesellschaft nicht Abhängige schöpferische Moral.
Sie verkörpert sich im philosophischen Menschen. Sie geht hervor aus dem unmittelbaren Erfassen der Wirklichkeit (hier ist nicht die Realität im üblichen Sinn gemeint). Sie weiß um die Ganzheit von Mensch und Leben.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Vernunft. Der Triebmensch ist meist vernunftlos. Der bürgerliche Mensch hält sich an "das Vernünftige", der philosophische Mensch weiß um seine Übervernunft.
SAPIENTIA FELICITAS – Weisheit ist Glück.
hukwa

Mittwoch, 15. Februar 2012

Über die Naturseele


Ein uraltes Fabelbild, ein Tierkörper mit Menschengesicht, das vor ägyptischen Tempeln stand, starrte den Beschauer an und sollte ihm die Frage stellen: Was ist der Mensch? Wir wissen das wir von Natur aus einen Tierverwandten Körper haben, das aber der Geist, der uns urbildhaft innewohnt, darüber hinaus zu streben trachtet, in ein Reich der Befreiung aus allen Gebundenheiten des sterblichen Daseins. Wie sonst hätte Religion und Philosophie denn entstehen können, als im Glauben an einen größeren, universelleren Hintergrund unseres Daseins, als jener kleinen Realität die uns angeblich umgibt? Und doch fühlen wir uns immer wieder seit die Welt für uns existent ist, an das Tierhafte gebunden. In den ältesten Mythen, Sagen, Märchen und Legenden, in den Weltmythologien, treten uns Tierhafte Gestalten entgegen, mit denen der Mensch spricht, die ihn verfolgen und die er über sein Traumleben oftmals zu bändigen versucht. Sind es die Frühphantasien eines unreifen Menschenzustandes, die noch als Resten in unserem Unbewussten, versteckt lauern, um uns in unseren Träumen und Tagesängsten zu Überrennen? Wir Wissen es nicht, doch wir Ahnen vieles. Noch die Völker des Altertums die bereits auf einer höheren Kulturstufe standen, pflegten noch ausgesprochen der Mythologie verwandte Tierkulte, in ihren religiösen Riten. Die diese Tierkulte als höchste und ernste Daseinsangelegenheit pflegten, bei manchen waren diese Kulte sogar Mittelpunkt ihres staatlichen und religiösen Lebens. Blicken wir zurück zu den herrlichen Stätten und Tempelanlagen der Babylonier, der Assyrer, Ägypter und Inder, der südamerikanischen Kulturen, wo die Lebenskräfte die kosmischen und irdischen Götter geradezu als Tiergestalten oder Menschengestalten mit Tiergesichtern dargestellt und kultisch verehrt wurden. Von allen Wesen der Natur, steht dem Menschen entwicklungsgeschichtlich, das höhere Tier am nächsten, sollte da nicht eine Verwandtschaft auch über die Seele existieren? Ist im Menschen so etwas zu Hause das er Naturseele nennen könnte? Eine Art mythologische Beschichtung unserer Seele? Jenen Teil von ihr den wir als Naturseele bezeichnen können? Eine mit der Tier und Pflanzenseele verbundene Wesenheit? Zweifelsohne gibt es den Naturmystiker, wie es den christlichen oder indischen Mystiker gibt.
Auch heute, vielleicht gerade heute im Massenzeitalter des Konsums und dessen Schmutzgewässern, gibt es noch den Naturmystischen Menschen. Der Mensch der seiner und der ihn umgebenden Natur eben noch Nähe und lobsang entgegen bringt. Doch es gibt ihn noch und in ihm ist die Naturseele noch nicht verdorrt und ausgetrocknet. Über diese, seine Naturseele, sollte es ihm möglich seine mit der Natur in einen metaphysischen Kontakt zu treten. Schopenhauer hat hierfür den Begriff des natürlich – somnambulen geprägt. Dieses ist mehr traumhaft-unbewusst mit den gleichfalls unbewussten Kräften unserer Seele verbunden.
Durch diese Naturseele wird es dem naturmystischen Menschen erst möglich die Kräfte der inneren und Äußeren Natur zu erahnen, die dem realistischen, robotischen Konsummenschen auf ewig verschlossen sind, den dieser lebt außerhalb der Ganzheit. Für den Naturmystiker ist es ein seelisches erleben, ein inneres erbeben von Natur, das über die Naturseele in ihn eindringt. Der Mensch der diese Naturseele in sich spürt lebt in einem durch und durch beseelten Kosmos, dessen Quelle ein kosmisches Kraftzentrum ist, aus dem sich die Naturseele nährt. Am stärksten tritt uns die Naturseele in dem traditionell lebenden nordamerikanischen Indianer entgegen. Dieser begreift das Universum als eine lebendige, einigende und harmonische Gemeinschaft. In ihr haben alle Lebewesen, Pflanzen, Tiere, Menschen, vom kleinsten und unscheinbarsten, bis zum größten und bedeutensten, ihren festen Ort, auch die Geistwesen. Auch wir sind nur eine Form von Leben und Formen ändern sich immer. Der Mensch als eine von vielen Formen des Lebens, in dieser universellen Gemeinschaft, steht in vitaler Wechselwirkung mit allen anderen. Selbst für jene die solche Sicht als Humbug ansehen, wäre sie eine Alternative im Hintergrund auf die ökologische Katastrophe die, die Menschheit seit längerer Zeit nun schon eingeleitet hat.
Oft denke ich wenn ich durch die Natur streiche, im Naturbewussten Menschen existiert noch eine Sonderseele, eben eine Naturseele, durch die er in direkten Kontakt, mit den Wesen und Elementen der ihn umgebenden Natur treten kann.
Der große amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson schrieb in seinem Essay Natur:
"Frühere Generationen schauten Gott und Natur von Angesicht zu Angesicht; ... warum sollten nicht auch wir uns einer ursprünglichen Beziehung zum Universum erfreuen? Warum sollten wir nicht eine Dichtung und Philosophie der Einsicht statt der bloßen Tradition haben und eine Religion zu uns selbst sprechender Offenbarungen anstelle einer Geschichte der Religion unserer Vorväter? Wenn uns nur ein einziges mal die Natur umfangen hat, deren Lebensfluten um und in uns pulsieren und uns durch die Kräfte, die sie spenden, zum naturgemäßen Handeln einladen, warum dann noch im Staub der Vergangenheit wühlen, warum dann noch die lebende Generation in den verblichenen Masken und Kostümen der Vergangenheit auftreten lassen"?
Für Emerson ist Natur das Absolute. Und um Natur mehr als wahrnehmen zu können, um in sie eindringen zu können, bedarf es eines "geistigen Organs", eben einer Naturseele. Die Natur ist für Emerson Mittlerfunktion für den Aufstieg zum Absoluten. Wenn der Geist der Natur in uns dringt, muss in uns auch ein Interaktionspunkt vorhanden sein, dies ist die Naturseele. Jener Bereich wo Natur und Selbst aufeinander trifft.
Zweifelsohne aus dem Blickfeld empirischer, kritischer Philosophie, betrete ich mit meinen Behauptungen schwärmerischen und unkritischen Spekulationsboden. Aus meiner eigenen Sicht und dies ist die Sichtweise meiner persönlichen Erfahrung, spreche ich von mir widerfahrenem, von mir erfahrenem und dies ist mein unmittelbares Wissen über den Geist der Natur, über ein Ich, das viel mehr enthält als wir nur kleinkariert ahnen. Denn Naturerkenntnis ist Daseinserkenntnis. Natur erkennen ist immer Selbst erkennen. Erkennen und Erkenntnis ist nicht nur Wissen um den rationalen und mechanischen Ablauf der Naturerscheinungen, sondern ist im letzten, eigentlichsten Sinn verstanden, innerste Verbindlichkeit, des ganzen Menschen dem Dasein und der Weltnatur gegenüber. Ist vor allem der Respekt vor der geringsten Kreatur und somit Respekt vor dem Leben selbst.
Wir werden uns also gewiss nicht an die modernen Naturwissenschaften wenden können, wenn wir irgendetwas verbindliches und zuverlässiges über den Sinn der Naturerkenntnis, geschweige einer Naturseele erfahren wollen. Wir müssen zu ganz anderen Quellen hinab und hinaufsteigen und das klare Wasser der Erkenntnis aus dem einen klaren Brunnen trinken. Dem universalen Brunnen der Natur. So ist der Sinn des Naturerkennens geradezu die einzige Frage, nach Sinn und Wert unseres eigenen Daseins. Denn der Mensch ist die einzigste Naturform, in deren Inneres er unmittelbar zu blicken vermag, um den Sinn, die Bedeutung eines "Außen" überhaupt erfassen zu können.
So muss damit wir zu wahrer Naturerkenntnis vordringen können, unser eigenes Innenwesen, uns unmittelbar, klar und wahrhaftig werden. Natur erkennen bedeutet, das wir die Diesseitige als auch die Jenseitige Daseinsform erkennen. Natürlich bedeutet hier "jenseitig" nicht unwirklich, sondern es ist nur, dem im gewöhnlichem Zeitraum verharrenden Wachverstand und seinen Vorstellungen unzulänglich.
Wäre das jenseitige nur Illusion und ein leeres Bild, das sich der Mensch, sich selber spiegelnd setzt, so wäre es ihm auch in seinem wachen Denken ohne weiteres verständlich. Da es aber auf einem irrationalen Erleben gründet, so hat jene Daseinswelt, auch eine nichtillusionäre echte Wirklichkeit, jener entsprechend, die auf dem äußeren Erleben beruht.
hukwa

Nahender Märzgeist

Noch ist die Erde leicht von Schnee bedeckt
Doch schwebt manchmal schon die Frühjahrstrunkenheit
Des Märzgeist in der lauen Luft
Nach langer starrer Winternacht
Beginnt bald der Lenz
Sein neues Leben erwacht
Der Haselstrauch hat schon gestäubt
Aronstab drückt sich durch vermorschtes Buchenlaub
Denn jedes Ding hat seine Zeit
Im Wald jehrt bald der Jubel ein
Die Meisenhochzeit erinnert an den Tanz des Lebens
Das Märzblut fließt wie köstlicher Wein
Wir atmen seinen Geist mit ein
Buschwindröschens Teppich lädt dann wieder zum Verweilen ein
Und alles atmet wieder Reinheit ein
Tausendfüssler und Regenwurm
Schnecke Amöbe und Wollbiene
krabbeln und brummen schon
Nichts ruht unten
Nichts ruht oben
Alles ist Wandel der Ewigkeit.
hukwa

Dienstag, 14. Februar 2012

Meine spirituelle Reise - Aus den Erinnerungen und Aufzeichnungen eines Mystikers und Schamanen

Ich habe mich vor über dreißig Jahren auf eine Reise begeben, das Ziel habe ich bis heute noch nicht erreicht, wahrscheinlich gibt es dieses Ziel auch gar nicht, denn Ziele sind meistens Illusionen. Das einzige Ziel dass wir finden können ist der Weg. Es ist wie mit dem Aufsuchen der Quelle, nur wenn wir gegen den Strom schwimmen, finden wir die Quelle und es ist ausgeschlossen zweimal das selbe Wasser aus diesem Strom zu schöpfen.

Meine Reise ist die Reise in mein Inneres, in jenes Reich, das die alten Mystiker, Heimat nennen. Ich habe viele Stationen erreicht, habe Plätze der Behaglichkeit aber auch der Unruhe aufgesucht, sonderbare Orte gestreift und durfte manchmal für einige Zeit, in jenem transzendenten Bereich verweilen denn so viele Mystiker schon aufgesucht haben. Irgendwann wird man aus diesem Bereich wieder herausgeschleudert um seine Aufgaben in der Welt zu übernehmen. Denn aus diesem Grund sind wir ja hier.

Letztendlich sind wir unsichtbarer Geist und können uns nur deshalb gegenseitig sehen, weil wir uns vorübergehend in einem materiellen, physischen Körper materialisiert haben um eine Zeitlang auf irdischer Ebene funktionieren zu können um eben unseren Aufgaben nachzukommen.

Ich glaube das jeder Mensch wenn er es möchte sich so stark machen kann, dass er zu seinem Selbst vordringen kann. Jeder kann in sich einen erhabenen Bewusstseinszustand entwickeln also einen höheren als den seines Alltagsbewusstseins. Wer sein Leben als geistige Reise betrachtet, wer bereit ist die Reise anzutreten benützt bewusst oder unbewusst einen oder mehrere Reiseführer, Reisebücher oder Landkarten die für ihn zu Landkarten seiner fortschreitenden Verinnerlichung werden. Bereits Mitte der 70ziger Jahre bemerkte ich dass der Westen mit esoterischer Heilsliteratur, meist geschrieben von Schwarmgeistern die über ihre unvollkommenen, nachgeahmten spirituellen Praktiken berichteten überschwemmt wurde, ich hielt mich daher an die klassischen Autoren des Ostens, als auch des Westens. Am meisten geprägt wohl hat mich der Osten.

Aus meiner Jugendzeit ist mir noch eine Tagebuchnotiz von Christian Morgenstern in Erinnerung die ich schon des öfteren weitergab, weil sie sehr Ausdrucksstark die spirituelle Reise wiedergibt: „Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fernes, fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet das ganze Leben nach ihrer einstigen Heimat, ruhelos durchmisst sie das Land nach allen Seiten. Und oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf und pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort, auf die einzige Fahrt, die ihrer Sehnsucht genügt, die unvermeidliche Suche nach dem Ort ihres Ursprungs“.

Seit meiner Kindheit mag ich Tauben, was wohl auch damit zu tun hat dass mein Vater und mein Bruder leidenschaftliche Taubenzüchter waren und ich somit einen engen Bezug zu den grandiosen Fliegern bekam.

Ich weiß nicht wieso, doch habe ich mein Leben immer als eine Reise betrachtet, ja, ich möchte behaupten ich lebe mein Leben als eine Reise. Lebt man sein Leben als reise dann sieht man es auch mehr als jenen Weg an durch denn sich eines Tages eine Verheißung erfüllen wird, die Verheißung der Brieftaube. Nur das Leben kann der Weg sein der uns eines Tages aus den Banden der Täuschungen befreien wird, deswegen sind wir hier. Die Täuschungen sind immer um uns mal weniger, mal mehr. Jede Nichtüberwindung einer Täuschung, erscheint uns Anfangs als Rückschlag, doch wenn wir sie immer wieder angehen, bemerken wir, dass diese scheinbaren Rückschläge auch Fortschritte auf unserer spirituellen Reise sind. Wer eine Reise unternimmt der „fährt“ nicht nur er „er-fährt“ vor allem. So waren alle meine Reisen letztendlich Pilgerfahrten.

hukwa

Mein Abstand zur Welt

An einem Morgen wie diesem schwimmt mein Geist ganz im Tao. Die "zehntausend Dinge" umgeben mich zwar, doch ich sehe sie aus der Perspektive des Abstandes. Ich nenne dies - den Abstand zur Welt - es ist die Technik, sich aus der Welt zurückziehen zu können. Wenn man eine gewiße Stufe des Bewusstseins erreicht hat, soll man seine Kronjuwelen vor der Welt verstecken. Nicht dass man sie mir stehlen könnte, doch es sind zuviele unterwegs, die echte Juwelen nicht von falschen Klunkern unterscheiden können. Sie wüssten nichts besseres zu tun, als diesen Schatz zu beschmutzen, dem goldgelben Glanz, den Schmutz des profanen einzuhauchen. Daher der Abstand zur Welt.
hukwa

Der Taoismus als Tiefenökologische Religion

Von jeher hat mich der Taoismus fasziniert. Religiös gesehen möchte ich den Taoismus eine "ökologische Religion" nennen. Ich denke dass der Taoismus die erste spirituelle Philosophie gewesen ist, in der ausgesprochen wurde, der Mensch könne durch fortschreitende Zivilisation sich selbst vernichten, in dem er sich abspaltet vom Geist der letzten Wirklichkeit in dem sich sein Dasein schließlich abspielt. Seit dem 4.Jh. vor Zeitrechnung bis Heute mißbilligen die philosophischen Taoisten die technischen und barbarischen Fortschritte. Diese sehr alte Philosophie lässt sich ohne weiteres auf alle zeiten, sowie andere Länder und besonders auf unsere heutige Zeit übertragen.
Es liegt etwas tiefes und Bestimmendes in den metaphysischen Aussagen der Taoisten, und das Tao selbst, ist mir eine wahre Offenbarung. Die Künder des Tao standen mir immer näher als die altorientalischen Propheten Gestalten des Zoraster als auch des alten Testamentes. Taoismus und Budhismus sind mir ein liebgewordenes Schwesterpaar, deren gemeinsame Wurzel, meiner Ansicht nach den vorarischen Wurzeln des alten Indiens entstammen. Der griechische Vorsokratiker Heraklit hat viel gemeinsam mit den Taoisten, wohl mag ich ihn deshalb so besonders.
hukwa

Montag, 13. Februar 2012

Meine Freunde die Bäume - Gedanken über eine Beziehung

Zusammen gehört Ganzes und Nichtganzes,

Übereinstimmendes und Verschiedenes,

Einklang und Dissonanzen, und aus allem wird

Eines und aus einem Alles.

Heraklit: Über die Natur

Bei meinen einsamen Waldspaziergängen, durch die dunklen Wälder meiner Heimat überkommt mich oft das Gefühl das bestimmte Bäume vor denen ich immer wieder einige

Zeit stehen bleibe, meine Anwesenheit fühlen können. Es ist ein Gefühl innerer Erkenntnis, das mich spüren lässt, ein Baum ist mehr als ein Gebilde aus Wurzel, Stamm und Ästen. Er ist ein erhabenes Wesen. In seiner eigensten Art ist jeder Baum ein Baum des Lebens. Er ist Teil eines Ur- Ganzen. Seine geschichtliche Behandlung in den verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt bezeugt das einst ein „brüderliches Verhältnis“ zwischen Mensch und Natur bestand. Ähnlich wie wir es heute noch von verschiedenen Naturvölkern vorgelebt bekommen. Für jede Kultur hatten Bäume eine religiöse Bedeutung. Das geht aus den heiligen Schriften der Hindus ebenso hervor wie aus den Überlieferungen aus den keltischen und germanischen sagen und Epen. Ebenso aus den lehren Buddhas und den uralten Schriften der chinesischen Taoisten. Bäume sind heilig weil in ihnen als wachsende Wesen ein göttliches Prinzip zum Ausdruck kommt.

Die Wurzeln eines Baumes symbolisieren für Hindus, die Schöpfung, beziehungsweise Brahman, den Schöpfer des Universums. Der Stamm steht für den Erhalt, beziehungsweise Vishnu, den Erhalter des Universums. Die Baumkrone ist das Symbol für die Auflösung des Universums in den ewigen Kreislauf, beziehungsweise für Shiva, den Zerstörer und gleichzeitigen Erneuerer.

Für den Buddhisten bedeutet der Baum, die Brücke, die Verbindung zwischen der sichtbaren Welt (Erde) und der Unsichtbaren Welt (Nirvanna). Buddha wurde vor 2500 Jahren unter einem Sal-Baum in Lubini (heutiges Nepal) geboren und gilt unter Hindus als die neunte Wiedergeburt Vishnus. Er erlangte seine Erleuchtung im Schatten des Piepaal-Baumes

(Ficus religiosa Mora cear). Unter den vielen anderen als heilig verehrten Bäumen, hat er bei Buddhisten wie Hindus einen besonderen Stellenwert. Er wird- wie der nicht minder heilige Banyan-Baum- so gut wie nie gefällt, daher erreicht er in der Regel ein sehr hohes Alter. Das Alter der Bäume hat bei den verschiedenen Kulturen schon immer eine große Rolle gespielt. Aber auch heute noch empfinden Menschen großen Respekt vor alten Bäumen.

Je älter ein Baum ist desto erhabener ist seine Ausstrahlung. Gegen solch alte Methusaleme wirkt ein Menschenleben kurz und bedeutungslos.

Deutschlands ältester Laubbaum ist die berühmte Femeeiche bei Erlen, die auf 1300 Jahre geschätzt wird. Als Europas ältester Baum gilt die berühmte Eibe von Fortingall in Schottland,, die etwa 3000 Jahre alt sein soll. Messungen an den herrlichen Beständen der Riesenmammutbäume in der kalifornischen Sierra Nevada ergaben für einzelne der dickstämmigen Giganten ein Alter von über 3000 Jahren. Als die ältesten heute noch stehende Mammutbäume aus ihren Samen keimten, ging in Europa gerade die Bronzezeit zu ende. Die ältesten noch lebenden Baum-Gruppen der Erde sind krüppelige und verwachsene Grannenkiefern. Sie verdanken ihr Alter von über 4000 Jahren möglicherweise der Tatsache, dass sie an ihrem Hochgebirgsstandort in der Sierra Nevada die längste zeit des Jahres vereist bei Tiefkühltemperaturen zubringen müssen.

Als ältester Baum der Erde gilt „Methusaleh“ eine langlebige Kiefer (Pinus longaeva) die im Inyo National Forrest in der höchst gelegenen Region der White Mountains Zwischen Nevada und dem Death Valley in einer Höhe von über 3000m wächst. Sie wir auf ein Alter von über 4723 Jahren geschätzt.

Etwas Großartiges und Erhabenes geht von alten Bäumen aus, als Wächter der Geschichte weisen sie in die Vergangenheit, als Mahner in die Zukunft.

Jacques Brosse schrieb einmal: „Seit Urzeiten war das Schicksal des Menschen durch ein so enges und starkes Band mit dem der Bäume verknüpft, dass man sich fragen muss, wie es wohl einer Menschheit ergehen wird, die dieses Band so Brutal zerrissen hat?“

hukwa

Lebensreise - Aphorismen

Ich bin überzeugt dass unser Leben eine Reise zu unserem Mittelpunkt ist. Dieser Mittelpunkt ist der "Kern aller Dinge". Unser Selbst. Dies ist nicht leicht zu finden, die meisten Menschen begeben sich noch nicht einmal auf die Suche. Jene aber die das Ziel erreicht haben, ruhen schwerelos und meditativ in sich und sind der Vergänglichkeit enthoben.
hukwa

Auf einer Parkbank sitzend

O süßer Hauch der Erinnerungen
Lass mich wieder lauschen
Noch etwas weilen hier
Gefangen im Bann des inneren Geschauten
Kann ich mich selbst nicht mehr fassen
Jetzt kommt bald die Zeit des Fallen lassen
Die Stille die ich trinke
Kommt aus der Flut der Erinnerungen
Brennend heiß wie Lava und Glut
Es fällt ein Blatt vom Eschenbaume
Da keimt der Gedanke auf in mir
Auch ich bin nur ein Blatt vom Weltenbaume.
hukwa

Meine Kunst ist metaphysisch

Wenn man mich fragt wo mein Standort in der Kunst und der Schriftsellerei ist so kann ich das nicht im Detail beantworten. Wirkliche Kunst unterliegt dem Gesetz der Veränderung. Sie hat etwas Chamäleonhaftes an sich. Meine Kunst entsteht aus dem Moment heraus, aus Erinnerungen, der Realität und dem Zugriff des Unbewussten auf diese Realität. Also ist mein ganzes Schaffen metaphysisch geprägt. Die Metaphysik ist kein Glaube sie ist eine Wissenschaft. Schon in meinen jungen Jahren wurde mir klar, dass ich ohne metaphysisches Denken in einer Welt die sich den Materialismus als Gott erkoren hat, verloren bin. Metaphysik bedeutet für mich auch Suche und in der Kunst muss man ständig suchen, weil man finden muss.
hukwa

Sonntag, 12. Februar 2012

Der alte Garten - Eine Erinnerung

Als hätten Blumenbekränzte Feen ihr geheimes Reich geöffnet so durchzieht der süß-schwere Maiduft den alten Garten. Der Welt entrückt, verborgen hinter den Blütenschleiern des weißen Hartriegels und des überschäumenden und verführerischen Perlmuttsstrauchs existiert hier eine eigene Welt. Der Märchenwelt scheint er entsiegen zu sein oder der Traum Dornröschens hat ihn hierher verbannt. Ein wunderschöner kleiner Teich ladet nicht nur Libellen und Schwebfliegen zum Verweilen ein sondern auch Nymphen und Elfen. In diesem kleinen Paradies scheinen auch Gnome und Kobolde gern gesehene Gäste zu sein. Bizarre Wurzeln, Äste, Findlinge und bemooste Steine am Teich bilden einen wundervollen Kontrast zu den filigranen Strukturen der Pflanzen und über allem regiert der süßliche Duft des Mai.

Eine grüne Pflanzenmagie umrahmt vom märchenhaften Zauber des wildwuchernden Efeus lässt hier alles etwas jenseitig erscheinen. Als wäre der alte Garten Teil der Anderswelt. Wahrscheinlich ist er aber eine Zwischenwelt, eine Welt zwischen Jenseits und Diesseits, zwischen realer Welt und Anderswelt.

Wer hier wandelt fühlt sich ins Reich der Romantik versetzt und beginnt alsbald mit der Suche nach der blauen Blume die man hier vermutet. Jene Blume die der Wirklichkeit das voraus hatte, dass sowenig wie sie gefunden werden kann, wird sie auch niemals verloren gehen. Wenn sie auch nirgendwo wächst, dann lebt sie doch auf ewig. Denn sie ist das Urbild des grenzenlosen Geistes. Doch hier, in diesem alten verträumten Garten, könnte sie tatsächlich wachsen. Es liegt ein unbeschwerter und geheimnisvoller Zauber über diesem alten Garten, der jenen die ihn betreten wie ein Gruß aus einem anderen Zeitalter empfängt.

Man spürt deutlich die Kraft die hier wirkt, eine Kraft von der alle hier wachsende Wesen erfüllt sind und die beim Betreten dieses Idylls auf einem überzugehen scheint. Die uns berührt wie ein Zauber als würde uns für einen Moment die Göttin Aurora persönlich berühren.

Es heißt das Urbild aller Gärten sei der Paradiesgarten und dieser hier schien nach seinem Ebenbild geschaffen zu sein. Der Glückliche nimmt hier, wenn auch nur leicht und verschwommen, jene Wesen wahr, die ansonsten nur in seiner Einbildung, in seiner Imago, existieren. Er weiß sie sind vorhanden, aber eben nicht von dieser Welt, doch die Welt des alten Gartens ist nun einmal eine Zwischenwelt, wer sie betritt sollte sich darauf gefasst machen, dass die unsichtbaren Geister die ihn begleiten sich für einige Zeit verkörpern und er somit das erste Mal die wirkliche Realität schaut und nicht nur einen Teilaspekt von ihr. Denn hier ist alles verwunschen….

hukwa

Vom Werden und Vergehen in den Wäldern

Aufgewachsen in einer Philosophie materiellen Denkens, welche die Natur entpersonifiziert und sie nur noch als die unbekannte Ursache einer Reihe von Sinneseindrücken und wissenschaftlichen Erklärungen versteht, fällt es dem modernen Menschen schwer noch eine Ganzheit in sich selbst und der ihn umgebenden Natur zu finden. Doch die Natur hat für alle nur möglichen Fragen eine Antwort parat. Uns heutigen Menschen erscheint sie anders als unseren Großeltern, die in ihr doch noch Dinge sahen, die wir lange schon nicht mehr sehen können. Aber sie ist immer noch die einzige mütterliche Hülle des Lebens, die wir zeitlebens als real empfinden können und die uns den ewigen Rhytmus von "Werden und Vergehen" erzählt. Wir müssen ihr nur zuhören.
hukwa

In Glückhaften Fernen

Vorüber ist die Nacht
Der frische Duft des klaren Morgen
Beschwört die Erinnerungen
Die Nachtträume sind geträumt
Jetzt erhellen die Tagträume den neuen Horizont
Dusterer Janurtage
Es erscheinen die Gestalten vergangener Erinnerungen
Und die Frühlingsblume der Jugend blüht auf
In der schattenhaften Wahnsinnsinsel wiederkehrender Gedanken
Im dunklen Wald der Erinnerung beten die Einhörner
In abgeschiedener Einsamkeit
Drei Ave Maria
Auf die Schreie deiner Jugend die als Echo wiederkehren
Der große Gott Pan hört ihnen zu
Flugzeuge donnern am Himmel und ihr Getöse
Übertönt für einen Moment das das rauschende Lied der Wälder
Verschwunden der bebende Traum der Nacht
Mit den Wohlgerüchen deiner Kindheit
Die Kondensstreifen der eisernen Riesen ätzen unbarmherzig das
Alphabet des Alltags in die Wolken
Wenn der Zeitgeist erwacht
Wandert der Poet hinter die Nebel
In glückhaften Fernen das Geheimnis vermutend.
hukwa

Samstag, 11. Februar 2012

Der Wald als Psychotherapeut

Über die Kunst des meditativen Wanderns

Wandern ist Erlebnis. Therapie auch. Die Verbindung Wandern und Therapie kann ich nur erfahren und erleben, wenn ich selbst wandere, weil ich mich dann selbst erfahre und bemerke das Wandern eine innere und äußere Angelegenheit ist.

Als Wanderführer ist es meine Aufgabe Menschen durch den Wald zu führen und dabei mit den Leuten Gespräche zu führen. Es liegt in der Natur der Sache dass Menschen während einer Wanderung durch die Natur tiefere Gespräche führen als wenn man sich gerade einmal auf der Strasse oder im Kaffee trifft.

Die Natur ist nicht nur die größte Lehrmeisterin sondern auch die beste Therapeutin. Ich persönlich begebe mich einmal am Tag in eine Therapiestunde, nämlich dann wenn ich mich zu einer Wanderung aufmache. Meditatives Wandern ist mehr als nur laufen, es ist eine kleine Lebenseinstellung. Therapie wie ich sie verstehe hat vor allen Dingen etwas mit Wachstum zu tun, einem inneren ganzheitlichen Wachstum.

Im Wald, in der freien Natur fällt vieles von uns ab was uns ansonsten im täglichen Leben belastet. Ich finde sehr viel schneller zu mir selbst, zu meinem „inneren Kern“, jenen Teil von mir den man in der Philosophie „Selbst“ nennt also zu dem Wesen das ich in Wirklichkeit bin.

Es gibt Menschen die versuchen jemand anderes zu sein, warum auch immer, als sie selbst es sind. Solche Menschen haben das gleiche Problem wie jene die meinen dass die schönste Zeit die sie in ihrem Leben verbracht haben irgendwo in ihrer Vergangenheit liegt. Das ist ein Trugschluss! Manche glauben das ihr Bestes in der Zukunft liegt und sind fest davon überzeugt das irgendwann einmal das Happy – End an ihre Tür anklopft. Wer so lebt der rennt einer Illusion nach. Die Natur lehrt uns das wir unser Leben im Hier und Jetzt gestalten müssen.

Wir haben das Leben uniformiert und es seiner ursprünglichen Vielheit beraubt. Uns interessiert nicht mehr das Ganze sondern nur ein Teilausschnitt. Wir ahnen eine Innenwelt, doch wir flüchten in die Außenwelt. Anstatt die „Welten“ zu verbinden, nämlich die Immanenz des Transzendenten im diesseitigen Leben zu erkennen und die tiefere Wesenheit von uns selbst im Alltag zu finden.

Der große Vorteil beim meditativen Wandern ist die relativ schnelle Erfahrung das ich mich während des Wanderns ganz im Hier und Jetzt aufhalte. Das ich dass Gefühl in mir spüre ganz bei mir selbst zu sein.

Für mich bedeutet Wandern nicht Energie abzugeben sondern das Gegenteil ist der Fall: Ich lade Energie auf.

Bei jeder Wanderung erlebe ich Neues, mit jedem Schritt denn ich im Wald tätige, entgehe ich der inneren Versteinerung und Lethargie. Dies ist jedes mal der Gedanke in mir wenn ich mich zu einer Wanderung aufmache.

Das was uns im Wald, wenn wir tiefer in ihn eingedrungen sind als erstes fasziniert, manchmal auch ängstlich macht ist die Stille. In den Wäldern spüren wir plötzlich eine bisher unbekannte Freiheit, die es uns erlaubt, mit dem wesentlichen des Lebens in Kontakt zu treten. Es ist die Stille des Waldes, die uns eine bisher nicht gekannte, schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt finden wir im Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der inneren Einkehr und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Mächte, der ökonomischen Unsicherheiten und ökologischen Katastrophen wird uns der Wald zu einer Insel der Erholung, zu einem Ort der Therapie und des inneren Wachstums.

hukwa

Beste Zeit für das Tao

In den letzten Tagen habe ich mal wieder ausgiebig taoistische Texte gelesen. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass die idealste Zeit sich mit dem Tao zu beschäftigen zwischen vier und sechs Uhr in der Frühe ist. Der klare Morgen, wohl weil das Bewusstsein um diese Zeit von den "zehntausend Dingen", noch nicht so stark übermantelt ist. Vielleicht strahlt das Tao um diese Zeit auch am stärksten auf das Subjekt ein. In diesen frühen Morgenstunden, kommt es mir oft so vor als herrsche in meinem Bewusstsein ein besonderer Rhytmus. Die alten Taoisten benutzten dafür den Ausdruck "geistiger Rhytmus" (shen yün). Die Erfahrungswelt jeder einzelnen Person ist natürlich unterschiedlich, die inneren Strukturen sind bei jedem Menschen anders angelegt, so muss jeder für sich die beste Tageszeit herausfinden um sich mit dem Tao zu beschäftigen.
hukwa

Brücke

Rein werde ich sein
Wie die eisge Flamme der Nacht
Wenn meine Nachtträume in
Deine Tagträume eindringen
Sie werden das Purpurkleid deiner
Illusionen verwandeln
Und den Kelch in dem du dein Herzblut aufbewahrst
Versäuern
El dormir es como un puente
Dein blühender Nachtbaum hat sich verflüchtigt
Deine Visionen lauern unter der grünen Brücke
Die überfüllt ist mit Akazienlaub
El dormir es como un puente
Nimm aus deinem Elfenbeinschoß
Die Rose
Und wirf sie in die Kälte der Nacht
Sie ist das Glied
Das deine Tagträume zu einer Brücke
Deiner Nachterinnerungen macht
El dormir es como un puente.
hukwa

Freitag, 10. Februar 2012

Von wilden Blumen und wilden Geistern

Sie sind die Sprache der Frühlingsgöttin Aurora, Kinder von Ostara, umgeben von Mythen und Geheimnissen, sind Wohnorte von Feen und Elfen. Wildblumen. Der Dichter weiß das in ihnen ein höheres Leben waltet für ihn sind sie Träger geheimer Kräfte, was auch nicht verwundert, die meisten unserer heimischen Wildblumen sind zugleich auch Heilpflanzen. Es ist als offenbare sich in ihnen jener Zustand der Weltharmonie nach dem auch der Mensch sich sehnt.

Jede Landschaft bringt ihre eigenen Blumenarten hervor und sie sind mit den Mythen und Legenden jener Landschaft in der sie wachsen aufs engste verknüpft.

Bereits der griechische Mythos beschäftigte sich mit den Wildblumen. Im altijonischen Hymnus an Demeter heißt es: „Wir spielten und pflückten die Blumen, miteinander gemischt, Krokus, Iris und Hyazinth, Rosen, Lilien und den Narziss, den die Erde wie einen Krokus hervorsprießen ließ“. Wildblumen sind aufs engste mit dem Mythos verflochten. Auch bei Aphrodite und Artemis sind Wildblumen Offenbarungen göttlichen Seins. Die Begleiterinnen der Artemis, die Nymphen leben in den Blumen, ebenso die Blumenfeen des europäischen Märchens. Diese Nymphen und Elfen leben auf den unberührten einsamen Waldwiesen und trinken in Vollmondnächten vom Tau der wunderschönen Wildblumen. Von einer solch geheimen und romantischen Blumenwiese bringt Hippolythos in der gleichnamigen Tragödie des Euripides Wildblumen, um sie als Huldigung vor dem Altar der Artemis niederzulegen:

Dir, teure Herrin, bringe ich diesen Kranz

Von Blumenflor der nie berührten Wiese.

Wo nie der Hirte seine Schafe weidet

Und nie die Sichel klang, wo nur die Biene

Durch unberührte Fluren schwärmt im Lenz.

Man muss die Sphäre der Wildblumen auf sich einwirken lassen um in ihre Geheimnisse einzudringen. Ihr Nektar ist die Nahrung der Wesen des Zwischenreiches und ihre Blätter, Blüten, Wurzeln und Stengeln sind Arznei für die Menschen.

Die Blumenwiese, vor allem die Frühlingsblumenwiese erscheint dem Menschen der noch einen Bezug zur mütterlichen Natur in sich spürt wie ein großes Sternenmeer. Betrachten wir doch einfach eine Wiese voll gelber Löwenzahnblüten und schon nähern wir uns jener kosmischen Sphäre des „so oben wie unten“.

Wildblumen sind Mittler im platonischen Sinne zwischen irdischen und kosmischen. Sie blühen uns einen Sommer lang, erfreuen uns durch ihre Schönheit, bis ihre Strahlkraft im späten Herbst erlischt um uns im nächsten Sommer wieder zu erfreuen. So wird die Wildblume auch zur Metapher von Leben, tod und Auferstehung. Dies will uns auch der Mythos der Demeter mitteilen. In den Worten Goethes ausgedrückt: „Geprägte Form, die lebend sich verwandelt“.

Dringen wir noch etwas tiefer in das Geheimnis der Wildblumen ein. Dichtung, Sage und Märchen berichten von Blumenelfen, von Glockenfeen die bei den Glockenblumen wohnen und von Zwergen und Wichten die mit ihnen in Verbindung stehen. Die Literatur ist gefüllt mit Berichten über Begegnungen mit Elementarwesen aus dem Zwischenreich. Spuk, Märchen, Dichtung oder Aberglaube? Viele Menschen sind davon überzeugt das Naturgeister wirklich existieren. Der Glaube an eine Welt der Feen ist ja nur etwas positives. Menschen die an „gute Geister“ glauben versuchen ja nur in Harmonie mit ihrer Mitwelt zu leben. Warum greifen wir solche Menschen mit unserer aufgeklärten, materialistischen Weltanschauung immer wieder an? Warum machen wir uns lustig über solche Menschen, die „Geister sehen“?

Sind wir unbewusst neidisch auf sie weil sie etwas besitzen das uns schon lange verloren gegangen ist? Eine innere Harmonie die solche Menschen besitzen und das festhalten an das gute in der Welt? Gewiss, dies fehlt dem Materialisten und weil es ihm fehlt, kann er auch nie das Ganze sehen, sondern nur einen geringen Teil. Er sieht die Blume aber er sieht sie nicht Ganzheitlich, er schaut nur ihren Abglanz, jedoch nicht ihre platonische Ganzheit, es ist ihm unmöglich vorzudringen zu ihrem geheimnisvollen Wesen.

Bestimmt gab es einmal eine Zeit in der Menschen und Elfen gemeinsam miteinander über die gute alte Mutter Erde wandelten. Woher sonst stammen die vielen Aufzeichnungen über Begegnungen mit Naturgeistern? Warum suchen heute noch Menschen nach ihnen? Wohl deshalb weil sie diese vermissen.

Der Mythos, jener geheimnisvolle Zufluss der die „nichtalltägliche Erscheinungen“ in unser Bewusstsein trägt ist mitverantwortlich für den Glauben an das Reich der Naturgeister. Wir können den Mythos nicht bestellen, aber wenn er an uns herantritt dann können wir ihn auch nicht so einfach wieder abstellen. Wie der Astronom mit seinem Fernrohr die Sternenwelt erkundet, so kann der spirituell veranlagte Mensch den Mythos als inneres Fernrohr nutzen und die Welt der Elementarwesen erforschen. Jeder Mensch weiß heute das kleine Teilchen existieren die man nicht sehen kann und doch wissen wir um sie und erkennen sie an.. So ähnlich verhält es sich mit den Naturgeistern, sie sind vorhanden in dieser Welt, die meisten können sie nur nicht schauen. Nichts ist leichter als jene Dinge die wir nicht sehen können „schnell als Aberglauben“ abzutun. Wir können diesen Aberglauben auch anders sehen, nämlich in dem wir sagen „Aber-Ich-Glaube“ dies ist noch keine Gewissheit, aber es ist die Stufe die vor der Selbstgewissheit steht.

„Wenn wir die innere Einheitlichkeit der Natur zu erblicken uns bemühen und uns von diesem leitenden Gesichtspunkt führen lassen, so ist dies also nicht, wie man zuweilen hört, eine unnütze Ablenkung von einem rationalen, die Dinge unvoreingenommen betrachtenden Verfahren, sondern es ist überhaupt der einzige Weg, das stoffhäufende Wissen zu einem lebendigen Bildungsbesitz unseres Geistes zu machen. Alle Wissenschaft, alles gewinnen von Tatsachen gründet sich…auf das Bewusstsein des inneren einheitlichen Zusammenhanges des Vielen und seiner Mannigfaltigkeit bei lebendig schöpferischer Einheit der Natur. Das bedeutendste und überzeugendste Beispiel hierfür ist Kepler, der die Gesetze der Planetenbewegung nicht etwas schlechthin auf rechnerischem Wege fand, sondern dessen Geist geradezu in religiöser Hingabe aus dem inneren Schauen und Glauben an die Harmonie der göttlichen Gesetze im Weltall zu jener Erkenntnis kam und erst danach sie rechnerisch darzustellen verstand“. (Daque- Aus den Tiefen der Natur).

Wir leben in der Zeit des absoluten Intellekts, des absoluten Materialismus und unser Gott ist die High Tech. Schon lang hat der Mensch den Blitz vom Himmel geholt und hat damit begonnen die Biosphäre in Brand zu setzen. Weder Tschernobyl noch Fukoshima bringen die Menschheit zur Vernunft. Anstatt Harmonie und Frieden auf der Welt flackern immer mehr Kriege auf. Und in einer solchen Welt sollen Naturgeister existieren, die ja für Gewöhnlich etwas mit Harmonie und Romantik zu tun haben?

Nun, vielleicht haben die Naturgeister diese Welt gerade aus diesem Grund verlassen, weil sie um das zerstörerische Wesen des Menschen wissen. Aber wir spirituell veranlagten Menschen wollen daran glauben (einige wissen es) das es noch einige versteckte grüne Haine gibt wo sich die Spezies der Blumen-, Baum-, und Waldgeister aufhalten.

James Frazer der die größte anthropologische Odyssee der Welt schrieb und einer der besten Kenner der mythologischen Welt und der Welt der Naturgeister war, notierte im hohen Alter in sein Notizbuch: „Aufgewachsen in einer Philosophie, die die Natur entpersonifiziert und sie nur noch als die unbekannte Ursache einer Reihe von Sinneseindrücken versteht, fällt es uns schwer die Einstellung eines Wilden zu begreifen, dem dieselben Eindrücke als Geister oder als Geisterwerke erscheinen. Im Laufe der Zeiten ist das Heer der Geister, uns einst so nahe, weiter und weiter von uns zurückgewichen, vom magischen Bann der Wissenschaft vertrieben von Herd und Heim, aus verfallenen Klöstern und efeuumrankten Türmen, von durchspukten Waldlichtungen und einsamen Teichen, von treibenden Nebelschwaden, die aus dem Waldboden aufsteigen, und von jenen Wolken, die den silbernen Mond verhüllen und den goldenen Abend mit Streifen brennenden Rots überziehen. Die Geister haben sogar ihre letzte Zufluchtstätten im Himmel verlassen, dessen blaues Gewölbe nur noch für Kinder der Schirm ist, der den Glanz der himmlischen Welt vor den irdischen Augen verbirgt. Nur noch in Träumen von Dichtern oder in leidenschaftlichen Ausbrüchen der Beredsamkeit ist es uns erlaubt, einen Blick zu werfen auf das entschwindende Flattern der sich zurückziehenden Geister, das schlagen ihrer unsichtbaren Flügel zu hören, den Schall ihres hämischen Gelächters oder den Klang von Engelsmusik, der in der Ferne verklinkt“.

Man muss sich wundern wenn ein Wissenschaftler solch romantische Texte schreibt und kommt nicht daran vorbei sich darüber Gedanken zu machen ob Frazer vielleicht an Naturgeister glaubte?

Nach Jacques Brosse begannen die Feen im 18.Jahrhnundert zu verschwinden nach ihm war es „… nicht nur das Umsichgreifen der Ideen der Aufklärung, das sie vertrieb, sondern noch mehr der Ausbau der Straßen, die das Land mit einem immer dichteren Netz überzogen und immer weniger entlegene und wilde Orte zuließen“.

Dennoch- sollten sie nicht auch Heute noch in den Tiefen des Waldes, in abgelegenen versteckten Waldschluchten, bei geheimnisvollen Waldwogen und in der Nähe von quellen und alten schattigen Bäumen ihre Feenreigen tanzen?

Die im Pfälzerwald arbeitende Künstlerin Ute Knieriemen – Wagner malt seit ihrer Kindheit Feen- und Elfenbilder. Ihre Inspirationen empfängt sie bei ihren Wanderungen durch dieses große Waldgebiet. Was sieht sie dort?

Nancy Arrowsmith schreibt in ihrem Buch „Die Welt der Naturgeister“: „Kinder, Dichter, Seher, Heilkundige, mit dem zweiten Gesicht Begabte und in Frieden und im Einklang mit der Natur Lebende waren im Laufe der Geschichte am besten imstande, Zugang zu den Elben zu finden.“ Und sie schreibt weiter: „Heute da sich die Naturgeister vor dem Menschen, seinen lauten Städten und verseuchten Gewässern zurückgezogen haben, ist es noch schwieriger geworden, mit ihnen in Verbindung zu treten, obwohl man sie manchmal auf dem Lande finden kann, in verlassenen Häusern, auf Berggipfeln, in Flüssen oder im freien Feld. Die meisten modernen Berichte über Begegnungen mit Naturgeistern sind jedoch derart fragmentarisch, dass sie bald wieder in Vergessenheit geraten und den Menschen, die darüber berichten, wird nicht geglaubt.“

„Die Feen“, schrieb A. Maury im Jahr 1843, „sind wohl die letzte und beständigste aller Spuren, die der Druidismus unserem Geist eingeprägt hat. Sie sind wie ein Bündel geworden, zu dem alle Erinnerung an die Antike Religion der Gallier gehören, wie ein Symbol des Druidismus, der vom Kreuz besiegt wurde, und ihr Name bleibt mit allen Denkmalen dieses Kults verbunden.“

Man kann bedenkenlos davon ausgehen dass der gesamte europäische Feenglaube vor allem in der Religion der Kelten gründet. Und zu Recht schreibt Joseph Campbell in seinen „Mythologischen Streifzügen“:… „die aus dem keltischen Feenreich eine wilde Wunderwelt heraufbeschwor: verzaubert schlafende Prinzessinnen, einsame Schlösser im gefährlichen Wald, rauchende Drachen in reifbedeckten Höhlen, der Merlinzauber, die Fee Morgane und kichernde alte Hexen, die durch einen Kuss in die schönste Jungfrau der Welt verwandelt wurden. Fast alle Einzelheiten seines Märchenlandes entnahm Europa der Phantasiewelt der Kelten“.

E.L. Gardner und Geoffrey Hodson stellen in ihrem Buch „Elfen“ die Hypothese auf es handelt sich bei der Erscheinung von Naturgeistern um Schwingungsvorgänge, um Naturenergien, sogenannte energetische Prozesse der Außenwelt, die mit den energetischen Vorgängen der Innenwelt (den Vorstellungsbildern) kommunizieren. In einem künstlerisch-schöpferischen Akt manifestieren sich Gestalten, die von zarter Konsistenz und kurzer Lebensdauer (oder Erscheinungsdauer? Anm. des Verfassers) sind. Die Wahrnehmung von Elementarwesen hängt also von der Innenwelt des Betrachters ab.“ (Sigrid Lechner-Knecht: Die Hüter der Elemente).

Wenn ihr schöne Elfenbilder anschauen wollt dann seht euch mal den Blog von Ute Knieriemen-Wagner an: hier!

Link

hukwa

Der Verlust von Sein

Regelmäßiges schreiben ist die beste Arznei um nicht der Ambivalenz zu verfallen. ich schreibe mehr mit dem Geist als mit dem Intellekt. Wenn ich schreibe dann tauche ich in meine ganz persönliche Welt ein, die ihre eigene private Mythologie besitzt. Allerdings vergesse ich nie dabei dass ich auch in einem gesellschaftlich-geschichtlich veranrwortlichen Sein lebe. Dies darf ein Dichter oder Künstler nie vergessen, egal was er gerade schreibt, malt oder tut. Was der Mensch von heute als Verlust anzumelden hat, ist der Verlust von Sein. Der Mensch ist über das "ich denke, also bin ich", hinausgewachsen, und lebt in einem "ich denke, also mißtraue ich". Es gehört zur Natur des Menschen Zwiespältig zu sein, aber es gehört keine gespaltene Seele zu ihm denn Seelenspaltung führt zu Schizophrenie.
hukwa

Donnerstag, 9. Februar 2012

Unter einer alten Eiche sitzend

Es sind die Tage einer Häutung
Die sich in der Stille vollzieht
Es ist wieder ein Anfang
Der andere Formen nach sich zieht
Es ist wieder an der Zeit
Das alte Ich abzustreifen
Und in einem anderen Gewand
Die Bühne des Lebens zu betreten
Es ist an der Zeit sich
Flügel wachsen zu lassen.
hukwa

Gedanken unter einer alten Eiche

Obwohl draussen Minusgrade vorherrschen saß ich heute Morgen einige Zeit unter einer alten Eiche im Wald. Dabei kam mir ein Satz von C.G.Jung in den Sinn: "Unser Intellekt hat ungeheures geleistet, derweil ist unser geistiges Haus zerfallen." Ein Satz dem ich ganz zustimme und doppelt unterstreiche. Der Mensch hat das verloren was ich als die platonische Mitte bezeichnen möchte. Eine innere Waage die das Gleichgewicht zwischen Geist, Seele und Intellekt hält. Dabei bräuchte er nur sich selbst zu befragen am besten in der freien Natur, denn sie hat auf alle möglichen Fragen eine Antwort.
hukwa

Meditationsgang durch den Wald

Ich komme gerade von einem wunderschönen Waldspaziergang zurück. Die Wälder sind vereist und jeder Gang wird zu einem Meditationsgang. Die Mehrzahl der Menschen ist heutzutage zu dauernder, bis zum System perfektionierter Heuchelei gezwungen. Ohne negative Folgen für die Psyche kann man nicht Tag für Tag genau das Gegenteil von dem tun, was man empfindet. Genau das machen aber die meisten Menschen. Wer sich regelmäßig in den Wäldern aufhält kann erst gar nicht vom System vereinnahmt werden. In den Wäldern lernt der Mensch zu sich selbst zu finden, die meisten Menschen allerdings ahnen noch nicht einmal, was der Wald sie alles lehren kann.
hukwa

Mittwoch, 8. Februar 2012

Heimatkundliches Bewusstsein als Einstieg in die praktische Geomantie

Ein Versuch heimatliches Erleben und Erdenergien zu verbinden

Das Trippstadter Schloss gehört zu den wenigen guterhaltenen pfälzischen Profanbauten und wichtigeren Baudenkmälern aus der Zeit der politischen Kleinstaaterei in Deutschland vor Ausbruch der französischen Revolution.

Erbaut wurde es 1766 von dem kurpfälzischen Obristjägermeister Franz Karl Josef Freiherr von Hacke und dessen Frau, Amöna Maria Karolina, geborene Freiherrin von Sturmfeder.

Wenn man den ästhetischen Aspekt des ländlichen Raumes um Trippstadt erfasst, so steht das Schloss an einem idealen Platz. In dichter Nachbarschaft die ebenfalls von Hacke erbaute katholische Kirche und hinter dem Schloss schließt gleich der Park an.

Wenn wir am frühen Morgen an den alten efeuumrankten Schlossparkmauern unter den mächtigen Altbäumen stehen, haben wir einen wunderschönen Ausblick in Richtung Karlstal und auf den Hochwald der dieses romantische Tal in einem grünen Kranz von Wäldern umschließt.

Genau von diesem Aussichtspunkte aus wird für den Parkbesucher der emotional erlebbare Erholungswert den die Trippstadter Landschaft besitzt besonders erfahrbar.

Etwa 15 Minuten Wegstrecke ist von hier die Entfernung zur Burgruine Willenstein. Die Geschichte des Trippstadter Schlosses und des Ortes Trippstadt beruht auf derjenigen von Burg und Amt Willenstein und bildet deren neuere Fortsetzung.

Die alte Burg erscheint schon früh in alten Urkunden als Reichslehen der Grafen zu Leiningen, welche im ersten Drittel des 12.Jahrhunderts die Besitzung den Herrn von Willenstein in Afterlehen gaben. Als eigentlicher Stifter der Willensteiner Linie wird aber erst Marbod, ums Jahr 1219 genannt.

Mit dem schon 1347 erfolgten Aussterben dieser Linie fiel das Lehen wieder an die Leininger zurück. Dieselben behielten es jedoch nicht für sich, sondern gaben es, nunmehr in zwei Hälften oder Huben, wieder in Afterlehen: die vordere, daher auch Falkensteiner Hub genannt, an die Grafen von Falkenstein, die hintere oder Flörsheimer Hub an Frau Agnes von Stein.

Die Lehenhoheit über den Falkensteiner Anteil erlangte im leiningischen Erbschaftsstreit ums Jahr 1481 Kurfürst Philipp von der Pfalz. Als sich jedoch 1664 langwierige Streitigkeiten wegen dieser Hube entspannen, erhielt sie im Jahre 1716 der kurpfälzische Obristjägermeister Freiherr von Hacke zu Schwainspaint als Entschädigung für die Richterämter Salern und Saidlern zu Kurpfalz in Erblehen.

Aus dem Sichtwinkel der Geomantie enthält die Trippstadter Landschaft, ausgehend vom Schloss- und Schlosspark, alle Objekte die sie für diese Wissenschaft und Kunst interessant macht.

Kulturdenkmäler finden sich sowie Sehenswürdigkeiten, Berggipfel, Waldbesäumte Täler, Quellen und Bäche, bestimmte Vegetationsformen- und Arten, alles Koordinationspunkte die eine Landschaft prägen die für die Geomantie wichtig ist.

Mit dem anschließenden Karlstal und der höher gelegenen Amseldell befinden wir uns hier in einer der ganz individuellen, spirituellen und sakralen Landschaften des Pfälzerwaldes.

Wenn wir nun während einer Wanderung die äußere Landschaft als Erfahrung in unseren inneren Besitz nehmen, wird in uns sozusagen die „die innere Landschaft“ erweckt. Diese ist ein gedankliches Abbild unserer „Mitweltwahrnehmung“. Ich betone: Mitwelt- nicht Umwelt! Die Umwelt ist das uns umgebende- die Mitwelt aber ist die Welt in der wir leben, die wir Mit- nehmen vom außen ins Innern. Wir machen uns also ein realistisches Bild der Landschaft und Ver – Innern diese und erst jetzt können wir die Erfahrung der spirituellen Landschaft und Mitwelt machen. Platonisch gesprochen könnten wir auch sagen: all das was uns hier begegnet liegt eine metaphysische Idee, ein platonisches Urbild zu Grunde.

Geomantie ist eine Erfahrungswissenschaft. Die Erdkräfte, die Energieströme über die wir in der Geomantie sprechen will man natürlich auch spüren, in der Regel muss man lernen diese Kräfte in sich zu sammeln und zu konzentrieren.

Ich spreche von der Empfänglichkeit die wir benötigen um den Strom der Erdkräfte zu erfahren, also das auf- und abschwingen der kosmischen Energie.

Es ist eigentlich nur eine Übung sich auf diese Energieströme einzustimmen. Mit gezielten Übungen sensitivviert man sich und nimmt die Gegenwart als Energiestrom auf. Was Anfangs als verschwommen aufgenommen wird können wir bald als Erlebnis spüren.

Als nächstes werden wir spürbar erfahren dass wir in die jeweilige Landschaft hineingehören oder zumindest mit ihr verbunden sind, dass wir ein Teil von ihr sind, wir sind mit der Natur und der Geschichte der Landschaft verbunden. Das Gefühl für die uns umgebenden und in uns einfließende Energieströme wir unmissverständlich wahrgenommen. Es handelt sich um ein definitives Einströmen von kosmischer und erdenergetischer Strömung. Wir spüren sehr bewusst dieses neue Gefühl, das wir nun der uns umgebenden Landschaft entgegenbringen. Es ist der Moment wo die bisher profane Landschaft etwas sakrales erhält.

In seinem Buch „Das Geheimnis der Labyrinthe“ schreibt Nigel Pennick: „ Bei den erst in den Jahren um 1960 von einer breiten Öffentlichkeit zur Kenntnis genommenen „Erdmysterien“, die in den siebziger Jahren zum Gegenstand eingehender Untersuchungen wurden, geht es unter anderem um überlieferte und reale Wahrnehmungen subtiler Kräfte in der Erde. Diese Kräfte wurden in den vorwissenschaftlichen und vorindustriellen Kulturen als Realität anerkannt und manifestierten sich in der Vorstellung der Menschen in der Gestalt nichtmenschlicher aber noch fühlender wesen, die man als Gnomen, Kobolde, Trolle, böse Geister und Drachen bezeichnete. Man glaubte, diese Kräfte ließen sich besonders an geweihten Orten von Menschen spüren, die besonders sensibel auf solche Dinge reagierten. Diese geheimnisvollen Erdkräfte, um die es bei den Erdmysterien geht, hat man als das subtile „fünfte“ Element bezeichnet, das allen Dingen ihre Kraft verleiht. Dieses Phänomen ist in allen vorindustriellen Kulturen eine Realität und in der ganzen Welt unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. In keltischen Ländern hieß es „mwyvre“.“

hukwa

Die Liebe

Es gilt zur reinen Idee zu gelangen, zum reinen Eros, zur reinen Liebe. Vor allem Sie- die Kraft der Liebe, ist in einer kaputten Gesellschaft der letzte Hoffnungsträger. Wie die Kraft des Eros, der die Kreativität hervorbringt, bringt die Liebe den wahren Menschen hervor. Ohne Liebe ist der Mensch nur ein Klumpen Fleisch, der die Panzer des Urchaos noch nicht abgestreift hat. Wahre Liebe ist Entwicklung zu einem höheren Selbst, ist Daseinsgestaltung, ist die Idee selbst.
hukwa

Dienstag, 7. Februar 2012

Kosmologische Gedanken oder Carpe Diem


Wir müssen ins Unendliche Denken, wenn wir uns selbst finden wollen. Ich habe auch keine Probleme damit kosmisch zu denken, während ich an einem heimatkundlichen Text arbeite. Es ist mir einfach klar dass meine Heimat der Kosmos und meine jetzige irdische Umgebung ebenfalls meine Heimat ist. Das eine bedingt das andere. Wenn ich mich mit den Ursprungsmythen verschiedener Völker beschäftige, wie auch meines eigenen Volkes begebe ich mich ja ebenfalls auf heimatkundliche Suche. Mit der Aussage der Astrowissenschaft über die Unbegrenztheit und gleichzeitige Endlichkeit des Weltalls kann man begrifflich nur schwer was anfangen. Als Mensch muss ich mir einen zeitlichen Ursprung vorstellen, einen Ursprung des Lebens, einen Ursprung meiner Familie, meiner Kultur, des Lebens überhaupt. Die Beschäftigung mit meinem Ursprung, kosmisch wie heimatkundlich, ist letztendlich ein Zeitsprung. Wenn ich Ahnenforschung betreibe begebe ich mich auf eine Zeitreise und wenn ich über den Ursprung des Kosmos nachdenke bin ich ebenfalls ein Zeitreisender. Der Anfang eines solchen Denkens ist symbolisch – ich weiß es gibt ein oben und ein unten – aber eben nur symbolisch, sonst kann ich nämlich nicht in einer strukturierten Raumzeit denken. Oben und unten ist nur eine Hilfstabelle mit der ich das Zeitlabyrinth bereisen kann. Es gibt in Wirklichkeit überhaupt kein „Oben und Unten“, es gibt nur eine Art lebendiger Spirale die sich irgendwann zu einem Kreis schließt. Zur „ewigen Wiederkehr des Gleichen“, doch auch dies ist nur ein Symbol, eigentlich müsste es heißen „zum ewigen Werden“. Das Leben in seiner Gesamtheit kann nur eine Entelechie sein, „…geprägte Form, die lebend sich verwandelt“. Ich denke der Mensch ist ein Prozess und unser innerster Kern, die Seele, die Monade, das Selbst ist dem kosmischen Prozess des „Werdens“ unterworfen nämlich im Sinne Goethes: „Werde der du bist“.
Ein solches Denken überschreitet natürlich die Grenzen einer jeden empirischen Wissenschaft. Die „kritische Ökologie“ sagt uns „die Erde kann gut auch ohne den Menschen existieren“, doch damit hat sie nur zum Teil recht denn die erde kann nicht ohne das Universum existieren und nun taucht die Frage auf, kann das Universum ohne das menschliche Bewusstsein existieren? Ich möchte diese Frage Platon beantworten lassen. Im Timaios lesen wir:
„Und nun möchten wir dann auch behaupten dass unsere Erörterung über das All ihr Ziel erreicht habe; denn nachdem die Welt in der obigen Weise mit sterblichen und unsterblichen Wesen ausgerüstet und erfüllt worden ist, ist sie so selbst zu einem sichtbaren Wesen dieser Art geworden, welches alles Sichtbare umfasst, zum Abbilde des Schöpfers und zum sinnlich wahrnehmbaren Gott, und zur größten und besten, zur schönsten und Vollendesten, die es geben konnte geworden, diese eine und eingeborene Welt“.
In seinem Buch „der Baustoff der Welt“, schreibt Helmut Friedrich Krause: „Das hier vorgelegte Ergebnis intuitiver Erkenntnisse, welches den Denkergebnissen des Abendlandes diametral entgegensteht, geht auf eine Geisteshaltung zurück, die unseres Wissens, im Abendland nur von einem Denker eingenommen worden ist, von Giordano Bruno.“
In der 1999 im Inselverlag erschienen Anthologie „am Fluss des Heraklit“, schreibt Jochen Kirchhoff in seinem Essay „Grenzüberschreitung ins kosmische Sein oder Von der Notwendigkeit Giordano Bruno zu verstehen“:…“Merkwürdig ist, dass in diesem Zusammenhang fast nie jenes großen Grenzüberschreiters und radikalen Kosmologen gedacht wird, denn die Kirche am 17. Februar 1600 als den „Fürst der Ketzer“, öffentlich verbrennen ließ. Die in der Regel vorherrschende Unkenntnis über Giordano Bruno hat etwas Rätselhaftes…“
In den „Heroische Leidenschaften“ schreibt Giordano Bruno: „Smith: Weißt du nicht, wie sehr die Glaubensgewohnheit und die Tatsache, dass wir von Kindheit auf in bestimmten Überzeugungen erzogen wurden, imstande sind uns an der Erkenntnis ganz offenkundiger Dinge zu hindern“?
Giordano Bruno wusste als erster abendländischer Philosoph dass die geozentrisch – christliche Anthropologie ausgedient hatte und das die Menschen einer neuen kosmischen Anthropologie bedurften. Bruno wandelte sein Leben lang jenseits irdischer Begrenztheiten und so schrieb er zu recht: „Hier werden wir den wahren Weg zur wahren Sittlichkeit finden, werden lernen, hochherzige Verächter aller Dinge zu sein, welche kindisches Denken hochschätzt und werden größer sein als selbst jene welche der Pöbel als Götter verehrt, als wahrhafte Forscher der Geschichte der Natur, die in uns selbst geschrieben steht, und als gehorsame Befolger der göttlichen Gesetze, welche dem Zentrum unseres Herzens eingemeißelt sind“.
Was uns Giordano- Bruno immer wieder mitteilt ist sein Bekenntnis zum kosmischen Sein. Er war wie kein anderer Philosoph des Abendlandes vor und nach ihm, seiner zeit absolut voraus und war bereit für seine Wahrheit auch den schrecklichen Tod auf dem Scheiterhaufen auf sich zu nehmen. Bruno war ein radikaler Denker, erfüllt von einem kosmischen Bewusstsein, das religiös und wissenschaftlich zu gleich war. Bruno war ein einzigartiger Denker beeinflusst von Nikolaus Cusanus wuchs er über diesen noch hinaus in seiner glühenden Naturliebe. „In dichterischer Schau sieht er das Universum als eine Unermessliche Unendlichkeit, erfüllt von zahllosen Sonnen, Sternen, Weltsystemen, ohne Grenzen und ohne Mittelpunkt, in beständiger Bewegung. Den Gedanken des unendlichen Universums entlehnt er dem Werk des Cusanus (Nicolaus Cusanus), von dem er mit größter Verehrung spricht. Doch ist es keine bloße Übernahme; der Gedanke wird von Bruno mit letzter Folgerichtigkeit durchgeführt und erhält in seinem Munde eine ganz neue Tiefe und Bedeutsamkeit“ (1).
Giordano Bruno hatte jene Höhe erreicht die nur ganz wenigen Philosophen in ihrem Leben erreichen sollten in einem wunderschönen Gedicht gab er hierüber Auskunft:
An den eigenen Geist
Wurzelnd ruhst du, o Berg, tief mit der Erde verwachsen.
Aber dein Scheitel ragt zu den Gestirnen empor.
Geist, von des Weltalls Höhn mahnt dich die trennende Grenze.
Die dich, beiden verwandt, scheidet von Hades und Zeus.
Dass du dein recht nicht verlierst und träg in Niederen beruhend
Sinkst vom Staube beschwert dumpf in des Acheron Flut.
Nein, vielmehr zum Himmel empor! Dort suche die Heimat!
Denn wenn Gott dich berührt, wirst du zu flammender Glut.