Mittwoch, 22. Februar 2012

Wenn das Holz flüstert

Jetzt wo das Frühjahr naht bin ich oft schon zwischen 4. und 5. Uhr Morgens in meiner Holzwerkstatt. Eine heiße Tasse Kaffee in der Hand, ziehe ich tief den Duft der verschiedenen Hölzer in mich ein. Es sind keine einfachen Hölzer, jedes Stück ist ausgewählt und gesammelt: Kirschholz, Nussbaum, Linde, Buche, Eiche und andere. Skurrile Wurzeln, Astholz, Hölzer aus fremden Ländern die auf seltsame Art zu mir gelangten. Bäume drücken alle Arten von Gefühlen aus, geht es mir durch den Kopf und ich trinke einen Schluck Kaffee. Da ist ein Stück einer fast 500 jährigen Sequoia ein Freund schenkte sie mir, Kraft ist ihr Ausdruck. Ein Weidenstrunk zeigt Elastizität an, Die Akazie neben an, mag ich sehr, ich stelle mir sie vor wie sie im Wald steht, mit ihren fröhlichen Blättern in der Morgendämmerung und ihren wehrhaften Stacheln. Das Holz der Linde erinnert an duftende Frühlings und Sommernächte. Die Zyppresse wirkt feierlich und das Holz der Eibe düster. Stark und trutzig die getrockneten Eichenstämmme die ich gerne für Maskenschnitzen nutze. Die Buche elegant, daneben ein Stück Kiefer, der Baum des Merlin. Tanne, Fichte, Ahorn alle sind hier um mich versammelt und warten darauf das ihnen neues Leben eingehaucht wird in Form der Skulptur. Dem Künstler spricht das Holz in seiner Sprache zu, es flüstert durch seine Jahresringe und offnebart ihm seine Geheimnisse.
hukwa