Montag, 31. Oktober 2011
Flötentöne im Moor
nur das flöten im Moor
wo einst Pan seine Föte verlor
vor Zeiten die Nymphe jagte
sitzt er jetzt traurig da
mit Tränen im weißen Barte
unter des Schierlings gelber Herbstkrone
duften die Wasser nach Fäulnis und verrinnen
eine einsame Wasserblase
quillt aus dem Moor und Schlamm empor
starrt ein grünes Auge den Gott aus Arkadien an
desssen Spur sich einst im Moor verlor
dort im Schatten von Pappel und Weide
erklingen Flötentöne im Moor.
hukwa
Sonntag, 30. Oktober 2011
Das zerbröckeln des Ichs
Es ist eine tiefe fundamentale Erfahrung die ein Mensch macht, wenn die bekannte Realität zu schwinden beginnt und eine andere Wirklichkeit heraufdämmert, ganz im Sinne der Worte die Sri Aurobindo dafür fand: "Tatsächlich beginnen alle Dinge ihre Natur und ihre Erscheinung zu verändern; unsere ganze Erfahrung von der Welt ist radikal anders... Es gibt eine neue, gewaltige und tiefe Art, die Dinge zu erfahren, zu sehen, zu kennen und zu berühren".
hukwa
Freitag, 28. Oktober 2011
Die schauende Seele
tritt das Schöpferwort zu Tage
Aus der Dunkelheit wir Helle
Nacht wird zur Geborgenheit
Fern dem Horizont der Tage
summt das alte Wasserlied
wacht die Welt aus ihrem Schlafe
klingt der Tag uns wie ein Lied
singt die Amsel Sinfonien
Bäume rauschen Götterwort
und im schweigenden Zuneigen
fliegt die Selle mit dem Rauschen fort.
hukwa
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Herbststimmung
Der herbst ist eine große Metamorphose, ein letztes Lied auf den Sommer und die Vergänglichkeit. Wenn sich im Sommer die ganze Größe und Fülle des Göttlichen spiegelt so dann im Herbst ihre erhabene Größe.
Am frühen Morgen wenn über den Bäumen die Nebeln hängen ist man dem Herbst am nächsten. Die Krähen erzählen sich in den Baumkronen noch ihre Träume, da wirkt der Herbst am stärksten. Man sucht die Stille, das alleine sein mit den Elementen der Natur. Ein Leben im Bann der goldenen Herbstsonne. Man weiß solche Tage haben ihre eigene Magie. Lebe sie!
hukwa
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Haiku im Herbst
ein grüner Kämpfer
der Löwenzahn.
hukwa
Früh am Morgen
Krähengezwitscher
Des Tages erstes Lied.
hukwa
Die alte Blutbuche
im Herbst
erinnert sie
das ich mich Erinnern soll.
hukwa
Von der Bergkuppe ins Tal schauend
spüre ich die eigene Seelentiefe
der Dompfaff
erinnert an Rosen im Sommer.
hukwa
Das Sich Erinnern im Herbst
ist das
Erwarten eines neuen Frühlings.
hukwa
Der Wald erstarrt
in herbstlichen Frost
mich wärmt meine Seele.
hukwa
Wie eine Andacht
der Zeichenstift streichelt das Papier.
hukwa
Moloch Großstadt
hukwa
Montag, 24. Oktober 2011
Lauerndes Selbst
in der dunklen Erde
Wie der Würger im Dickicht der Schlehe
Wie die Regenbogenforelle im eiskalten Bach
Bist du
Selbst
ruhig lauernd gleitend.
hukwa
Auf eine Birke
in deinen Ästen
schlanke Birke
Ich sehe hoch zu dir
Biegsame
da fällt dein Blatt
ein Gruß von Herbst
doch dann ein warmer Wind
bald tanzen wir wieder einem Frühjahr entgegen.
hukwa
Sonntag, 23. Oktober 2011
Im Karlstal
Versunken die Ufer im Schilf
der Reiher fliegt hier immer noch
grau-weiß leuchtet sein Gefieder
im schwarzgrün der hohen Fichten
oft denke ich während meiner Aufenthalte hier
die Zeit steht still
hier abseits der großen Stadt
lehren mich die Bäume
das Schweigen
Der Wind säuselt in den Kronen mächtiger Bäume
ich schweige
und lausche dem ewigen Rauschen
hier habe ich gelernt zu schweigen
und als Dichter zu schreiben.
hukwa
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Ökologische Solidarität und Mitgeschöpflichkeit 2
Als der Europäer den nordamerikanischen Kontinent betrat begann ein Vernichtungsfeldzug gegen die Natur. Ein "Bruch" in der Weltgeschichte geschah. In Europa passierte dieser "Bruch" zweimal, mit Auftreten des sokratischen Geistes in Griechenland und im Jahre 52. n.Chr. mit der Schlacht von Alesia und der Vernichtung der keltischen Stämme im damaligen Gallien. Der Keltenforscher Jean Markale schrieb hierzu: "Seit dem Jahre 52 unserer Zeitrechnung haben die Völker Westeuropas vergessen wer sie einmal gewesen sind. Den genauen Ort der Niederlage von Vercingetorix bei Alesia kennt heute niemand mehr, und doch trat dort die große Wende ein: die griechisch-römische Geisteshaltung, die auf dem Glauben an den Universalismus und an die Logik des ausgeschlossenen Dritten basiert, begann langsam aber sicher das sogenannte "barbarische Denken" der Kelten zu verdrängen. So vergaßen die Westeuropäer allmählich dass sie Söhne und Töchter der Kelten und Erben der spirituellen Traditionen der Druiden sind".
Vor der Katastrophe von Alesia sah die europäische Welt ganz anders aus und es gab so etwas wie Mitgeschöpflichkeit und ökologische Solidarität denn schließlich waren die Kelten ein äusserst Naturverbundenes Volk. In der Geschichte und Mythologie der Kelten und der Indianer Nordamerikas müssen wir suchen wenn wir Mitgeschöpflichkeit finden wollen.
hukwa
Ökologische Solidarität und Mitgeschöpflichkeit 1.
Ökologische Solidarität ist die Zusammengehörigkeit die der Mensch in Bezug auf Tiere, Pflanzen und die notleidende Natur in sich spüren sollte. Sie ist die Solidarität mit dem gesamten Ökosystem unseres Planeten. Ökologische Solidarität bedeutet der gefährdeten Natur auch unter Opfern zu Hilfe zu kommen, auf traditionelle Privilegien der Ausbeutung auch ohne äußere Zwänge zu verzichten, gefährdeten Tieren und Pflanzen Schutz zu gewähren und Lebensräume erhalten auch wenn dies mit eigenen Risiken verbunden ist. Diese Solidarität bedeutet auch sich über Begriffe wie Nächstenliebe und Brüderlichkeit hinaus zu erheben und dafür den ethischen Ansatz der Mitgeschöpflichkeit zu leben. Alles was lebt ist vom selben Schöpfergeist durchwaltet. Wir sind ob Mensch, Tier oder Pflanze Mietglieder der einen großen Familie. Diese Mitgeschöpflichkeit steht über der Mitmenschlichkeit, denn sie umfasst alle Geschöpfe auf dem Planeten, eben alle Geschöpfe der Schöpfung der Evolution. Sie verpflichtet zur Solidarität mit allen anderen "Familienmietgliedern" innerhalb der Weltfamilie. Sie ist Teil unseres "spirituellen Bewusstseins", das ohne Mitgeschöpflichkeit überhaupt nicht zur Entfaltung kommen kann. Die Ethik der Mitgeschöpflichkeit beruht u.a. auf dem biblisch-dogmatisch Umstrittenen Sachverhalt der gemeinsamen Geschöpflichkeit aller Lebewesen ohne jeden Unterschied.
Mitgeschopflichkeit ist Humanität gegenüber der Natur. Die klassische Metaphysik unterscheidet schon immer zwischen der natura naturans (schöpferische Natur) und der natura naturata (vom Menschen beherrschte Natur). In anthropozentrischer Sichtweise zählt nur die Beherrschung; Denker wie Goethe warnten vergeblich vor dieser Sichtweise.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Auf einer Waldbank ruhend
als wären die Jahre
wie lautlose Blätter sanft zu Boden gefallen
der Stamm der Buche
die verkrüppelte Kiefer
die knorrige Eiche
Flechten an Zweigen
Baumpilze und Moose
Der Specht klopft
zwischen Holunder und Schierling versteckt
die alte Waldbank
von den Menschen vergessen
steht sie hier in Eigenzeit
der Fuchs bellt den Vollmond an
der Kauz lockt
nur hier im Wald
bei der alten morschen Bank
findet sich noch ein Platz für ein Wunder.
hukwa
Dienstag, 18. Oktober 2011
Die wahre Heimat des Menschen
hukwa
Montag, 17. Oktober 2011
Wenn es still wird in den Wäldern
Neblung nannten ihn die Altvorderen. Nie scheint das Jahr so dunkel empfunden zu werden wie im Nebelmond, jenem Monat den wir heute November nennen. Aus der christlichen Tradition heraus gesehen ist es der Monat des Heiligen Martin von Tours. In vielen pfälzischen Dörfern finden nun die traditionellen Martinsumzüge statt. Das Fest des Heiligen Martins wurde nicht zufällig auf den 11. November gelegt. An diesem Tag feierten die Römer das „Fest des neuen Weines“. Dieses Fest wurde auch in der Pfalz von den Römern gefeiert und als das Christentum hier zunehmend Fuß fasste, weihte man den neuen Wein eben dem Heiligen Martin.
Für die Kelten, die vor den Römern die Pfalz besiedelten, begannen Anfang November die Feierlichkeiten zu Samhain. Leichte Spuren findet man heute noch in der amerikanischen Version von Halloween, das sich inzwischen auch in Deutschland bestens vermarkten lässt. Für die alten Kelten öffneten sich zu Samhain die Türen zur „Anderswelt“. Die Kirche hat dies geschickt zu nutzen gewusst und die Allerheiligen und Allerseelen Tradition eingeführt.
Der November ist der Monat der uns in den Winter einführt. Wer jetzt den Pfälzerwald zu einer Wanderung aufsucht, den erwartet die Stille dunkler Wälder und Menschen die Ruhe, Kontemplation und eine meditative Landschaft suchen, um sich von Trubel und Hektik ausruhen zu können und solches in den Wintermonaten hier finden! Wer jetzt bewusst in den Pfälzerwald kommt, um hier Ruhe und Erholung zu suchen, scheint ein Gespür für Harmonie zu besitzen. Während eines Spazierganges oder einer größeren Wanderung durch die Trippstadter Wälder scheint es uns, als würden sich die Dinge des Lebens langsamer bewegen. Ja, es scheint uns als würden sie sich auf einem anderen Niveau bewegen welches wir als Befreiung von Hektik und ökonomischen Zwängen erfahren.
In den Wäldern können wir eine Freiheit erfahren, die es uns erlaubt mit dem Wesentlichen des Lebens in Kommunikation zu treten. Es ist die Stille des Winterwaldes die uns eine bisher nicht gekannte schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt, finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der Kontemplation und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Mächte, der ökonomischen Unsicherheiten, wird uns der Wald zu einem Reservat der an Beständigkeit erinnert.
Ein alter griechischer Philosoph sagte einmal: „Eine Kultur blüht, wenn Menschen Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden.“ Nun, im Pfälzerwald gibt es viele solcher Bäume, die vor langer Zeit von einer Generation gepflanzt wurden, die das Wort Hektik noch nicht kannten! Und wenn wir diese Bäume aufsuchen halten sie ein Geschenk für uns bereit: Stille!
hukwa
Herbstabend
dazwischen das grün, das braun und das gelb
nur Musik könnte wiedergeben
des Herbstwaldes tausendfältiges Leben
steinernes Tor spricht
Tritt ein
dahinter ein Kiefernhain
Dämmerlicht bricht durchs Geäst
Ein Vogel singt ein letztes mal
von oben bricht aus bleichen Wolken
noch eine Flut durchsonnter Helle
die Erlenbüsche silber und grau
verwachsene Eiche
umspült von Traum
Struktur von Fels und Baum
Ich bin allein im Raum.
hukwa
Fensterblick am frühen Morgen
Krähen ziehen auf die Felder
Im Garten sich die Katze duckt
Elster sucht am Scheunendach
Vereistes Efeu die Mauer hochklettert
Die Nebelwand so Märchenhaft
Vom Fenster aus sehe ich in die Herbstlandschaft.
hukwa
Sonntag, 16. Oktober 2011
Zauberwort
und das Wort war bei Gott
und es wirkte und schaffte
versuchte sich in Güte und Kraft
und wenn mein Mund je ein Wort pries
dann jenes welches
Poesie pure hieß.
hukwa
Märchen und Landschaft
hukwa
Freitag, 14. Oktober 2011
Heimatkunde und Märchen
hukwa
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Die Arbeit an sich selbst und das abendländische Denken
hukwa
Dienstag, 11. Oktober 2011
Die Arbeit an sich selbst
hukwa
Montag, 10. Oktober 2011
Rad der Geschichte
Samstag, 8. Oktober 2011
Der natursichtige Mensch
Schopenhauer hat dafür den Begriff des Natürlich - Somnabulen geprägt. Man könnte auch vom unbewussten Schaffen der Naturseele sprechen. Ein Vergleich: Wie ein Yogi der Kundalini Yoga betreibt, die Schlangenkraft in sich erweckt und seine Chakras zum Leuchten bringt, so erweckt der natursichtige Mensch seine Naturseele und nimmt durch sie Kontakt zu den Kräften in der waltenden Natur und im Kosmos auf. der durch seine Naturseele schauende Mensch erkennt in den ihn umgebenden Naturerscheinungen, den Ausdruck lebendiger kosmischer Kraftzentren, die sich als Orte und Festpunkte für sein seelisches Koordinationsnetz erweisen und von denen aus sich alle Geschehnisse fassen und eingliedern lassen. Die Natur ergreift von uns Besitz, fordert ihre Rechte, die sie an uns besitzt. Ähnlich wie die astral Kräfte über unseren Astralkörper kosmische Verbindung mit uns aufnehmen. Die Kräfte dringen in uns ein wenn wir uns für sie freimachen.
hukwa
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Natur und Geist
hukwa
Dienstag, 4. Oktober 2011
Die Welt hinter der Welt
hukwa
Montag, 3. Oktober 2011
Lindenbruder
fallt ihr wirbelnd zu Boden
liegt ihr zerteten umher
und doch bereit von neuem zu Gebären
Lindenbaum du großer Bruder
Träumst am Waldessaume
Sitzend unter deinem fallenden Blättergewölbe
Fühl ich mich wie in einer grünen Laube
Lindenbaum mein grüner Traum
Bruder so ich dich empfinde
Immer wieder such ich dich auf
den tief wie deine Wurzeln ist mein Sinnen
und deine honigsüßen Düfte
sind Nährboden meiner Träume
ich suche dich auf in den späten Herbsttagen
wo deine letzten Blätter fallen
dann sehne ich mit dir Lindenbruder
einem neuen Frühling entgegen.
hukwa
Samstag, 1. Oktober 2011
Die dunklen Waldwooge
hukwa
Freitag, 30. September 2011
Der Habicht-Stoppelpilz oder die Einheit des Waldes
hukwa
Natur als Quelle der Weisheit
hukwa
Donnerstag, 29. September 2011
Was eine Biene mir erzählte
hukwa
Dienstag, 27. September 2011
Gedanken beim Eichelsammeln
hukwa
Montag, 26. September 2011
Eisenhüttenmuseum der Gemeinde Trippstadt
Sonderausstellung zum Thema Köhlerei
Eine kleine Sonderausstellung mit Textmaterialien und Bilddokumenten zum Thema Waldköhlerei kann man zurzeit im Trippstadter Eisenhüttenmuseum besichtigen.
Aus einer Fülle bisher weit verstreut vorliegendem Quellenmaterial zu diesem Thema, hat Hans Wagner aus Trippstadt das wichtigste zusammengetragen. Die ausgestellten Informationen behandeln das Thema Köhlerei für heimatgeschichtlich interessierte Bürger und Gäste. Dabei werden nicht nur die historischen und technischen Zusammenhänge beleuchtet, sondern auch die Anwendung von Holzkohle in der Naturheilkunde. Zusätzlich wird viel Interessantes aus dem harten und kargen Leben der „Schwarzen Männer“ berichtet.
Mit der Ausstellung „Waldköhlerei“ beginnt eine Ausstellungsreihe über vergessene Waldberufe.
Das Eisenhüttenmuseum befindet sich im Gebäude der Tourist Information Trippstadt.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr.
Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr (Ostern bis Oktober)
Tourist Information Trippstadt, Hauptstraße 26, 67705 Trippstadt
Telefon: 06306-341, Fax: 06306-1529, E-Mail: info@trippstadt.de
www.trippstadt.de
Sonntag, 25. September 2011
Unter einer alten Eiche
hukwa
Vom Sehen in der Natur
hukwa
Freitag, 23. September 2011
Das Ei des Dompfaffs
hukwa
Donnerstag, 22. September 2011
Neues Pfalzbuch erschienen mit einem Beitrag von mir
hukwa
Indian Summer
hukwa
Mittwoch, 21. September 2011
Natur als Selbst und Daseinserkenntnis
hukwa
Dienstag, 20. September 2011
Vom Selbst
hukwa
Montag, 19. September 2011
Gedanken unter einer alten Fichte
"Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte bewusst zu leben, nur den wesentlichen Tatsachen des Lebens ins Gesicht schauen, ob ich nicht lernen könnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es ans Sterben ginge, entdecken müsste das ich nicht gelebt hätte."
Ein wunderbarer Satz finde ich. Genau das ist es was ich unter Bewusstheit verstehe. es sind nicht die großen Dinge die ein Leben erhaben machen, es ist das Unscheinbare man muss es nur zu finden wissen.
hukwa
Sonntag, 18. September 2011
Waldsee bei Trippstadt
wenn ich bei dir verweile
in deine grünschwarze Tiefen schaue
erkenne ich die Tiefen meiner eigenen Natur
die Bäume die deine Ufer säumen
deren Wurzeln von deinen Wassern saugen
sind deine Wimpern
das Leben in dir verkündest du mir
durch deine Wellen und Kreise
in denen sich die Linien urhafter Schönheit spiegeln.
hukwa
Samstag, 17. September 2011
Über meine Wurzeln
Ich bin ein Mensch der versucht das Ganze zu erfassen. Eine Verbindung von Handwerk, Kunst, Poesie, Geschichte und Philosophie zu leben. So arbeite ich auch immer an mehreren Projekten. Die letzten drei Wochen waren ganz der praktischen Köhlerei gewidmet. Während dieser Arbeit bei Tag und Nacht in der freien Natur fand ich immer noch die Zeit zum Schreiben und auch die Zeit Vorträge vor Ort (am Meiler) zu halten. Mein Arbeitsfeld ist der Pfälzerwald. Seine Geschichten, Mythen und Märchen interessieren mich als Geomant und Volkskundler. Die Natur die mich hier umgibt ist die Grundlage meiner Philosophie. Die Inspirationen die ich in diesen Wäldern habe finden Eingang in mein bildnerisches Werk und meine Schriftstellerei. Wenn ich nach meinen Wurzeln suche so weiß ich sie erstrecken sich wie ein Myzel geheimnisvoll in diesem Wald. Wehe dem Mensch der seine Wurzeln verloren hat, er ist wie ein Blatt im Wind Wurzellos und gejagt von den Sturmböen einer infamen Gesellschaft. Sich seiner Wurzeln bewusst zu sein ist keine Ideologie sondern eine ganz natürliche Sache.
hukwa
Mittwoch, 14. September 2011
Aus der Geschichte der Köhlerzunft
In der traditionsreichen Geschichte der Köhlerei finden sich zahlreiche Quellen und Hinweise darauf, dass auch Klöster Holzkohle produziert haben. Mit diesem Hintergrund kann man wohl davon ausgehen, dass es auch einen Schutzheiligen der Köhler gegeben hat und gibt. Sein Name: Sankt Alexander Carbonarius – Patron der Köhler. Er war Bischof von Comana in Pontus, in der Türkei. Der Hl. Alexander ist als Kohlenbrenner (Carbonarius) bekannt. Sein Name deutet darauf hin, dass er aus Bescheidenheit die Arbeit eines Köhlers verrichtete um den weltlichen Lockungen zu entfliehen. Von ihm sind die Worte überliefert: „Ich bin jung und nicht übel gebildet, diese Vorzüge könnten mir zum Fallstricke gereichen. Ich sehe den Kohlenstaub als eine Lava an, die mich dem Anblick der Welt entzieht.“ St. Alexander zog das einfache Leben in den Wäldern, den sinnlichen Genüssen dieser Welt vor. Er wird gerne als Philosoph bezeichnet, doch mit dieser Bezeichnung sollte man nicht so oberflächlich umgehen, denn seine Philosophie bestand vorwiegend aus der Bevorzugung himmlischer vor irdischen Dingen. Sein bescheidenes, einsames und meditatives Köhlerleben und seine persönliche Mystik führte dazu, dass der Hl. Gregor Thaumaturgos Alexander zum Bischof von Comana machte. Der Hl. Gregor sollte dabei helfen, einen Bischof für Comana zu finden. Eine große Versammlung mit vielen Kandidaten hatte sich eingefunden doch keiner der vorgeschlagenen gefiel ihm. Er ermahnte die Versammlung sich doch einmal unter den Leuten des einfachen Standes umzusehen. Daraufhin schlug jemand scherzhafterweise Alexander den Köhler vor. Dies löste bei den Versammelten ein abwertendes Gelächter aus, doch der Hl. Gregor nahm diesen Vorschlag sehr ernst und Alexander bekam den Bischofstab. Er regierte die Kirche von Comana mit Klugheit und Weisheit. Nachdem er viele Jahre seiner Herde durch sein segensreiches Wirken vorgestanden hatte, ward ihm die Gnade zuteil, für seinen Glauben sein Leben dem Feuertode hinzugeben. Sein Tod wird in die Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius um 250 nach Christus datiert. Er wurde bei lebendigem Leibe verbrannt. Auf kirchlichen Gemälden wird der Hl. Alexander im bischöflichen Ornate zusammen mit den Zeichen des Kohlenbrenners auf dem Evangelienbuch abgebildet. In seiner Hand liegen fünf schwarze Holzkohlen. Sein Gedenktag ist der 11. August.
Wer sich mit Heimatkunde beschäftigt und ein wenig „Feldarbeit“ betreibt, wird immer wieder in alten und neuen Quellen interessantes über die Köhlerzunft finden. Die besten Quellen allerdings sind jene, die man in der eigenen Umgebung noch aufstöbern kann. Aufs engste verwachsen mit der Eisenindustrie, besonders auch mit der weitverbreiteten und hochangesehenen Kunst der Schmiede, war das Köhlergewerbe. Trippstadt kann auf eine „eisenhaltige“ Vergangenheit zurückblicken. Wer hier wandert, findet allenthalben von Waldschlag zu Waldschlag die Spuren der traditionsreichen „schwarzen Kunst“. Noch heute kann man diese alten kreisrunden Meilerstätten unter Humus und Laub entdecken. Im Pfälzerwald waren viele Köhler von Hüttenwerksbesitzern angestellt aber es gab auch „freischaffende“ Köhler. Wie jedes andere Handwerk, war auch das der Köhler Zunftgesetzen unterworfen.
Im Harz beschäftigte ein Köhlermeister eine Anzahl von Knechten und Lehrburschen. Dort gab es Meisterköhler und Licht- oder Grubenköhler. Erstere schichteten die Scheite, Stöcke oder Knüppel zu abgestumpften Kegeln, nach uralt erprobten Kunstregeln. Sie belegten diese mit Rasenstücken und begannen dann mit dem „köhlern“. Die Lichtköhler verarbeiteten die Afterschläge, die Holzabfälle, Reisig, faule Strünke und erzielten dadurch nur minderwertige Kohle. Bei den sogenannten „herrschaftlichen Köhlern“, die vom Adel und den Hüttenwerksbesitzern beschäftigt wurden, war es üblich den „Köhlereid“ abzulegen:
„Köhler Eyett
- Sollet ihr vor mutwilligen Brandschaden gut sagen.
- Sollet ihr das Malter Holz vor euch selbsten und durch eure Hauer ins rechte Maß und Malter stecken, legen und darinnen keinen Vorteil suchen.
- Die groben, unartigen Baum rein aufhauen und da solches nicht die Länge zu spalten fein will, so soll solches die halbe Länge zerspalten werden, damit dieselben Glötzer nicht der Herrschaft und den Gewerken zum Schaden im Holze liegen bleiben.
- Sollet ihr keine Baum zu den Decken steigen daran das junge Holz verdirbt und Schaden empfähet, sondern die Deck von den Bäumen aushauen, so zu Malter-Holz gezeichnet werden, und was daselbsten nicht erlanget werden kann, sollet ihr mit Laub oder Rasen decken.
- Sollet ihr auch keine kleinen Meiler, sondern Meiler, so zu 15 oder 20 Karren Kohlen geben, setzen, damit ihr desto weniger Ursach (habt) mit der Decke der Herrschafft Schaden zu thun.
- Sollet ihr auch keine Baum oder Stamm ungezeichnet hauen, die gezeichneten Baum auch nach Vorteil fällen oder fallen lassen, damit das junge Holz nicht niedergeschlagen und verderbt werde, auch die Bäum nie Beächt (?) abhauen und nicht Hege-Stock nehmen.
- Sollet ihr keine Buchen keilen oder keilen lassen, sondern die Keile jederzeit von Stocken abspalten.
- Sollt ihr auch die währende Zeit über, so ihr auf der Herrschaft Holz kohlen werdet, getreu, gehorsamlich und unwidersetzig, was euch vom Forstamt auferlegt wird, verhalten, da ihr auch in Wäldern Verdächtige Wildschützen vernehmen würdet, solches bei Tag und Nacht dem Forstknecht dieses Orts berichten, und darauf ferneres Bescheids zu gewarten.
- Da ihr auch in diesen vorgelesenen Punkten brüchig befunden, sollet ihr nach Gelegenheit desselben Schadens entweder mit Gelde oder am Leibe gestraft werden.
Folget der Eid: Alle diese Punkte haben wir notdürftig gehöret und verstanden, wollen auch solche stät und fest halten, so wahr uns Gott helfe durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen."
In den großen Wäldern um Trippstadt rauchten Meiler, die ausschließlich für die Trippstadter Hüttenwerke ihre Ernte einbrachten.
Das Köhlerleben war ein hartes und entbehrungsreiches Dasein. Wind und Wetter ausgesetzt, täglich karge Kost und vor allem ständiger Schlafentzug zehrten an Körper und Psyche der „schwarzen Männer“. Die „Köhlerliesel“ gehört ins Reich des Kunstmärchens und auch feine Köhlergerichte, wie sie heute vielerorts angeboten werden, sind der Phantasie der Gastronomie entsprungen. Abwechslung in der Kost gab es wenig. Hartes Brot, Käse, Speck und manchmal ein Schluck Wein oder Bier. Branntwein oder Schnaps gab es am Kohlenmeiler nicht. Das sogenannte „Köhlerwasser“ ist eine Erfindung der Neuzeit, zu groß war die Gefahr des Einschlafens. Übermannte den Köhler aber doch einmal der Schlaf, dann gab es gleich ein Erwachen mit Schrecken. Statt der grau oder blau sich kräuselnden Rauchwölkchen entstieg glutroter Dampf der Haube und den seitlichen Luftlöchern.
Wenn ein Meiler Feuer fing trat das eigenartigste Gerät der Köhler in Kraft, die Hillebille: Ein buchenes Brett schwankte an zwei Riemen die an einer Stange befestigt waren, diese Stange lag auf den gabelförmigen Enden zweier in den Boden eingerammter Pfähle. Mit aller Kraft schlug der Köhler einen hainbuchenen Hammer in einem bestimmten Rhythmus gegen das Brett, sodass es weithin schallte. Bald ertönte auf gleiche Weise Antwort von der nächsten Köhlerstätte und in kürzester Zeit war der gefährdete Meiler von schwarzen Gestalten umringt, die den Brand zu löschen begannen. Die Hillebille diente in erster Linie zur Kommunikation über weite Strecken, wurde aber auch als Rhythmus Instrument eingesetzt. Sie rief aber auch zum Mittagstisch und zeigte durch den „Jägerruf“ dem Waidmann an, wenn Wild nahte. Sogar bei drohenden und feindlichen Überfällen wurde das seltsame Instrument in Anspruch genommen, da die Köhler verpflichtet waren beim Nahen verdächtiger Gestalten ein Warnsignal erschallen zu lassen. Der Klang dieses „Werkzeuginstrumentes“ soll zur Verständigung bis zu einer Entfernung von 3 Kilometern ausgereicht haben.
Im „Wartburg-Herold“ von 1896 sind auf Anregung von Prof. A. Kirchhoff in Halle verschiedene Mitteilungen und Nachweise über Etymologie, Alter und Vorkommen der Hillebille gemacht worden, in diesen machte auch ein russischer Geistlicher aus Weimar darauf aufmerksam, dass in der orientalischen Kirche vor Einführung der Glocken ganz ähnliche hölzerne Tafeln genutzt wurden. Manche Forscher wollen in dem englischen Wort „hill“ (Berg) und bell (Glocke), den Ursprung des Hillebille sehen.
Quellenhinweise:
Museumskurier des Museumsvereins Zella-Mehlis e.V., Heft 9
Wartburgherold Ausgabe 1896
Marie Luise Gerbing
Aus: Thüringen in Wort und Bild, 1910
hukwa
Montag, 12. September 2011
Meilernächte
hukwa
Donnerstag, 8. September 2011
Auf eine alte Fichte
schwarzgrau
wenn ich dich umfasse
spüre ich deinen Puls
mächtige Fichte
alter Freund
halb aus der Erde gerissen
umklammerst du deine Baumgesellen
wieviel Stürme hast du überstanden alter Baum
im Flechtwerk deiner Äste
wuchsen Generationen von Amseln und Drosseln heran
Ringe der Zeit hast du gedruckt
dunkel sind deine Baumesgründe
moosig von Farnen überwuchert
die Erde aus der du deine Kräfte ziehst
alte Fichte
rauhe Borke
schwarzggrau dein mütterlicher Leib
wenn ich dich umarme
fühle ich deinen Puls.
hukwa
Montag, 29. August 2011
Auf Burg Wilenstein
Es sprechen die Wasser im Tal
Geballtes Grün der Buchen
schimmert im Dämmerlicht fahl
im Schatten des Nadelwaldes
streicht der Kauz um uralt Gemäuer
am Himmel über der Burg
funkelnder Abendstern
vom Dorf her erklingen nun Glocken
wie flüstern in der Dämmerung
das Leben ist werden und vergehen
nichts ist von Dauer und Ewigkeit.
hukwa
Sonntag, 28. August 2011
Heimatkundlicher Spaziergang durchs Karlstal
Links über meinem Wanderpfad im Hochwald liegt versteckt die romantische Amseldelle, rechts von mir auf einem Berggipfel von alten Bäumen umschlossen und bewacht thront die Burg Willenstein aus dem 12.Jahrhundert. der ganze Boden hier ist sehr geschichtsträchtig. Im Tal dröhnten einst die Eisenhämmer des Freiherrn von Hacke und später der Familie der Freiherren von Gienanth. Fünf Produktionsstätten fanden sich hier im Tal, der Oberhammer, der Mittelhammer, der Unterhammer, die Eisenschmelz und das Walzwerk am Walzweiher am ende des Karlstals. Doch das Schönste in diesem Tal ist eben doch die Natur die sich mir hier immer wieder offenbart.
hukwa
Erdgeist
Mutter im vermoosten Urgestein
dort wo der Adlerfarn wächst
wo Flechte und
uraltes Echsenhirn
dir entgegen glühen
Urseele
ohne Anfang kennt kein Ende
die Geist und Demut sein eigen nennt
Uralt gestein
rauschender Bach
wo grüne Libellen meine Sinne durchschnellen
fühl ich mich wohl
in deiner lichtbringenden Kraft
Urseele die mein innerstes erhellt
Erdgeist erwacht
aus grünen Laubgewölben
Glücklich der dich spüren kann
Mutter
im vermoosten Urgestein.
hukwa