Montag, 31. Oktober 2011

Flötentöne im Moor

Stille stille
nur das flöten im Moor
wo einst Pan seine Föte verlor
vor Zeiten die Nymphe jagte
sitzt er jetzt traurig da
mit Tränen im weißen Barte
unter des Schierlings gelber Herbstkrone
duften die Wasser nach Fäulnis und verrinnen
eine einsame Wasserblase
quillt aus dem Moor und Schlamm empor
starrt ein grünes Auge den Gott aus Arkadien an
desssen Spur sich einst im Moor verlor
dort im Schatten von Pappel und Weide
erklingen Flötentöne im Moor.
hukwa

Sonntag, 30. Oktober 2011

Das zerbröckeln des Ichs

Um in die Ebenen anderer Wirklichkeiten vorzudringen müssen wir unser Ich transzendieren. Unser Alltags Ich das wir benötigen um in der materiellen Realität zu Überleben wirkt auf die Gesamtheit unseres Bewusstseins wie ein Katalysator, es ist sozusagen ein Filter, der dafür sorgt, dass wir uns nicht im Labyrinth des Unbewussten verirren. Dieses Ich sorgt dafür das wir in der Gesellschaft überleben können, es schenkt uns sozusagen denn "gesunden Menschenverstand". Ohne diesen Verstand könnten wir in unserer gesellschaftlichen Umwelt nicht überleben. Gleichzeitig aber hindert dieses Ich uns daran unser Bewusstsein zu erweitern und zwar dann wenn sich das Ich wie ein Panzer in unserem Gesamtbewusstsein festgesetzt hat. Dieser Panzer beginnt dann zu bröckeln wenn sich die Inhalte des Unbewussten allmählich ins Bewusstsein integrieren. Ganz im Sinne Blakes der schrieb: "Würden die Pforten der Wahrnehmung gereingt, würde uns das Leben erscheinen wie es wirklich ist: Unendlich!"
Es ist eine tiefe fundamentale Erfahrung die ein Mensch macht, wenn die bekannte Realität zu schwinden beginnt und eine andere Wirklichkeit heraufdämmert, ganz im Sinne der Worte die Sri Aurobindo dafür fand: "Tatsächlich beginnen alle Dinge ihre Natur und ihre Erscheinung zu verändern; unsere ganze Erfahrung von der Welt ist radikal anders... Es gibt eine neue, gewaltige und tiefe Art, die Dinge zu erfahren, zu sehen, zu kennen und zu berühren".
hukwa

Freitag, 28. Oktober 2011

Die schauende Seele

Wenn die klaren Bäche murmeln
tritt das Schöpferwort zu Tage
Aus der Dunkelheit wir Helle
Nacht wird zur Geborgenheit
Fern dem Horizont der Tage
summt das alte Wasserlied
wacht die Welt aus ihrem Schlafe
klingt der Tag uns wie ein Lied
singt die Amsel Sinfonien
Bäume rauschen Götterwort
und im schweigenden Zuneigen
fliegt die Selle mit dem Rauschen fort.
hukwa

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Herbststimmung

Der Herbst das ist ein großes sich fallen lassen. Ein Wirbeln und Mit-Treiben, ein fliegen mit bunten Blättern. Sind diese tausende von Blättern nicht ein Sinnbild für die Menschengestalt? Auch der Mensch muss sich los-lösen können von altem um wieder Neues zu finden. Das ist der Herbst der Natur und des Menschen.
Der herbst ist eine große Metamorphose, ein letztes Lied auf den Sommer und die Vergänglichkeit. Wenn sich im Sommer die ganze Größe und Fülle des Göttlichen spiegelt so dann im Herbst ihre erhabene Größe.
Am frühen Morgen wenn über den Bäumen die Nebeln hängen ist man dem Herbst am nächsten. Die Krähen erzählen sich in den Baumkronen noch ihre Träume, da wirkt der Herbst am stärksten. Man sucht die Stille, das alleine sein mit den Elementen der Natur. Ein Leben im Bann der goldenen Herbstsonne. Man weiß solche Tage haben ihre eigene Magie. Lebe sie!
hukwa

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Haiku im Herbst

Im Reif des Morgen
ein grüner Kämpfer
der Löwenzahn.
hukwa

Früh am Morgen
Krähengezwitscher
Des Tages erstes Lied.
hukwa

Die alte Blutbuche
im Herbst
erinnert sie
das ich mich Erinnern soll.
hukwa

Von der Bergkuppe ins Tal schauend
spüre ich die eigene Seelentiefe
der Dompfaff
erinnert an Rosen im Sommer.
hukwa

Das Sich Erinnern im Herbst
ist das
Erwarten eines neuen Frühlings.
hukwa

Der Wald erstarrt
in herbstlichen Frost
mich wärmt meine Seele.
hukwa

Wie eine Andacht
der Zeichenstift streichelt das Papier.
hukwa

Moloch Großstadt

Mein ganzes Leben habe ich auf dem Land verbracht, die großen Städte übten auf mich keinen Reiz aus. Für mich sind sie regelrechte Seelenfresser. Immer tiefer graben sich die Städte ins Land hinein, ein ökonomischer Wachstum der keine Grenzen kennt. Sie fressen die Wälder verpesten die Luft, die Gier der Städte nach dem unbesiedelten Land das sie manchmal noch umgibt ist Grenzenlos. Irgendwann wird alles verstädert sein, wenn die Menschen keine Vernunft annehmen.Dies ist wohl die Zukunft des Planeten. Mit der Stadt kehrt vor allem Elend und Kriminalität in die ländliche Gegend ein. Verschwendung und Praßsucht das ist was die Stadt ausdünstet. Für unseren Planeten sind städte überhaupt nicht tragbar, diese Erde ist für jene entstanden die eine Liebe zur Natur in sich spüren. Sie wurde nicht geschaffen für Menschen die alles zu betonieren, die nur Müllhalden schaffen von gigantischem Ausmaßen. William Blake hat dies in seinen Visionen immer vorausgesehen. Er erkannte sehr früh schon den dämonischen Zug der Städte. In seinen oft düsteren Gedichten sah er die Städte und die mit ihr aufkommende Industrie als sich ausbreitende Höllenlandschaft: "Hinbringen in elender Schinderei um karges Brot".
hukwa

Montag, 24. Oktober 2011

Lauerndes Selbst

Wie die Wurzel der Eiche
in der dunklen Erde
Wie der Würger im Dickicht der Schlehe
Wie die Regenbogenforelle im eiskalten Bach
Bist du
Selbst
ruhig lauernd gleitend.
hukwa

Auf eine Birke

Ein letztes gelbes Blatt
in deinen Ästen
schlanke Birke
Ich sehe hoch zu dir
Biegsame
da fällt dein Blatt
ein Gruß von Herbst
doch dann ein warmer Wind
bald tanzen wir wieder einem Frühjahr entgegen.
hukwa

Sonntag, 23. Oktober 2011

Im Karlstal

Ein kleiner Wasserreicher Waldbach
Versunken die Ufer im Schilf
der Reiher fliegt hier immer noch
grau-weiß leuchtet sein Gefieder
im schwarzgrün der hohen Fichten
oft denke ich während meiner Aufenthalte hier
die Zeit steht still
hier abseits der großen Stadt
lehren mich die Bäume
das Schweigen
Der Wind säuselt in den Kronen mächtiger Bäume
ich schweige
und lausche dem ewigen Rauschen
hier habe ich gelernt zu schweigen
und als Dichter zu schreiben.
hukwa

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Ökologische Solidarität und Mitgeschöpflichkeit 2

Es ist der Mensch als Sklave der Institutionen der als Naturzersörer auftritt. Schon Rousseau wusste das der Mensch von Natur aus nicht böse ist sondern durch die Institutionen erst böse gemacht wird.Der Ethnonloge Werner Müller schrieb einmal:"Ein Gemeinplatz unserer Kulturkritik bezeichnet den Menschen als Störung des Lebens, den Menschen schlechthin. Mit Verlaub: dieses störende Element ist genau einzuengen. Es ist der europäische Mensch, der seit seinem Ausbruch aus dem- die übrige Welt schützenden- Gatter die andere Kontinente mit einem ätzenden Schleim überzieht. Der Europäer, mag er nun körperlich auftreten wie in Amerika oder geistig wie in Asien, wirkt wie eine ansteckende Krankheit. Unter seinem Giftatem sterben die in Jahrzehntausenden gewachsenen Gemeinschaften dahin: Pflanzen, Tiere, Naturvölker".
Als der Europäer den nordamerikanischen Kontinent betrat begann ein Vernichtungsfeldzug gegen die Natur. Ein "Bruch" in der Weltgeschichte geschah. In Europa passierte dieser "Bruch" zweimal, mit Auftreten des sokratischen Geistes in Griechenland und im Jahre 52. n.Chr. mit der Schlacht von Alesia und der Vernichtung der keltischen Stämme im damaligen Gallien. Der Keltenforscher Jean Markale schrieb hierzu: "Seit dem Jahre 52 unserer Zeitrechnung haben die Völker Westeuropas vergessen wer sie einmal gewesen sind. Den genauen Ort der Niederlage von Vercingetorix bei Alesia kennt heute niemand mehr, und doch trat dort die große Wende ein: die griechisch-römische Geisteshaltung, die auf dem Glauben an den Universalismus und an die Logik des ausgeschlossenen Dritten basiert, begann langsam aber sicher das sogenannte "barbarische Denken" der Kelten zu verdrängen. So vergaßen die Westeuropäer allmählich dass sie Söhne und Töchter der Kelten und Erben der spirituellen Traditionen der Druiden sind".
Vor der Katastrophe von Alesia sah die europäische Welt ganz anders aus und es gab so etwas wie Mitgeschöpflichkeit und ökologische Solidarität denn schließlich waren die Kelten ein äusserst Naturverbundenes Volk. In der Geschichte und Mythologie der Kelten und der Indianer Nordamerikas müssen wir suchen wenn wir Mitgeschöpflichkeit finden wollen.
hukwa

Ökologische Solidarität und Mitgeschöpflichkeit 1.

Die Zerstörungen die der Mensch der Natur täglich antut sind Anschläge auf einen Zusammenhang die von den meisten überhaupt nicht wahrgenommen werden. Es sind Schnitte auf ein vielfältiges zusammenhängendes Netz aus fließender Energie.
Ökologische Solidarität ist die Zusammengehörigkeit die der Mensch in Bezug auf Tiere, Pflanzen und die notleidende Natur in sich spüren sollte. Sie ist die Solidarität mit dem gesamten Ökosystem unseres Planeten. Ökologische Solidarität bedeutet der gefährdeten Natur auch unter Opfern zu Hilfe zu kommen, auf traditionelle Privilegien der Ausbeutung auch ohne äußere Zwänge zu verzichten, gefährdeten Tieren und Pflanzen Schutz zu gewähren und Lebensräume erhalten auch wenn dies mit eigenen Risiken verbunden ist. Diese Solidarität bedeutet auch sich über Begriffe wie Nächstenliebe und Brüderlichkeit hinaus zu erheben und dafür den ethischen Ansatz der Mitgeschöpflichkeit zu leben. Alles was lebt ist vom selben Schöpfergeist durchwaltet. Wir sind ob Mensch, Tier oder Pflanze Mietglieder der einen großen Familie. Diese Mitgeschöpflichkeit steht über der Mitmenschlichkeit, denn sie umfasst alle Geschöpfe auf dem Planeten, eben alle Geschöpfe der Schöpfung der Evolution. Sie verpflichtet zur Solidarität mit allen anderen "Familienmietgliedern" innerhalb der Weltfamilie. Sie ist Teil unseres "spirituellen Bewusstseins", das ohne Mitgeschöpflichkeit überhaupt nicht zur Entfaltung kommen kann. Die Ethik der Mitgeschöpflichkeit beruht u.a. auf dem biblisch-dogmatisch Umstrittenen Sachverhalt der gemeinsamen Geschöpflichkeit aller Lebewesen ohne jeden Unterschied.
Mitgeschopflichkeit ist Humanität gegenüber der Natur. Die klassische Metaphysik unterscheidet schon immer zwischen der natura naturans (schöpferische Natur) und der natura naturata (vom Menschen beherrschte Natur). In anthropozentrischer Sichtweise zählt nur die Beherrschung; Denker wie Goethe warnten vergeblich vor dieser Sichtweise.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Auf einer Waldbank ruhend

Wie still hier im unberührten Wald
als wären die Jahre
wie lautlose Blätter sanft zu Boden gefallen
der Stamm der Buche
die verkrüppelte Kiefer
die knorrige Eiche
Flechten an Zweigen
Baumpilze und Moose
Der Specht klopft
zwischen Holunder und Schierling versteckt
die alte Waldbank
von den Menschen vergessen
steht sie hier in Eigenzeit
der Fuchs bellt den Vollmond an
der Kauz lockt
nur hier im Wald
bei der alten morschen Bank
findet sich noch ein Platz für ein Wunder.
hukwa

Dienstag, 18. Oktober 2011

Die wahre Heimat des Menschen

Ich bin davon überzeugt dass das wichtigste was ein Mensch finden kann dass Bei-sich-selbst-sein ist. Es bedarf einer langen Suche und vieler Reisen nach Innen um diesen Zustand zu erreichen. Es ist eine Bewusstseinssphäre und wenn man in sie eingedrungen ist wird einem klar: Ja, dies muss das Zuhause des Menschen sein. Man wird mit wenig zufrieden sein, Abstand vom Materiellen Denken bekommen, denn unsere Gedanken werden in der wahren Heimat kosmisch. man beginnt sich mit dem Universum zu identifizieren. Es wird uns zur Selbstgewißheit das die Unendlichkeit die wirkliche Heimat von uns ist und das unser Selbst dort beheimatet ist. Wie sollte es auch anders sein als dass wir nur Reisende durch die Äonen des Universums sind? Wir Abendländer tun uns schwer mit solchem Gedankengut weil unser Intellekt zu materialistich geformt ist. Doch schalten wir diesen einmal für kurze Zeit aus und geben uns ganz einer geistigen Betrachtung der Welt hin, dann wird uns schnell klar wie kleinkariert unser tägliches denken oft ist. Diese Erde ist nur ein Feld von vielen Feldern in die wir noch als Saat eingepflanzt werden.
hukwa

Montag, 17. Oktober 2011

Wenn es still wird in den Wäldern

Neblung nannten ihn die Altvorderen. Nie scheint das Jahr so dunkel empfunden zu werden wie im Nebelmond, jenem Monat den wir heute November nennen. Aus der christlichen Tradition heraus gesehen ist es der Monat des Heiligen Martin von Tours. In vielen pfälzischen Dörfern finden nun die traditionellen Martinsumzüge statt. Das Fest des Heiligen Martins wurde nicht zufällig auf den 11. November gelegt. An diesem Tag feierten die Römer das „Fest des neuen Weines“. Dieses Fest wurde auch in der Pfalz von den Römern gefeiert und als das Christentum hier zunehmend Fuß fasste, weihte man den neuen Wein eben dem Heiligen Martin.

Für die Kelten, die vor den Römern die Pfalz besiedelten, begannen Anfang November die Feierlichkeiten zu Samhain. Leichte Spuren findet man heute noch in der amerikanischen Version von Halloween, das sich inzwischen auch in Deutschland bestens vermarkten lässt. Für die alten Kelten öffneten sich zu Samhain die Türen zur „Anderswelt“. Die Kirche hat dies geschickt zu nutzen gewusst und die Allerheiligen und Allerseelen Tradition eingeführt.

Der November ist der Monat der uns in den Winter einführt. Wer jetzt den Pfälzerwald zu einer Wanderung aufsucht, den erwartet die Stille dunkler Wälder und Menschen die Ruhe, Kontemplation und eine meditative Landschaft suchen, um sich von Trubel und Hektik ausruhen zu können und solches in den Wintermonaten hier finden! Wer jetzt bewusst in den Pfälzerwald kommt, um hier Ruhe und Erholung zu suchen, scheint ein Gespür für Harmonie zu besitzen. Während eines Spazierganges oder einer größeren Wanderung durch die Trippstadter Wälder scheint es uns, als würden sich die Dinge des Lebens langsamer bewegen. Ja, es scheint uns als würden sie sich auf einem anderen Niveau bewegen welches wir als Befreiung von Hektik und ökonomischen Zwängen erfahren.

In den Wäldern können wir eine Freiheit erfahren, die es uns erlaubt mit dem Wesentlichen des Lebens in Kommunikation zu treten. Es ist die Stille des Winterwaldes die uns eine bisher nicht gekannte schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt, finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der Kontemplation und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Mächte, der ökonomischen Unsicherheiten, wird uns der Wald zu einem Reservat der an Beständigkeit erinnert.

Ein alter griechischer Philosoph sagte einmal: „Eine Kultur blüht, wenn Menschen Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden.“ Nun, im Pfälzerwald gibt es viele solcher Bäume, die vor langer Zeit von einer Generation gepflanzt wurden, die das Wort Hektik noch nicht kannten! Und wenn wir diese Bäume aufsuchen halten sie ein Geschenk für uns bereit: Stille!

hukwa

Herbstabend

GFlimmerndes Rot wie gestreut ins Land
dazwischen das grün, das braun und das gelb
nur Musik könnte wiedergeben
des Herbstwaldes tausendfältiges Leben
steinernes Tor spricht
Tritt ein
dahinter ein Kiefernhain
Dämmerlicht bricht durchs Geäst
Ein Vogel singt ein letztes mal
von oben bricht aus bleichen Wolken
noch eine Flut durchsonnter Helle
die Erlenbüsche silber und grau
verwachsene Eiche
umspült von Traum
Struktur von Fels und Baum
Ich bin allein im Raum.
hukwa

Fensterblick am frühen Morgen

Kälte steigt aus dem Tal zu mir hoch
Krähen ziehen auf die Felder
Im Garten sich die Katze duckt
Elster sucht am Scheunendach
Vereistes Efeu die Mauer hochklettert
Die Nebelwand so Märchenhaft
Vom Fenster aus sehe ich in die Herbstlandschaft.
hukwa

Sonntag, 16. Oktober 2011

Zauberwort

Und am Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und es wirkte und schaffte
versuchte sich in Güte und Kraft
und wenn mein Mund je ein Wort pries
dann jenes welches
Poesie pure hieß.
hukwa

Märchen und Landschaft

Wer das Märchen ganz begreifen will, wer seine Rätsel, seinen Sinn erfassen will der muss die Landschaft in der das jeweilige Märchen zu Hause ist kennen denn das Märchen und die Sage sind ja die Stimme einer Landschaft. Wer die dunklen Waldtäler des Pfälzerwaldes erwandert hat, die romantischen Burgruinen dieses großen Waldgebietes aufgesucht hat und in die geheimnisvollen Quellen, Bäche und stille Waldwooge hineingeschaut hat dem tut sich vielleicht die Wunderwelt des pfälzischen Märchens auf.
hukwa

Freitag, 14. Oktober 2011

Heimatkunde und Märchen

Die Märchen und Sagen einer Landschaft sind die Stimme von dieser. Sie berichten uns von Bergen, Steinen, Quellen, Burgen, Bäumen und Höhlen die sich in ihr befinden. Wenn wir uns Heute nach Unterhaltung sehnen genügt ein Mausklick um in irgend ein Video Spiel einzusteigen. Nichts gegen diese moderne Technologie die zweifelsohne eine Errungenschaft ist wenn man mit ihr umgehen kann, sie gehört schließlich in diese Welt, doch die Geschichte, also die Märchen und Sagen einer Landschaft gehören ebenso in unsere Welt. Das Virtuose und nicht überschaubare Reich des Internets ist zweifelsohne die wichtigste Erfindung des 21. Jahrhunderts und wir müssen unsere Kinder sorgfältig hineinführen doch sie dürfen die Gaben die uns unsere lebendige Erde täglich schenkt darüber nicht Vergessen. dazu gehören die Märchen und Sagen der Landschaft in der wir leben. Diese gehören zu unserer Heimatgeschichte. Gerade durch das Märchen und die Sage die an einen bestimmten Landstrich gebunden ist wird uns klar das Heimatkunde keine Einzelwissenschaft ist denn sie berührt durch die Erfassung der Beziehungen des Menschen zu seinem Lebensraum fast alle Wissensgebiete. Dadurch dass sie auf einen Wirklichkeitsausschnitt gerichtet ist zieht sie Fülle von Einzelwissenschaften an sich. Erwähnen braucht man nur die Geologie, die Biologie und die Sozialkunde. Die Heimatkunde ist vielleicht die letzte Wissenschaft in der ähnlich wie in der praktischen Philosophie noch das Ganze lebt. Es war gewiß kein pädagogisches Glanzstück als man vor vielen Jahren die Heimatkunde als Schulfach verabschiedete.
hukwa

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Die Arbeit an sich selbst und das abendländische Denken

Während der Arbeit am Selbst sollte man nicht nur im abendlänidsch philosophischen Deneken verharren, sondern und vor allem auch die Schriften des alten Indien studieren allem voran die Gita. Aristoteles kommt diesem Denken sehr nahe wenn er den Begriff Entelechie gebraucht. Er versteht darunter, dass ein Gegenstand- heute würden wir ein System sagen- eine Zweckbestimmung in sich trägt also ein Ziel in sich hat. Ein System, das sich von einem Vorzustand auf einen neuen, noch nicht erreichten Zustand hin entwickelt, weiß was es will. dies ist das aristotelische "Denken des Werdens". Der Mensch ist ein "Werdender" will Aristoteles sagen. hier treffen sich die Philosophien von westen und die Weisheitslehren von Osten. Hierher gehört auch die Monaden Lehre von Leibnitz. Alles ist ein "Werden".
hukwa

Dienstag, 11. Oktober 2011

Die Arbeit an sich selbst

Die Arbeit an sich selber, ist die wirkliche Arbeit des Menschen auch wenn ein äußerer Erfolg ausstehen sollte. Das einzige das wirklichen Wert hat und zählt ist der Innere Gewinn. Dass- erkenne dich selbst- der Orakelspruch zu Delphi- ist zeitlos gültig. Er sagt uns das Leben ist Metamorphose. Ist Symbiose mit unserer Ganzheit. Wie die Pflanze sich entwickelt dadurch dass sie einen Urtypus der Form teils festhält, teils sich umbilden lässt, so besteht das einzelne, geistige Menschenleben in Suchen und Finden, in Umbilden und Festhalten, desjenigen wesenskern der Goethe mit Aristoteles zugleich ein Formprinzip und ein Entwicklungsprinzip nannte: Entelechie- geprägte Form die lebend sich entwickelt.
hukwa

Montag, 10. Oktober 2011

Rad der Geschichte

Jaspers spricht von der "Geworfenheit" in die welt, in die Geschichte. Ich spreche von dem "Geworfensein" in die Welt, in die Geschichte. Die "Geworfenheit" zeigt mir die Ohnmächtigkeit des Einzelnen Menschen der ganz den Institutionen ausgesetzt ist. In ihr erscheint mir das "Rad der Geschichte" wie ein "Rad des Schicksals", der eEnzelne wir zermalmt von den Geschehnissen die ihn umgeben und erdrücken. Das "Geworfensein" in die Geschichte besitzt weniger Ohnmacht. Der Mensch der um sein "Geworfensein" weiß, weiß auch dass er in sich die Werkzeuge trägt diese Welt positiv zu verändern. Also ähnlich wie Herder dies in seiner "Philosophie der Geschichte der Menschheit" beschrieb. Ein Streben den primitiven Trieben zu entfliehen und hochzusteigen zu den Idealen des Humanismus.

Samstag, 8. Oktober 2011

Der natursichtige Mensch

Wer sich ständig in der Natur aufhält, die Wälder durchstreift, in Höhlen und auf Bäumen ruht, dessen Bewusstsein ändert sich. Ich meine damit er wird auf gewiße Weise- Natursichtig. Er erkennt unmittelbar, seelisch erlebend, gewiße Grundsätze und Grundkräfte im Walten der Natur.
Schopenhauer hat dafür den Begriff des Natürlich - Somnabulen geprägt. Man könnte auch vom unbewussten Schaffen der Naturseele sprechen. Ein Vergleich: Wie ein Yogi der Kundalini Yoga betreibt, die Schlangenkraft in sich erweckt und seine Chakras zum Leuchten bringt, so erweckt der natursichtige Mensch seine Naturseele und nimmt durch sie Kontakt zu den Kräften in der waltenden Natur und im Kosmos auf. der durch seine Naturseele schauende Mensch erkennt in den ihn umgebenden Naturerscheinungen, den Ausdruck lebendiger kosmischer Kraftzentren, die sich als Orte und Festpunkte für sein seelisches Koordinationsnetz erweisen und von denen aus sich alle Geschehnisse fassen und eingliedern lassen. Die Natur ergreift von uns Besitz, fordert ihre Rechte, die sie an uns besitzt. Ähnlich wie die astral Kräfte über unseren Astralkörper kosmische Verbindung mit uns aufnehmen. Die Kräfte dringen in uns ein wenn wir uns für sie freimachen.
hukwa

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Natur und Geist

Ein Problem der Menschen ist das er sich gegen die Verganzheitlichung seiner Persönlichkeit wehrt. Unser Leben strebt nach einem kosmischen Sein, nach innerer Harmonie und philosophischer Vernunft. Das Leben des Geistes durchdringt die Natur wie auch die Natur den Geist durchdringt. Es ist die Aufgabe des kosmischen Menschen die Natur und den Geist in sich zu erkennen und in dem wir dies Erkennen wird uns klar das wir die Natur weder zerstören noch unterdrücken dürfen. Zwischen dem Übernatürlichen (kosmischen) und dem Natürlichen (Naturtrieb) besteht letztendlich kein Unterschied, dies Erkennen wir dann wenn wir uns nicht mehr gegen eine Verganzheitlichung stellen denn: Natur und Geist sind eins.
hukwa

Dienstag, 4. Oktober 2011

Die Welt hinter der Welt

Der Materialist glaubt nur das was er sieht und was er über seinen Intellekt erfassen und begreifen kann. Doch die Welt die uns umgibt, die Realität die wir wahrnehmen können, ist sehr trügerisch denn neben dieser Realität existieren andere ebenen der Realität. Es existiert eine welt hinter der Welt. Die erste Realität ist keine Täuschung doch sie ist die beste Gelegenheit dazu sich täuschen zu lassen. Manchmal sehen wir Dinge und erkennen erst auf den zweiten Blick hin um was es sich handelt. So ist es auch mit anderen Realitätsebenen. Erst wenn wir die materiellen Gestaltungen die uns umgeben durchschauen tut sich uns jene Welt hinter der Welt auf. Wenn wir begreifen das die Geistesobjekte genau so real sind wie die Sinnesobjekte beginnt das ahnen von der anderen Realität. Es bedarf großer Mühe das wir zu anderen Wirklichkeiten vordringen können. Allein mit unserem Intellekt ist dies überhaupt nicht möglich denn dieser ist an die Sinnesorgane gebunden, er ist ein Werkzeug des Geistes aber nicht Geist an sich. Nur über den Geist erreichen wir jene Ebene von Realität die für die meisten jetzt noch Niemandsland oder wie die Materialisten gerne sagen Hokus Pokus ist.
hukwa

Montag, 3. Oktober 2011

Lindenbruder

Weiße Blüte gelbe Frucht
fallt ihr wirbelnd zu Boden
liegt ihr zerteten umher
und doch bereit von neuem zu Gebären
Lindenbaum du großer Bruder
Träumst am Waldessaume
Sitzend unter deinem fallenden Blättergewölbe
Fühl ich mich wie in einer grünen Laube
Lindenbaum mein grüner Traum
Bruder so ich dich empfinde
Immer wieder such ich dich auf
den tief wie deine Wurzeln ist mein Sinnen
und deine honigsüßen Düfte
sind Nährboden meiner Träume
ich suche dich auf in den späten Herbsttagen
wo deine letzten Blätter fallen
dann sehne ich mit dir Lindenbruder
einem neuen Frühling entgegen.
hukwa

Waldwoog im Pfälzerwald

Samstag, 1. Oktober 2011

Die dunklen Waldwooge

Es ist ein wunderschöner Farbenrausch der jetzt in den Wäldern seinen Anfang nimmt. Langsam geht der Altweibersommer in den goldenen Herbst über. Der Erntemond beginnt heute. Reichlich beschenkt uns Gilbhart, so der alte Name für Oktober, mit seinen Früchten. Holunder und Vogelkirsche für Marmelade und Kastanien für Gemüsse und zum Rösten. Eicheln für Kaffee und Pilze für ein gutes Mittagessen. Wer jetzt durch die Wälder streift wird reich belohnt werden. Der bewusste Wanderer fühlt sich nun als Teil eines großen Schöpfungsliedes, eines prächtigen Erdgesangs. Besonders schön erscheinen nun die dunklen Waldwooge des Pfälzerwaldes. Buntes Laub schwimmt auf ihren Wassern und mehr den je erscheint dem Waldläufer nun der mystische Waldteich wie ein Auge der Erde. Einmal am Tag sitze ich an solche einem Waldweiher und schaue hinein in dieses unergründliche Erdauge. Wenn ein leichter Wind das Schilf am Ufer bewegt kommt es mir vor wie ein Wimpernzucken der alten Erdmutter. Die ganze Umgebung die ich genau beobachte scheint einen Lobgesang auf die alte Erde anzustimmen.
hukwa

Freitag, 30. September 2011

Der Habicht-Stoppelpilz oder die Einheit des Waldes

Heute habe ich bei wunderschönem Wetter eine lange Waldwanderung unternommen. Ich wunderte mich über die Vielfalt der Pilze die ich fand obwohl das Wetter ja nicht gerade feucht war in den letzten Wochen. In einem Fichtendickicht entdeckte ich den selten vorkommenden Habicht-Stoppelpilz. Ich hatte leider keine Kamera dabei. Nicht weit von diesem Pilz der auch Rehpilz genannt wird fand ich den Hexenbutter einen "wandernden Schleimpilz". Im Fichtenwald lag der Geruch von Stinkmorscheln in der Luft. An gebrochenen Bäumen entdeckte ich jede Menge Porlinge. Über und über war dieser Fichtenwald mit Flechten bewachsen die sich ja recht gut mit Pilzen verstehen und eine Gemeinschaft bilden. Der Wald braucht eben die Pilze zum wachsen als auch zum Verwesen. Er braucht die Flechten und vor allen Dingen die Moose die hier auch stark wucherten, sie halten den Wald feucht und schaffen daher die Voraussetzungen zum Leben von Pilzen und Bakterien. Gerade bei den Pilzen erkennen wir was der Wald ist eine große brüderliche Einheit.
hukwa

Natur als Quelle der Weisheit

Wer sich regelmäßig und oft in der Natur aufhält spürt in sich einen Abstand zu Staat und Gesellschaft. Ja, ich glaube das man ein System besser durchschauen kann wenn man den nötigen Abstand hat. Denn nur durch solchen Abstand kann auch das tiefe Denken beginnen. Denn Philosophie ist "wenn man trotzdem denkt" schrieb Otto Marquard einmal. Meiner Meinung nach werden die meisten Menschen "gedenkt". Ich meine damit ihr Denken ist gar nicht ihr denken sondern es ist absolut beeinflußt von den Medien. In der Einsamkeit der Wälder denkt man anders. Man lernt mit der Natur zu denken. Für den Naturphilosophen ist Philosophie nicht die Lehre von Denksystemen z.b. Sophielogie, also "Weisheitswissenschaft" sondern es geht um das philosophieren als praktische Tätigkeit, denn- und dies ist besonders wichtig: Nicht die Lehre ist das Eigentliche sondern die Lebenspraxis. In der Natur müssen wir uns mit uns selbst beschäftigen sie die große Allmutter Natur führt uns zur Quelle der Weisheit und kein akademisches Denksystem.
hukwa

Donnerstag, 29. September 2011

Was eine Biene mir erzählte

Gestern habe ich mit dem schneiden von Weiden für ein Kinderspielplatzprojekt begonnen. Als Material wählte ich dafür Ohrweiden, eine Weideart die im Pfälzerwald oft anzutreffen ist. Während dieser Arbeit machte ich mir Gedanken über den Zusammenbau der Weidehütten. Warum immer Weidetipis? Eine kleine Biene umflog mich immer wieder während der Arbeit. Also hielt ich kurz inne und fragte mich was diese Wildbiene wohl von mir wolle? Ich hatte plötzlich das Gefühl sie sage zu mir: Bau doch einen großen Bienenkorb! ich dachte warum nicht, eine Kinderspielhütte in Form eines Bienenhauses das ist doch etwas! Für Joseph Beuys stellte die Biene- der Bienenkorb ein Wärmeprinzip da, für mich auch. So ist für mich der Bienenkorb ein Symbol der Wärme in einer immer kälter werdenden Gesellschaft. Ich glaube auch dies wollte mir die kleine Biene erzählen. Während des Aufenthaltes in der Natur findet man immer wieder Antworten auf Fragen die sich allein durch den Intellekt und kritisches Denken nicht lösen lassen.
hukwa

Dienstag, 27. September 2011

Gedanken beim Eichelsammeln

Die Eicheln der Roteiche fallen schon. Die Zerreichen halten sich noch zurück. Ich konnte in den letzten Jahren beobachten dass diese erst nach einer Frostnacht ihre Frucht abwerfen. Zerreicheln sind auch wesentlich kleiner als Roteicheln. Nur jedes achte Jahr kommt es zur Eichelmast, also zu einem Massenfall von Eicheln. Dies ist keine Laune der Natur sondern reine Überlebensstrategie der Eichbäume. Jedes Jahr ist es für mich immer wieder etwas erhabenes unter einem Eichbaum zu sitzen und die ersten Eicheln in den Händen zu halten. Aus einem kleinen Samenwesen wird irgendwann einmal ein großer mächtiger Baum. Es muss also eine besondere vitale Lebenskraft in den Eicheln wirken. Sich darüber Gedanken zu machen, also über das naturwissenschaftliche hinaus, das ist wahre Spiritualität. Wir suchen immer nach den großen Dingen aber die Göttlichkeit spiegelt sich in den kleinen Dingen der Natur besonders ausgeprägt.
hukwa

Montag, 26. September 2011

Eisenhüttenmuseum der Gemeinde Trippstadt

Sonderausstellung zum Thema Köhlerei

Eine kleine Sonderausstellung mit Textmaterialien und Bilddokumenten zum Thema Waldköhlerei kann man zurzeit im Trippstadter Eisenhüttenmuseum besichtigen.

Aus einer Fülle bisher weit verstreut vorliegendem Quellenmaterial zu diesem Thema, hat Hans Wagner aus Trippstadt das wichtigste zusammengetragen. Die ausgestellten Informationen behandeln das Thema Köhlerei für heimatgeschichtlich interessierte Bürger und Gäste. Dabei werden nicht nur die historischen und technischen Zusammenhänge beleuchtet, sondern auch die Anwendung von Holzkohle in der Naturheilkunde. Zusätzlich wird viel Interessantes aus dem harten und kargen Leben der „Schwarzen Männer“ berichtet.

Mit der Ausstellung „Waldköhlerei“ beginnt eine Ausstellungsreihe über vergessene Waldberufe.

Das Eisenhüttenmuseum befindet sich im Gebäude der Tourist Information Trippstadt.

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr.

Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr (Ostern bis Oktober)

Tourist Information Trippstadt, Hauptstraße 26, 67705 Trippstadt

Telefon: 06306-341, Fax: 06306-1529, E-Mail: info@trippstadt.de

www.trippstadt.de

Sonntag, 25. September 2011

Unter einer alten Eiche

Als ich heute Eicheln sammeln war ruhte ich noch ein wenig unter meiner alten Eiche aus. mir gingen die Worte von Hermann Hesse durch den Kopf der einmal schrieb: "Bäume sind für mich die eindringlichsten Prediger gewesen. Ich verehre sie, wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen. Und noch mehr verehre ich sie , wenn sie einzeln stehen..." und ich dachte das war wohl mein Sonntagsgottesdienst!
hukwa

Vom Sehen in der Natur

In diesem wunderschönen Altweibersommer genieße ich jeden Sonnenaufgang. Wenn ich nicht gerade in den Wäldern unterwegs bin beobachte ich jeden Aufgang der Sonne von meiner Gartenveranda aus. Es ist ein erhabener Anblick mit anzuschauen wie ihre Strahlen die mächtigen Fichtenbäume am Waldrand in ein goldenes Licht tauchen. Kurz nach sieben Uhr tauchen dann Scharen von Krähen auf. Sie haben ihre Schlafbäume im Wald verlassen und suchen nun die umliegenden Felder auf. Ihr plötzliches Auftauchen ist jeden Morgen wieder ein mystisches Naturerlebniss für mich. Man kann sich der Natur nicht bemächtigen und man kann sie auch nicht mit den Werkzeugen der Naturwissenschaften durchdringen, sie gibt uns immer neue Rätsel auf. Natur muss man "Sehen" auf eine mystische Art erschauen dann enthüllt sie uns ihre Geheimnisse. Will man Natur beschreiben, dann muss man lernen ihre Lebenskraft wahrzunehmen, ihr innerstes Lebensprinzip zu erfassen. Man muss mit ihr in Kommunikation treten, das ist wahres Schauen in der Natur.
hukwa

Freitag, 23. September 2011

Das Ei des Dompfaffs

Was sind die wahren Reichtümer? Nicht jene nach der die Masse sich sehnt, es sind die wunderbaren Offenbarungen die uns Mutter Natur schenkt. Was ist ein neues Auto gegen das Ei des Dompfaffs in seinem kunstvoll geflochtenen Nest? Gegen eine Vollmondnacht in den Wäldern? Wer sich diesen wundervollen Erscheinungen nicht mehr hingeben kann dessen Leben hat kein Sein. Glaubt mir ich meine es ehrlich wenn ich sage: Ich würde nie das Ei des Dompfaffs gegen einen nagelneuen Mercedes eintauschen.
hukwa

Donnerstag, 22. September 2011

Neues Pfalzbuch erschienen mit einem Beitrag von mir

Im Wieserverlag (www.wieser-verlag.com) Klagenfurt ist das neue Buch "Mit Weck Worscht und Woi" erschienen mit dem Beitrag "Blondel der treue Sänger" von mir.
hukwa

Indian Summer

Heute haben wir wieder einen wunderschönen Frühherbsttag. Ein echter Indian Summer Tag. Die kleinen Taubenschwänzchen fliegen und im Wald hängen schwer die schwarzen Früchte des Holunders. Am frühen Morgen bewundere ich die abertausende silbernen Spinnweben an den Sträuchern und Bäumen. Man muss sich von den inspiriativen Wirkungen der Natur verzaubern lassen können an solchen wundervollen Schöpfungstagen. Manchmal entdecke ich im gelgrünen Laubwerk des Holunders einen roten Fleck es ist der Dompfaff der hier vergnügt umherhüpft. Bei der alten traubeneiche am Kußweg beobachte ich einige Zeit den Eichelhäher dessen Gefieder im Blattwerk aufblitzt als sei er mit Diamanten bestückt. Alles was ich in den Wäldern erkenne ist Teil eines wunderschönen Schöpfungsgedichtes.
hukwa

Mittwoch, 21. September 2011

Natur als Selbst und Daseinserkenntnis

Meine Lehrerin war immer die Natur. Durch die Naturerkenntnis habe ich mich selbst erkannt und gefunden. Die Natur hat sich mir als Sprache erwiesen die mir eine höhere Wirklichkeit offenbarte. So ist mir Naturerkenntnis gleich Selbsterkenntnis und Daseinserkenntnis.
hukwa

Dienstag, 20. September 2011

Vom Selbst

Nur wenn die ordnende Kraft des höheren Selbst wirksam wird, haben wir einen Anteil am Sein, das heißt an der vollkommenen Wirklichkeit und somit am Reich absoluter Werte. Selbstsuche ist damit die Umkehr vom Schein zum Sein.
hukwa

Montag, 19. September 2011

Gedanken unter einer alten Fichte

Bei meinem heutigen Waldspaziergang saß ich einige Zeit unter einer mächtigen Fichte, einer alten Bekannten von mir, wir sehen uns fast täglich. es war ein wunderschöner grauer, mystischer Frühherbsttag und der Wald roch nach Harz und Pilzen. Ich zog das Waldenbuch von Thoreau aus meiner Jackentasche und schlug es beliebig auf. Die Stelle die ich aufschlug enthielt folgende Notiz:
"Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte bewusst zu leben, nur den wesentlichen Tatsachen des Lebens ins Gesicht schauen, ob ich nicht lernen könnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es ans Sterben ginge, entdecken müsste das ich nicht gelebt hätte."
Ein wunderbarer Satz finde ich. Genau das ist es was ich unter Bewusstheit verstehe. es sind nicht die großen Dinge die ein Leben erhaben machen, es ist das Unscheinbare man muss es nur zu finden wissen.
hukwa

Sonntag, 18. September 2011

Waldsee bei Trippstadt

Du bist das Auge der Erde
wenn ich bei dir verweile
in deine grünschwarze Tiefen schaue
erkenne ich die Tiefen meiner eigenen Natur
die Bäume die deine Ufer säumen
deren Wurzeln von deinen Wassern saugen
sind deine Wimpern
das Leben in dir verkündest du mir
durch deine Wellen und Kreise
in denen sich die Linien urhafter Schönheit spiegeln.
hukwa

Samstag, 17. September 2011

Über meine Wurzeln

Mich allein mit der Kunst oder nur mit der Poesie zu beschäftigen das wäre mir zu Eindimensional.
Ich bin ein Mensch der versucht das Ganze zu erfassen. Eine Verbindung von Handwerk, Kunst, Poesie, Geschichte und Philosophie zu leben. So arbeite ich auch immer an mehreren Projekten. Die letzten drei Wochen waren ganz der praktischen Köhlerei gewidmet. Während dieser Arbeit bei Tag und Nacht in der freien Natur fand ich immer noch die Zeit zum Schreiben und auch die Zeit Vorträge vor Ort (am Meiler) zu halten. Mein Arbeitsfeld ist der Pfälzerwald. Seine Geschichten, Mythen und Märchen interessieren mich als Geomant und Volkskundler. Die Natur die mich hier umgibt ist die Grundlage meiner Philosophie. Die Inspirationen die ich in diesen Wäldern habe finden Eingang in mein bildnerisches Werk und meine Schriftstellerei. Wenn ich nach meinen Wurzeln suche so weiß ich sie erstrecken sich wie ein Myzel geheimnisvoll in diesem Wald. Wehe dem Mensch der seine Wurzeln verloren hat, er ist wie ein Blatt im Wind Wurzellos und gejagt von den Sturmböen einer infamen Gesellschaft. Sich seiner Wurzeln bewusst zu sein ist keine Ideologie sondern eine ganz natürliche Sache.
hukwa

Mittwoch, 14. September 2011

Aus der Geschichte der Köhlerzunft

In der traditionsreichen Geschichte der Köhlerei finden sich zahlreiche Quellen und Hinweise darauf, dass auch Klöster Holzkohle produziert haben. Mit diesem Hintergrund kann man wohl davon ausgehen, dass es auch einen Schutzheiligen der Köhler gegeben hat und gibt. Sein Name: Sankt Alexander Carbonarius – Patron der Köhler. Er war Bischof von Comana in Pontus, in der Türkei. Der Hl. Alexander ist als Kohlenbrenner (Carbonarius) bekannt. Sein Name deutet darauf hin, dass er aus Bescheidenheit die Arbeit eines Köhlers verrichtete um den weltlichen Lockungen zu entfliehen. Von ihm sind die Worte überliefert: „Ich bin jung und nicht übel gebildet, diese Vorzüge könnten mir zum Fallstricke gereichen. Ich sehe den Kohlenstaub als eine Lava an, die mich dem Anblick der Welt entzieht.“ St. Alexander zog das einfache Leben in den Wäldern, den sinnlichen Genüssen dieser Welt vor. Er wird gerne als Philosoph bezeichnet, doch mit dieser Bezeichnung sollte man nicht so oberflächlich umgehen, denn seine Philosophie bestand vorwiegend aus der Bevorzugung himmlischer vor irdischen Dingen. Sein bescheidenes, einsames und meditatives Köhlerleben und seine persönliche Mystik führte dazu, dass der Hl. Gregor Thaumaturgos Alexander zum Bischof von Comana machte. Der Hl. Gregor sollte dabei helfen, einen Bischof für Comana zu finden. Eine große Versammlung mit vielen Kandidaten hatte sich eingefunden doch keiner der vorgeschlagenen gefiel ihm. Er ermahnte die Versammlung sich doch einmal unter den Leuten des einfachen Standes umzusehen. Daraufhin schlug jemand scherzhafterweise Alexander den Köhler vor. Dies löste bei den Versammelten ein abwertendes Gelächter aus, doch der Hl. Gregor nahm diesen Vorschlag sehr ernst und Alexander bekam den Bischofstab. Er regierte die Kirche von Comana mit Klugheit und Weisheit. Nachdem er viele Jahre seiner Herde durch sein segensreiches Wirken vorgestanden hatte, ward ihm die Gnade zuteil, für seinen Glauben sein Leben dem Feuertode hinzugeben. Sein Tod wird in die Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius um 250 nach Christus datiert. Er wurde bei lebendigem Leibe verbrannt. Auf kirchlichen Gemälden wird der Hl. Alexander im bischöflichen Ornate zusammen mit den Zeichen des Kohlenbrenners auf dem Evangelienbuch abgebildet. In seiner Hand liegen fünf schwarze Holzkohlen. Sein Gedenktag ist der 11. August.

Wer sich mit Heimatkunde beschäftigt und ein wenig „Feldarbeit“ betreibt, wird immer wieder in alten und neuen Quellen interessantes über die Köhlerzunft finden. Die besten Quellen allerdings sind jene, die man in der eigenen Umgebung noch aufstöbern kann. Aufs engste verwachsen mit der Eisenindustrie, besonders auch mit der weitverbreiteten und hochangesehenen Kunst der Schmiede, war das Köhlergewerbe. Trippstadt kann auf eine „eisenhaltige“ Vergangenheit zurückblicken. Wer hier wandert, findet allenthalben von Waldschlag zu Waldschlag die Spuren der traditionsreichen „schwarzen Kunst“. Noch heute kann man diese alten kreisrunden Meilerstätten unter Humus und Laub entdecken. Im Pfälzerwald waren viele Köhler von Hüttenwerksbesitzern angestellt aber es gab auch „freischaffende“ Köhler. Wie jedes andere Handwerk, war auch das der Köhler Zunftgesetzen unterworfen.

Im Harz beschäftigte ein Köhlermeister eine Anzahl von Knechten und Lehrburschen. Dort gab es Meisterköhler und Licht- oder Grubenköhler. Erstere schichteten die Scheite, Stöcke oder Knüppel zu abgestumpften Kegeln, nach uralt erprobten Kunstregeln. Sie belegten diese mit Rasenstücken und begannen dann mit dem „köhlern“. Die Lichtköhler verarbeiteten die Afterschläge, die Holzabfälle, Reisig, faule Strünke und erzielten dadurch nur minderwertige Kohle. Bei den sogenannten „herrschaftlichen Köhlern“, die vom Adel und den Hüttenwerksbesitzern beschäftigt wurden, war es üblich den „Köhlereid“ abzulegen:

„Köhler Eyett

  1. Sollet ihr vor mutwilligen Brandschaden gut sagen.
  2. Sollet ihr das Malter Holz vor euch selbsten und durch eure Hauer ins rechte Maß und Malter stecken, legen und darinnen keinen Vorteil suchen.
  3. Die groben, unartigen Baum rein aufhauen und da solches nicht die Länge zu spalten fein will, so soll solches die halbe Länge zerspalten werden, damit dieselben Glötzer nicht der Herrschaft und den Gewerken zum Schaden im Holze liegen bleiben.
  4. Sollet ihr keine Baum zu den Decken steigen daran das junge Holz verdirbt und Schaden empfähet, sondern die Deck von den Bäumen aushauen, so zu Malter-Holz gezeichnet werden, und was daselbsten nicht erlanget werden kann, sollet ihr mit Laub oder Rasen decken.
  5. Sollet ihr auch keine kleinen Meiler, sondern Meiler, so zu 15 oder 20 Karren Kohlen geben, setzen, damit ihr desto weniger Ursach (habt) mit der Decke der Herrschafft Schaden zu thun.
  6. Sollet ihr auch keine Baum oder Stamm ungezeichnet hauen, die gezeichneten Baum auch nach Vorteil fällen oder fallen lassen, damit das junge Holz nicht niedergeschlagen und verderbt werde, auch die Bäum nie Beächt (?) abhauen und nicht Hege-Stock nehmen.
  7. Sollet ihr keine Buchen keilen oder keilen lassen, sondern die Keile jederzeit von Stocken abspalten.
  8. Sollt ihr auch die währende Zeit über, so ihr auf der Herrschaft Holz kohlen werdet, getreu, gehorsamlich und unwidersetzig, was euch vom Forstamt auferlegt wird, verhalten, da ihr auch in Wäldern Verdächtige Wildschützen vernehmen würdet, solches bei Tag und Nacht dem Forstknecht dieses Orts berichten, und darauf ferneres Bescheids zu gewarten.
  9. Da ihr auch in diesen vorgelesenen Punkten brüchig befunden, sollet ihr nach Gelegenheit desselben Schadens entweder mit Gelde oder am Leibe gestraft werden.
    Folget der Eid: Alle diese Punkte haben wir notdürftig gehöret und verstanden, wollen auch solche stät und fest halten, so wahr uns Gott helfe durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen."

In den großen Wäldern um Trippstadt rauchten Meiler, die ausschließlich für die Trippstadter Hüttenwerke ihre Ernte einbrachten.

Das Köhlerleben war ein hartes und entbehrungsreiches Dasein. Wind und Wetter ausgesetzt, täglich karge Kost und vor allem ständiger Schlafentzug zehrten an Körper und Psyche der „schwarzen Männer“. Die „Köhlerliesel“ gehört ins Reich des Kunstmärchens und auch feine Köhlergerichte, wie sie heute vielerorts angeboten werden, sind der Phantasie der Gastronomie entsprungen. Abwechslung in der Kost gab es wenig. Hartes Brot, Käse, Speck und manchmal ein Schluck Wein oder Bier. Branntwein oder Schnaps gab es am Kohlenmeiler nicht. Das sogenannte „Köhlerwasser“ ist eine Erfindung der Neuzeit, zu groß war die Gefahr des Einschlafens. Übermannte den Köhler aber doch einmal der Schlaf, dann gab es gleich ein Erwachen mit Schrecken. Statt der grau oder blau sich kräuselnden Rauchwölkchen entstieg glutroter Dampf der Haube und den seitlichen Luftlöchern.

Wenn ein Meiler Feuer fing trat das eigenartigste Gerät der Köhler in Kraft, die Hillebille: Ein buchenes Brett schwankte an zwei Riemen die an einer Stange befestigt waren, diese Stange lag auf den gabelförmigen Enden zweier in den Boden eingerammter Pfähle. Mit aller Kraft schlug der Köhler einen hainbuchenen Hammer in einem bestimmten Rhythmus gegen das Brett, sodass es weithin schallte. Bald ertönte auf gleiche Weise Antwort von der nächsten Köhlerstätte und in kürzester Zeit war der gefährdete Meiler von schwarzen Gestalten umringt, die den Brand zu löschen begannen. Die Hillebille diente in erster Linie zur Kommunikation über weite Strecken, wurde aber auch als Rhythmus Instrument eingesetzt. Sie rief aber auch zum Mittagstisch und zeigte durch den „Jägerruf“ dem Waidmann an, wenn Wild nahte. Sogar bei drohenden und feindlichen Überfällen wurde das seltsame Instrument in Anspruch genommen, da die Köhler verpflichtet waren beim Nahen verdächtiger Gestalten ein Warnsignal erschallen zu lassen. Der Klang dieses „Werkzeuginstrumentes“ soll zur Verständigung bis zu einer Entfernung von 3 Kilometern ausgereicht haben.

Im „Wartburg-Herold“ von 1896 sind auf Anregung von Prof. A. Kirchhoff in Halle verschiedene Mitteilungen und Nachweise über Etymologie, Alter und Vorkommen der Hillebille gemacht worden, in diesen machte auch ein russischer Geistlicher aus Weimar darauf aufmerksam, dass in der orientalischen Kirche vor Einführung der Glocken ganz ähnliche hölzerne Tafeln genutzt wurden. Manche Forscher wollen in dem englischen Wort „hill“ (Berg) und bell (Glocke), den Ursprung des Hillebille sehen.

Quellenhinweise:
Museumskurier des Museumsvereins Zella-Mehlis e.V., Heft 9
Wartburgherold Ausgabe 1896
Marie Luise Gerbing
Aus: Thüringen in Wort und Bild, 1910

hukwa

Montag, 12. September 2011

Am Meiler


Meilernächte

Es geht nun in die dritte Woche hinein die ich ganz am Holkohlenmeiler verbringe. Wunderschöne einsame Meilernächte liegen hinter mir. Letzten Samstag erhellte der unruhige Vollmond die stille Waldwiese auf der, der Meiler glimmt. Der Waldkauz rief und der Dachs schrie aus dem nahen Fichtenwald. Feuchte, silberne Nebel zogen sanft über die Waldwiese, ich hatte ein Buchenholzfeuer entzündet und überall roch man den Meiler, die milde Nachtluft füllte sich langsam mit diesem markanten Geruch. Es war eine wahre "Mondbeglänzte Zaubernacht, die den Sinn gefangen hält". Seit vielen Jahren verbringe ich im Jahr immer wieder einige Wochen alleine in den Wäldern als Köhler. Wochen in denen ich ganz Naturverbunden lebe.
hukwa

Donnerstag, 8. September 2011

Auf eine alte Fichte

Rauhe Borke
schwarzgrau
wenn ich dich umfasse
spüre ich deinen Puls
mächtige Fichte
alter Freund
halb aus der Erde gerissen
umklammerst du deine Baumgesellen
wieviel Stürme hast du überstanden alter Baum
im Flechtwerk deiner Äste
wuchsen Generationen von Amseln und Drosseln heran
Ringe der Zeit hast du gedruckt
dunkel sind deine Baumesgründe
moosig von Farnen überwuchert
die Erde aus der du deine Kräfte ziehst
alte Fichte
rauhe Borke
schwarzggrau dein mütterlicher Leib
wenn ich dich umarme
fühle ich deinen Puls.
hukwa

Montag, 29. August 2011

Auf Burg Wilenstein

Im Westen vergroltt das Gewitter
Es sprechen die Wasser im Tal
Geballtes Grün der Buchen
schimmert im Dämmerlicht fahl
im Schatten des Nadelwaldes
streicht der Kauz um uralt Gemäuer
am Himmel über der Burg
funkelnder Abendstern
vom Dorf her erklingen nun Glocken
wie flüstern in der Dämmerung
das Leben ist werden und vergehen
nichts ist von Dauer und Ewigkeit.
hukwa

Sonntag, 28. August 2011

Heimatkundlicher Spaziergang durchs Karlstal

Heute in der frühe des Morgens habe ich eine Wanderung durch das Karlstal unternommen. Die ganze Gegend erscheint bei Sonnenaufgang als sakrale Landschaft. Ein wahres Kleinod ist dieses wunderschöne Tal. Das Karlstal wird in seinem Erdaufbau von den Schichten des mittleren Buntsandsteins gebildet, welche wohl zur Zeit des Erdmittelalters vor etwa 200 Millionen Jahren entstanden sind. Große Steine finden sich hier überall. Teils mit Moos und Flechten bewachsen türmen sich diese Blöcke zu beiden Seiten der Schlucht auf einer Strecke von etwa einem Kilometer in bizarren Formen haushoch übereinander oder liegen stellenweise auf dem Grund des Bachbettes, um von den Wellen der Moosalb umspült und wasserfallartig übersprungen zu werden.
Links über meinem Wanderpfad im Hochwald liegt versteckt die romantische Amseldelle, rechts von mir auf einem Berggipfel von alten Bäumen umschlossen und bewacht thront die Burg Willenstein aus dem 12.Jahrhundert. der ganze Boden hier ist sehr geschichtsträchtig. Im Tal dröhnten einst die Eisenhämmer des Freiherrn von Hacke und später der Familie der Freiherren von Gienanth. Fünf Produktionsstätten fanden sich hier im Tal, der Oberhammer, der Mittelhammer, der Unterhammer, die Eisenschmelz und das Walzwerk am Walzweiher am ende des Karlstals. Doch das Schönste in diesem Tal ist eben doch die Natur die sich mir hier immer wieder offenbart.
hukwa

Erdgeist

Selig ist der dich spüren kann
Mutter im vermoosten Urgestein
dort wo der Adlerfarn wächst
wo Flechte und
uraltes Echsenhirn
dir entgegen glühen
Urseele
ohne Anfang kennt kein Ende
die Geist und Demut sein eigen nennt
Uralt gestein
rauschender Bach
wo grüne Libellen meine Sinne durchschnellen
fühl ich mich wohl
in deiner lichtbringenden Kraft
Urseele die mein innerstes erhellt
Erdgeist erwacht
aus grünen Laubgewölben
Glücklich der dich spüren kann
Mutter
im vermoosten Urgestein.
hukwa