Sonntag, 31. August 2014

Wieder ziehen die Wildgänse

Noch fällt ein leichter Strahl in den Wald
doch immer dunkler wird das Licht im Tal
vom Dorf herunter das Abendläuten schallt
die Dämmerung wirft Schatten in den Fichtenhain.

Es naht die Nacht mit kühlem Wind hangauf 
das Wasser schäumt um Sandsteinbrocken laut
das Lied der Moosalb in ihrem schnellen Lauf
ein letzter Häherruf.

Im Tal kehrt nun die Stille ein
Wildgänse in Keilschrift ziehen
Wo liegt ihr Ziel
Ach dürft ich nur mit ihnen ziehen.
hukwa

Freitag, 29. August 2014

In den Wäldern der ewigen Morgenröte

Es zog mich in die Wälder
wo ewiges Morgenrot waltet
wo denkende Bäume
von der vereisten Flamme träumen
hier im grünen Haine
in einem uralten Erlenbruch
wo der Sumpf vor sich hinfiebert
und Spinnweben
mit Silberfingern
das Geäst der Bäume
mit blauem Nebel umspannen
so das die Tiere dieses Waldes
sich dahinter verbergen
Hier
entzündet der alte Wald
eine neue Flamme des Seins in mir.
hukwa

Mittwoch, 13. August 2014

Existenzialismus und Mystizismus

Wahrscheinlich ist mein Leben immer ein Gehen zwischen Existenzialismus und Mystizismus. Ich bin mir sicher wir leben nur dann wirklich wenn die uns umgebende Realität mit dem Mystischen zusammentrifft. Heute wird die Mystik von der Phantastik verdrängt und das rein Rationale verdrängt die Realität. Nur wenige Menschen bemerken noch jene Stimmung die in einem aufkommt wenn das Bekannte mit dem Unbekannten zusammen trifft. Wenn wir aber solche Zustände erkennen dann spüren wir intensiv das dies Momente im Leben sind die unseren Geist eine Seinsstufe höher steigen lässt.
hukwa

Dienstag, 12. August 2014

Zeit des Dichtens und Denkens

Heute haben wir einen Augusttag wie ich ihn liebe. In den Lüften liegt die erste Schwermut des Frühherbst. Der Altweibersommer naht. Schwarz und schwer hängen die Früchte des Holunders. Die Beeren der Eberesche leuchten in tiefen Rot. Bald schon werden die Schwalben gen Süden ziehen. Es ist mir die liebste Jahreszeit. Ist es doch die Zeit da ich wieder intensiver schreibe, am Morgen Puschkin lese und an den Abenden bei einem Glas neuen Weins mich in die Vergangenheit träume. Der Spätsommer und frühe Herbst ist mir immer eine Zeit des Dichtens und Denkens.
hukwa

Montag, 11. August 2014

Wenn im Mondschein die Elfen tanzen

Durch stille Wälder leuchtet
das Mondlicht wunderbar
die Welt ist noch verdunkelt
bald graut der neue Tag.

Ein Wolkenvorhang schiebt sich
jetzt vor den Silbermond
er dunkelt sanft und mystisch
Wege und Bäume ein.

Auf einer Wiese hüpfet
im Mondlicht ein kleiner Elf
und wenn der Morgen sich lüftet
verschwindet er im Wald.
hukwa

Sonntag, 20. Juli 2014

Auf den Spuren der Mediomatriker im Landkreis Kaiserslautern



Das keltische Wegesystem


Die uns heute noch bekannten Römerstraßen waren zu keltischer Zeit fast alles einmal Keltenwege. So geht das keltische Wegenetz bei Johanniskreuz, sogar noch in vorkeltische Zeiten zurück, wie die Hundsstraße dort.
Von der Altstraße von Metz nach Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken, Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, stand. Von dort weiter an Waldfischbach vorbei, wo die keltische Fliehburg Heidelsburg (später römische Straßenstadion) war. Dann zog diese Straße vorbei an der Wüstung „Hundsborn“, wo später ein fränkischer Königshof errichtet wurde, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen Altstraßenknotenpunkt Johanniskreuz.
Umgekehrt zieht die Hundsstraße über den Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, dann wieder ins Schwarbachtal. Die dort fließende Schwarzbach hieß noch bis ins 16. Jh. hinein Schwarzalb.
Von Johanniskreuz aus verband ein Keltenweg weitere keltische Siedlungen. So verlief der Weg von Johannniskreuz auch nach Kaiserslautern: über den Dansenberg herkommend, über die Pfaffenbergstrasse in die Innenstadt einmündende Römerstrasse. Sie überquerte die Lauter in Richtung Donnersberg. Beim Martinsplatz gab es eine Abzweigung in Richtung Morlautern. Von dort aus zog die Straße gegen das heutige Kreuznach hin, wo eine keltische Siedlung stand.
Das wohl älteste Teilstück dieses Wegesystems geht wohl noch in vorkeltische Zeit zurück. Es ist dies die alte Salzstraße (Salzvorkommen in Nancy) kommend von Nancy über den Bliesgau zur Sickinger Höhe und hinab zur Kaiserslauterer Senke von dort zum Rhein hin strebend.
Diese Straße ist in ihrem Teilstück westlich von Kaiserslautern als „Bännerweg“ bekannt. Der Talkessel von Kaiserslautern wurde ebenfalls von Keltenwegen durchzogen. So tritt die genannte „Salzstraße“ als „Bännerweg“ direkt ins heutige Zentrum von Kaiserslautern ein. Sie zog sich südlich am Fuß des „Großen Berges“ (keltische Siedlung bei Kindsbach) her, die Bännjerstraße ist heute Teil ihrer Trasse. Nördlich vom großen Berg kam von Landstuhl her ein Keltenweg der bis zur Galgenschanze führte, hier vereinten sich die Wege mit der vorbeiziehenden Salzstraße. Von hier ab ging eine Abzweigung zum Pfaffplatz, Bleichstraße und Altenhof, sie mündete am Brunnen bei der heutigen Stiftskirche wo sie sich wieder mit der von Johanniskreuz kommenden Straße verband.
Ein weiterer Keltenweg der von Johanniskreuz ausging ist die „Hochstraße“ die nach Weidenthal führt. Von hier ging ein weiterer Keltenweg nach Bad Dürkheim.
Entlang dieser Wege finden sich einige Grabhügelgruppen und Menhire.
Die vom Wasser abhängigen keltischen Siedlungen bevorzugten Hangterrassen und Höhentäler an Quellen und Bächen, während oberhalb auf der Höhe in Anschluss an das Agrarland und an den, die Hochfläche überziehenden Fernwegen oftmals Grabhügel (bzw. Johanniskreuz) lagen.
Ein regelrechtes keltisches „Ballungsgebiet“ in unserem Landkreis war zweifelsfrei die Kaiserslauterer Senke. Sowie das Gebiet um Weilerbach – Rodenbach mit seinen berühmten Fürstengräbern.
Lit. Quellennachweise:
Karlwerner Kaiser: Der Raum Kaiserslautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Jhb. Für Geschichte des LKR. Kaiserslautern Bd. 20/21 – 1986/87
Werner Weidmann: Schwerpunkte der frühesten mittelpfälzischen wirtschafts- und Sozialgeschichte bis zu den Römern. Jahrbuch zur Gesch. des LDK. Kaiserslautern. B. 20721- 1982/83.
Hukwasearthartblog: Die Pfalzkelten, keltische Wege, die Mediomatriker, Höhenheiligtümer der Kelten in der Pfalz.




Quellheiligtümer, Tempelbezirk und Götterverehrung

Die hier siedelten Kelten gehörten dem Stamm der Mediomatriker an, deren Siedlungsgebiet sich zwischen der Mass im Westen und dem Westrand des waldigen Pfälzer Berglandes und sich im Osten mit den Flusstälern der Steinalb und der Lauter dehnte. Ihr Hauptsitz war Divodurum (Metz). Hier stand die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und des Stammeskönigs.
Im Bereich von Kaiserslautern finden sich einige Grabhügel. Sie gehören der Zeit von 800 v.Chr. Bis zur römischen Kaiserzeit an. Diese Grabhügel richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Geländes. So finden sich reine Erdhügel im steinfreien Gelände, aber auch aus kleinen Sandsteinen aufgeschüttete Hügel. Der Umfang der Hügel war in der Regel mit einem oder zwei Steinkreisen markiert. Solche Steinkreise sind meist aus Findlingen gelegt. Die Erdhügel konnten für eine Einzelbestattung errichtet sein, aber auch einen kleinen Friedhof darstellen.
In Aufbau und Ausstattung heben sich die Adelsgräber deutlich von denen des einfachen Volkes ab.
Sie bestehen in der Regel aus einer aus Holz gezimmerten Grabkammer die das Haus des Verstorbenen darstellen soll. Denn Frauen gab man reichlich Schmuck mit in die „keltische Anderswelt“, den Männern Ritualwaffen. Gefäße mit Nahrung, Wein und Met, gehörten ebenso zum Grabinventar.
Manchen gab man Pferd und Wagen mit. Eine wichtige Grabbeigabe war der Bronzekessel. Auf die Gräber wurde manchmal eine Grabstele, Obelisk, gestellt.
Der größte Fund im Landkreis Kaiserslautern ist der des „Fürstengrabes von Rodenbach“, das 1874 entdeckte Hügelgrab wurde auf 400 v. Chr. datiert, also in die La – tene Zeit hinein. Dabei wurde unter anderem ein goldener Armreif gefunden. Als man diesen Armreif damals fand ging man von skythischer, griechischer oder etruskischer Arbeit aus. Erst in neuerer Zeit stellte man fest, dass es sich um einen neuen keltischen Stil handelte. Ein weiterer Schmuckfund aus diesem Fürstengrab ist ein kunstvoll gearbeiteter Goldring.
Es ist ein rätselhafter Zauber der die keltische Kultur umgibt. Ihre Mythologie verzaubert uns heute noch und bleibt uns zum großen Teil unverständlich. Sie waren Meister der Schmiedekunst und ihre Kunsthandwerker waren Genies. Kein Volk „Alteuropas“ um ein Wort des Keltologen Jan de Vries zu nutzen, hinterließ uns so viele Rätsel.

Im Bereich der Pfalz also des Teils vom ostgallischen Gebietes der Treverer und Mediomatriker, deren Hauptstädten Trier und Metz waren, pflegte man besonders die alten heiligen Kultplätze. In der Regel lagen diese tief in den Wäldern. Von den Vogesen, in den heutigen Pfälzerwald über den Hunsrück bis in die Eifel und die Ardennen.
In der römischen Kaiserzeit verbanden sich die keltischen Naturkulte mit römischen Steinreliefs.
Hier sei auch an die Gestalt des „Bumberhannes“ erinnert, denn man bis in fränkische Zeiten im Elsass und Pfälzerwald kultisch verehrte. Seine Verehrung fiel wohl in die Zeit der gallo-römischen Kultur, wo man den Kult der keltischen Götter mit römischen verband. Im keltischen Matronenkult der „Muttergottheiten“ flossen vor allem keltische und germanische Vorstellungen zusammen, während sich die römischen Einflüsse in Namenskombinationen und Götterpaaren fanden.
Bei den Matronenheiligtümern im Pfälzerwald fällt die Nähe zu Brunnen, Quellen und Flüssen auf. So vor allem am „Gutenborn“ bei Kindsbach (nähe Kaiserslautern), dort wird die Frucht- und heilbringende Symbolik der „Mütter“ besonders sichtbar.
Wenn man über die Kelten forscht fällt es einem manchmal schwer auf dem gebiet der historischen Geschichtsschreibung und der Geschichtswissenschaft zu bleiben. Die Geheimnisse dieses Volkes, ihre Mythologie und Religion verführen uns ganz schnell in jenes „Autre Monde“, also in die „keltische Anderswelt“, die auch in der Kunst der Kelten eine große Symbolik innehat.

Die Mythologie über diese Welt haben uns vor allem die Inselkelten überliefert. Doch es dürfte kein Zweifel bestehen dass auch die Festlandkelten eine Vorstellung von einer „anderen Welt“ hatten, die mit denen der Inselkelten identisch war.
Wir wissen das es zwischen Cornwall und dem Festland einen regen Zinnhandel gab und es wird wohl niemand ausschließen dass hier wohl auch ein religiöser Austausch stattfand. Wir können davon ausgehen dass auch die Mediomatriker an die Anderswelt glaubten. In jener Epoche war Handel und Handwerk auch immer mit Götterkult verbunden. Jacques Moreau schrieb einmal: „Die Kelten denen der Gebrauch der Schrift durchaus bekannt war, hielten es zweifellos für nicht erlaubt, die Eingebungen ihrer Dichter – diese unmittelbaren Lebensoffenbarungen – einem toten und erstarrten Medium, dem Buchstaben anzuvertrauen.“
Wahrscheinlich hüteten sich die Kelten geschickt davor, das ihre Mythologie ihr heiliges Inneres, nicht durch das Profane gestört wurde.



Die Heidenfelsen bei Kindsbach
ein keltisches Quellheiligtum mit Tempelbezirk

Die bereits erwähnten „Heidenfelsen“ bei Kindsbach stellten ein keltisches Quellheiligtum dar an das sich ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13. Kilometer von Kaiserslautern entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach bildet hier die Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen Talschluss liegen zwei wenig in den steilen Hang eingeschnittene Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“. Seit dem ersten Jahrhundert vor Chr., wahrscheinlich schon früher, wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3.Jh. Ausgegraben, die ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen „heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn das dieses borhaltig ist und nur das Wasser dieser Quelle und nicht dass der umliegenden Brunnen und Quellen.
Wenn wir nun einige der Gesamtfunde die bei den Heidenfelsen gemacht wurden, sie befinden sich heute zum großen Teil im historischen Museum in Speyer, ansehen bekommen wir einen ersten Einblick in Religion und Mythologie der Mediomatriker.
Wenn wir uns mit der Götterverehrung der Kelten beschäftigen, sind wir auf wenige und spärliche Texte antiker Autoren, fast ausschließlich griechischer und römischer Herkunft angewiesen. Die Gallier haben keine schriftliche Zeugnisse ihrer Religion hinterlassen, abgesehen von wenigen in gallischen Wörtern und griechischer oder römischer Schrift verfassten äußerst kurzen Weiheinschriften in Steinreliefs, wie z.b. in Weilerbach (Trier) Bei diesen finden wir lediglich einige wenige Götternamen oder religiöse Monatsbezeichnungen. Wir werden auf der Suche nach „den Göttern der Kelten“ auch immer wieder auf weibliche Gottheiten stoßen: die Provence, Irland, das Rheinland und das Gebiet dass in dieser Abhandlung im Vordergrund steht.
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren. Aber auch die Tierverehrung wird uns immer wieder begegnen. Bei der Verehrung heiliger Bäume stoßen wir immer wieder auf Namen wie Robus einem Eichngott, deus Fagus- der Buchengott und Sex Arbores den „sechsbäumigen Gott“. Wir finden einen deus Alisanus als Ebereschengott und Abellio als Apfelbaumgott. Der Apfelbaum dürfte neben der Eiche einer der wichtigsten Kultbäume der Kelten gewesen sein.


Die kultische Verehrung der Tiere finden wir wie schon erwähnt ebenfalls. Merkur als Nachfolger eines keltischen Gottes wird vor allem bei den Galliern meistens von einem Widder begleitet. Dem Mars war der Stier geweiht, wir wissen von den Stieropfern der Druiden. Hund und Hase gehören zur Symbolik der Muttergottheiten. Ein bekannter keltischer Gott ist Cernunnos, der Hirschgott. Epona, eine Pferdegöttin wurde auch in unserem Gebiet verehrt. Von Artio, der Bärengöttin, finden wir eine steinerne Inschrift bei Weilerbach (Landkreis Trier). Bei den Vögeln sind es Reiher, Rabe und Taube die in der Mythologie eine bedeutende Rolle spielten. Es waren Raben die einst den Wanderzug der Kelten unter Bellovesus und Segovesus begleitet haben, und man nennt sie „göttliche Raben“.
Wir finden vor allem im Gebiet der Belger und Remer immer wieder Darstellungen des dreiköpfigen Gottes. Hier handelt es sich um die belgische Version des gallischen Gottes Mars – Teutates. Seine Attribute sind: Hahn, Schildkröte, Widder, Beutel. Dieser Gott wird auch gern mit Mercurius identifiziert. Die Dreiheit spielt in Religion und Mythologie der Kelten eine große Rolle. Aus dem irischen Sagenkreis sind Gestalten bekannt die sich verdreifachen können, in Gallien finden wir Tierdreiheiten, wie die drei Kraniche, die den Stier begleiten (Tarwos, Trigaranos). Vor allem aber finden wir Stiere mit drei Hörnern und die Götterdreiheiten (Matres).
Bei den Kelten symbolisiert die Dreiheit - Kraft und Vollkommenheit, so stellt die dreiköpfige Gottheit die „mächtige“ Gottheit dar.
Der Schlangengott wird meist mit dem Hirschgott dargestellt. Die Schlange repräsentiert zum einen die Unterwelt, wird aber auch als heilige Erdschlange gedacht.
Ein weiterer wichtiger Gott war der Hammer- und Schlegelgott der auch in unserem Gebiet verehrt wurde. Dieser wird oft von einem Hund begleitet.
Karlwerner Kaiser der die Kelten in unserem Gebiet lange erforschte hat über deren Götterkult geschrieben: „Im Kult hat sich bei dem Keltentum des oberrheinischen Raumes seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert ein Götterhimmel mit Hochgöttern entwickelt. An der Spitze steht der Himmels- und Sonnenkönig, Herr der Gewitter, Taranis oder Taranucmus. Neben ihm findet die große Erdmutter Verehrung. Schutzgottheiten und Heilgottheiten wie die Pferdegöttin Epona und der Gott der Wälder Vosegus, auch Silvanus in dieser Rolle, so wie Sivona werden wie alle in einem bildlosen und bis zum ende der Vorzeit noch tempellosen Kult in heiligen Hainen und auf heiligen Bergeshöhen angerufen“.
Der Fruchtbarkeitskult einer naturnahen Bevölkerung findet auf diese Weise in großen Steinstelen als Himmelsträger seinen Ausdruck.
Mit der Eingliederung der Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebettet.
Diese gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher besondere Erwähnung.
Das mit einer kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche Fruchtgottheiten, wahrscheinlich Eponen, Pferdegottheiten. Es handelt sich hier mit größter Wahrscheinlichkeit um Muttergottheiten halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn und die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine Göttin auf einem Pferd, wahrscheinlich Epona. Hier ist zu vermerken das vor allem in der Westpfalz die Gallier eine Intensive Pferdezucht betrieben.

Lit. Quellenangaben und Lit. Hinweise

Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei Kindsbach in
Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten Verlag Phaidon
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten- Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes
Verlag Nicol
Fritz Baumgart: Dumonts kleine Kunstgeschichte
Pierre Grimal: der Hellenismus und der Aufstieg Roms; Verlag Fischer TB.





Das gallische Heiligtum
Heiligtümer, Tempelanlagen und heilige Plätze der Gallier

Es ist uns Heutigen nicht möglich dass Denken der Kelten zu verstehen. Zu dunkel ist die Geschichte der keltischen Stämme. Mehr als die Geschichtswissenschaft ist die Archäologie die Wissenschaft die immer wieder einen Lichtstrahl ins Dunkel der Geschichte wirft.
Mit einiger Sicherheit wissen wir dass die Gallier ein sehr ausgeprägtes transzendentales Denken hatten und sich in ständiger Abhängigkeit von übernatürlichen Mächten umgeben fühlten. Mit diesen „Natur- und Allmächten“ standen sie in regem Kontakt, an Plätzen von denen sie annahmen dass sich dort diese Mächte offenbarten und das man über Opferhandlungen mit ihnen in Kontakt treten konnte und sie günstig stimmen konnte.
Dennoch können wir trotz der sensationellen Grabfunde (vor allem Fürstengräber) der letzten Jahrzehnten, aber auch darüber hinaus uns dem religiösen Denken dem kultischen Handeln der Kelten nur annähern ohne dabei uns eine objektive Meinung zu bilden.
Die Erforschung der gallischen Heiligtümer erweist sich im Gegensatz zu Siedlungen, Oppidas und Gräbern als weitaus schwieriger. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen bestanden diese Heiligtümer in der Regel aus Holzbauten, also einem sehr vergänglichen Material wenn wir in den Zeiträumen der Geschichte messen. Zum anderen kannten die Gallier nicht die Trennung zwischen religiöser und profaner Welt. Die Religion war untrennbar mit den Handlungen des Alltags verbunden, handelte es sich um das Mahlen von Getreide, um den Hausbau oder die Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Textilien.

Natio est omnis Gallorum admodum detita religioni bus: „Das ganze Volk der Gallier hält viel von rituellen Handlungen und Magie“, lesen wir bei Cäsar.
Plinius der Ältere berichtet, dass die Druiden Eichenhaine besonders pflegten da der Eichenlaubschmuck wichtig für die Opfer sei, auch die auf den Eichen wachsende Misteln seien heilig und heilend. Von Eichenhainen als heilige Plätze wussten auch Lukan und Tacitus zu berichten.
Der gallische Begriff für Kultstätte ist uns überliefert. So heißt es in einer, in gallischer Sprache und griechischer Schrift verfassten Weiheinschrift aus der Provence, dass ein Segomaros der Göttin Bellisama ein „nemeton“, ein Heiligtum gestiftet habe. 
hukwa

Sonntag, 25. Mai 2014

Die Heidenfelsen bei Kindsbach - ein keltisches Quellheiligtum mit Tempelbezirk

Die„Heidenfelsen“ bei Kindsbach stellen ein keltisches Quellheiligtum dar, an das sich ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13 km von Kaiserslautern entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach, bildet hier die Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen Talschluss liegen zwei ein wenig in den steilen Hang eingeschnittene Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“. Seit dem ersten Jahrhundert vor Christus, wahrscheinlich schon früher, wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3. Jahrhundert ausgegraben, die ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen „heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn, das dieses borhaltig ist. Dies betrifft nur das Wasser dieser Quelle, nicht das der umliegenden Brunnen und Quellen.
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren.

Mit der Eingliederung der Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebetet.
Diese gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher besondere Erwähnung.
Das mit einer kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche Fruchtbarkeitsgottheiten, wahrscheinlich Eponen, die Pferdegottheiten. Es handelt sich hier um Muttergottheiten, halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn. Die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine Göttin auf einem Pferd, Epona. Hier ist zu vermerken, dass die Gallier vor allem in der Westpfalz eine intensive Pferdezucht betrieben.
Das Quellheiligtum ist für jeden, der sich für die Kultur der Kelten interessiert, einen Besuch wert!
hukwa

Literaturhinweise

Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei Kindsbach in Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit


Die Blumen der Lüfte – Schmetterlinge, Teil der Artenvielfalt in der Trippstadter Landschaft

Wer in den Monaten Juni, Juli und August, entlang der Feucht- und Gewässergebiete um Trippstadt wandert, wird von der atemberaubenden Vielfalt in diesem Teil des Pfälzerwaldes begeistert sein.
Die großartige botanische Auswahl vieler Pflanzenarten, lockt natürlich wiederum bekannte und auch sehr seltene Arten von Schmetterlingen an. Unter den Insekten ist der Falter ein wahres Kleinod. Auch die kleinen und unscheinbaren Arten, erscheinen uns bei genauem Hinsehen als wahre Wunderwerke der Natur, sind sie doch ein ausgewogenes Spiel von Farben, Mustern und Zeichnungen.
Die Welt der Blüten und die Welt der Falter gehören der gleichen Sphäre an. Vor allem an heißen, sonnigen Tagen, fliegen diese unruhigen "Blumen der Luft", wie sie der Dichter Friedrich Schnack nannte.

Auf den weinroten Blütenköpfen der Disteln, lässt sich oft, der nach ihnen benannte Distelfalter (Vanessa cardui) nieder. Dieser unstete Flieger wandert in manchen Jahren bis nach Island. Manche Schmetterlinge sind "Wanderer", andere örtlich gebunden, einige leben in Symbiose wie der Gemeine Heidewiesenbläuling (Lyycaeides idas), dann gibt es wieder welche die streng an ihre Futterpflanze gebunden sind, so der seltene aber auch bei uns anzutreffende Fetthennenbläuling (Scolitantides orion). Dieser Falter ist ganz an verschiedene Fetthennen (Sedum) Arten gebunden. Ein weiterer von seiner Futterpflanze abhängige Tagfalter ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae). Sein lateinischer Name zeigt die Verbindung zur Brennessel (Urtica dioicu) an. Mit dem kleinen Fuchs nicht zu verwechseln, ist der Große Fuchs (Nymphalis polychloros), eine streng geschützte Art, die nur noch ganz selten anzutreffen ist. Seine Vorliebe für Obstbäume wurde ihm zum Verhängnis, da die Obstbauern meist zu oft und unnötig früh zur Giftspritze greifen. Schmetterlinge und Pflanzen lehren uns außerordentlich das ökologische Zusammenspiel von Mutter Natur, verschwindet die Art einer Pflanze so gehen mit ihr oft zahlreiche Tierarten mit zugrunde.
Der Hornissenschwärmer (Aegeria apiformis) auch Bienenschwärmer genannt, gehört zur Familie der Glasflügler und bevorzugt Pappeln, vor allem Schwarzpappeln (Populus nigra) als Futterpflanzen. Diese Baumart verschwindet langsam aus unseren Feuchtgebieten und mit ihr dann auch der Hornissenschwärmer. Diese Art die zunächst überhaupt nicht wie ein Schmetterling aussieht, sondern eher einer Bienen oder Hornissenart gleicht, ahmt diese nach. Dies ist seine "Waffe", sein Überlebensschutz. Man bezeichnet diese Vortäuschung falscher Tatsachen als Mimikry, die wir in der Tier- und Pflanzenwelt oft vorfinden.
Ein weiterer Bewohner von Schwarzpappeln ist der Pappelschwärmer (Laothoe populi), in Gestalt und Verhalten ähnlich dem Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata).Sein Flügel aber ist noch bizarrer und täuscht in Ruhestellung einige übereinander liegende, dürre Pappelblätter vor. Doch bei näherer Betrachtung fällt die Unterscheidung von Pappelschwärmer und Abendpfauenauge nicht schwer. Der Pappelschwärmer ist blasser gezeichnet und trägt auf der Oberseite der Vorderflügel je einen deutlichen weißen Punkt.Die Oberseite der Hinterflügel schmückt ein großer, orangeroter bis rotbrauner Fleck, der bei Gefahr nach außen vorgewiesen wird.
Pappelschwärmer und Hornissenschwärmer kann der naturkundlich geübte Beobachter an den Schwarzpappeln die im Karlstal stehen beobachten.

Bereits 1983 verzeichnete die Rote Liste von Rheinland – Pfalz, das verschwinden von sechsundsechzig von dreihundert Groß – und Kleinschmetterlingsarten im Pfälzerwald.
Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) und beide Schillerfalterarten (Apatura) sind auch um Trippstadt noch vorhanden. Die Raupe des Kleinen Schillerfalters benötigt zur Überwinterung Pappelbäume. Beide gehören zur Familie der Edelfalter.
Wer sich tiefer in den Wald von Trippstadt begibt hat sogar die Möglichkeit die schöne Adlerfarneule (Callopistria juventina) , eine Schmetterlingsart, die sehr stark vom Adlerfarn (Pteridium aquilinum) abhängig ist, zu bewundern.

Nicht nur für Pflanzenliebhaber, auch für Schmetterlingsliebhaber ist der Trippstadter Wald eine wahre Fundgrube. Die Vielfalt der Arten kann man am Besten in den Sommermonaten beobachten.
hukwa

Von Feldbäumen, Feldwegen und Feldzäunen Die Trippstadter Feldmark ein altes Kulturgut mit ökologischer Vielfalt

Trippstadt verfügt über eine große Anzahl von sehr alten und wunderschönen Flurbäumen. Darunter einige Eichen die weit über 250 Jahre alt sein dürften.
Der Wanderer wird die wenigsten davon zu sehen bekommen, da sie oft mitten im Feld- und Weidegebiet stehen und daher meist von Weidezäunen umgeben sind. Auch führt nicht immer ein Weg zu ihnen. Durch radikale Flurveränderungen in den letzten Jahrzehnten sind vielerorts Feld- und Flurbäume abgeholzt und leider nicht mehr nachgepflanzt worden. Dass wir in Trippstadt noch eine gute Anzahl solch alter Bäume haben, sollte unbedingt hervorgehoben werden.
Flur und Feldbäume prägen ein Landschaftsbild, sie geben der Landschaft eine Struktur und somit ein unverwechselbares Aussehen. Sie haben eine wichtige ökologische Aufgabe sowie eine ästhetische und raumbildende Wirkung für die Erholungslandschaft.
In unserer Kultur sind Bäume von jeher Symbole der Geborgenheit und des Schutzes. Sie erfüllen unser Bedürfnis nach Schönheit im Landschaftsbild und wenn sie irgendwann verschwinden, ist dies ein ästhetischer und kultureller Verlust. Über ihren Zweck als Kulturbaum hinaus ist der Erhalt solcher Bäume auch praxisorientierter Naturschutz.
Im Verbund mit alten Feldgehölzen, Feldwegen, Ackerrainen und Weidezäunen aus Holz, sind Feld- und Flurbäume ein wichtiger Teil ökologischer und tiefen-ökologischer Vernetzung.
Feldgehölze bedeuten für das Wild Deckung und für ungezählte Kleintierarten Lebensraum. Rehe dienen sie als Rückzugsort, Füchse können dort ihren Bau anlegen, für eine große Anzahl von Vögeln sind sie Nist- und Überlebensraum. Sie bilden das ökologische Netzwerk des Artenreichtums der Feldflur.
Zu diesem Netzwerk zählen auch die erwähnten Wege, Ackerraine und Weidezäune, Gräben und Feldgewässer.
Die alten hölzernen Weidepfosten dienen dem Steinkauz in der Abenddämmerung als Ansitz für seine Jagd. Auch der Mäusebussard ist Nutznießer dieser althergebrachten Zaunpfähle. Daneben dienen sie einer Vielzahl von Insekten als Lebensraum. Vor allem, wenn schon der „Zahn der Zeit“ an den Pfosten genagt hat. So nutzen Wildbienen das alte, noch nicht von giftigen chemischen Schutz-stoffen gebeizte Holz, um ihre Niströhren hineinzugraben. Andere, wie die kleinen Feldwespen und Hornissen, schaben Holzteilchen heraus, um daraus ihre Waben zu bauen. Rotkehlchen, Bach-stelze und Ammern, benutzen die Zäune als Sitzwarten und schmettern im Früh-ling ihre jubilierenden Gesänge durch die Feldmark.

Aber auch die wenigen, bisher noch nicht asphaltierten Feldwege müssen als Biotope erwähnt werden, kommt ihnen doch eine ökologische und kulturelle Bedeutung zu, die der Allgemeinheit oftmals nicht bekannt ist.
Vielen Vogelarten dienen diese Wege als „Staubbad“. Schwalben suchen in den Wegpfützen den Schlamm, den sie zum Nestbau benötigen. An den Wegrändern finden sich immer wieder kleine Ameisenhaufen, die für den Grünspecht, unseren „Erdspecht“ sehr wichtig sind.
Auch Sandläufer, Sandbienen und Sandwespen, benötigen die alten Feldwege zum Überleben, daneben auch eine Vielzahl von Eidechsen die diese als Überlebensraum erobert haben.
Eine vom Frühling bis in den Spätherbst hinein blühende Pflanzenvielfalt findet sich bei den alten Flur – und Feldwegen, diese wiederum zieht natürlich seltene Schmetterlings – und Insektenarten an.

Leider wurden landesweit schon viel zu viele dieser alten Wege in geteerte „Fließbänder“ verwandelt ohne zu bedenken, dass sie genau wie die Feldbäume ein altes Stück Kulturgut sind.
Für den Erholungssuchenden bieten die alten Feldwege die Möglichkeit, das Gefühl des Laufens auf Asphalt für einige Zeit zu vergessen, das uns ein natürliches Gehen immer schwieriger macht. So lädt der Feldweg dazu ein, uns in der „Magie des Gehens“ zu üben.
Es gibt viele Gründe die für die Erhaltung unserer alten Flurbäume, Feldraine und romantischen Feldzäune sprechen. Neben den landschaftsästhetischen, den kulturellen und ökologischen Gründen sind es vor allem psychologische und gesundheitliche Gründe, die durch nachhaltigkeitsstrategische Argumente ergänzt werden.
Genießen Sie einen Nachmittag mit Sonnenschein, bei einem gemütlichen Spaziergang rings um Trippstadt, entlang der alten Wege und Bäume und lassen Sie sich ein, auf die „Magie des Gehens“!
hukwa

Freitag, 23. Mai 2014

Wo die Toten die Toten begraben

Als ich kam
in euer Land
wo die
toten die Toten begraben
erschrak ich
vor der Lethargie
und dem Schatten eures Geistes
vor der Fäulnis eurer Gleichnisse
ich bewegte mich im Werden
doch die Sonne dieses Ortes
warf nur Schatten
vor solcher Trübnis zu flüchten
wäre zwecklos
also entfernte ich mich
zog mich aus einer Situation zurück
die Ihr als heilsam empfindet
versteckte mich in den grünen Wäldern
und trank vom Wasser
das noch nicht vergiftet ist.
hukwa

Dienstag, 20. Mai 2014

Eine Zeitreise zu den Kelten - Sonderausstellung Eisenhüttenmuseum Trippstadgt

Artikel aus der Tageszeitung Die Rheinpfalz vom 20.05.2014
Am Sonntag wurde meine Ausstellung eröffnet die sehr gut besucht war, wer Interesse an den Kelten hat kann diese gerne besuchen. Es sind einige Originalexponate ausgestellt.
Eisenhüttenmuseum Trippstadt
Öffnungszeiten:
Mo-Fr. 8.00 bis 12.00 und 14.00 bis 16.00 Uhr
Samstag 10.00 bis 12.00 Uhr

Momentan komme ich nicht so oft zum  Schreiben aber bestimmt demnächst wieder mehr!
hukwa

Freitag, 25. April 2014

Mein Weg

Manche Wege ging ich ziellos
Mancher Vers führte zum Ziel
Müde will ich noch nicht werden
Müßig will ich auch nicht sein.

Will nach Geld und Gut nicht streben
will Gedicht und Verse schmieden
Alles andere kann ich missen
Solange Muse mich tut küssen.

Doch das Eine großer Orpheus
Verdanke ich einzig deinem Willen
das ich dichte dichte dichte
in des Lebens tiefsten Lichte.
hukwa

Dienstag, 22. April 2014

Das Leben als Spirale

Das Leben erscheint mir manchmal wie eine sich rasend schnell drehende Spirale. Die Infamitäten schleudern uns in diesen Wirbel hinein und treiben uns zu einer gewißen Höhe. Wenn wir diese erreicht haben bleiben uns nur zwei Möglichkeiten: Denn Sprung ins Unbekannte zu wagen oder im Chaos zu verharren.
hukwa

Montag, 21. April 2014

Lindenschwester

Weiße Blüte gelbe Frucht
fällt ihr wirbelnd zu Boden
liegt zerteten umher
und doch bereit
zu neuem Gebären
Lindenbaum
du meine Schwester
träumst am Waldessaume
sitzend unter deinem Blätter Gewölbe 
fühl ich mich wie eine Laube
Lindenbaum
du grüner Traum
Schwester so ich dich empfinde
immer wieder such ich dich auf
um unter dir zu Sinnen
deine Honigsüßen Düfte
umschwärmen meine Träume
wie zarte Frühlingslüfte
Lindenschwester
Rausch mir wieder
in mein Ohr
die alten Lieder.
hukwa

Freitag, 4. April 2014

Heimatwald

O schönes Licht
der hellen Morgenfrühe
des Tages Glanz vereint sich in deinem Leuchten
golden dringt es durch Busch und Bäume 
erklingt noch in der Vögel Melodien
in der Stille des Waldes zu sein
nichts weiter hören
als was Innen tönend kreist
und im gleichen Atem mit den Winden gehen
denn Bäumen verbunden sein
dennoch
die Jahre gehen
singe du mit
o meine Seele
in das erfüllende Licht
aus dem die Kindheit spricht
Gedichte sind Relikte vergangener Tage
und doch was traumhaft mich umgibt
ins Reich der Dichtung will ichs hüllen
durchwebt von Götter Atem
schreit ich durch Wald und Wiese leise
Heimatwald
der Götter Aufenthalt.
hukwa

Mittwoch, 2. April 2014

Baumspruch

Nichts für mich ist mehr
Abbild der Welt und des Lebens
als der Baum.
vor ihm würde ich täglich
nachdenken, vor ihm
und über ihn...
Christian Morgenstern

Mittwoch, 26. März 2014

In Einheit mit den Wäldern

Es gibt Augenblicke im Leben von uns Menschen, in denen wir das Gefühl der Vollständigkeit des Lebens erfahren. Solche Momente begegnen uns, wenn wir die Einheit der Natur in uns spüren. Dann wird das Rauschen eines Baumes zur Musik und das Schweigen der Wälder zur Antwort. Dann löst sich die lineare Zeit auf und wir fühlen uns aufgehoben in den Zyklen der Jahreszeiten. Es ist dies die sinnliche Erfahrung mit der Natur, die immer die Erfahrung einer belebten, beseelten und mystischen Mitwelt ist, mit der wir untrennbar verwoben sind, selbst wenn wir es nicht wahrhaben wollen.
hukwa

Dienstag, 25. März 2014

Fliege Seele fliege

Fliege Seele fliege 
mit der Libelle
über Teiche und dunkle Waldwooge
kehre zu mir zurück
und bring
das Konzert der Frösche
als Sinfonie der erde mit.
hukwa

Montag, 24. März 2014

Auf eine junge Birke

Sie steht nicht im Vorhausgarten
umkränzt von Krokus und Tulpen
sie wächst am Steilhang zwischen Felsen
trägt Sturmnarben und darbt allein
sie reckt sich willensstark aus Geröll empor
sehnt sich den Mai hervor
gesteinigt
vom Sturme gepeinigt
ist sie der höchste Natur Fülle
ihr Ausdruck ist
Stille.
hukwa

Samstag, 22. März 2014

WaldVollMondNacht

Hier zwischen Nacht und Morgen
im alten Wald
da habe ich viel Zeit verbracht
am Tage fliehe ich vor der Menschen Scharen
Waldnächte schenken mir mehr
vom Felshang gluckert leise der Bach
als töne vom Berge Gesang 
der tröstet für des Tages Müßiggang
O Vollmondnacht in voller Pracht
der meine Seele bewacht.
hukwa

Dienstag, 18. März 2014

Die tanzenden Kraniche von Trippstadt

Zwei mal im Jahr ziehen die Kraniche durch unseren Ort. Ihr Geschrei höre ich schon, wenn sie noch weit entfernt sind. Es ist immer später Abend wenn sie keilförmig über das Dorf ziehen. Sie gehören schon zu den regelmäßig wiederkehrenden Frühjahrs- und Herbstbildern in unserem Teil des Pfälzerwaldes. Sie reisen innerhalb eines schmalen Korridors, der durch Deutschland verläuft. Auf einer Waldwiese außerhalb unseres Ortes befindet sich eine Ihrer traditionellen Rastplätze. Eine tiefer im Wald liegende Wiese, wo schon Generationen von Kranichen gerastet und „getanzt“ haben. Wegen ihrer lebendlangen Einehe, gelten diese Vögel als Sinnbild der Liebe und Treue. Es sind stille Winkel, die diese scheuen Vögel aufsuchen und man sollte davon absehen, sie zu fotografieren, oder sonst wie an ihren Plätzen zu stören.
Im vergangenen Jahr durfte ich ihren „Tanz“ beobachten. Durch Zufall befand ich mich in der Nähe jener Waldwiese. Aus einiger Entfernung konnte ich mit dem Fernglas das erste Mal in meinem Leben „tanzende Kraniche“ beobachten. Es stimmt nicht, dass die großen Vögel nur zur Balzzeit tanzen. Am häufigsten tanzen sie vor und nach dieser Zeit. Der tanz muss also nicht unbedingt mit der Paarungszeit zu tun haben, sondern er scheint einen Erregungszustand auszudrücken, vielleicht auch pure Lebensfreude! Es ist ein erhabener Moment den Tieren dabei zuzusehen: vollkommen still stehen die beiden Großvögel voreinander und beobachten sich einige Zeit, bis das Männchen die Flügel öffnet als wolle es das Weibchen umarmen. Es scheint so als würde das Weibchen ihm ausweichen, lässig und geschmeidig stellt das Männchen ihm nach. Dann stehen sich beide wieder unbeweglich Auge in Auge gegenüber. Nun beginnt das Männchen damit Verbeugungen nach allen Seiten zu machen und bewegt sich feierlich im Tanzschritt nach rechts und links, läuft in einer Art Achterschleife, dreht sich um sich selbst und schüttelt seine Schwingen, dass es raschelt wie in einem Laubbaum und springt mit flatternden Flügeln meterhoch. Dazu trompetet es laut. Immer wieder hebt es zwischendurch Stängel und Grasbüschel auf und zeigt sie dem Weibschen. Dann wirft das Männchen die Grasbüschel in die Luft, fängt sie auf und wirft sie wieder hoch. So geht der Tanz noch einige Zeit weiter.
Nur die wenigsten Wanderer werden solch ein Naturschauspiel einmal persönlich erleben. Doch wer es erleben durfte wird es nicht wieder vergessen.




Wenn Wildgänse ziehen
Wie die Kraniche ziehen auch die Graugänse zweimal im Jahr durch unser Dorf. Wer einmal in einer mondhellen Oktober oder Novembernacht den Flug dieser Wildgänse geobachtet hat, dem wir dieses fast unwirkliche Erlebnis als mystischer Augenblick seines Lebens, als ewige Naturerinnerung erhalten bleiben. Wenn die wilden Gänse mit ihrem Ruf die Nacht durchtönen und unter sturmgepeitschten Wolken südwärts ziehen, spürt der Beobachter das Ungebändigte und Wilde das diese Vögel ausstrahlen. Mit einem Mal richtet das Phantastische und die Realität seine Hochzeit aus und man spürt die Sehnsucht in sich einmal Nils Holgerson zu sein! Der Frühjahrszug erreicht im März/April seinen Höhepunkt. Nur einmal habe ich einen „unzeitigen Grauganszug“ im Juni Beobachtet. Dabei handelt es sich um nicht brütende Tiere oder um Gänse die bereits gebrütet haben. Den Zug dieser Vögel zu beobachten, ist immer wieder ein wunderschöner Moment in meinem Leben
hukwa

Mittwoch, 12. März 2014

Denn alles hat seine Zeit

Jetzt ist der Lenz zu neuem Leben erwacht
der Haselstrauch hat schon gestäubt
der Aronstab drückt sich durchs alte Buchenlaub
denn jedes Ding hat seine Zeit
des Frühlings Jubel kreist um uns
die Meisen Hochzeit ist bereits 
das Blut des Märzes fließt wie Wein
Wir atmen seinen Geist mit ein.
hukwa

Freitag, 7. März 2014

Über das Metaphysische

Das Wesen des Menschen ist metaphysisch, er will es nur nicht wahrhaben. In einer Geistlosen und von seelischer Entfremdung gezeichneten Welt ist das metaphysische der einzige Halt der uns vor dem Verlust seelischer Kräfte schützt.
hukwa

Donnerstag, 6. März 2014

Diana vom Karlstal

In dein Moosgrünes Haar geschrieben
sind dir die Zeichen der Nacht
in kalten Fels getrieben
Konturen deiner Macht
Umrahmt von Fichten und Eichen
am steilen Abhang dein Bildnis
verborgen im Morgennebel
des Nachts jedoch
wenn der Tau fällt
erwachst du zu neuem Leben
wenn Schilf und Gräser
schwarze Ornamente werden
und der Mond
dein steinernes Bildnis
mystisch umkränzt.
hukwa

Mittwoch, 5. März 2014

Aufblühendes Erbleichen

Es sind die Fesseln die uns fest umschlingen
ein ahnendes Sehnen
das sie sprengen kann
wenn dann die Schleier fallen
blühen wir auf
obwohl wir Erbleichen.
hukwa

Dienstag, 4. März 2014

Wanderer unterm Silbermond

Still liegt der Teich
im graugrünen Erlenbruche
er schweigt sich aus
nur der Bergbach
murmelt leise
manchmal ein Laut
wenn der Wind in den weiden flüstert
der Silbermond steht ruhig und bleich
über den schwarzen Fichten
der Waldkauz schweigt
ich bin allein
im nächtlichen Forste
bin eingehüllt
vom kalten Frühlingsfroste
die Wolken bilden eine große Kette
als sagen sie
du Wanderer in heimatloser Zeit
hier in den Wäldern
findest du Geborgenheit.
hukwa

Montag, 3. März 2014

Beobachtung bei der Balz der Goldammern

Während meiner Wanderungen zieht es mich meistens in die Tiefe der Wälder aber im Frühjahr und Herbst durchwandere ich gerne die Feldflur um hier meine Beobachtungen zu machen. Man hat einen weiten Ausblick und kann aus dem Feldgehölz heraus genaue Tierbeobachtungen machen. So wurde ich Gestern Aufmerksam als ich den frühen Gesang der Goldammern hörte. Alsbald konnte ich das Balzgehabe der Ammern beobachten. Beide Partner rissen Grashalme aus dem Boden und ließen sie wieder fallen. Dies hat die Bedeutung einer gegenseitigen Versicherung: Komm lass uns ein Nest bauen! Etwa 20 Minuten beobachtete ich die Vögel. In der Natur kann man immer etwas besonderes sehen. Oft ist es merkwürdig aber immer sinnvoll.
hukwa

Sonntag, 2. März 2014

Landschaftssynfonie

Auf meinen täglichen Wanderungen meide ich die Wege die von Spaziergängern bevorzugt werden. Es zieht mich in die Tiefe der Wälder oder in die Weite der Feldflur. Hier kann ich in Ruhe beobachten und die Natur auf mich einwirken lassen. Meine Wanderungen vergleiche ich mit dem Lesen eines Buches. Ich entziffere das Buch der Natur und lasse die Poesie der Landschaft auf mich einwirken. Jede Landschaft hat ihre eigene Stimme, jeder Wald verkündet sein eigenes Gedicht, man muss dem Rauschen des Windes, dem fallen der Regentropfen und dem Gesang der Vögel nur bewusst lauschen und schon hören wir eine wunderschöne Sphärensinfonie.
hukwa

Samstag, 1. März 2014

Saatfeld der Gedichte

Mit den Jahren werden die Erinnerungen immer jünger 
schlagen aus wie junge Bäume
die aus dem abgesägten Stamm
einer alten Buche sprießen
sie sind das Salz unserer persönlichen Geschichte
die Würze die das Dasein
nicht trocken werden lässt
der Dichter ist ein einsamer Verwirklicher
die Erfahrung einer Erinnerung
ist die Saat
aus der Gedichte entstehen.
hukwa

Donnerstag, 27. Februar 2014

Vom Seidelbast, Frühjahrsblühern und dem Sommergoldhähnchen

Jetzt blüht wieder der Seidelbast. Seinen betörenden Duft kann man 20-30m weit riechen. Die rötlichen Blüten sind ein erster Frühlingsgruß. Seine scharlachroten Früchte sind hoch giftig. Die Pflanze bevorzugt Eichen und Buchenwälder. Auch in Erlenbrüchen und im Auwald kann man sie manchmal finden. "In meinem Magen, wohnt der Walfisch, in meinem Herzen blüht der Seidelbast", dichtete Carl Zuckmayer. Mit dem Seidelbast um die wette blühen jetzt noch eine Reihe von Vorfrühlingspflanzen: Leberblümchen, Bingelkraut, Milzkraut, wilde Krokusse, Lerchensporn und Lungenkraut. Heute Morgen konnte ich an einem Waldteich eine Zeitlang das Sommergoldhähnchen beobachten. Es ist etwa 9cm groß und wiegt etwa 4gr. Ein wirklich "goldiges" Vögelein.
hukwa

Auf meine alte Waldbank

Wie still hier
unberührt der Wald
als wären die Jahre
wie lautlose Blätter zu Boden gefallen
der echsenhafte Stamm der Buche
knorrige Eichen
verwachsene Kiefern
Flechten klettern auf den Zweigen
Baumpilz und Moos
der Specht klopft
Zwischen Holunder und Schlehe
versteckt die alte Waldbank
von den Menschen vergessen
gerahmt von der Zeit
Nur hier im Wald
findet sich noch ein Platz
für Wunder.
hukwa

Mittwoch, 26. Februar 2014

Mondspaziergänger

Gestern Morgen erwachte ich sehr früh weil der Mond in mein Zimmer schien. Ich schaute durchs Fenster in den Garten der im Lichte des Mondes wie verzaubert wirkte. Das Licht des Mondes hat eine starke spirituelle Ausstrahlung. Der Mond und das Unbewusste sind Geschwister die einander benötigen. Es ist natürlich ein großer Unterschied ob ich eine Mondnacht in einer ländlichen Gegend erlebe oder im Moloch Großstadt. Ich kann mich der Magie des Mondes nicht entziehen. Vor allem in den Frühjahrsmonaten werde ich zum begeisterten Vollmond Spaziergänger.
hukwa

Montag, 24. Februar 2014

Nahender Märzgeist

Der Februar neigt sich langsam seinem Ende zu. Man spürt schon den Geist des Monats März. Der Lenzing ist ein besonderer Monat nämlich der des Erwachens. Das Eichhörnchen gähnt in seiner Kobel und die ersten Vögel aus dem Süden kehren zurück. Überall erwacht neues triebhaftes Leben. Beim naturverbundenen Menschen meldet sich der Märzgeist mit voller Wucht. Wer jetzt durch die Wälder streift wird reichlich belohnt werden. Nach langer Winternacht bekommt die Natur langsam wieder ihr grünes Kleid. Es ist die Zeit in der man neue Ideen schmiedet und Projekte angeht die einen Winter lang in uns gegoren haben.
hukwa

Sonntag, 23. Februar 2014

Ein Morgen voller Daseinsfülle - Gedanken eines Zeitmillionärs

Heute Morgen saß ich für einige Zeit unter einem Haselstrauch der wundervoll duftete. Die Sonne des sich zu Ende neigenden Februars verwandelte die Landschaft ins Frühlingshafte. Auf der Wiese vor mir suchten die Krähen nach Würmern. Direkt neben meinem Sitzplatz durchstöberte eine Waldmaus das Altlaub, einmal kletterte sie furchtlos über meine Füße. Aus den großen Eichbäumen drang das Gurren zweier Hohltauben. Während die Menschen auf der Strasse des Materialismus und der Gewinnsucht ziellos dahinströmen sitze ich hier am Waldrand beobachte die aufkeimende Natur und fühle mich reicher als jeder Millionär. In einem Sinne bin ich auch Millionär - ein Zeitmillionär, ich verfüge über meine Zeit und lass nicht den Materialismus und andere über sie verfügen.
hukwa

Samstag, 22. Februar 2014

Nahender Frühling - Haikus

Vom Mondlicht verzaubert
das Schneeglöckchen
unter der alten Fichte.

Des Frühlings sanftes Lied
der Wind in den Weiden.

Das stille Rauschen der Bäume
kündet
vom nahenden Frühling.

Der alte bemooste Zaunpfosten
ganz versunken
in Sein und Zeit.

Das rote Kleid des Dompfaffs
in der Grauweide
ist es der Vogel Satori?

hukwa

Dienstag, 18. Februar 2014

Traumlos gehe ich durch eine träumende Landschaft

Flüstern der Bäume in der Dämmerung
letztes Aufbäumen des Winters
Tieräugiger Wanderer bin ich
im Kiefernwald
empfängt mich
süßlicher Harzgeruch
einst wohnten hier Menschen
eine alte Scherbe
erzählt mir die Geschichte der
alten Wüstung
Landschaft der Träume
Krähenblick aus der Weißdornhecke
beobachtet mich
sie weiß
unter den Wurzeln des Baumes schläft Merlin
so gehe ich Traumlos durch eine träumende Landschaft
immer bereit
zu Erwachen.
hukwa

Vorfrühling Haiku

Das rote Kleid des Dompfaffs
in der Birke
oder ist es der Vogel Satori?
hukwa

Über den Wassern des Wildbachs
die Wasseramsel
kündet den Frühling.
hukwa 

Am Wegrand sprach heute zu mir
das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa

Kleiner Krokus- ein Werk von Äonen

Gestern sind die ersten Krokuse in der freien Feldflur aufgeblüht. Bei wunderschönem Sonnenwetter wanderte ich durch die Trippstadter Feldmark und beobachtete die Vorfrühlingshafte Natur. Jede Naturerscheinung und sei es nur die Blüte des Krokus trägt in sich ein tiefes Geheimnis. Goethe sagte einmal, "jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unermesslichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit und William Blake meinte: "die kleinste Blume zu schaffen, ist das Werk von Äonen".
hukwa

Montag, 17. Februar 2014

Februar Vollmond

Sanft fällt das Mondlicht in den Garten
die Landschaft scheint verwandelt
Im Eiskleid stehen Birke Pappel und Erle
der Waldkauz schweigt
Noch ruht das Dorf
mit ihm Geschwätz und Lärm
Ich starre hinein in den wandernden Mond
Einem Kälte Schauer folgt ein Welt Bedauern
der Mond wandert leise davon.
hukwa

Sonntag, 16. Februar 2014

Kosmische Kommunikation

Solange du mit dem Universum in Kommunikation stehst ist dein Leben aufrichtig und wahr. Chaotisch wird es erst wenn du zu eng mit der Gesellschaft zusammen bist. Die tiefen Wahrheiten können dir keine Menschen erzählen du findest sie in der Natur und dem Kosmos.
hukwa

Samstag, 15. Februar 2014

Ein wunderschönes Erlebnis in den Wäldern

Ich hatte vor einigen Tagen ein wunderschönes Erlebnis. Ich lief durch die Trippstadter Wälder und begab mich in die Feldflur. Über kahle Äcker und Weiden. Alsbald erreichte ich ein kleines Feldgehölz. Als ich mich ihm näherte flog eine Schar von Krähen kreischend auf. Im gleichen Moment ertönte aus dem Gebüsch ein starkes Brechen und Poltern. Aus dem Dickicht brachen fünf Wildschweine, gefolgt von einem Fuchs und einem Rehbock. Ich habe eine solche Gemeinschaft noch nie zusammen gesehen. Es war Nachmittags vier Uhr. Das Feldgehölz dient tatsächlich diesen unterschiedlichen Tieren als gemeinschaftlicher friedlicher Schlafplatz.
hukwa

Bäume- meine liebsten Gesprächspartner

Ist es nicht sinnvoller einen ganzen Herbsttag in den Wäldern zu verbringen, die Wandlungen des Laubes und der Bäume zu beobachten als sinnlosen und oberflächlichen Gesellschaftlichen Pflichten nachzugehen?
Die Gespräche die meine Mitbürger oft mit mir führen, schmerzen oft meine Ohren. Ich ziehe solchen Situationen die Unterhaltung mit Pflanzen und Bäumen in den Wäldern vor.
hukwa

Man muss nicht gut sein doch man soll gut für etwas sein

Das schnelle sinnlose Treiben dass dieser Gesellschaft eigen ist geht an mir vorbei. Ich suche nach den tieferen Dimensionen des Daseins. Man soll im Leben nicht einfach gut sein - man muss gut für etwas sein. Für ein authentisches Leben. Man darf sein Gewissen nicht abtreten an den Staat oder die Gesellschaft. Das Gewissen muss man selbst formen, muss es schmieden wie ein glühendes Stück Eisen denn es ist das Werkzeug dass man benötigt um gegen die Infamitäten einer korrupten Welt gewappnet zu sein.
hukwa

Freitag, 14. Februar 2014

Meine Rolle in der Gesellschaft

Für mich ist es wichtig dass mein Leben nicht Eindimensional verläuft. Ich möchte nicht von dieser Gesellschaft überwältigt oder verschlungen werden aber ich entziehe mich ihr auch nicht. Ich will gegen das Schlechte das in ihr steckt ankämpfen und an dem Guten mitwirken. Dazu aber muss ich wissen wo ich stehe, was ich will und wie es um diese Gesellschaft bestellt ist.
hukwa

Uniformiertes Leben

Wir haben das Leben uniformiert und es seiner ursprünglichen Vielheit beraubt. Die meisten Menschen haben kein Interesse mehr am Ganzen sondern nur an einem Teilausschnitt des Lebens. Sie ahnen eine Innenwelt, doch sie flüchten in die Außenwelt - anstatt die Welten zu verbinden, nämlich die Innenwelt des Transzendenten mit der äußeren Welt zu verbinden und so ein ausgeglicheneres Leben zu führen.
hukwa

Schlaftraum der Träume

Wenn der Tag
zwischen den Wolken erscheint
fließt das Meer der Nacht
zurück in seine eigenen Tiefen
die silberne Hand
hält die Träume fest
damit sie nicht zu Chimären werden
so reisen sie davon
in den Schlaftraum der Träume.
hukwa

Donnerstag, 13. Februar 2014

Ein Leben ohne Lockruf

Im Angesicht
des Kehricht der Großstadt
im Schutze seiner Betonhöhle
Vergessen von der Welt
zerfressen vom Materialismus
auf der Strasse einer von Tausenden
jagt er zwischen Motorhauben
und Schnellrestaurants
einem etwas nach
für das er in seiner Sprache
keine Worte findet
ein Leben ohne Lokruf
seine Flügel
hat er Vergessen
in einem rostigen Käfig.
hukwa