Donnerstag, 27. Februar 2014

Vom Seidelbast, Frühjahrsblühern und dem Sommergoldhähnchen

Jetzt blüht wieder der Seidelbast. Seinen betörenden Duft kann man 20-30m weit riechen. Die rötlichen Blüten sind ein erster Frühlingsgruß. Seine scharlachroten Früchte sind hoch giftig. Die Pflanze bevorzugt Eichen und Buchenwälder. Auch in Erlenbrüchen und im Auwald kann man sie manchmal finden. "In meinem Magen, wohnt der Walfisch, in meinem Herzen blüht der Seidelbast", dichtete Carl Zuckmayer. Mit dem Seidelbast um die wette blühen jetzt noch eine Reihe von Vorfrühlingspflanzen: Leberblümchen, Bingelkraut, Milzkraut, wilde Krokusse, Lerchensporn und Lungenkraut. Heute Morgen konnte ich an einem Waldteich eine Zeitlang das Sommergoldhähnchen beobachten. Es ist etwa 9cm groß und wiegt etwa 4gr. Ein wirklich "goldiges" Vögelein.
hukwa

Auf meine alte Waldbank

Wie still hier
unberührt der Wald
als wären die Jahre
wie lautlose Blätter zu Boden gefallen
der echsenhafte Stamm der Buche
knorrige Eichen
verwachsene Kiefern
Flechten klettern auf den Zweigen
Baumpilz und Moos
der Specht klopft
Zwischen Holunder und Schlehe
versteckt die alte Waldbank
von den Menschen vergessen
gerahmt von der Zeit
Nur hier im Wald
findet sich noch ein Platz
für Wunder.
hukwa

Mittwoch, 26. Februar 2014

Mondspaziergänger

Gestern Morgen erwachte ich sehr früh weil der Mond in mein Zimmer schien. Ich schaute durchs Fenster in den Garten der im Lichte des Mondes wie verzaubert wirkte. Das Licht des Mondes hat eine starke spirituelle Ausstrahlung. Der Mond und das Unbewusste sind Geschwister die einander benötigen. Es ist natürlich ein großer Unterschied ob ich eine Mondnacht in einer ländlichen Gegend erlebe oder im Moloch Großstadt. Ich kann mich der Magie des Mondes nicht entziehen. Vor allem in den Frühjahrsmonaten werde ich zum begeisterten Vollmond Spaziergänger.
hukwa

Montag, 24. Februar 2014

Nahender Märzgeist

Der Februar neigt sich langsam seinem Ende zu. Man spürt schon den Geist des Monats März. Der Lenzing ist ein besonderer Monat nämlich der des Erwachens. Das Eichhörnchen gähnt in seiner Kobel und die ersten Vögel aus dem Süden kehren zurück. Überall erwacht neues triebhaftes Leben. Beim naturverbundenen Menschen meldet sich der Märzgeist mit voller Wucht. Wer jetzt durch die Wälder streift wird reichlich belohnt werden. Nach langer Winternacht bekommt die Natur langsam wieder ihr grünes Kleid. Es ist die Zeit in der man neue Ideen schmiedet und Projekte angeht die einen Winter lang in uns gegoren haben.
hukwa

Sonntag, 23. Februar 2014

Ein Morgen voller Daseinsfülle - Gedanken eines Zeitmillionärs

Heute Morgen saß ich für einige Zeit unter einem Haselstrauch der wundervoll duftete. Die Sonne des sich zu Ende neigenden Februars verwandelte die Landschaft ins Frühlingshafte. Auf der Wiese vor mir suchten die Krähen nach Würmern. Direkt neben meinem Sitzplatz durchstöberte eine Waldmaus das Altlaub, einmal kletterte sie furchtlos über meine Füße. Aus den großen Eichbäumen drang das Gurren zweier Hohltauben. Während die Menschen auf der Strasse des Materialismus und der Gewinnsucht ziellos dahinströmen sitze ich hier am Waldrand beobachte die aufkeimende Natur und fühle mich reicher als jeder Millionär. In einem Sinne bin ich auch Millionär - ein Zeitmillionär, ich verfüge über meine Zeit und lass nicht den Materialismus und andere über sie verfügen.
hukwa

Samstag, 22. Februar 2014

Nahender Frühling - Haikus

Vom Mondlicht verzaubert
das Schneeglöckchen
unter der alten Fichte.

Des Frühlings sanftes Lied
der Wind in den Weiden.

Das stille Rauschen der Bäume
kündet
vom nahenden Frühling.

Der alte bemooste Zaunpfosten
ganz versunken
in Sein und Zeit.

Das rote Kleid des Dompfaffs
in der Grauweide
ist es der Vogel Satori?

hukwa

Dienstag, 18. Februar 2014

Traumlos gehe ich durch eine träumende Landschaft

Flüstern der Bäume in der Dämmerung
letztes Aufbäumen des Winters
Tieräugiger Wanderer bin ich
im Kiefernwald
empfängt mich
süßlicher Harzgeruch
einst wohnten hier Menschen
eine alte Scherbe
erzählt mir die Geschichte der
alten Wüstung
Landschaft der Träume
Krähenblick aus der Weißdornhecke
beobachtet mich
sie weiß
unter den Wurzeln des Baumes schläft Merlin
so gehe ich Traumlos durch eine träumende Landschaft
immer bereit
zu Erwachen.
hukwa

Vorfrühling Haiku

Das rote Kleid des Dompfaffs
in der Birke
oder ist es der Vogel Satori?
hukwa

Über den Wassern des Wildbachs
die Wasseramsel
kündet den Frühling.
hukwa 

Am Wegrand sprach heute zu mir
das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa

Kleiner Krokus- ein Werk von Äonen

Gestern sind die ersten Krokuse in der freien Feldflur aufgeblüht. Bei wunderschönem Sonnenwetter wanderte ich durch die Trippstadter Feldmark und beobachtete die Vorfrühlingshafte Natur. Jede Naturerscheinung und sei es nur die Blüte des Krokus trägt in sich ein tiefes Geheimnis. Goethe sagte einmal, "jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unermesslichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit und William Blake meinte: "die kleinste Blume zu schaffen, ist das Werk von Äonen".
hukwa

Montag, 17. Februar 2014

Februar Vollmond

Sanft fällt das Mondlicht in den Garten
die Landschaft scheint verwandelt
Im Eiskleid stehen Birke Pappel und Erle
der Waldkauz schweigt
Noch ruht das Dorf
mit ihm Geschwätz und Lärm
Ich starre hinein in den wandernden Mond
Einem Kälte Schauer folgt ein Welt Bedauern
der Mond wandert leise davon.
hukwa

Sonntag, 16. Februar 2014

Kosmische Kommunikation

Solange du mit dem Universum in Kommunikation stehst ist dein Leben aufrichtig und wahr. Chaotisch wird es erst wenn du zu eng mit der Gesellschaft zusammen bist. Die tiefen Wahrheiten können dir keine Menschen erzählen du findest sie in der Natur und dem Kosmos.
hukwa

Samstag, 15. Februar 2014

Ein wunderschönes Erlebnis in den Wäldern

Ich hatte vor einigen Tagen ein wunderschönes Erlebnis. Ich lief durch die Trippstadter Wälder und begab mich in die Feldflur. Über kahle Äcker und Weiden. Alsbald erreichte ich ein kleines Feldgehölz. Als ich mich ihm näherte flog eine Schar von Krähen kreischend auf. Im gleichen Moment ertönte aus dem Gebüsch ein starkes Brechen und Poltern. Aus dem Dickicht brachen fünf Wildschweine, gefolgt von einem Fuchs und einem Rehbock. Ich habe eine solche Gemeinschaft noch nie zusammen gesehen. Es war Nachmittags vier Uhr. Das Feldgehölz dient tatsächlich diesen unterschiedlichen Tieren als gemeinschaftlicher friedlicher Schlafplatz.
hukwa

Bäume- meine liebsten Gesprächspartner

Ist es nicht sinnvoller einen ganzen Herbsttag in den Wäldern zu verbringen, die Wandlungen des Laubes und der Bäume zu beobachten als sinnlosen und oberflächlichen Gesellschaftlichen Pflichten nachzugehen?
Die Gespräche die meine Mitbürger oft mit mir führen, schmerzen oft meine Ohren. Ich ziehe solchen Situationen die Unterhaltung mit Pflanzen und Bäumen in den Wäldern vor.
hukwa

Man muss nicht gut sein doch man soll gut für etwas sein

Das schnelle sinnlose Treiben dass dieser Gesellschaft eigen ist geht an mir vorbei. Ich suche nach den tieferen Dimensionen des Daseins. Man soll im Leben nicht einfach gut sein - man muss gut für etwas sein. Für ein authentisches Leben. Man darf sein Gewissen nicht abtreten an den Staat oder die Gesellschaft. Das Gewissen muss man selbst formen, muss es schmieden wie ein glühendes Stück Eisen denn es ist das Werkzeug dass man benötigt um gegen die Infamitäten einer korrupten Welt gewappnet zu sein.
hukwa

Freitag, 14. Februar 2014

Meine Rolle in der Gesellschaft

Für mich ist es wichtig dass mein Leben nicht Eindimensional verläuft. Ich möchte nicht von dieser Gesellschaft überwältigt oder verschlungen werden aber ich entziehe mich ihr auch nicht. Ich will gegen das Schlechte das in ihr steckt ankämpfen und an dem Guten mitwirken. Dazu aber muss ich wissen wo ich stehe, was ich will und wie es um diese Gesellschaft bestellt ist.
hukwa

Uniformiertes Leben

Wir haben das Leben uniformiert und es seiner ursprünglichen Vielheit beraubt. Die meisten Menschen haben kein Interesse mehr am Ganzen sondern nur an einem Teilausschnitt des Lebens. Sie ahnen eine Innenwelt, doch sie flüchten in die Außenwelt - anstatt die Welten zu verbinden, nämlich die Innenwelt des Transzendenten mit der äußeren Welt zu verbinden und so ein ausgeglicheneres Leben zu führen.
hukwa

Schlaftraum der Träume

Wenn der Tag
zwischen den Wolken erscheint
fließt das Meer der Nacht
zurück in seine eigenen Tiefen
die silberne Hand
hält die Träume fest
damit sie nicht zu Chimären werden
so reisen sie davon
in den Schlaftraum der Träume.
hukwa

Donnerstag, 13. Februar 2014

Ein Leben ohne Lockruf

Im Angesicht
des Kehricht der Großstadt
im Schutze seiner Betonhöhle
Vergessen von der Welt
zerfressen vom Materialismus
auf der Strasse einer von Tausenden
jagt er zwischen Motorhauben
und Schnellrestaurants
einem etwas nach
für das er in seiner Sprache
keine Worte findet
ein Leben ohne Lokruf
seine Flügel
hat er Vergessen
in einem rostigen Käfig.
hukwa

Reinkarnation und Geschichte

Es gibt die rationale, historische Geschichte und es gibt jene Geschichte die in den Gewölben unseres Unbewussten verborgen ist. Goethe sagte einmal, dass nur "der nicht im Dunkel lebt, der sich von 3000 Jahren Rechenschaft zu geben weiß".
Wie eine Schattenhafte Wirklichkeit lebt die Geschichte tief in uns drinnen. In dem wir sie in unserem Unbewussten aus dem Zauberschlaf der Vergessenheit erwecken, tauchen wir in uns selbst hinab und können jene Existenzen wiederfinden die wir einstmals waren. Die Vergangenheit die so an neuem Leben gewinnt verschwindet niemals völlig. Als gestaltende Macht wirkt sie in uns weiter. Und wenn wir einen Zugang zu ihr finden beginnt sie zu sprechen.
hukwa

Mittwoch, 12. Februar 2014

Verborgen hinter den Steingärten der Ilusion

Über dem alten Steingarten der nächtliche Mond
weise ist der Februar
mit seinem Regenbogenkometen
Wachsein um Mitternacht
der Blick in den verwunschenen Garten
Ahnung von Wälder Vögel und Lüfte
die bald kommen
mit den Frühlingsdüften
Schattenlos ist das Geheimnis
gehe los und
suche es.
hukwa

Kommmt ein Vogel geflogen - Satori und Natur

Satori ist kein Zustand der uns ständig umgibt. Daher die Symbolik des Vogels Satori. Wie ein Vogel kommt das Satori Bewusstsein angeflogen und fliegt auch wieder davon. Satori will erarbeitet sein. Wenn man ständig in diesem Bewusstseinszustand leben würde könnte man es nicht mehr erkennen. Der Vogel Satori hält sich gerne in den Wäldern auf. Die Begegnung mit der Natur kann zur Wiederentdeckung unserer ursprünglichen Einheit führen. Denn Satori ist ja nichts anderes als das Schauen unseres eigenen Selbst. Die Begegnung von Mensch und Natur kann dazu beitragen, dass wir unsere wahre Gestalt, die wir durch einen fehlgeleiteten Zivilisationsprozess verloren haben plötzlich wiederfinden. Das ist Satori.
hukwa

Dienstag, 11. Februar 2014

Der Lauf der Geschichte und eigene Identität

Nur den wenigsten Menschen gelingt es von dem vorgeschriebenen Weg, der ihnen von Familie und Gesellschaft aufgebürdet wird, Abbzuspringen und sich auf die suche nach einer eigenen Identität zu begeben. Der Staat und die Gesellschaft bevorzugen natürlich Menschen die einen robotischen Weg einschlagen. Man kann sie lenken und nutzen. Der Lauf der Geschichte wurde immer nur von Menschen beeinflusst die sich aus dem Gefängnis der Massenhalluzination befreit haben und einen Weg abseits gesellschaftlicher Zwänge eingeschlagen haben.
hukwa

Montag, 10. Februar 2014

Wiederentdeckung der inneren Natur

R.W.Emerson ging davon aus dass die "sprachliche Offenbarung der Allseele" in der Natur zu finden ist. Ich persönlich nenne diese Offenbarungen die Signatur eines unergründlichen Gottes. Wir sollten die äussere Natur so in uns aufnehmen, dass sie zur Wiederentdeckung unserer inneren Natur führt.
hukwa

Metamorphose - Tagesspruch

Das Leben mancher Menschen ist nichts anderes als ein einziges Streben, ein Verlangen nach einer höheren Existenzstufe, und solche Menschen werden nur dann nicht völlig missverstanden, wenn man sich mit allen ihren Wandlungen befasst und sie durch all ihre Metamorphosen hindurch verfolgt.
Thoreau

Samstag, 8. Februar 2014

Der Schlüssel zu einem authentischen Leben

Der Schlüssel zu einem authentischen Leben ist meines Erachtens die Natur. Man sollte alle Geschöpfe von Mutter Natur als Brüder und Schwestern sehen. In der Begegnung mit den Wäldern können wir das Erleben was uns heute so sehr fehlt - eine Wiederverzauberung mit der Welt.
hukwa

Der Wald ist mein Delphi

In unserem lärmigen Zeitalter überkommt mich oft die Sehnsucht nach Ruhe und Einsamkeit. Ich finde diese in den Wäldern meiner Heimat. Der Wald ist ein ewiges Delphi, ein Orakel wo meine Sinnsuche auf die ewigen Wahrheiten stößt. Man braucht ein Auge für das bescheidene und kleine will man das große Erkennen. Zu jeder Jahreszeit können uns die Wälder ein Geheimnis Preis geben. Man muss sich nur aufmachen und das wunderbare suchen. der Wald ist ein wehender Vorhang und dahinter verbirgt sich eine transzendente Wirklichkeit. Man muss nur bereit sein sie zu sehen.
hukwa

Freitag, 7. Februar 2014

Teil des Ur - Ganzen sein

In meinen Vorstellungen gehe ich seit ich denken kann von einer dunklen - nicht sichtbaren Materie aus, die dass "Ganze" das uns umgibt nicht nur zusammenhält, sondern all dem einen Sinn gibt. Was ist das für ein armseliges Leben dass nur auf der rationalen Ebene gelebt wird? Ich selbst bin kein besonders religiöser Mensch, doch ich glaube an die Rückbindung. Eine Verbindung des Einzelnen zum Gesamten - zum Ur - Ganzen.
Einstein schrieb einmal: "Das Geschehen in der Natur scheint einen viel höheren Grad von gesetzlicher Gebundenheit zu zeigen als in der von uns gedachten Kausalität liegt".
hukwa

Warten auf die Frühlingswinde

Wie in die Erde
hinein tätowiert
die Gestalt des alten Winters
sein Schlüssel öffnet das verborgene Reich
wo rinnen du die Kindheit weißt
ein kurzer Blick
in tiefe Gründe
warten auf die Frühlingswinde.
hukwa

Tagesspruch - Unterhaltung mit Tieren

Ich habe die Erfahrung gemacht dass wenn ich mich mit meinen Tieren unterhalte die Gespräche immer sehr tief sind. Im Gegensatz zu den Menschen, hat mir kein Hund und keine Katze jemals irgendeinen Unsinn erzählt.
hukwa

Donnerstag, 6. Februar 2014

Vom wahren Reichtum

In seinen Tagebüchern schrieb Thoreau einmal: "Welche Kraft liegt in einem einfachen Sehen!" Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht wobei es sich hierbei handelt?
Das "einfache Sehen" gründet auf dem einfachen Leben - an dem "nicht Teilhaben" des Konsums. Mein Leben spielt sich in den Wäldern, Wiesen und Fluren meiner Heimat ab. Hier entdecke ich durch einfaches Sehen die Wurzeln der Natur und somit meine eigenen Wurzeln.
Je weniger ich zum Leben benötige desto reicher werde ich.
hukwa

Montag, 3. Februar 2014

Das innere Ergreifen

Dies ist eine Zeit
sich selbst zu finden
das Innere Geschaute
mit dem Leben zu verbinden
kein Tag geht verloren
kein Gedanke ist überflüssig
dem der meidet
die kläffende Meute
so wird mir der Tag
zu einem großen Sein
wenn ich laufe meine einsame Pfaden.
hukwa

Sonntag, 2. Februar 2014

Der Menhir von Trippstadt


Die Mediomatriker im Landkreis Kaiserslautern - Quellheiligtümer, Tempelbezirk und Götterverehrung

Die hier siedelten Kelten gehörten dem Stamm der Mediomatriker an, deren Siedlungsgebiet sich zwischen der Mass im Westen und dem Westrand des waldigen Pfälzer Berglandes und sich im Osten mit den Flusstälern der Steinalb und der Lauter dehnte. Ihr Hauptsitz war Divodurum (Metz). Hier stand die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und des Stammeskönigs.
Im Bereich von Kaiserslautern finden sich einige Grabhügel. Sie gehören der Zeit von 800 v.Chr. Bis zur römischen Kaiserzeit an. Diese Grabhügel richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Geländes. So finden sich reine Erdhügel im steinfreien Gelände, aber auch aus kleinen Sandsteinen aufgeschüttete Hügel. Der Umfang der Hügel war in der Regel mit einem oder zwei Steinkreisen markiert. Solche Steinkreise sind meist aus Findlingen gelegt. Die Erdhügel konnten für eine Einzelbestattung errichtet sein, aber auch einen kleinen Friedhof darstellen.
In Aufbau und Ausstattung heben sich die Adelsgräber deutlich von denen des einfachen Volkes ab.
Sie bestehen in der Regel aus einer aus Holz gezimmerten Grabkammer die das Haus des Verstorbenen darstellen soll. Denn Frauen gab man reichlich Schmuck mit in die „keltische Anderswelt“, den Männern Ritualwaffen. Gefäße mit Nahrung, Wein und Met, gehörten ebenso zum Grabinventar.
Manchen gab man Pferd und Wagen mit. Eine wichtige Grabbeigabe war der Bronzekessel. Auf die Gräber wurde manchmal eine Grabstele, Obelisk, gestellt.
Der größte Fund im Landkreis Kaiserslautern ist der des „Fürstengrabes von Rodenbach“, das 1874 entdeckte Hügelgrab wurde auf 400 v. Chr. datiert, also in die La – tene Zeit hinein. Dabei wurde unter anderem ein goldener Armreif gefunden. Als man diesen Armreif damals fand ging man von skythischer, griechischer oder etruskischer Arbeit aus. Erst in neuerer Zeit stellte man fest, dass es sich um einen neuen keltischen Stil handelte. Ein weiterer Schmuckfund aus diesem Fürstengrab ist ein kunstvoll gearbeiteter Goldring.
Es ist ein rätselhafter Zauber der die keltische Kultur umgibt. Ihre Mythologie verzaubert uns heute noch und bleibt uns zum großen Teil unverständlich. Sie waren Meister der Schmiedekunst und ihre Kunsthandwerker waren Genies. Kein Volk „Alteuropas“ um ein Wort des Keltologen Jan de Vries zu nutzen, hinterließ uns so viele Rätsel.

Im Bereich der Pfalz also des Teils vom ostgallischen Gebietes der Treverer und Mediomatriker, deren Hauptstädten Trier und Metz waren, pflegte man besonders die alten heiligen Kultplätze. In der Regel lagen diese tief in den Wäldern. Von den Vogesen, in den heutigen Pfälzerwald über den Hunsrück bis in die Eifel und die Ardennen.
In der römischen Kaiserzeit verbanden sich die keltischen Naturkulte mit römischen Steinreliefs.
Hier sei auch an die Gestalt des „Bumberhannes“ erinnert, denn man bis in fränkische Zeiten im Elsass und Pfälzerwald kultisch verehrte. Seine Verehrung fiel wohl in die Zeit der gallo-römischen Kultur, wo man den Kult der keltischen Götter mit römischen verband. Im keltischen Matronenkult der „Muttergottheiten“ flossen vor allem keltische und germanische Vorstellungen zusammen, während sich die römischen Einflüsse in Namenskombinationen und Götterpaaren fanden.
Bei den Matronenheiligtümern im Pfälzerwald fällt die Nähe zu Brunnen, Quellen und Flüssen auf. So vor allem am „Gutenborn“ bei Kindsbach (nähe Kaiserslautern), dort wird die Frucht- und heilbringende Symbolik der „Mütter“ besonders sichtbar.
Wenn man über die Kelten forscht fällt es einem manchmal schwer auf dem gebiet der historischen Geschichtsschreibung und der Geschichtswissenschaft zu bleiben. Die Geheimnisse dieses Volkes, ihre Mythologie und Religion verführen uns ganz schnell in jenes „Autre Monde“, also in die „keltische Anderswelt“, die auch in der Kunst der Kelten eine große Symbolik innehat.

Die Mythologie über diese Welt haben uns vor allem die Inselkelten überliefert. Doch es dürfte kein Zweifel bestehen dass auch die Festlandkelten eine Vorstellung von einer „anderen Welt“ hatten, die mit denen der Inselkelten identisch war.
Wir wissen das es zwischen Cornwall und dem Festland einen regen Zinnhandel gab und es wird wohl niemand ausschließen dass hier wohl auch ein religiöser Austausch stattfand. Wir können davon ausgehen dass auch die Mediomatriker an die Anderswelt glaubten. In jener Epoche war Handel und Handwerk auch immer mit Götterkult verbunden. Jacques Moreau schrieb einmal: „Die Kelten denen der Gebrauch der Schrift durchaus bekannt war, hielten es zweifellos für nicht erlaubt, die Eingebungen ihrer Dichter – diese unmittelbaren Lebensoffenbarungen – einem toten und erstarrten Medium, dem Buchstaben anzuvertrauen.“
Wahrscheinlich hüteten sich die Kelten geschickt davor, das ihre Mythologie ihr heiliges Inneres, nicht durch das Profane gestört wurde.


Die Heidenfelsen bei Kindsbach
ein keltisches Quellheiligtum mit Tempelbezirk

Die bereits erwähnten „Heidenfelsen“ bei Kindsbach stellten ein keltisches Quellheiligtum dar an das sich ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13. Kilometer von Kaiserslautern entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach bildet hier die Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen Talschluss liegen zwei wenig in den steilen Hang eingeschnittene Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“. Seit dem ersten Jahrhundert vor Chr., wahrscheinlich schon früher, wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3.Jh. Ausgegraben, die ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen „heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn das dieses borhaltig ist und nur das Wasser dieser Quelle und nicht dass der umliegenden Brunnen und Quellen.
Wenn wir nun einige der Gesamtfunde die bei den Heidenfelsen gemacht wurden, sie befinden sich heute zum großen Teil im historischen Museum in Speyer, ansehen bekommen wir einen ersten Einblick in Religion und Mythologie der Mediomatriker.
Wenn wir uns mit der Götterverehrung der Kelten beschäftigen, sind wir auf wenige und spärliche Texte antiker Autoren, fast ausschließlich griechischer und römischer Herkunft angewiesen. Die Gallier haben keine schriftliche Zeugnisse ihrer Religion hinterlassen, abgesehen von wenigen in gallischen Wörtern und griechischer oder römischer Schrift verfassten äußerst kurzen Weiheinschriften in Steinreliefs, wie z.b. in Weilerbach (Trier) Bei diesen finden wir lediglich einige wenige Götternamen oder religiöse Monatsbezeichnungen. Wir werden auf der Suche nach „den Göttern der Kelten“ auch immer wieder auf weibliche Gottheiten stoßen: die Provence, Irland, das Rheinland und das Gebiet dass in dieser Abhandlung im Vordergrund steht.
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren. Aber auch die Tierverehrung wird uns immer wieder begegnen. Bei der Verehrung heiliger Bäume stoßen wir immer wieder auf Namen wie Robus einem Eichngott, deus Fagus- der Buchengott und Sex Arbores den „sechsbäumigen Gott“. Wir finden einen deus Alisanus als Ebereschengott und Abellio als Apfelbaumgott. Der Apfelbaum dürfte neben der Eiche einer der wichtigsten Kultbäume der Kelten gewesen sein.


Die kultische Verehrung der Tiere finden wir wie schon erwähnt ebenfalls. Merkur als Nachfolger eines keltischen Gottes wird vor allem bei den Galliern meistens von einem Widder begleitet. Dem Mars war der Stier geweiht, wir wissen von den Stieropfern der Druiden. Hund und Hase gehören zur Symbolik der Muttergottheiten. Ein bekannter keltischer Gott ist Cernunnos, der Hirschgott. Epona, eine Pferdegöttin wurde auch in unserem Gebiet verehrt. Von Artio, der Bärengöttin, finden wir eine steinerne Inschrift bei Weilerbach (Landkreis Trier). Bei den Vögeln sind es Reiher, Rabe und Taube die in der Mythologie eine bedeutende Rolle spielten. Es waren Raben die einst den Wanderzug der Kelten unter Bellovesus und Segovesus begleitet haben, und man nennt sie „göttliche Raben“.
Wir finden vor allem im Gebiet der Belger und Remer immer wieder Darstellungen des dreiköpfigen Gottes. Hier handelt es sich um die belgische Version des gallischen Gottes Mars – Teutates. Seine Attribute sind: Hahn, Schildkröte, Widder, Beutel. Dieser Gott wird auch gern mit Mercurius identifiziert. Die Dreiheit spielt in Religion und Mythologie der Kelten eine große Rolle. Aus dem irischen Sagenkreis sind Gestalten bekannt die sich verdreifachen können, in Gallien finden wir Tierdreiheiten, wie die drei Kraniche, die den Stier begleiten (Tarwos, Trigaranos). Vor allem aber finden wir Stiere mit drei Hörnern und die Götterdreiheiten (Matres).
Bei den Kelten symbolisiert die Dreiheit - Kraft und Vollkommenheit, so stellt die dreiköpfige Gottheit die „mächtige“ Gottheit dar.
Der Schlangengott wird meist mit dem Hirschgott dargestellt. Die Schlange repräsentiert zum einen die Unterwelt, wird aber auch als heilige Erdschlange gedacht.
Ein weiterer wichtiger Gott war der Hammer- und Schlegelgott der auch in unserem Gebiet verehrt wurde. Dieser wird oft von einem Hund begleitet.
Karlwerner Kaiser der die Kelten in unserem Gebiet lange erforschte hat über deren Götterkult geschrieben: „Im Kult hat sich bei dem Keltentum des oberrheinischen Raumes seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert ein Götterhimmel mit Hochgöttern entwickelt. An der Spitze steht der Himmels- und Sonnenkönig, Herr der Gewitter, Taranis oder Taranucmus. Neben ihm findet die große Erdmutter Verehrung. Schutzgottheiten und Heilgottheiten wie die Pferdegöttin Epona und der Gott der Wälder Vosegus, auch Silvanus in dieser Rolle, so wie Sivona werden wie alle in einem bildlosen und bis zum ende der Vorzeit noch tempellosen Kult in heiligen Hainen und auf heiligen Bergeshöhen angerufen“.
Der Fruchtbarkeitskult einer naturnahen Bevölkerung findet auf diese Weise in großen Steinstelen als Himmelsträger seinen Ausdruck.
Mit der Eingliederung der Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebettet.
Diese gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher besondere Erwähnung.
Das mit einer kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche Fruchtgottheiten, wahrscheinlich Eponen, Pferdegottheiten. Es handelt sich hier mit größter Wahrscheinlichkeit um Muttergottheiten halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn und die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine Göttin auf einem Pferd, wahrscheinlich Epona. Hier ist zu vermerken das vor allem in der Westpfalz die Gallier eine Intensive Pferdezucht betrieben.

Lit. Quellenangaben und Lit. Hinweise

Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei Kindsbach in
Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten Verlag Phaidon
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten- Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes
Verlag Nicol
Fritz Baumgart: Dumonts kleine Kunstgeschichte
Pierre Grimal: der Hellenismus und der Aufstieg Roms; Verlag Fischer TB.


hukwa