Mittwoch, 29. August 2018

Ihre Gier ist unersättlich

Das Gesicht des Waldgott
in der Eiche
der Sehende erkennt es
flüsternd fallen die ersten Blätter
löst sich auf der Morgentau
sie haben den Schwarzspecht verscheucht
jene
die aus dem gefräßigen Maul
des Leviathan
dem Moloch Stadt
nach den Wäldern greifen
ihre Gier ist unersättlich
und die Vögel werden Späher
künden den Feind
ihren Brüdern und Schwestern
doch die Zeit wartet
in jugendlicher Frische
auf den neuen Morgen.
hukwa

Dienstag, 28. August 2018

Vom Erahnen

Im Hof der alten Schmiede Huber sitze ich heute Nachmittag und lasse mich einfach in mein Innerstes fallen. In solchen Momenten spüre ich sehr deutlich eine Ähnlichkeit mit dem Wesen der Pilze. Wenn wir einen Pilz betrachten schauen wir ja nur seinen Fruchtkörper, sein wirkliches Wesen
sein unterirdisches Leben, das sich ganz im Rhizom abspielt bleibt uns verborgen. Vielleicht eine Allegorie zur menschlichen Seele. Spielt sich in unserem Unbewussten nicht der Hauptteil unseres Lebens ab? Ich spüre sehr deutlich das es noch tiefere Dimensionen in uns gibt als wir erahnen können.
hukwa

Montag, 27. August 2018

Dem nahenden Herbst

Wenn der Himmel sich lichtet
tönt vom nahen Feld her
das Gespräch der Krähen
durchbricht in seiner Frische
das Gezeter der Dörfler
und mich umgebender robotischer Menschen
noch riecht die Erde nach Sommer
doch der Herbst
der Klare
der Schenkende
lauert schon in den Spinnweben
die den Ginster umgarnen
verliere dich nicht im Dickicht der Bäume
pfeift die Meise
warte auf den ersten Blätterfall
sie lösen sich in der Stunde wenn der Kranich auf die Reise geht
warte
nach einigen Wimpernschlägen
spürst du
er ist nicht mehr fern
der Kühle
der Schenkende
Herbst.
hukwa

Freitag, 24. August 2018

EinsSein

Ein früher Spätsommermorgen
ich sitze auf der Veranda und
schaue in den Garten
Nachsinnen und Beobachten
ist die Losung des Spätsommers
die Schwalben sammeln sich auf den Überlandleitungen
ihr Blick ist nach Süden gerichtet
der Flug der Hornissen wird ruhiger
vom Garten herauf dringt
leicht erdiger Geruch von gefallenen Laub
EinsSein mit der Natur
spricht der Spätsommer.
hukwa

Mittwoch, 22. August 2018

Naturlyrik und Mythologie eine magische Verbindung

Es gibt nicht nur die Beziehung Mythologie und Psychologie auch die Naturlyrik steht in enger Verbindung mit dem Mythos. Wilhelm Lehmann nannte diese Beziehung eine "magische Verbindung". Er schreibt "... die in das Gegenständliche oder rein Sinnliche des Ausdrucks versunkene Sprache selbst und Metapher, entsteht erst, wenn durch die fortgesetzte Entwicklung des Mythos Reflexionen über den selben entstanden ist und die Trennung des Objektiven und Subjektiven im Subjektiven herbeigeführt hat."
Nicht dass Denken schafft den engen Zusammenschluss von Sprache und Natur, sondern die
"Anschauung der Dinge".
hukwa

Dienstag, 21. August 2018

Tiefenpsychologie und Mythologie

Nach Ansicht der Tiefenpsychologie sind die Mythen die eigentliche Ausdrucksformen des Kollektiven Unbewussten im Menschen, so ist also die gesamte Mythologie eine Projektion der Seelenwelt des Menschen.

Ich bin sicher, wenn wir schlafen werden wir in unserem Unbewussten zu Sphären geführt, die weit über unserer Person hinausliegen. Wir sind immer mit dem Jenseitigen der Mythologie verbunden.
hukwa

Montag, 20. August 2018

Mythologie und Gegenwart

Wenn man sich mit der Mythologie beschäftigt ist es wichtig sich selbst daran zu erinnern das man auf zwei Ebenen forscht- auf der mythologischen und der historischen.

Wenn wir uns in das Labyrinth der Mythologie begeben wollen wir "das Kleid in seinen ursprünglichen Farben sehen", wie Bachofen es sah. 

Letztendlich kann es keinen Gegensatz zwischen geschichtlicher und mythischer Zeit geben, beide Zeiten sind immer in der Gegenwart vorhanden.
hukwa

Mittwoch, 15. August 2018

Antiquam exquirite matrem

Wenn ich zurückgehe in der Zeit so will ich nicht der Gegenwart entfliehen sondern ich will dem Ewigen näher kommen das am Anbeginn des irdischen Geschehen steht. Das ewige erkennen durch das Medium der Zeit. In der Vereinigung mit dem mythologischen Denken wird das Ewige zum gegenwärtigen.
hukwa

Montag, 13. August 2018

Vom wahren Reichtum

Was sind die wahren Reichtümer dieser Erde? Es sind  nicht die nach denen sich die Masse sehnt, es sind die wundervollen kleinen Offenbarungen der Natur. Was ist ein neues Auto gegen das Ei des Dompfaffs in seinem versteckten Nest? Gegen eine Vollmondnacht in den Wäldern? Wer sich diesen wundervollen Erscheinungen nicht  hingeben kann dem mangelt es an Sein. Glaubt mir ich meine es ehrlich wenn ich schreibe dass ich niemals das Ei des Dompfaffs gegen ein neues Auto eintauschen würde.
hukwa

Dienstag, 7. August 2018

In solch frühen Stunden...

Heute Morgen erwachte ich gegen 4.Uhr, lauschte einige Zeit der Wassermusik die vom Schlossbrunnen zu mir herüber klang. Als ich aus dem Fenster schaute beobachtete ich zwei Dorfkatzen. Vom nahen Feld her drang der Schrei des Dachs zu mir. Es herrschte eine angenehme kühle Morgenfrische, eine Wohltat bei dieser Hitzeperiode. Noch schläft der Ort und ich konzentriere mich auf die Elemente der Natur. In solch frühen Stunden ist man dem Sein besonders nahe.
hukwa

Montag, 6. August 2018

Die junge Schwarznuss

Gestern entdeckte ich dass die Schwarznuss bei den "Zwei Steinen" (Flurname) Früchte trägt. Es ist das erste Mal. Es ist ein junger Baum, etwa 8.Jahre alt. Ich konnte sein Wachstum von Anfang an beobachten. Ein Eichelhäher hat wohl die Frucht an diesen Platz gebracht. Der Mutterbaum steht im Trippstadter Schlosspark. Es ist ein Teil des wunderbaren das Wachstum eines Baumes beobachten zu können. Somit einen Teil seiner Biographie mit erleben zu dürfen und ihn durch eine Anzahl seiner Jahresringe begleiten zu dürfen.
hukwa

Sonntag, 5. August 2018

Fieber der Erde

Um 5.Uhr früh aufgewacht. Vom Garten herauf strömt frische, sauerstoffreiche Luft ins Haus. Dank an die Gartenbäume. Alle stöhnen unter der Hitzewelle. Jetzt macht sich die Grüne Lunge des Gartens besonders bemerkbar. Die Menschen haben den Planeten krank gemacht. Jetzt begleicht die Erde knallhart diese Rechnung.
Sie Träumen ihren Traum von Wohlstand und Luxus weiter. Was wir derzeit erleben ist ein Aufschrei der gequälten Erde die sich gegen den Größenwahn ihrer Bewohner wehrt.
hukwa

Mittwoch, 1. August 2018

Jenseits ausgetretener Pfaden

Wandern und Spazieren gehen hat bei mir auch immer etwas mit Philosophieren zu tun. Die Schüler des Aristoteles philosophierten in den Wandelhallen des Lykeions man nannte sie auch die "Umhergehende". Meine Wanderungen hinein in die Natur sind somit auch immer "Gedankenspaziergänge". Während dieser "Kunst des Gehens" meide ich geistig als auch körperlich die ausgetretenen Pfade und Wege.
hukwa