Donnerstag, 30. Mai 2013

Ich möchte Bäume und Tiere wieder rechtfähig machen...

In der nächsten Zeit steht der Baum besonders im Mittelpunkt meines Lebens. Erstens durch meine Ausstellung "sag ichs euch geliebte Bäume", dann weil ich verschiedene Baumpflanzaktionen durchführen werde. heute habe ich diesen wunderbaren Baumspruch von Joseph Beuys entdeckt:

"Ich bin ja kein Gärtner, der Bäume pflanzt, weil Bäume schön sind. Nein, ich sage die Bäume sind heute ja viel intelligenter als die Menschen. Wenn der Wind durch die Kronen geht, dann geht zur gleichen Zeit durch die Krone, was die leidenden Menschen an Substanz auf die Erde gebracht haben. Dass heißt, die Bäume nehmen das längst wahr. Und sie sind auch schon im Zustand des Leidens. Tiere, Bäume alles ist entrechtet. Ich möchte diese Bäume und diese Tiere rechtfähig machen. Das ist selbstverständlich eine Pflicht des Menschen. Wenn er seine Aufgaben hier auf dieser Welt im Sinne des wirklichen Christentums, der wirklichen christlichen Substanz, also des Sakraments, das durch die Baumwipfel weht, wahrnimmt, dann muss er sich entsprechend verhalten. Und dann muss er seine Intelligenz, angefangen bei den Bäumen, langsam wieder aufrichten".

Ein wunderschöner Spruch des großen Joseph Beuys denn man sich verinnerlichen soll.
hukwa

Mittwoch, 29. Mai 2013

Baumspruch

Täglich rennen in unserem Land tausende von Menschen in die Kirche um ein totes Stück Holz anzubeten. Für unsere Mitwelt wäre es besser sie würden wieder damit beginnen das lebende Holz- den Baum selbst respektieren zu lernen.
hukwa

Mein WuWei Leben

Ich lebe ein zurückgezogenes Leben und benötige nur das nötigste. Vor allem lasse ich keine Menschen in mein Haus die mir die profane Aura ihrer Oberflächlichen Welt in meine Räume tragen. Manche sind hartnäckig und versuchen es immer wieder, aber meine Türen bleiben ihnen verschlossen. Ich möchte keine Mittelmäßigkeiten, kein Konsumgerede. Ich brauche geistige Tiefe und die ständige Verbindung zur Natur. Geht euren Geschäften nach doch lasst mich in Ruhe. Ich, der den Bäumen und Tieren näher steht als den Menschen will auch mit den Elementen meine Zeit verbringen. Mein Hund und meine Katzen berichten mir interessanteres als ihr.
hukwa

Sonntag, 26. Mai 2013

Das Mauswiesel

Vor Greifvögeln und Eulen sind die Mäuse in ihrer Deckung ziemlich sicher. Sie geraten nur dann in Gefahr, wenn sie sich zu weit vorwagen. Es gibt aber zwei kleine Jäger, das Mauswiesel und das Hermelin, die Mäuse auch in ihren Verstecken erbeuten. Das Mauswiesel ist das kleinste Raubtier Europas, es ist so schlank gebaut und so wendig, dass es den Mäusen bis in ihre Gänge und unterirdischen Wohnkammern folgen kann.

Man könnte annehmen, die Mauswiesel und ihre größeren Verwandte die Hermeline, würden die Mäuse in ihrem Wohngebiet ausrotten. Das tun sie natürlich nicht. Denn diese kleine Raubtiere unterliegen den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie die Mäuse: Sie brauchen sehr viel Nahrung, um ihren Körper warmhalten zu können. Der schlanke Körperbau verursacht hohe Wärmeverluste, das schnelle Laufen verschlingt zudem ein Mehrfaches an Energie. Solche „Hochleistungskörper“ sind dement-sprechend anspruchsvoll. Geht die Fangquote zurück, muss das Mauswiesel entweder abwandern und einen nahrungsreicheren Raum suchen oder verhungern. Mauswiesel befinden sich daher fast dauernd, oft auch nachts auf der Jagd. Sie stöbern in Gärten und Abfallhaufen, in Heuschobern, Scheunen und Hecken; sie versuchen sogar Kaninchen zu bezwingen, was ihnen bei ihrer geringen Größe allerdings selten gelingt.
Sie springen in kurzen Sätzen von 12 – 30cm, richten sich immer wieder sichernd auf und lassen sich mit dem „Mäusepfiff“ leicht anlocken. Oft folgen sie bestimmten Jagdrouten; sie verhalten sich sehr territorial, das heißt sie bleiben ortstreu wenn es ihnen nicht an Nahrung mangelt. Die Reviere der Männchen bleiben von denen der Weibchen getrennt. Bei einer hohen Wühlmausdichte von 100 bis 500 Stück je Hektar schrumpfen die Reviere auf 1-5 Hektar, bei einer geringeren von etwa 20- 40 Stück je Hektar dehnen sie ihre Reviere aus. Das Mauswiesel hält keine Winterruhe. Mit seiner Beweglichkeit kann das Mauswiesel auch bestens Steinhaufen nach fressbarem durchstöbern. Das schlanke Tier beherrscht neben dem Schwimmen noch eine weitere Disziplin: seine scharfen Krallen ermöglichen ein geschicktes Klettern. So überrascht es gerne Tiere, die in Baumhöhlen übernachten. Dort werden auch richtige Vorratskammern angelegt und mit toten Mäusen gefüllt. Als Höhlen wählen Wiesel oft Maulwurfsbauten aus. Keine Frage, dass der Hausherr vorher aus dem Verkehr gezogen wird. Doch was wäre das für eine Natur, in welcher der Maulwurf keine Feinde hätte? Für jede Art gibt es im Gefüge der Natur einen Platz, jedoch ohne Garantie auf ein konkurrenzfreies Dasein.
hukwa

Mythologie des Wildapfels

Der Wanderer, der Trippstadt im Wonnemonat Mai besucht, wird in den Wäldern und Wiesen die unseren Ort umschließen ein wunderschönes Blütenmeer vorfinden.
Buschwindröschenblüte

Wildapfelblüte
Fotos Copyrights Ute Knieriemen-Wagner
In den Laubwäldern stehen die Buschwindröschen in voller Blüte. Die Wiesen strotzen vor geballtem Grün. Der „Maibusch“, der dottergelbe Löwenzahn, bestimmt hier den Blütenaspekt. Vogelkirsche und Schlehe streuen ihren Blütenduft in die Landschaft und auch der Wildapfel, um den es in diesem Artikel geht, blüht nun in unseren Wäldern! Der Wildapfel ist übrigens Baum des Jahres 2013.
Die Mythologie und das Märchen sind dem Alltag meistens ein Rätsel. Dies braucht uns nicht zu wundern, denn sie sind im wahrsten Sinne des Wortes auf "Wundern" aufgebaut. Wie im Märchen von Dornröschen oder Schneewittchen. In der Erzählung von Heinrich Zimmer, "Der König mit dem Leichnam", lässt uns der große Indologe einen Einblick gewähren in das Geheimnis des Märchens und somit der Mythologie. Es heißt darin: "Die Prinzessin im gläsernen Sarg ist ein Rätsel, denn sie ist nicht tot, trotz ihrer Starre im Sarge. Es gilt zu finden, was sie wieder ins Leben bringt. In rätselhaften Schlaf versenkt liegt Dornröschens Schloss, wie konnte es Schlummer befallen? Wie spann sich die undurchdringliche Hecke des Geheimnisses um seinen totenstillen Traum, und wer löst den rätselhaften Bann? Der Sinn dieses Rätsels ist die Frage: was ist das Wirkliche, dass sich im dargebotenen Schein verbirgt? Was ist in Wahrheit mit der Prinzessin so weiß wie Schnee, so rot wie Blut, und Haaren schwarz wie Ebenholz, ein Abbild des Lebens, das unverweslich und so lange schon im Sarge ruht, von den Zwergen betrauert, - ist sie wirklich auf ewig tot? Oder welches Wunder kann sie aus dem scheinbaren Tod, der sich mit dem Schein des Lebens schminkt, ins wirkliche Leben zurückbringen? Ist Dornröschens Schlummer die ganze Wirklichkeit, steckt nicht in ihm ein Anderes, Geheimes, wie ein Kern verborgen in Fruchtfleisch und Schale steckt?"
Wie zum Beispiel in einem Apfel? Ob Schneewittchen oder Dornröschen, wenn der Mythos uns in seiner Gewalt hat, müssen wir uns so etwas wie eine Strukturanalyse schaffen, damit wir uns nicht in seinem Labyrinth verirren.
Es ist immer der Baum, der rettende Helfer, der stark verwurzelt am Ein- und Ausgang des Labyrinths steht, der unser Suchen bewacht, dass wir uns nicht verirren und irgendwann dem schrecklichen Minotaurus gegenüberstehen. Wer sich die Mühe macht in die Mythologie der Bäume einzudringen, wird mit zwei großen Symbolen konfrontiert die uns begleiten, seit wir als Menschen auf diesem Planeten umherwandern. Das eine ist die große Göttin, Dornrösschen ist eine Form von ihr, das andere ist der kosmische Baum. Er repräsentiert die Transzendenz, beide gehören auf ewig zusammen. Der Mensch von heute kann es leider nicht mehr wahrnehmen. Nur Bruchstücke einer uralten Überlieferung sind es, die er manchmal findet. Es ist, als hält er einen verdorrten Ast in der Hand und kann den Stamm nicht finden zu dem dieser einst gehörte.
Nach dem Sieg der Kirche über das Heidentum in Europa, lebte die Verehrung alter Baumriesen zwar weiter, aber die alte Religion verschwand immer mehr aus dem Bewusstsein der Menschen. Die Verkünder des Evangeliums begannen eine mörderische Hetzjagd nach den Menschen, die das weibliche Prinzip der Natur verehrten. Der lebendige Baum durfte nicht mehr angebetet werden, dafür gab die Kirche als Ersatz den Menschen ein hölzernes Kreuz. Der großen Mutter durften keine Gaben mehr dargebracht werden und einige Kirchenväter erklärten den Menschen zur "Krone der Schöpfung". Dass dem Menschen diese "Krone" keineswegs passt, das wissen wir inzwischen nur zu gut. In der Hierarchie der Erdbewohner ist er das schwächste Glied von allen; nämlich jenes, das nach dem Motto "machet euch die Erde untertan" handelt und alles zerstört. Die uralten heiligen Haine, sind von den Landkarten Europas verschwunden. Dort wo einst geheimnisvolle Baumheiligtümer standen, befinden sich nun gigantische Müllkippen und Betonwüsten. Dennoch gibt es wieder Menschen die der uralten Stimme der Göttin lauschen, die insgeheim nie ganz verschwunden ist, sondern sich nur zurückgezogen hat. Menschen die wissen, dass das Salz dieser Erde in ihrem Blute wirkt, dass das Abbild des kosmischen Baumes in ihre Seele geätzt ist. Jenes uralte Wesen, das einst Besitz vom ganzen europäischen Raum ergriffen hatte – dem archaischsten aller Lebewesen, dem Baum des Lebens.

Auch unser heimischer Apfelbaum, vor allem sein Wildling der Holzapfel (Malus sylvestris), hat eine uralte Kulturgeschichte die tief in prähistorische Zeiten zurückreicht. Der älteste von Archäologen gefundene Apfel ist ca. 6000 Jahre alt. Man fand ihn in der Nähe von Heilbronn, wahrscheinlich haben schon jungsteinzeitliche Siedler damit begonnen, Wildäpfel zu kultivieren. Also in der "Hohen Zeit der Göttin", schließlich gehört der Apfelbaum zu ihren Attributen, wie die Eiche dem Zeus geweiht war. Man sprach den Apfel den Göttinnen der Liebe und Fruchtbarkeit zu. Diese "Apfelträgerinnen" waren bei den Babyloniern Ischtar, bei den Griechen Aphrodite und bei den Germanen war es Idun. Sie war die Gemahlin von Bragi, einem Sohn Odins, der ihm den Besitz der Dichtkunst übertragen hatte. Idun war eine Göttin aus dem Geschlecht der Asen. Die Götter kamen gerne zu Idun und Bragi, ließen sich von ihm Helden- und Liebeslieder vorsingen und aßen von den heiligen Äpfeln der Idun, durch deren Genuss den Göttern ihre Jugend erhalten blieb.

Als Loki einst von dem Riesen Thiassi geraubt worden war, verlangte dieser für Lokis Freilassung Idun mit ihren Äpfeln. Loki führte darauf Idun in einen Wald, wo sich Thiassi ihr in Gestalt eines Adlers bemächtigte und sie in seinen Palast nach Jötungheim brachte. Seitdem wurden die Götter grau und alt. Darum zwangen sie Loki die Geraubte zu befreien! Mit dem Falkengewand der Freya flog Loki nach Jötunheim und da er den Riesen nicht antraf, verwandelte er Idun in eine Nuss und flog mit ihr zu den Asen/Göttern zurück. Thiassi, als er das wahrnahm, verfolgte in der Gestalt eines Adlers den Falken. Die Asen warfen dem Adler brennende Holzspäne entgegen, so dass er bald nicht mehr fliegen konnte, abstürzte und getötet wurde. So kehrte mit Idun wieder die Jugend zu den Göttern zurück.
Diese Göttersage greift auf ein Märchen über, das wir wohl alle kennen: Schneewittchen. Dieses Märchen ist eine symbolische Verkleidung der alten Göttin. Hier versucht die eifersüchtige Stiefmutter (ein älterer Aspekt der Göttin), die junge Prinzessin zu ermorden. Man führt sie in einen Wald (tiefenpsychologisch - das Unbewusste), wo sie getötet werden soll. Doch der Jäger, der den Auftrag hat sie zu töten, bringt zum Beweis der Tat die Leber und die Lunge eines jungen Ebers mit. Der Eber ist ein Tier dem wir in den antiken Mysterien immer wieder begegnen. Die Stiefmutter, die bald erfährt dass ihr Mordauftrag nicht ausgeführt wurde, versucht nun selbst die Prinzessin zu töten. Zunächst mit einem Zwangsgürtel, dann mit einem vergifteten Kamm, schließlich mit einem vergifteten Apfel. Als sie Schneewittchen aufsucht, färbt sie ihr Gesicht dunkel, hiermit zeigt sie an, dass sie die Todesgöttin ist. Die sieben Zwerge legen Schneewittchen in einem tiefen Wald in einen gläsernen Sarg hinein. Aber sie wird von einem Prinzen gerettet. Den Glassarg kennen wir aus der keltischen Mythologie, dort symbolisiert er die "gläserne Burg". Die sieben Zwerge stehen für die sieben Himmelskörper. Kamm, Glas, Gürtel und Apfel sind die Requisiten der Göttin. Das Drama um Schneewittchen scheint also eine uralte Inszenierung zu sein, wahrscheinlich geht es hierbei auch um einen uralten Fruchtbarkeitskult. Wahrscheinlich wird die Prinzessin hier zum Einen mit dem Einschlafen der Natur im Winter identifiziert und nachdem sie den Apfel wieder ausgespuckt hat, mit dem Erwachen der Natur im Frühling gleichgesetzt. Zugleich ist sie auch ein Symbol für Jugend und Unsterblichkeit.

In der Sprache des Mythos reden nicht nur Personen zu uns, es reden die Götter mit uns. Es teilen sich uns nicht nur Nationen mit, sondern die Völker von Kontinenten sprechen über den Mythos mit uns. Nicht Jahrhunderte erzählen uns, sondern Jahrtausende, ja der Anfang selbst spricht zu uns.
Es gab immer wieder Menschen die behaupteten mit den "goldenen Äpfeln", seien Zitronen oder Orangen gemeint, doch diese Behauptung ist falsch. Die Griechen lernten die Zitrusfrüchte frühestens im 4.Jahrhundert in Form von Zitronat kennen, die Zitrone erst viele Jahrhunderte später, die Orange tauchte erst um das Jahr 1000. in Europa auf, die goldenen Äpfel sind also eine mythische Frucht.

Die Göttin der Unterwelt Persephone, die auch eine Vegetationsgöttin ist, war eine Tochter des Zeus und der Demeter. Einst spielte sie mit Freundinnen auf einer Wiese, Blumen sammelnd entfernte sie sich von ihren Gespielinnen; dies sah Pluto (Hades) der Gott der Unterwelt, er raubte sie und erhob sie zur Beherrscherin der Unterwelt. Ihre Mutter Demeter suchte sie mit einer an den Flammen des Ätna entzündeten Fackel auf der ganzen Erde, doch erst Helios offenbarte ihr deren Schicksal. Zeus versprach der Demeter, dass Persephone wieder zu ihr zurückkehren würde, wenn sie im Schattenreich noch keine Nahrung zu sich genommen hätte. Mit Pluto hatte sie aber bereits einen Granatapfel geteilt, deswegen durfte sie nur zwei Drittel des Jahres in der Oberwelt verbringen. Weil Persephone den Granatapfel gegessen hatte, "die mythische Frucht", die ihr Pluto reichte, war sie sein Weib und musste bei ihm bleiben. Wenn ein Apfel halbiert wird, zeigt jede Hälfte in ihrer Mitte einen Stern, ein Pentagramm, das Symbol der Unsterblichkeit, das die fünf Stationen der Göttin repräsentiert, von der Geburt bis zum Tod und wieder zurück zur Geburt. Die mythischen Äpfel sind also die Frucht der Unsterblichkeit, jene die davon kosten, werden eins mit ihrem Selbst und erheben sich so zu den Göttern.

Hippomenes besiegte einst die schöne Atalanta im Wettlauf mit Hilfe dreier goldener Äpfel, die ihm Aphrodite gab. Beim Lauf ließ er diese in Abständen fallen, und Atalanta bückte sich jeweils, um die goldenen unwiderstehlichen Zauberfrüchte aufzuheben. So gewann er den Lauf und das Mädchen verlor ihre Jungfräulichkeit, hätte Hippomenes das Rennen verloren, hätte dies seinen Tod bedeutet. Hippomenes vergaß allerdings, sich bei der zänkischen Aphrodite zu bedanken. Als er nun die Besiegte im Heiligtum der Kybele umarmte, verwandelte Aphrodite beide in Löwen, die nun den Wagen der Göttin ziehen. Hera, die Gattin des Zeus, bekam als Hochzeitsgeschenk, von Gaia, der Mutter Erde, einen Apfelbaum geschenkt, den die Erdmutter aus ihrem Schoß hervorsprießen ließ. Dieser Baum mit den Unsterblichkeit verleihenden Früchten befand sich im äußersten Westen, im Land des Sonnenuntergangs, und wurde von den Hesperiden, den Töchtern des Atlas und der Nyx bewacht. Drei dieser Äpfel zu holen war die elfte Aufgabe des Herakles. Nyx, die Mutter der Hesperiden, war keine andere als die Personifikation der Nacht. Eine mächtige Göttin die Menschen und Götter durch den Schlaf bezwingt. Ihre Töchter Aigle, Arethusa, Erytheia und Hesperia, waren wunderschöne Nymphen, die oft mit klangvoller Stimme sangen. Hera wusste, dass diese ihre goldenen Äpfel plünderten. Sie befahl dem "nie schlafenden" Ladon, ein schlangenähnliches hundertköpfiges Ungeheuer, seinen Leib in Ringen um den Baum zu winden und jedem den Zugang zu verwehren.
Alkmene, die Mutter von Herakles, war eine Sterbliche und die Gattin des Amphitryon. In dessen Gestalt hatte sich Zeus Alkmene genähert und mit ihr Herakles gezeugt. Hera, die Gemahlin des Zeus, verfolgte Herakles aus Eifersucht seit seiner Geburt. Alkmene hatte Herakles nach der Geburt ausgesetzt, aus Angst vor Hera’s Rache. Athene fand das Kind und brachte es zu Hera, diese erkannte es nicht und säugte Herakles aus Mitleid. Der Säugling biss dabei die Götten Hera in die Brust und sie stieß ihn von sich. Da er mit der göttlichen Milch gesäugt wurde hatte er von nun an übernatürliche Kräfte. Athene brachte das Kind zu seiner Mutter zurück und er wuchs bei seinen Eltern auf.
Der Held, der die Aufgabe hatte, die goldenen Äpfel der Hesperiden zu Eurystheus, seinem Auftraggeber zu bringen wusste nur, dass dieses sagenhafte Land im Westen lag. Herakles war sich im Unklaren, welchen Weg er einschlagen sollte und ging zunächst nach Norden. Er überwältigte den Meeresgott Nereus, fesselte ihn und zwang ihn ihm den Weg zu den Hesperiden zu verraten. Dieser gab ihm noch den Rat, die Äpfel nicht selbst zu pflücken, sondern hierfür Atlas, den Träger des Himmelsgewölbes zu benutzen. Durch List gelangte Herakles an die goldenen Äpfel und löste seine Aufgaben. Als Herakles die Äpfel Eurystheus überreichte, gab dieser sie ihm zurück. Er schenkte sie hierauf Athene, die dafür Sorge trug, dass Heras Eigentum wieder in die Hesperiden zurückkam. Da Herakles für kurze Zeit im Besitz der mythischen Frucht war, war er zu einem Unsterblichen geworden und konnte nun die nächste Aufgabe, den Abstieg in den Hades angehen. Denn nur Unsterbliche konnten in den Hades eindringen und von dort auch wieder zurückkehren. So symbolisiert der Apfelbaum der Hesperiden auch gleichzeitig den kosmischen Baum. Das Herakles gerade Athene die Äpfel zur Aufbewahrung gab, war wohl eine List von ihm, denn Athene war auch die Göttin der Weisheit und ihr Symbol war unter anderen auch die Schlange. Die "Schenkung" der Äpfel war so als Wiedergutmachung gedacht, weil Herakles das Schlangenungeheuer Ladon erschlagen hatte.

Was ist er nicht alles der Apfel! Evas Lockmittel, der Preis der Paris, der Anfang des trojanischen Krieges, Wilhelm Tells Zielscheibe, Newtons Erleuchtung, Sinnbild der Insel Avalon, kurzum der Apfelbaum kann uns vieles erzählen und lehren.
hukwa

Mittwoch, 22. Mai 2013

Kinderstube in den Alteichen

Einst waren Hirschkäfer in Mitteleuropa so häufig, dass jedes Kind die Geweihe der gestorbenen Tiere sammeln konnte. Heute sieht man den „Schröter“, wie der Hirschkäfer auch noch genannt wird, höchst selten! Er musste sogar in die „Rote Liste der gefährdeten Tierarten“ aufgenommen werden. Da man heute in den Wäldern wieder mehr Altholz und vermodertes Stammholz vorfindet, hat auch der Hirschkäfer eine größere Chance zu überleben. Das Männchen kann bis zu acht Zentimeter groß werden, das Weibchen errecht immerhin die halbe Größe. Unverwechselbar sind die Männchen mit ihrem ausdruckvollen Geweih! Dieses „Geweih“ ist eigentlich der verlängerte Oberkiefer, mit dem der Käfer hundertmal so viel bewegen kann wie er wiegt! Exemplare mit einem kleineren Geweih werden der Gattung „capreolus“ zugeordnet, was übersetzt „Rehgeweih“ heißt.

Hat ein Weibchen an einer Eiche eine Stelle gefunden wo Saft austritt, so leckt es von diesem Saft und verspritzt Kot. Damit lockt sie die Männchen an. Diese können mit ihren breitgefächerten Fühlern den Geruch noch weit entfernt wahrnehmen. Kommen mehrere Männchen gleichzeitig an, so kämpfen sie um das Weibchen wobei der Stärkere versucht, den Schwächeren mit Hilfe seines Geweihs vom Baum zu werfen! Dabei geht es aber nicht darum den Gegner zu verletzen oder gar zu töten, dieser Kampf dient lediglich der Auswahl des Stärkeren. Kurze Zeit nach der Paarung sterben die Hirschkäfer. Das Weibchen sucht zuvor noch einen alten Eichenstumpf, oder eine kranke Eiche auf, wo es nahe beim Wurzelstock seine Eier in die Erde ablegt. Mit seinen Kiefernzangen gräbt es dabei in das Holz eine Mulde, indem das tote Holz zu Mulm zerkaut. Daher auch der volkstümliche Name „Schröter“.
Aus den Larven, deren Lieblingsspeise der Holzmulm ist, entwickeln sich die sogenannten „Puppen“. Kurz vor der Verpuppung bauen die Larven noch eine Puppenwiege. Dabei scheint es, als ob sie schon wüssten, ob sie einMännchen oder ein Weibchen werden, denn die zukünftigen Männchen legen die Wiege so groß an, dass ihr noch nachwachsendes Geweih genügend Platz hat. Es dauert zwischen fünf und acht Jahren bis der ausgewachsene Käfer seine Kinderstube verlässt!
Die erwachsenen Hirschkäfer leben nur einige Wochen. Als Nahrung dient den Tieren der Saft verschiedener Laubbäume, vor allem der von Eichen. Der Wald um Trippstadt und besonders Johanniskreuz ist ein regelrechtes Paradies für diese besonderen Käfer, gibt es hier doch einen ausgedehnten Eichenbestand! Von Anfang Juni bis Ende August fliegen sie hier in der Dämmerung auf der Suche nach saftenden Baumwunden. Da diese Baumwunden oft von Baktierien besiedelt sind, die den Zucker zu Alkohol vergären, ist es durchaus möglich, dass ein Käfer nach dem Genuss dieser Speise berauscht vom Baum zu Boden fällt.

An lauen Trippstadter Abenden kann es schon Mal vorkommen, dass plötzlich ein lautes Brummen zu hören ist und ein solch imposanter Käfer an einem vorbeifliegt oder sich zu einem kurzen Besuch auf der Terrasse oder im Garten niederlässt. Das ist dann eine wunderbare Möglichkeit sich diese Tiere einmal, in einigem Abstand, in Ruhe anzuschauen und zu bewundern!
hukwa

Literatur Hinweise:
C.P. Hutter und F.G. Link: Wunderland am Waldesrand
Kosmos Naturführer Insekten

Dienstag, 21. Mai 2013

Die alte Eiche und Ich

Ich sitze im Stamm einer alten vermoderten Eiche
knorrig und von Blitzen zerfetzt
träumt sie von ihrer einstigen Größe
steht sie wie in Meditation
am alten Waldteich
über und über mit Porlingen bewachsen
ist sie ein Gedanke der alten Götter
ein Teil ihrer Erinnerung
im Rhythmus meines Atems
fliegen die Hornissen hier ein und aus
Hornissentanz
Musik wie Sphärenklang
aus Sternenstaub
sind wir gewoben
die alte Eiche und Ich.
hukwa

Montag, 20. Mai 2013

Kinder und Natur

Das was wir von Kindern lernen können ist das Staunen. Vor allem das Staunen über die Natur, über Pflanzen und Tiere. Die Erwachsenen haben dieses Staunen lange schon verlernt, sie leben in einer profanen Welt die keine Geheimnisse mehr kennt. Staunen ist das wozu Kinder vom Aufwachen bis zum Schlafengehen jeden Tag bereit sind. Man sollte sie Staunen lassen es fördert ihr Bezug zur Natur. Gewiss bleibt ein Mensch der in seiner Kindheit das Staunen erlernt hat fähig dieses Wunder auch als Erwachsener zu wiederholen und trägt somit zu einer besseren Welt bei.
hukwa

Sonntag, 19. Mai 2013

Natur - Widernatur

Einst lebte der Mensch ein Leben mit der Natur, vor allem aus der Natur. Heute lebt er wider die Natur. Es ist an der Zeit das alte Verhältnis Mensch - Natur wieder herzustellen. Wir müssen lernen das die ganze Natur zyklisch ist und das dies ein fundamentales geistiges Prinzip darstellt dass auch in uns wirkt.
hukwa

Die Kluft zwischen Bewussten und Unbewussten

Wenn unser Bewusstsein sich des Unbewussten bewusst ist, entsteht Überbewusstsein. Letztendlich gibt es nur ein Bewusstsein, denn objektives Bewusstsein ist nichts anderes als sich seines Seins bewusst zu sein. Subjektives Bewusstsein ist ein Bewusstsein der Spaltung. Dieses spricht ja von zwei Bewusstseinszentren in uns vom Oberflächenbewusstsein und vom Unterbewusstsein. Beides ist aber ein Bewusstsein. Die Kluft die diese Trennung in uns entstehen lässt ist unser rationales Denken. Zwischen Bewussten und Unbewussten gibt es keine Kluft, es gibt nur so etwas wie eine "dünne Zwischenwand".
hukwa

Freitag, 17. Mai 2013

Uns bleibt nur das Staunen

Die Heimat des Philosophen ist der Geist. Hannah Arendt schrieb: "Die Heimat des Philosophen ist das Denken". Nun, ich glaube wir beide meinen das Gleiche. Irdisch und profan gesehen ist der Philosoph ein Heimatloser. Seine Heimat ist nicht der Planet Erde sondern das Universum. Nur in dem ich mich mit dem Universum identifiziere kann ich zur Ganzheit gelangen. Letztendlich ist der Mensch ein Wesen und das "Wesen hat keinen Ort" um nochmal mit Hannah Arendt zu sprechen. Das "Wesen" haftet dem Menschen an. Es ist das Wesenhafte des Menschen. Wir können es nicht erkennen, wir ahnen es nur. Doch wenn wir uns als "Wesen" erkennen, also "ahnen", dann wird uns klar, wir sind viel mehr als was wir denken was wir sind. Wenn wir an diesem Punkt angekommen sind bleibt uns nur eins: das Staunen.
hukwa

Donnerstag, 16. Mai 2013

Blume am Wegrand

Nie sah ich solche Farbe an einer Blume
geschmiegt an Farn und Gräser
verwachsen mit dem Feldstein
violette Glockenblume 
seh ich dich im Morgengrau
O Schmuck der feuchten Frühe
in dir tun die Schleier reißen
wenn die Seele geht auf Reisen.
hukwa

Geschichtsphilosophie

Ich bevorzuge den anschaulichen, kritischen Geschichtsdialog. Geschichtswissenschaft und Geschichtsphilosophie sollten ein Paar bilden. Ohne die Geschichtsphilosophie ist es mir überhaupt nicht möglich mich in das Dunkel der verschiedenen Epochen der Geschichte hinein zu versetzen.
hukwa

Mittwoch, 15. Mai 2013

Baumsprüche

Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!
Wie gut, dass sie am Sterben teilhaben!
Günther Eich

Mach in mir deinem Geiste Raum,
dass ich dir werd ein guter Baum,
und lass mich Wurzeln treiben.
Verleihe, dass zu deinem Ruhm
ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben.
Paul Gerhardt

Donnerstag, 9. Mai 2013

Von den Bäumen

Bäume sind viel mehr, als nur eine Ansammlung von Hölzern.
Bäume und der Wald insgesamt, können ein Gleichnis sein, für das Zusammenleben von uns Menschen.
Aber Bäume sind auch Mahner in unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft, denn sie stehen außerhalb unserer Alltagshektik. Wir sollten öfters mal innehalten und das Schöpfungswerk der Natur wieder bewusster betrachten. Bäume können uns Kraft und Hoffnung geben, die Zukunft zu meistern und das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, denn aus fast keinem anderen Wesen der Natur strahlt soviel Nachhaltigkeit wie aus unserem Freund dem Baum.
hukwa

Wo Bäume wachsen ist die Erde gastlich

Wo Bäume wachsen ist die Erde gastlich. Herbergen sind sie, Wirtshäuser, luftige Wohnungen, Stuben und Türme, grüne Burgen und Laubschlösser, Nester für Vögel und Tiere, Verstecke für Buben, Kühle und Schatten spenden die Wipfel. Ihr Laubdach ist das Urbild jeden Obdachs.
Friedrich Schnack

Donnerstag, 2. Mai 2013

Das metaphysisch Unbewusste

Für die Psychologie ist das Unbewusste jenes Feld in uns in dem die verdrängten Inhalte unserer Erfahrungen gespeichert sind. Dem ist gewiss so und wir haben alle schon einmal die Erfahrung mit diesem Unbewussten gemacht. Aber das Unbewusste ist weit aus mehr, es ist auch der Sitz wo die metaphysischen Anteile unseres Seins gelagert sind. Man kann das Unbewusste also als Ge - schichtet bezeichnen. Oben auf liegen die verdrängten Inhalte doch je tiefer wir in das Unbewusste eindringen desto weiträumiger wird es. Hier liegt auch das Reich der Mythologie und der Erfahrungen aus früheren Leben. Das Unbewusste der Psychologie ist ein Komplex, das Unbewusste der Metaphysik ist ein großes Kraftfeld.
hukwa

Mittwoch, 1. Mai 2013

Walpurgis

Und wieder grünt das weite Land
des Dichters Feuer ist neu entbrannt
Demeter hat es an den Tag gebracht
das Feuerwerk des Frühlings entfacht
Worte quellen aus tiefen Brunnen
der Fuchs schleicht heimlich über die Wiese
Mondschein erleuchtet mystisch den Kirschblütenhain
Die Weide am Bachrand ladet uns ein
Aurora zu ehren und sich in die Wälder zu begeben
Das grüne Einhorn ist zurück gekehrt
Auch Diana ist wieder heimgekehrt
Unterm Weißdornstrauch ist Merlin erwacht
Walpurgis hat dieses Wunder vollbracht.
hukwa