Mittwoch, 28. Oktober 2009

Weiden an der Moosalb

Wie könnt ich vergessen euch
ihr weiden
die ihr müsst unter den
menschen leiden
am ufer verwurzelt
geköpft und
verschnitten
so alt seid ihr
das es niemand ist bekannt
ihr weiden
ich sehe euch leiden
am ufer
geschnitten geköpft
knorrige äste wie hexenhand
wurzeln wie füße
dazwischen wasserhaar
erinnert ihr an alter und tod
in eurem unbändigen wachstum
seid ihr der ewigkeit so nah
ihr weiden
meine freunde
aus lang vergangenen zeiten
spielgefährte meiner kinderjahre
ihr weiden
wer sie mag
weiß
das sie leiden
die großen
die starken
zersauste
ungebänigte weide
wurzelnd im sumpf
gebt ihr der landschaft
ihr mystisches gesicht.
hukwa

Montag, 26. Oktober 2009

Baum des Jahres 2010

DieVogelkirsche ist Baum des Jahres 2010

Baum im Herbst
Noch ringt verzweifelt mit den kalten
Oktobernächten um sein grünes Kleid
Mein Baum. Er liebt`s , ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.

Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem Fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.

Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.
Hermann Hesse


Die Vogelkirsche, Prunus avium, wurde zum Baum des Jahres 2010 gewählt. Diese Wildkirsche ist die Stammpflanze unserer kultivierten Süßkirschen. Unsere Sauerkirschen haben einen anderen Stammvater, sie sind aus der wilden Sauerkirsche, Prunus cerasus, der asiatischen Weichselkirsche entstanden. Vor allem im Herbst leuchtet Prunus avium der bis zu 150 Jahre alt werden kann rot und orangefarben in unserer pfälzischen Landschaft und trägt zum Zauber des Altweibersommers bei. Schon Anfang April verwandelt die Vogelkirsche durch ihre weißblühende Blütenpracht ihre Umgebung und blüht vielerorts mit der Schlehe regelrecht um die wette. Bis zu ihrem 40. Lebensjahr wächst sie rasch und entwickelt eine locker verzweigte Krone mit aufstrebenden Ästen und vielen gleichmäßig verteilten, mit seitlichen Kurztrieben versehenen, Längstrieben. Mit 50-60 Jahren hat sie ihr Wachstum abgeschlossen und erreicht in dieser Zeit im Bestand mit andern Bäumen eine Höhe von 16 bis 20 m und bisweilen ein Durchmesser bis zu ½ m. Geschlechtsreif wird sie mit 20 – 25 Jahren. In der Jugend ist ihre Rinde glatt, glänzend, rötlichgrau und löst sich später ringförmig in bandartigen Lappen ab. Im hohen Alter bildet sie oft eine flachrissige Borke. Die Vogelkirsche ist in ganz Deutschland verbreitet. In unserer pfälzischen Heimat bewohnt und besiedelt sie die Waldgebiete als auch die Felder und Fluren. In ihren Ansprüchen an Nährstoffe und Feuchtigkeit ist dieser Baum ein äußerst genügsames Pioniergehölz, und kann auf Grund ihrer Hitze und Trockenheitstoleranz sogar vom Klimawandel profitieren. Vor allem im Frühjahr stellt die Vogelkirsche mit ihrer weißen Blütenpracht eine der ersten und wichtigsten Nahrungsquellen für Insekten dar, allen voran Bienen und Hummeln.
Die Mythologie und Volkskunde stellen die Vogelkirsche in die Nähe der Erle. Wie bei diesem Baum, so soll auch der wilde Kirschbaum die Wohnstätte von Wald und Baumgeistern sein. Nach volkskundlicher Überlieferung haben die Geister des Kirschbaumes etwas von blassen Licht des Mondes, vor allem in Vollmondnächten sollen sie unter dem blühenden Baum tanzen. Die Verknüpfung von Mondlicht und Kirschbaum führt zurück in das tiefe Altertum. Schon immer sahen Menschen einen Zusammenhang zwischen dem Wachstum, dem Absterben und der Neubelebung der Pflanzenwelt in Verbindung zu dem abschwellenden und zunehmenden Mond. Der Mond gilt auch heute noch als Antrieb des vegetarischen und animalischen Lebens. Die Bauern richteten sich in der Aussaat, der Ernte und im Viehauftrieb nach ihrem, oft, eigenen Mondkalender. Jahrhunderte lang gingen Holzfäller nur bei bestimmtem Mondstand in den Wald um besonders wertvolle Bäume zu schlagen und die Müller regulierten den Lauf des Mühlenbachs nur, wenn der Mond in einem positiven Wasserzeichen stand.
Kirschzweige waren bei unseren germanischen Vorfahren den weiblichen Gottheiten geweiht. Das Christentum hat diesen Brauch in Form der "Barbarazweige" fortgeführt. In vielen Pfälzer Gegenden schickte man junge Mädchen los um am 4.Dezember Kirschzweige zu holen. Diese wurden dann in eine mit Wasser gefüllte Vase an einem warmen Ort aufgestellt so das sie in der Regel am heiligen Abend blühten.
Einige Volkskundler vermuten sogar in den "winterlich blühenden Kirschzweigen" den Ursprung unseres Weihnachtsbaumes. Das Blühen der Kirschblüten im Winter sollte auf jeden Fall ein wenig Licht in die düstere Jahreszeit bringen und galt auch als Glücksbringer für das anbrechende Neujahr.
Holzhandwerker vor allem Schreiner nutzen das Holz der Kirsche im Möbelbau und als Furnierholz, des weiteren wird es im Instrumentenbau und für Drechselarbeiten verwendet.
Auch die Heilkunde verwendete früher die Vogelkirsche als Heilmittel.
Vor allem die Blätter, die Stiele und das aus dem Stamm fließende Harz, das Gummi, waren als harntreibende, schleimlösende Mittel bekannt.
Die jungen Blätter können im Frühjahr gesammelt werden und passen gut in Hausteemischungen.
Der Tee aus getrocknetem Fruchtstein wirkt entwässernd und schleimlösend, besonders bei hartnäckigem Husten der Kinder.
Das Harz des Kirschbaumes, Katzengold genannt, löste man nach einer alten Vorschrift in Wein auf und erhielt so einen Hustentrank.
Die größte Heilwirkung aber sprach man dem aus den Früchten gebranntem Kirschwasser zu. Es war hochgeschätzt als wahres Wundermittel für den schwachen Magen, gegen Ruhr, Gicht, Fieber und viele andere gebrechen.
Kirschsaft ist blutbildend und wird als Diätgetränk bei niedrigem Blutdruck empfohlen.
Doch auch die Küche verwendet die wilden Süßkirschen die ein sehr gutes Gelee ergeben. Der Saft wird mit der gleichen Menge Zucker eingekocht. Für eine Marmelade werden sie entsteint und mit der gleichen Menge Zucker eingekocht. Je nach Geschmack kann man Zitronensaft, Kirschlikör oder Rum zufügen.
hukwa

Sonntag, 25. Oktober 2009

Wir sind den ökologischen Herausforderungen des neuen Zeitalters nicht gewachsen.

Die menschheit, vor allem der sogenannte westliche mensch, schreitet fort in seinem vernichtungswahn. Wie will er jenes chaos, das er in der natur heraufbeschworen hat wieder in einen natürlichen gleichklang bringen, wenn er es nicht fertig bringt in sich selbst eine innere harmonie zu erzeugen und im bündnis mit der natur zu leben anstatt in ständiger feindschaft zu ihr?Wir sind seit längerem schon dabei uns mit den fortgeschrittenen wissenschaften zu vernichten, anstatt uns in richtung eines harmonischen erdenlebens hin zu entwickeln. Die wissenschaften sollen diener des geistes sein und diesen nicht verknechten. Wir sind mit unseren zehen ein paar millimenter in ein neues zeitalter getreten und könnten wenn wir nur gewollt hätten bereits festen fuß darin gefasst haben. Denn herausforderungen dieses neuen zeitalters sind wir auf ökologischer basis nicht gewachsen. Schon in den 1970zigern jahren haben fähige geister gewarnt! Sie haben uns vor einer psychischen verelendung, vor einer ökologischen katastrophe und einer drohenden wirtschaftskrise mehr als deutlich gewarnt. All dies ist nun eingetreten, die menschen nehmen es wahr und verdrängen es sofort wieder. Alle diese krisen die uns heute heimsuchen wurden unter anderem auch von den wissenschaftlern aufs deutlichste beschrieben und dort wo man früh schon eine lösung erkannt hat, fehlte und fehlt der ehrliche politische wille und die einsicht positives zu verwirklichen. Inzwischen ist es einfach so das die probleme, die einer lösung bedürfen, fast nicht mehr überschaubar sind. es sind genügend kräfte vorhanden die gegen diesen wahnsinn anlaufen und den zustand der zeit verbessern möchten. doch diese werden durch eine politik des egoismus und der ausbeutung der erde gehindert. Was uns die politik auch erzählt, ihr denken ist ein "nach uns die sintflut" denken und so ist auch ihre politik, sie richtet sich gegen den planeten und seine bewohner.
hukwa

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Ökonomie, Ökologie, Schizophrenie.

Unser wirtschaftssystem hat einen absoluten tiefpunkt erreicht. Ein system das leistungssteigerung zu seiner wichtigsten grundlage erklärt hat, muss an sich selbst scheitern, weil die ressourcen begrenzt sind, ökologisch und ökonomisch. Eine politik die erde und mensch auspreßt, die lieblosigkeit gegenüber den bürgern an den tag legt, kann keine zukunft haben. Die tragik dieser zeit ist, dass auf der einen seite die masse der arbeitslosen steht und auf der anderen seite kapital und zeit vorhanden sind, doch es kommt zwischen beiden zu keiner übereinkunft. Anstatt den versuch zu unternehmen das dasein sinnvoll zu gestalten findet nur eine panische flucht in die welt des materialismus statt. Anstatt widerstand zu leisten, verfallen wir dem mamom des materiellen. Wir flüchten uns in scheinwelten. Soziale institutionen verfallen, die kleinfamilie, wird durch radikale, falsche sozialpolitik zersetzt. Millionen von familien im land müssen sich nun bedarfsgemeinschaft nennen. Die jugend sucht zuflucht in schein- und drogenwelten. Den gewerkschaften laufen die mietglieder davon. Die macht ist zentriert, das volk machtlos bis hin zur unmündigkeit. Das gesetz des ellenbogens und das zynische wesen des egoismus feiern triumpfe. Ausschalten und vernichten, erster sein, andere benutzen, ich will...psychologisch übersetzt bedeutet das angst! Angst bedeutet lieblosigkeit, das fehlen von einem bezug zu meinen nächsten, meiner familie, meinen nachbarn, zum menschen
überhaupt. Diesen mangel versucht man mit gewalt und brutalität zu bewältigen. Die verdrängung des "gesellschaftlichen unbewussten"führt zu ständig sich steigender kriminalität, zu brutalen misshandlungen von kindern zu mord und totschlag. Die unterhaltungsindustrie, und medien haben sich in die erziehung unserer kinder eingeklinkt und führen ihnen eine schnelle welt, bestehend aus pornographischen werbespotts und gewaltverherrlichenden filmen vor. Die demokratisch orientierten staaten sind dabei mit ihrer politik kläglich zu scheitern. Weltweit wird eine politik der verachtung gegenüber der natur betrieben. Die verzweifelte suche nach lösungen die von einer kleinen minderheit betrieben wird, wird durch unmenschliche konzernpolitik, die radikale macht über mensch und märkte ausübt, schon in jedem aufblühen erstickt. Bei einem solchen hintergrund müssen wir uns die frage stellen ob der großteil dieser gesellschaft nicht bereits aufs schlimmste seelisch erkrankt ist. Wie wollen wir ökologischen sinn finden wenn wir die ökonomie wie opium zu uns nehmen?
hukwa

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Mutter alles Werdenden

Ich rufe dich
Mutter alles werdenden
Die dem falken die kunst des fliegens schenkte
Denn pflanzen die heilkraft verlieh
Denn steinen weisheit
Dich rufe ich mutter alles werdenden
Du gibst mit antwort
Im flüstern der bäume
Im rauschen der flüsse
Im lied der amsel
Im spärensang der planeten
Lass mich einkehr halten in deiner stille
Fülle mich mit stärke und kraft
Mutter alles werdenden.
hukwa

Montag, 19. Oktober 2009

Baumsprüche

In einem kleinen buch habe ich jede menge baumsprüche gesammelt. Ein oder zweimal in der woche nehme ich das büchlein mit auf meine wanderungen durch den pfälzerwald. ich setze mich dann unter einen mächtigen alten baum und lese ihm die sprüche vor. Heute las ich einer alten linde folgende vor:

Die baumgestalt steht sinnbildhaft für die menschengestalt.
hermann hesse

Wo bäume wachsen ist die erde gastlich.
Friedrich schnack

Ja, mir will scheinen, dass ein baum wie ein lebendiges wesen zu uns spricht: In mir ist ein kern, ein funke, ein gedanke verborgen, ich bin leben vom ewigen leben.
hermann hesse

Der mensch muss seine intelligenz, angefangen bei den bäumen, langsam wieder aufrichten.
joseph beuys

Was der saft im baum ist, das ist die seele im körper, und ihre kräfte entfaltet sie wie der baum seine gestalt.
hildegard von bingen

Hoch wuchs ich über mensch und tier;
Und sprach ich - niemand spricht zu mir.
nietzsche

Ich, der ich in einem baum aufgewachsen,
hätte mancherlei zu erzählen,
doch da ich viel erfuhr von der stille,
habe ich mancherlei zu verschweigen.
pablo neruda

Freitag, 16. Oktober 2009

Waldruf

Ich sah den habicht kreisen
hoch oben in der luft
ich lieg im hain der buchen
traumselig heimgesucht
ich schaue in den himmel
wolken im goldgewimmel
bald naht das abenddämmern
es ruft aus alten tagen
aus längst vergangenen jahren
wie aus einer kühlen gruft
eine alte melodie
die kindheit kehrt nie mehr
dennoch ist da ein schimmern
ein helles leuchten und glimmern
ein fahles weißes licht
entzückendes erinnern
aus alten kindheitstagen
mir ist als sei im stamm der buche
versteckt die alte kinderstube.
hukwa

Dienstag, 13. Oktober 2009

Waldgang im Oktober

mit wuchtiger farbenpracht sucht der oktober den pfälzerwald nun auf. Alle gelb, braun und rot schattierungen sind vorhanden. Dazwischen das grün-gelb der eichenblätter, der baum der dem herbst am meisten widerstand leistet. In den nächsten tagen beginnt auch bei den eichen die volle herbstfärbung. Kastanien und eichenfrüchte liegen auf dem waldboden, dazwischen manchmal das knallige rot eines fliegenpilzes, vor allem dort wo birken zu hause sind. Beim ersten morgendämmern, wenn noch die nebel in den lüften hängen, hört man tiefer im wald die hirsche röhren. Hirschzeit! Die eichelhäher zetern und die eichkatzen tanzen geschickt in den prall gefüllten haselsträuchern. Es scheint als wolle die natur noch einmal ihre gesamte farbenpracht auslegen, bevor sie sich das kleid des winters überstülpt und die wälder einige monate in melancholischer tristesse verharren. Im frischem laub rascheln haselmaus und wiesel spielen ein tödliches fangen miteinander. wenn am abend die oktobersonne im westen mystisch untergeht, glüht der rote himmel mit dem laub um die wette. Überall der geruch von erde, laub und pilzen. Es ist die zeit der landschaftsmalerei und wenn ich mit dem malblock unterwegs bin, weiß ich manchmal nicht wo ich mit der malerei beginnen soll. Jeder teil der waldlandschaft ist nun in ein tiefes schwermütiges geheimnis gehüllt, will man dieses geheimnis ergründen, tut man es am besten in dem man die natur in farben festhält. Der ganze pfälzerwald erscheint nun wie ein einziges großes gemälde, ein gesamtkunstwerk aus erdigen farbtönen.
hukwa

Montag, 12. Oktober 2009

Aufgeschichtete Steine

Hier im herbstlichen wald
tausend erdfarben
der blick des malers ist gebannt
von den farben des herbstes
wie ist die farbe deiner augen
der geruch deiner haut
ich stehe in den morgennebeln
betrachte ein spinnennetz
verwoben mit dem goldenen tau des morgen
deine anwesenheit
ich spüre sie
heute
dein lächeln
dein winken
dein körper verwoben in meiner seele
ich warte auf antwort
ritz ein zeichen in die
aufgeschichtete steine.
hukwa

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Aphorismen

Meine persönliche philosophie, von einem system möchte ich nicht sprechen, ist das ineinander
laufen von mystik und philosophie. Ich habe kein problem damit sarte und meister eckhart an einen tisch zu laden und mich zu unterhalten, doch ich habe ein problem damit mich mit schwätzern zu unterhalten.
hukwa


Das ist die wirkliche philosophie: In mir selbst zu verweilen und den stein der weisen zu suchen. Wo sonst soll ich es finden ausser in mir? Ich habe die großen werke der philosophie gelesen, gefunden habe ich nur eines: Die bestättigung meines weges.
hukwa

Das bei - sich - selbst zu - hause sein ist denkende einkehr. Nur hier kann man finden in der
metaphysischen heimat.
hukwa

Dienstag, 6. Oktober 2009

Flötenspiel

Abends wenn die dämmerung kommt
wenn ich auf der parkbank sitze
dem flügelschlag der raben lausche
silbern die nebelschleier in die büsche sinken
ist es mir als höre ich aus der ferne
wunderschönen flötenklang
lieblich traumversunkene töne
künden mir die nacht bald an
dieses trauerweiden lied
gespielt in ganz archaischer weise
die im traumschlaf in mir weiterglüht
und mich in den morgen führt
wo ich neue ufer spür.
hukwa

Sonntag, 4. Oktober 2009

Die alte Blutbuche vor meinem Arbeitszimmer

Jeden abend fliegen die krähen die alte blutbuche an
im geäst der bäume die
sehnsucht der vögel
verstummt ist lang schon
das gesumm der hummeln
starke äste singen
zweige erscheinen im wind wie knorrige trollarme
sie ächzen
sie wispern
von werden wachstum und reife
von krankheit verfall und tod
erhaben steht die alte über allem
singt in königlicher würde ihr einsames lied.
hukwa

Wanderer

Jeder neue tag
vollendet mein leben
welt
ich in dir
ein pilger
unterwegs zur unendlichkeit.
hukwa

Samstag, 3. Oktober 2009

Plätze der Kontemplation




Kosmische Würde

Raum und urgrund
zeit und ewigkeit
all und nichts
aufgehoben in der göttlichen schale
dieses wundervollen blauen planeten
denn ihr täglich so oberflächlich mordet
viele sind bereit das wort zu sprechen
zu schreiben
die wenigsten können es leben
würde
dieses wort hat macht
dies wort ist göttliches prinzip
es ist der name des universums
ummantelt von den oberflächlichkeiten menschlichen bewusstseins niederer stufe
steht das wort geschrieben
aus den farben des regenbogens in die wolken gemalt
würde
in der unendlichkeit des universums finden wir es vor
würde alles umfassende kosmische würde
all seine glieder
gleich welcher gattung
gleich seinen tausend gestaltungen
energie, monaden, atome, teilchen, molekül, mineral, pflanze und menschtier
himmelskörper, galaxie, physis, geist
es fließt durch die milchstrasse
es fließt durch die unendlichkeit des universums
alles ist dieses wortes teilhaftig
kosmische würde
lebt es endlich
seid keine kommunalpolitiker
seid kosmopolitiker
selbst die verdränger, die mörder, die totschläger sind teil dieser kosmischen würde
sie haben sie jedoch vergessen
ihr leid wird unendlich sein
sind sie erst zurück
dort wo sie herkammen
aus dem kosmischen
mögt ihr auch die erde noch im würgegriff haben
für ihren geist seid ihr staub
eure wanderung hat nie begonnen
das große ziel habt ihr verfehlt
die vereinigung
in kosmischer würde.
hukwa

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Naturassemblagen oder metaphysische Interieurs

So nenne ich jene fundstücke die ich von meinen spaziergängen aus dem wald mit nach hause bringe um sie in einer kiste oder in einem rahmen miteinander zu verbinden. Die natur, der mensch und die industriegesellschaft haben eines gemeinsam sie produzieren am laufenden band. Die natur produziert nach einem natürlichen gesetz, der mensch sollte nach einem kosmischen gesetz produzieren (sein produkt ist bewusstsein, sollte es zumindest sein), die industirgesellschaft produziert nach den gesetzen des turpokapitalistischen marktes, vorwiegend konsum und abfall. Was die natur produziert ist immer verwertbar, sie produziert keinen abfall, produziert der mensch bewusstsein so ist sein produkt ebenfalls verwertbar. Das meiste was die gesellschaft produziert ist nicht mehr verwertbar, sie produziert vorwiegend müll, auch das neueste auto ist sobald es vom band gelaufen ist alsbald müll.
Jene dinge die ich aus der natur als fundstücke mit nach hause bringe ob fichtenzapfen, wurzel, holz, knochen oder rehgeweih tragen in sich den geist der natur. Oft finde ich neben den naturdingen auch den konsumabfall unserer gesellschaft. So fand ich vor einiger zeit neben einem geweihabwurf eine alte verrostete dose und ich fühlte das hier etwas natürlich - archaisches auf etwas traf das hier nicht sein sollte. Ich empfinde natürlich den weggeworfenen konsum als etwas oberflächlich dümmliches, das hier nicht hingehört das sich aber die schöne natur erobern möchte und sie verdrecken will. Wenn der mensch in den wäldern auftaucht scheint es mir als würden die bäume am liebsten weinen. Diese ferngesteuerten roboter fernab vom ideal des humanen menschen hinterlasen überall nur abfall. Dies will ich mit meinen metaphysischen interieurs ausdrücken.
hukwa