Sonntag, 30. September 2018

Der Herbst ist meine Zeit

Ein goldener Oktobermorgen. Im Garten sammeln sich die bunten Blätter, wie ein Teppich breiten sie sich auf dem Gartenboden aus. Noch herrschen die Gelbtöne vor, doch die rotfärbenden Blätter werden in diesem Monat folgen.
Der Herbst ist meine Zeit 
wenn die Blätter fallen
und die Winde rauschen
wenn in den Wäldern
das Schöpfungsalpabeth erklingt
im Farn die Spinnen
ihre silbernen Fäden ziehen
vom Himmel herab 
die Kraniche rufen
schwer hängen die Ebereschenfrüchte
die Gedanken werden fundamental
der Herbst
ist meine Zeit.
hukwa

Samstag, 29. September 2018

Allseele

Die Natur ist die große Offenbarerin. Wer sich ihr hingibt dem öffnet sich die Allseele. Sie lehrt uns das Materie und Geist eingebunden sind in den großen kosmischen Reigen.
Ganz wie es Bernhard von Clairvaux ein mal schrieb: 
"Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern.
Die Bäume und die Steine werden dich Dinge lehren,
die dir kein Mensch sagen wird."
hukwa

Freitag, 28. September 2018

Kindheit und Geomantie

Schon als Knabe zogen mich gewisse Plätze in der freien Natur magisch an. Plätze und Orte wo ich mich wohlfühlte. Wo ich allein sein konnte und mich an der Umgebung erfreute. Vor allem war es das goldene Licht der frühen Herbsttage, das erste Färben der Laubbäume, der Tau am frühen Morgen, die ganze Magie des Altweibersommers - eine Jahreszeit in der ich spürte das da noch viel mehr war als dass was ich sah. Es war vor allem die Morgen und Abenddämmerung die mich in die Wälder zog. In diesen Stunden verwischen die Farben der Diesseitigen Welt mit der Jensseitigen. Auf diese weise wollte ich etwas von der besonderen Atmosphäre der Plätze die ich aufsuchte erfassen. Dies geschah natürlich auf einer mir damals noch nicht bewussten ebene meiner Wahrnehmung. Auch mein Bezug zur Tiefenökologie hat hier seine Wurzeln. Schließlich ist Tiefenökologie wie Geomantie ein Austausch mit der Erde. Auch für meine spätere Berufung als Künstler waren diese Erfahrungen prägend. Dieses "Zu-Hause-Sein" in der großen Gemeinschaft von Stein, Pflanze und Tier ist noch heute Teil von mir.
hukwa

Donnerstag, 27. September 2018

Septembervollmond

Herbstsonne golden
funkelndes Nornenhaar
Götternebel
Septembervollmond
spricht zu den Steinen im Garten
die Elster schläft im Weidenbaum
Fliegenpilz beim Birkenbaum
weißes Vollmond Licht
Elfentanz im Garten.
hukwa

Mittwoch, 26. September 2018

Schattenspringen

Du musst mit den Bäumen reden
der Kiefer
der Fichte
der Erle und der Eiche
mit all ihren Freunden
sie sprechen zu dir
wispernde Blätter
knarrende Äste
du musst ihnen zuhören
ihre Sprache lernen
goldgelb sind jetzt die Wiesen
die Distelsamen fliegen
an den Abenden ist der Himmel
besonders rot
und die Wälder sind nun Beerenschwer
die Stille unter den Bäumen
schmeckst du auf der Zunge
und das letzte Sommersonnenlicht
fordert auf
Schattenspringen.
hukwa

Dienstag, 25. September 2018

WIR

Wir sind ein Teil der empfindlichen Ökologie dieses Planeten, mit ihm streben wir in die Höhe oder fallen in die Tiefe, wir gedeihen mit dem Planeten oder wir gehen mit ihm zugrunde. Wenn wir dies nicht begreifen, besiegeln wir unseren eigenen Untergang.
hukwa

Montag, 24. September 2018

Baumesecht - Buchenstark

Meist schlägt die vierte Stunde nach Mitternacht
oft dringt Mondschein in die Stube
wenn ich mit meiner Schreib und Malarbeit beginne
es ist die Zeit der Strategien
das Dorf schläft noch fest
nur die uralte Buche
jammert im Herbstwind
sie ruht nie
immer ist Bewegung in ihr
etwas stoisches lauerndes geht von ihr aus
wir haben viel gemeinsam
die alte Buche und ich.
hukwa

Sonntag, 23. September 2018

Der kleine Vogel

Es ist dieser kleine unscheinbare Vogel
der mich staunen und traurig macht
wie er da hüpft am Straßenrand
in dieser grauen trostlosen Stadt
wie er verzweifelt versucht
seinen toten Artgenossen
aus dem dreckigen Rinnstein zu heben
wie er aufgeregt um ihn herum hüpft
vielleicht weiß er wie sinnlos seine Bemühungen sind
derweil rollt der Verkehr weiter die Verzweiflung dieses kleinen Vogels macht mich betroffen
ich verjage ihn damit er nicht unter die Räder kommt
trage den toten Vogel
in die nächste Grünanlage
vielleicht beobachtet mich sein noch lebender Kamerad
ich bin erschüttert über dieses realistische Schauspiel
von Liebe Solidarität und Tragödie
ich verlasse die Stadt
und beschließe zu hause ein Gedicht zu schreiben
über einen solch alltäglichen unwichtigen Vorfall.
hukwa

Freitag, 21. September 2018

Herbst Tag und Nachtgleiche

Fotos©UteKW
Herbst Tag und Nachtgleiche 

Grauer Herbst zog heute auf
verdrängt die sonnnige Tage
Sommer verfällt zu Erde
noch wuchert die fleckige Nessel am Hang
der Himmel geschwärzt von Staren
der alte Brunnen am Strassenrand
vom Blätterfall begraben
im Schlosspark unterm Birnbaum
ein letzter Hornissentanz
daneben im Blätterskelett
die Eberesche mit glutroter Frucht
auch sie ist schon
auf den Winter eingeschworen.
hukwa

Donnerstag, 20. September 2018

Nahender Herbst

Fotos©UteKW


hukwa

Abschied vom Sommer

Hörst du das Geflüster
Rufen und Klingen
Leise Rauschen Krähe Schwingen
Erste gilbende Eschenblätter
Noch blühen
Sonnenblumen und Georgien
Blutrot hängt die Eberesche
Letztes Aufbäumen der Septembersonne
Leise veratmet der Sommer.
hukwa

Mittwoch, 19. September 2018

Nachmittag

Heute ist wieder ein wunderschöner Spätsommertag. Täglich fallen nun ein paar Blätter mehr von den Bäumen. Laden dazu ein über das Vergehen zu meditieren. Jeden Tag kann man nun Farbveränderungen in der Landschaft erkennen. Altweibersommerwetter.
hukwa

Sonntag, 16. September 2018

Mittagszeit im Spätsommer

Die letzten Panstunden
vor dem aufziehenden Herbst
Geflüster im Schilf
die ewige Zeit
für einen Moment
gefangen
im spiegelnden Gelb
der Ringelblume
einsamer Farn beim Erlenbaum
im verwünschten Garten
den Tulpen und Rosen so fern
der alte verrostete Eimer
bemoost von der Zeit
ein einzelner Star
blickt nach Süden
prüft sein Gefieder
auf dem Maulwurfshaufen
eine Spur
erinnert
an den Huf des Pan.
hukwa

Freitag, 14. September 2018

Ein alter Freund

Foto©UteKW
hukwa

Kampf um den Hambacher Wald



Es ist der alte Kampf: Ökologie gegen Ökonomie, Sauerstoff gegen Luftverschmutzung.
Im Hambacher Wald wird die Natur unter dem Diktat von RWE zu einer reinen Funktion des Geldes. Und anscheinend gibt es kein Einhalten mehr, das große Geld setzt sich mal wieder durch!
Die „Baumbewohner“ dieses Waldes werden als Sicherheitsrisiko dargestellt, der Kohleabbau derweil ökonomisch gesund geschrieben. Bürger die emotional (bundesweit) über den Raubbau in diesem Forst klagen, werden von der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung als inkompetent hingestellt.
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen spricht von „Pseudo-Umweltschützern“ und das Wort „Ökoterrorist“ macht die Runde. Die Umweltschützer könnten in ihrem Sinn von Energiefaschismus sprechen. Schließlich handelt es sich hier um die Geldpolitik eines Konzerns der ganz auf Raubbau eingestellt ist. Die Landesgrünen, mit öko-politischer Blindheit geschlagen, die vor Jahren diesen Raubbau im Verbund mit der SPD und RWE eingefädelt haben, waschen ihre Hände in Unschuld und wollen zunächst mal abwarten. Die GRÜNE Parteijugend hat wenigstens zu einer „Tanzdemo“ eingeladen, immer noch besser als die etablierte Elternpartei die 2016 gemeinsam mit ihren politischen und ökonomischen Partnern um das „goldene Kalb“ tanzte. Derweil kämpfen die Umweltschützer um den Hambacher Wald. Gewiss, da mischen sich auch Autonome darunter (leider), aber man muss auch jene Naturschützer miteinbeziehen die landesweit um diesen Wald zittern.
Der Klimawandel scheint die Politiker in Nordrhein-Westfalen nicht beonders zu kümmern, Biodiversität und Nachhaltigkeit auch nicht, was zählt ist nur der Mammom. Der Kohleabbau ist für unser Klima tödlich jeder einzelne Baum ist Balsam für die kranke Umwelt und vor allem für den Menschen. Ein etwa 80 bis 90 jähriger Laubbaum tut uns nur Gutes und ist mit Geld nicht aufzuwiegen. 

Foto©UteKW
 
Wenn solch ein Baum im Licht photosynthetisch aktiv ist, gibt er etwa genau soviel Sauerstoff an die Atmosphäre ab wie er an Kohlendioxid aus dem Luftraum zur Bindung in organischen Molekülen aufnimmt. Schon eine einzige ausgewachsene Eiche oder Buche kann an einem Tag ungefähr 7000 Liter Sauerstoff freisetzen. Das ergibt etwa 35 Kubikmeter sauerstoffreiche Atemluft- genug um den Tagesbedarf von über 50 Menschen sicherzustellen. Ohne diese ausgleichende und regenerierenden Leistungen der Bäume gäbe es auf Dauer kein höheres Leben in der jetzigen Form auf unserem noch blauen Planeten. Könnte es möglich sein, dass die verantwortlichen Politiker in Nordrhein-Westafalen davon noch niemals etwas gehört haben?
hukwa

Donnerstag, 13. September 2018

Zeit des Sehens

Jetzt am Anfang des Herbstes wird der Blick für das Sakrale einer Landschaft intensiver. Die Sakrale Dimension einer Landschaft wirkt nun besonders stark. Es sind die einzelnen Potenziale der Umgebung die nun besonders auffallen. Der einzelne Baum, der Fels, eine Waldwiese. Es ist die Allverbundenheit die nun ihre besondere Wirkung entfaltet. Herbstzeit ist eine Zeit des Sehens mit der Seele.
huikwa

Montag, 10. September 2018

In bunten Herbstwäldern

Jetzt flammt wieder das Rot
der Ebereschenbüsche
wie Wetterleuchten
im bunten Herbstwald
und macht den September groß
bald folgen bunte Fackeln
die Lärchen werfen ihr Los
die Wälder singen leise
ich laufe zwischen Bäumen
gefangen in einem Traum
mein Denken gilt nicht dem Morgen
es ist gebannt vom Gestern
ich glaub an einen Traum
bedrängt von Phantasien
ziehe ich durch herbstlichen Wald
und springe aus dem Gestern
in einen neuen Morgen hinein.
hukwa

Freitag, 7. September 2018

Abstand

Die Botschaft des Herbstes ist für mich in dem Wort -Abstand - enthalten. Abstand von dem Vielen des Sommers der einem überflutet. Zeit der Meditation.
Gestern im Park: 

Der Wind geht leise wie mein Atem
Herbstlicht über spätsommerlichen Tag
ich bewundere die erste Farbenpracht des
Altweibersommers
in einer einsamen Stunde
vereint mit meinem Ich.
hukwa

Mittwoch, 5. September 2018

Fenster

Der materielle Aspekt eines Baumes ist nur der kleinste Teil von dem was die Wirklichkeit eines Baumes ausmacht.
So gesehen sind Pflanzen Fenster zu einer anderen Welt.
hukwa

Dienstag, 4. September 2018

In den Wäldern wird es still

Altweibersommer
in den Wäldern wird es still
das Schweigen der Bäume
ist ihre Sprache
gefällte Stämme am Wegrand
verströmmen harzigen Geruch
wie ein aufgeschlagenes Buch
die Jahresringe
Chronik des Waldes
von Herbstnebeln umschleiert
im gelben Kraut des Farn
die Unke
wie in Meditation versunken
von fern her dringt
der Ruf des Habicht
es lauscht der Fels
dem Atem der Wälder.
hukwa