Donnerstag, 30. Oktober 2014

Die Wurzeln von Halloween

Inzwischen ist Halloween auch bei uns zu einem modernen Brauchtumsfest geworden. Inwiefern Halloween keltische Wurzeln hat, dürfte umstritten sein. Das Fest wurde ursprünglich in Irland, Schottland und Wales gefeiert und gelangte etwa Mitte des 19. Jahrhunderts mit irischen Einwanderern in die USA.

Wie viele Brauchtumsfeste hat auch Halloween heidnisch-christliche Wurzeln. Der Nacht vor Allerheiligen, also dem Fest der christlichen Märtyrer und Heiligen ging nach dem Volksglauben eine Nacht voraus, in der die Seelen von Verstorbenen, sowie Gespenster und Geister das Jenseits verlassen und ihren Spuk treiben. Eine Verbindung zum keltischen Samhain ist nicht direkt nachweisbar. Die irischen und amerikanischen Wurzeln von Halloween gehen allerdings auf die Sage von „Jack -o- Lantern“ zurück. Samhain war ja kein „Lichterfest“, im Gegenteil, in der Nacht auf Samhain wurde auf Anweisungen der Druiden im vorchristlichen Irland sämtliche Feuer- und Fackelstellen gelöscht bis zum frühen Morgen. Erst dann wurden die „Neujahrsfeuer“ angezündet. Samhain, das am 1. November gefeiert wurde war das keltische Neujahrsfest, mit ihm begann das neue Jahr. Die keltischen Priester (Druiden) rechneten mit aller Wahrscheinlichkeit mit dem Mondjahr, nach dem ihnen der Lauf des Nachtgestirns als Grundlage für die zwölf Monate und die notwendigen Schaltmonate galt.

Die sagenhafte Überlieferung des „Jack-o-Lantern“ berichtet uns folgendes:
Dieser war ein stets betrunkener Schmied der seine Seele an den Teufel verkauft habe. (Ein typisch christliches Bild des Mittelalters). In der Gaststätte, die Jack immer besuchte, überlistete dieser den Satan, der nun auf die Seele des Trunkenbolds verzichten musste. Nach seinem Tod wollte aber auch der Himmel nichts mit dem Sünder zu tun haben, so dass Jack nun dazu verdammt war als Untoter bis in die Ewigkeit umher zu irren. Allerdings hatte ihm der Teufel, als er von Jack überlistet wurde, ein Stück glühende Kohle nachgeworfen. Jack steckte diese in eine ausgehöhlte Rübe, die dem Verdammten nun ein wenig Licht in der ewigen Finsternis spendete. An die Stelle der Rübe trat in Amerika der Kürbis, beide gelten im alten Volksbrauch als Symbol der verdammten Seele.

In meiner Kindheit in den 60ziger Jahren wusste man noch nichts über Halloween. Dennoch schnitzten wir Kinder am Abend des 31. Oktober aus Rüben unsere „Feuerteufel“. Eine Rübe wurde ausgehöhlt, ein Gesicht hinein geschnitzt, eine Kerze hineingestellt, angezündet und bei Dunkelheit zogen wir mit unseren „Feuerteufeln“ durch unser Dorf.

Wenn wir uns nun ein wenig tiefer in den „Glauben und Sitten der Völker“ (Frazer) vertiefen, bemerken wir alsbald, dass auch die alten Ägypter ein „Allerheiligenfest“ zu Ehren ihres Gottes Osiris im November begingen.
Wir können also davon ausgehen, dass verschieden Völker unabhängig voneinander jeweils im November ein „Jenseitsfest“ feierten. Wahrscheinlich waren alle diese Völker davon überzeugt, dass im Neblung, wie unsere Altvorderen den November nannten, die Seelen der Verstorbenen für eine Nacht an ihren ehemaligen Heimatort zurückkehrten. Das Christentum hat schon immer heidnische Festtage für die eigene Glaubensüberlieferung zu nutzen gewusst, so entstand Allerheiligen, dessen Wurzeln zweifelsohne heidnischer Herkunft sind.
In seinem „goldenen Zweig“ schreibt Frazer: „……..Nicht nur bei den Kelten, sondern auch in ganz Europa scheint Halloween der Abend, der den Übergang vom Herbst zum Winter bildet, von alters her die Jahreszeit gewesen zu sein, da die Seelen der Verstorbenen ihre alte Heimat wieder aufsuchen sollen, um sich an dem Feuer zu erwärmen und an der Heiterkeit zu erfreuen, die ihnen ihre liebevollen Angehörigen in Küche und Wohnstube bereiteten. Es war vielleicht ein natürlicher Gedanke, dass das Herannahen des Winters, die armen, klappernden, hungrigen Gespenster aus den kahlen Feldern und entlaubten Wäldern in den Schutz des Hauses mit seinem behaglichen Feuer trieb…..“

Im modernen Volksglauben wurde Halloween zu einem Fest, bei dem man durch das Anzünden von Feuern oder das Erleuchten von Kürbissen, die Hexen und Geister vertreiben will.
Aber letztendlich war es in früheren Zeiten doch so, dass man diese anlocken wollte.
hukwa

Literatur Hinweise.
James George Frazer: Der goldene Zweig
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Neblung

Wie in die Wolken hinein
Tätowiert
erahnst du
die Gestalt des alten Winters
der naht
Fürchte ihn nicht
sein Mantel hält fest
eine Welt des Schweigens
weit weg von vielem
wo sein Echo erklingt
hat er bald in gefrorener Erde
sein Kind verborgen
es wartet
auf die ersten lauen Lüfte
des nächsten Frühlings.
hukwa

Dienstag, 28. Oktober 2014

Von Feldbäumen, Feldwegen und Feldzäunen - Die Trippstadter Feldmark ein altes Kulturgut mit ökologischer Vielfalt

 
Alter Birnbaum am Weg zu den zwei Steinen - Foto Copyrights Ute Knieriemen-Wagner

Trippstadt verfügt über eine große Anzahl von sehr alten und wunderschönen Flurbäumen. Darunter einige Eichen die weit über 250 Jahre alt sein dürften.
Der Wanderer wird die wenigsten davon zu sehen bekommen, da sie oft mitten im Feld- und Weidegebiet stehen und daher meist von Weidezäunen umgeben sind. Auch führt nicht immer ein Weg zu ihnen. Durch radikale Flurveränderungen in den letzten Jahrzehnten sind vielerorts Feld- und Flurbäume abgeholzt und leider nicht mehr nachgepflanzt worden. Dass wir in Trippstadt noch eine gute Anzahl solch alter Bäume haben, sollte unbedingt hervorgehoben werden.
Flur und Feldbäume prägen ein Landschaftsbild, sie geben der Landschaft eine Struktur und somit ein unverwechselbares Aussehen. Sie haben eine wichtige ökologische Aufgabe sowie eine ästhetische und raumbildende Wirkung für die Erholungslandschaft.
In unserer Kultur sind Bäume von jeher Symbole der Geborgenheit und des Schutzes. Sie erfüllen unser Bedürfnis nach Schönheit im Landschaftsbild und wenn sie irgendwann verschwinden, ist dies ein ästhetischer und kultureller Verlust. Über ihren Zweck als Kulturbaum hinaus ist der Erhalt solcher Bäume auch praxisorientierter Naturschutz.
Im Verbund mit alten Feldgehölzen, Feldwegen, Ackerrainen und Weidezäunen aus Holz, sind Feld- und Flurbäume ein wichtiger Teil ökologischer und tiefen-ökologischer Vernetzung.
Feldgehölze bedeuten für das Wild Deckung und für ungezählte Kleintierarten Lebensraum. Rehe dienen sie als Rückzugsort, Füchse können dort ihren Bau anlegen, für eine große Anzahl von Vögeln sind sie Nist- und Überlebensraum. Sie bilden das ökologische Netzwerk des Artenreichtums der Feldflur.
Zu diesem Netzwerk zählen auch die erwähnten Wege, Ackerraine und Weidezäune, Gräben und Feldgewässer.
Die alten hölzernen Weidepfosten dienen dem Steinkauz in der Abenddämmerung als Ansitz für seine Jagd. Auch der Mäusebussard ist Nutznießer dieser althergebrachten Zaunpfähle. Daneben dienen sie einer Vielzahl von Insekten als Lebensraum. Vor allem, wenn schon der „Zahn der Zeit“ an den Pfosten genagt hat. So nutzen Wildbienen das alte, noch nicht von giftigen chemischen Schutzstoffen gebeizte Holz, um ihre Niströhren hineinzugraben. Andere, wie die kleinen Feldwespen und Hornissen, schaben Holzteilchen heraus, um daraus ihre Waben zu bauen. Rotkehlchen, Bach-stelze und Ammern, benutzen die Zäune als Sitzwarten und schmettern im Frühling ihre jubilierenden Gesänge durch die Feldmark.

Aber auch die wenigen, bisher noch nicht asphaltierten Feldwege müssen als Biotope erwähnt werden, kommt ihnen doch eine ökologische und kulturelle Bedeutung zu, die der Allgemeinheit oftmals nicht bekannt ist.
Vielen Vogelarten dienen diese Wege als „Staubbad“. Schwalben suchen in den Wegpfützen den Schlamm, den sie zum Nestbau benötigen. An den Wegrändern finden sich immer wieder kleine Ameisenhaufen, die für den Grünspecht, unseren „Erdspecht“ sehr wichtig sind.
Auch Sandläufer, Sandbienen und Sandwespen, benötigen die alten Feldwege zum Überleben, daneben auch eine Vielzahl von Eidechsen die diese als Überlebensraum erobert haben.
Eine vom Frühling bis in den Spätherbst hinein blühende Pflanzenvielfalt findet sich bei den alten Flur – und Feldwegen, diese wiederum zieht natürlich seltene Schmetterlings – und Insektenarten an.

Leider wurden landesweit schon viel zu viele dieser alten Wege in geteerte „Fließbänder“ verwandelt ohne zu bedenken, dass sie genau wie die Feldbäume ein altes Stück Kulturgut sind.
Für den Erholungssuchenden bieten die alten Feldwege die Möglichkeit, das Gefühl des Laufens auf Asphalt für einige Zeit zu vergessen, das uns ein natürliches Gehen immer schwieriger macht. So lädt der Feldweg dazu ein, uns in der „Magie des Gehens“ zu üben.
Es gibt viele Gründe die für die Erhaltung unserer alten Flurbäume, Feldraine und romantischen Feldzäune sprechen. Neben den landschaftsästhetischen, den kulturellen und ökologischen Gründen sind es vor allem psychologische und gesundheitliche Gründe, die durch nachhaltigkeitsstrategische Argumente ergänzt werden.
hukwa

Dienstag, 21. Oktober 2014

„Und stehen wie verzaubert da“ - Eine Vollmondwanderung im Trippstadter Wald

Zum Sehen geboren
Zum Schauen bestellt…..
J.W.Goethe

Wer noch nie eine Vollmondnacht in den Wäldern erlebt hat, der hat wahrlich etwas versäumt! Wenn in den kalten Winternächten der Vollmond am Himmel steht, wird der Wald zu einem magischen, zauberhaften Ort. Ist auch noch Schnee gefallen erscheint uns die Landschaft wie ein großes Mysterium. Vom Mondlicht verzaubert fühlen wir uns den Wesen des Waldes besonders nahe. Die Stille im nächtlichen Wald sorgt dafür, dass wir alles Profane hinter uns lassen und ganz aufgehen, in der Seele des Waldes!

Alle großen Dichter wussten um die Magie des Vollmondes und seine Macht die er auf die Poesie und das Gemüt ausübt! Ob Goethe, Schiller, Eichendorff, Thoreau und viele andere, sie alle waren der Macht dieses schnell wandernden Gestirnes verfallen.
Wenn wir hochblicken zu ihm, erscheinen uns die unendlichen Räume des Kosmos als funkelndes Sternenzelt und mit einem Mal begreifen wir das „Schweigen der unendlichen Räume“, sind den Worten Schillers ganz nahe, der dichtete: „Brüder überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen“.

Wer in einer Wintervollmondnacht das romantische Karlstal aufsucht, fühlt sich schnell in eine Zauberlandschaft versetzt. Ein Gedicht von Ludwig Tieck beschreibt die Stimmung die in einer solchen Nacht über uns kommen kann:

Mondbeglänzte Zaubernacht
Die den Sinn gefangen hält
Wundervolle Märchenwelt
Steig’ auf in der alten Pracht…….



Auf der Bergeshöhe erkennt man nun Burg Wilenstein, die vom Mondlicht verwandelt einer Gralsburg gleicht. Wenn dann noch der Ruf des Waldkauzes durch die Wälder schallt, dann wird die Landschaft noch geheimnisvoller. In solchen Nachtstunden, in denen keine unliebsamen Störungen von außen in die Stille einbrechen sind die Kräfte der Imagination am stärksten. Und es fällt uns nicht mehr schwer daran zu glauben, dass jetzt Elfen und Zwerge durch die Wälder ziehen.
Wer würde da nicht gerne mitwandern?
hukwa


Überall in der Natur regt sich Leben

In den Wäldern findet man noch das Besondere und Geheimnisvolle. Der Wald spricht in wunderschönen Bildern zu uns. Vor einigen Tagen, es war ein warmer und sonniger Herbsttag, konnte ich einige Zeit eine Ameisenkönigin beobachten. Sie kann über zwanzig Jahre alt werden. Auf dem Nachhauseweg beobachtete ich einen Eichelhäher wie er Eicheln versteckte und so einen neuen Wald pflanzte. Überall in der Natur regt sich Leben, man muss nur genau hinschauen.
hukwa

Montag, 20. Oktober 2014

Naturkraft

In der Natur herrscht eine Kraft vor die alle Wesen und Dinge erfüllt. Auch der Mensch ist eine Form dieser Kraft. Sie wirkt in uns, in den Pflanzen, in den Tieren, in den Mineralien. Durch seine Entfremdung von der Natur, hat sich der Mensch auch von dieser Kraft entfernt. Wir täten gut daran wenn wir uns ihr wieder nähern würden.
hukwa

Samstag, 18. Oktober 2014

Spiritualität der Natur

Der Gang in die Wälder ist mir auch immer ein spiritueller Spaziergang. In den Wäldern lasse ich das Profane hinter mir. Denn vor mir liegt eine transzendente Wirklichkeit. Die Natur ist meine spirituelle Führerin, ihre Geschöpfe meine Geschwister.
hukwa

Freitag, 17. Oktober 2014

Signatur der Natur

In den Wäldern begegnet man überall den Signaturen der Natur. In diesem Schöpfungsalphabeth muss der Waldgänger lesen um in das Geheimnis des Waldes einzudringen. Die Rinden der Bäume, die Adern des Laubes, der sich braun färbende Farn, das Geäder der Steine, sie alle tragen das große Geheimnis der Wälder in sich. Man muss sich nur die Mühe machen darinnen zu lesen.
hukwa

Schöpferische Natur

Es sind die berauschende Farben des Herbst, die mich nun täglich in die Wälder ziehen. Mein Denken wird in den Wäldern zur reinen Meditation. Am herbstlichen Blätterfall erkenne ich wie schöpferisch die Natur noch in ihrem Vergehen ist. Dieses "Vergehen" ist letztendlich ja nur ein neues "Werden". Dies sollten wir uns immer vor Augen halten.
hukwa

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Wiederverzauberung mit der Natur

Bei meinem heutigen Nachmittagsspaziergang hörte ich immer wieder den Ruf des Grünspechts, ich merkte das er mir folgte. Spechtrufe haben für mich etwas besonders mystisches. Mir ist dann als hörte ich den Gesang der Erde. Dieser Ruf ist mir jedes mal wieder eine neue Wiederverzauberung mit der Natur.
hukwa

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Mysterium Natur

Auf meinen Wanderungen durch die herbstlichen Wälder spüre ich deutlich das Mysterium der Natur. In solchen Momenten bin ich beseelt von der großen Allverbundenheit des Kosmos und der Natur. Deutlich spüre ich die Verwandtschaft mit ihren Wesen. Hier in den Wäldern kann ich mich auf das Wesentliche des Lebens konzentrieren.
hukwa

Montag, 13. Oktober 2014

Die Stille der Natur

Der Schlüssel zu einem authentischen Leben ist die Natur, sie war mir in Kindheitstagen Erzieherin und Fürsorgerin. Sie ist auch der Eingang zu einer transzendenten Welt. Ihre Schöpfungen, ihr Werden und Vergehen sind ein einziges Schöpfungsalphabeth. Mit all ihren Wesen kann man in Kontakt treten: Um der Natur zu begegnen bedarf es des Schweigens, nicht des Sprechens. Die Stille der Natur macht es mir möglich mit meiner Seele Zwiesprache zu halten.
hukwa

Samstag, 11. Oktober 2014

Weidengreisin

Wie eine Greisin
der alten Zeit
steht die knorrige Weide
am Teich
Dunkel und Weise
der Wind hebt das Laub
des Herbstes
ruht einen Moment in den Ästen
des uralten Baumes
brüchige Weide
so alt
spricht hier die Greisin
die uralte Weide
Gedenke meiner
hier stand ich einst
Gertenschlank
im Frühlingstanz.
hukwa

Übersinnlicher Ursprung - Goethe

"Das Vermögen, jedes Sinnliche zu veredeln und auch den totesden Stoff durch Vermählung mit der Idee zu beleben, ist die schönste Bürgschaft unseres übersinnlichen Ursprungs.
hukwa

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Winter im Pfälzerwald

Kleines natur- und volkskundliches Kalendarium

Wer im Herbst durch die Wälder wandert kann vieles Schauen und Absolutes erkennen. Kann er doch in den Naturprozessen den Weg seiner eigenen Vollendung erblicken. Mit dem Fallen der bunten Herbstblätter erinnert er sich seiner geschichtlichen Zeit aber auch seiner schöpferischen Endlichkeit.
In den Wäldern begegnen wir nun besonders intensiv dem Spiel der Naturelemente, dem Zerfall und der Wiedergeburt. Hier der Friedhof des toten Laubes, aus dem mächtige Baumwurzeln gefallener, einst grüner Riesen, ragen. Auf halbvermorschten Bäumen regt sich neues Leben, kleine Bäumchen sprießen hier. Das Tote in der Natur bringt neues Leben hervor. Ein elementares Spiel treibt der Herbst in den Wäldern. Die Wucht seiner faszinierenden Farben betören den Wanderer und doch steckt in ihnen schon das Ahnen des Winters.
Hoch oben erscheinen am Abend die ersten diamantenen Herbststerne. Manchmal hat der Wanderer das Glück, wenn er spät am Abend aus dem Wald heraustritt, unter den funkelnden Diamanten des Himmels das Schnattern von Wildgänsen zu hören, dies sind besondere Augenblicke! Herbst das ist kein Niedergang! Diese Jahreszeit spricht in einem wunderbaren Schöpfungsalphabet zu uns. Im Lied des Herbstet steckt noch einmal die ganze Süße und Schwermut des vergangenen Sommers und zugleich die harte Wirklichkeit des nahenden Winters.

Das Lied des Herbstes – zwischen Herbst und Winter
Eine einzige Symphonie der Klänge und Farben der Natur ist der Herbst. Sein goldenes Licht ist Zauber für die Seele. Irgendwann verschwindet dieses Licht und der graue, düstere, geheimnisvolle Neblung übernimmt die Herrschaft in den Wäldern. Doch auch der November hat seinen Zauber und seine Schönheiten! Wie dunkle Riesen, Gnome und Elfen erscheinen im nebelhaften Wald nun die Bäume und Sträucher.
Nebelmond, so nannten unsere Altvorderen diesen Monat. Der November erscheint uns als die Verkörperung der Einsamkeit, sein Zuhause liegt zwischen Herbst und Winter. Das erste große Fest in diesem Monat ist Samhain, besser bekannt in seiner amerikanischen Version als „Haloween“. Bei den Kelten fand Samhain am 1. November statt, dieser Name bedeutet etymologisch „Ende des Sommers.“ Also Winteranfang!Doch das Herz des Monats schlägt an seinem 11. Tag, wenn alle Kinder mit leuchtenden Augen St. Martin feiern!

Zauberhafte Adventszeit – zwischen heidnischen Bräuchen und christlichem Brauchtum
Wenn der November sich seinem Ende zuneigt, fällt oft der erste Schnee. Und mit der Adventszeit beginnt die weihnachtliche Vorfreude. Der Dezember ist oft nicht weniger düster als sein Vorgängermonat und es ist wohl die Vorfreude und Erwartung, die uns diesen Monat so hell und licht erscheinen lässt. Es ist der Monat des Brauchtums, des Glaubens aber auch des Aberglaubens. In keinem anderen Monat des Jahres vermischen sich heidnische Bräuche und christliches Brauchtum so stark miteinander wie im Dezember.


Der Name Dezember ist lateinischen Ursprungs und bedeutet der „Zehnte“ und leitet sich von „decem“, „zehn“ ab, mit Cäsar wurde er dann endgültig der zwölfte Monat des Jahres! Sein altgermanischer Name war Julmond und geht auf das Brauchtum des Julklapp zurück. Maskierte Gestalten warfen mit dem Ruf „Julklapp“ ein Geschenk durch das Fenster oder die Tür. Dieser Julklapp war also der germanische Vorläufer unseres später entstandenen Weihnachtsfestes. Bereits am 4. Dezember, am Barbaratag beginnen die ersten Brauchtumsrituale. Man schneidet Zweige von einem Kirsch- oder Apfelbaum, stellt sie in eine Vase um sich am Weihnachtsfest eines blühenden Straußes zu erfreuen!
Mit dem alten Julfest, der „Wintersonnenwende“ nehmen die Tage wieder langsam zu. Und zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar beginnen die sogenannten Los- oder Rauhnächte. Nun reitet Wotan’s „Wildes Heer“ durch die Lüfte, um sich an den Abtrünnigen des alten Glaubens zu rächen.




Januar und Februar – das lange Warten hat bald ein Ende
Wenn der Winter sein weißes Tuch über die Landschaft geworfen hat, so dass der Schnee die Felder und Wälder bedeckt, sollte der Wanderer sich nicht scheuen durch die klirrende Kälte zu wandern. Ruhig und starr, wie Buddhastatuen stehen nun die Bäume im Wald. Als seien sie in ihrem eigenen Saft erstarrt. Manchmal ertönt das einsame Piepsen eines Vogels aus dem Dickicht, ansonsten herrscht eine geheimnisvolle Stille in der Natur vor. Dennoch wächst bereits neues Leben unter der gefrorenen Erde. Alles wartet anscheinend auf die ersten lauen Vorfrühlungswinde. Auf das Erstarken des Sonnenlichtes. Und der Wanderer weiß: Das erste Grün ist nicht mehr fern. Ja, selbst die erste gelbe Blüte des Huflattichs, kann man mit etwas Glück schon Ende Februar schauen, wenn dieser etwas mild ist.

Doch erst müssen wir noch den Januar überwinden.
Sein alter Name ist Hartung. Dies ist darauf zurückzuführen, weil er als kältester Monat des Jahres gilt. Zähflüssig sind seine Tage und so erscheint er uns als längster Monat des Jahres. Ganz langsam aber steigt nun wieder der Saft in den Bäumen. Bis zum 20. Januar, zu „Sebastian und Fabian“, wurde früher die Arbeit des Holzfällens ausgeübt. Bis zu diesem Datum hin galten die Bäume als widerstandsfähig, fest und wasserarm. Auch ein Hinweis darauf, dass unsere Urgroßväter schon ökologisch dachten. Der Name Januar hat etwas mit Tür, Tor und Durchgang zu tun. Ein solcher ist er tatsächlich, schließlich öffnet er die Pforten des neuen Jahres. Abgeleitet von dem lateinischen „Ianuarius“ ist dieser Monat dem Gott Janus geweiht gewesen; diese alte römische und vorrömische Gottheit war für die „Öffnungen“ verantwortlich, eben für Durchgänge, Türen und Tore.
An sonnigen Januartagen können wir jetzt schon die Kohlmeise etwas lauter hören. Man könnte sagen, sie singen noch nicht doch ihre Stimme erscheint uns schon freudiger. Am Nachtsternenhimmel ist nun der Orion das dominierende Sternbild. Aber auch Sirius steht schon zum Sprung bereit.
Der Hartung scheint uns Erstarrung zu bringen und doch, der Wanderer, den es jetzt in die vereiste Natur hinaus zieht, kann einiges beobachten. In Schwärmen fallen manchmal die Bergfinken bei uns ein, für einige Zeit haben sie ihre skandinavische Heimat verlassen, um hier einen „milderen“ Winter zu verbringen.
Ein Segen ist es, wenn der Vorfrühling ins Land zieht! In manch seltenem Jahr ist dies schon Ende Februar der Fall. Neben dem schon erwähnten Huflattich können wir vielleicht auch die erste Blüte des Haselstrauchs sehen! Wir finden das weißblühende Schneeglöckchen, dem noch fast zur gleichen Zeit der Märzenbecher folgt. Auch die ersten Frühlingsvorboten unter den Vögeln erscheinen in diesem Monat.
Wer Glück hat, kann nun den Rauhfußbussard, einen seltenen Gast aus der Tundra beobachten. Auch der Hausrotschwanz und die Bachstelze kann man Ende Februar schon sichten. Der gelbe Winterling und die ersten Krokusse erscheinen nun in Garten, Feld und Flur. Wenn der Februar schneefrei ist, kann der Wanderer vielleicht das Hermelin in seinem weißen Winterkleid entdecken. Seine Schwanzspitze allerdings bleibt immer schwarz. Man nennt es auch „Großes Wiesel“, sein Vetter das Mauswiesel legt kein Winterkleid an. In den noch vereisten Pfützen balzen nun die ersten Grasfrösche und künden den Vorfrühling an! 
hukwa 

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Über Freiheit

Die meisten Menschen verkaufen ihre persönliche Freiheit für Geld.
Ich benötige wenig Geld
um viel Freiheit zu besitzen.
hukwa

Dienstag, 7. Oktober 2014

Identität

y
Fotos Ute Knieriemen-Wagner




                                                      Foto: Ukw 
Die Natur soll der sichtbare Geist, 
der Geist die unsichtbare Natur sein. 
Hier also, in der 
Identität des Geistes
in uns und in der Natur außer uns, 
muss sich das Problem, wie eine Natur 
außer uns möglich sei, auflösen. 
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling 
 

Ortsgedächtnis

So wie es ein Erbgedächtnis gibt bin ich davon überzeugt dass es auch ein Ortsgedächtnis gibt. Also, das sich an besonderen Plätzen eine Art Kraft befindet, die dort ihre Wirkung entfaltet und die man anzapfen kann. Eine solche Kraft kann negative oder positive Auswirkungen haben. Ich kenne einige solcher Orte und auch ihre Geschichte. Als Geomant habe ich diese Plätze lange beobachtet und studiert. Es geschehen seltsame Dinge dort.
hukwa

Erbgedächtnis und Zeitreise

Unterhalb des Scharderkopfs liegt eine wunderschöne Waldwiese. Wenn ich hier verweile kommt mir immer wieder der gleiche Gedanke. In einem früheren Leben habe ich mit meiner Großmutter hier gewohnt. In einer kleinen Köhlerhütte. Die Erinnerung daran ist so klar und realistisch das ich davon überzeugt bin dass es tatsächlich so war. Eine imaginäre Nabelschnur verbindet mich schon immer mit der Vergangenheit. Eine typische Art der Krebse, das ja mein Tierkreiszeichen ist. Krebse haben eine direkte Verbindung zu den "alten Müttern". aus den alten Kulturen des Matriarchats weht der Krebsatem hervor. Die "Urmutter" bestimmte den Werdegang des heidnischen Menschen, die sie verehrten. Vergleichbar mit dem Bienenvolk in dem die Königin oberste Instanz ist. Ich bin überzeugt das ich solch ein gefühlsbedingtes Erbgedächtnis besitze. Man kann es trainieren um auf Zeitreise zu gehen.
hukwa