Sonntag, 7. Oktober 2012

Pilze in der Volkskunde: Die Stinkmorchel

Früher glaubten die Jäger in vielen Teilen unseres Landes, dass die phallusähnlichen Pilze an den Brunftplätzen der Hirsche wuchsen. Ihre eigenartigen "Eier", ihre Gestalt und ihr widerlicher Geruch machten es nur natürlich, dass man sie mit Hexen und bösen Geistern in Verbindung brachte. Die Stinkmorchel wurde als Zutat zu Liebestränken oder als Aphrodisisakum benutzt. Und bis vor einiger Zeit verfütterte man in einigen Ländern diesen Giftpilz ans Vieh, weil man glaubte so vermehre sich die Fruchtbarkeit des Hausvieh. Im Mittelalter verwendete man Stinkmorscheln auch zur Zubereitung eines Öls, das Gichtschmerzen lindern sollte. Es wurde auch zur Behandlung von Rheumatismus und sogar Epilepsie eingesetzt.
hukwa