Sonntag, 26. Juli 2009

Sommerabend im Karlstal bei Trippstadt Gedicht

Sommerabend

Blau wölbt sich der Himmel
über die Waldhänge hin
Distelsame fliegt über der Wiese
im lauen Spätsommerwind dahin.

Kreisender Bussard am Himmel
Pfeilschneller Schwalbenflug
Falter im Blütentaumel
schlafende Hornissenbrut.

Umrahmt von Buchen und Fichten
fließt kristallen das Bächlein durchs Tal
Rot blinken die Ebereschen
Im Abendsonnenschein.

Bald geht die Sonne unter
hinter dem Waldesrand
im Tal walten dann wieder die Nebel
im silbermatten Glanz.

Vom Wasser her tönt leise
flötender Amsel Sang
am Himmel blinkt bald wieder weich
Diamanten der Sternenbrand.
hukwa

Samstag, 25. Juli 2009

Der Waldpfad bei der Ruine Wilenstein Gedicht

Es scheint als schweigt der Wald in tiefer Trauer
Waldeinsamkeit umhüllt die alte Burg
Im Dickicht beim Burghang knisterts
als ging ein Geist durch das Gebüsch
Als hielten zur Mittagsstunde die Götter hier Gericht.

Ein dusterer Pfad führt hoch zu den verfallenen Mauern
durch schwarzgrünes Baumwerk führt der alte Weg
wer ihn wohl schon gegangen sein mag?
Dann endlich oben angekommen
im lichten Sonnenschein grüßt die Burg
hier hat man das wundersame Gefühl
als sei man einem Schatten entronnen.
hukwa

Waldpfad zur Ruine Wilenstein


Freitag, 24. Juli 2009

Die Schätze zu Wilenstein - ein Trippstadter Märchen

Bei der Burgruine Wilenstein im Karlstal bei Trippstadt zeigt sich manchmal den dort spielenden Kindern eine Schlangenkönigin mit einer wunderschönen goldenen Krone auf ihrem Haupte. Es heißt in den unterirdischen verschütteten Gewölben der uralten Burg, steht eine vermoderte Kiste in der wertvolle Schätze aufbewahrt sind. Ein Hund mit feurig glühenden Augen sitzt auf der Truhe und hält den Schlüssel in seinem Rachen. Ein Knecht vom nahen Wilensteinerhof unternahm einmal den Versuch die Schätze zu heben. Aber vor lauter Angst vor der Bestie flüchtete er und betrat die Burgruine nie wieder. Manchmal lässt sich in Vollmondnächten statt des Hundes auch ein schwarzer Mann in den uralten Ruinen sehen. Die seit vielen Jahrhunderten verschütteten Kellergewölben sollen auch einen besonders kostbaren Wein bergen, der in seiner eigenen Haut liegt.
PS.
Dieses bekannte Trippstadter Märchen spielt auf der Burgruine Wilenstein erbaut im 12.Jahrhundert.
nacherzählt von hukwa

Burgruine Wilenstein bei Trippstadt


Ein Bewohner alter Burgruinen – das kleine Immergrün.

Mag der eine oder andere hier auch von einer kleinen Welt sprechen, im Mikrokosmos unserer heimischen Flora und Fauna, entfaltet sich das Gesamtbild des Kosmos – des Geordneten, wie die alten Griechen diesen bezeichneten.
Trippstadt verfügt noch über eine intakte Natur und bietet dem Schmetterlingsforscher, dem Vogelkundler, dem Botaniker, den Pilzliebhabern alle Möglichkeiten ihrem Hobby mit Leidenschaft nachzugehen.
Das Zwiegespräch mit Baum, Strauch und Pflanze, das Beobachten der kleinsten Spinne in ihrem wundervollen Netz, seine Zeit mit seltenen Libellen oder der Wasseramsel zu verbringen, den diesjährigen Vogel des Jahres – den Eisvogel – zu beobachten in Trippstadt besteht diese Möglichkeit. Der Wanderer tritt ein in das Dasein der Natur und diese trägt Sorge dafür das keine Langeweile aufkommt.
Wer in der Umgebung alter Burgruinen wandert und seine Umgebung aufmerksam beobachtet, dem fällt alsbald ein wunderschönes, fast unscheinbares Blümchen auf – das kleine Immergrün (Vinca minor). Da es mit seinen blauvioletten Blüten bereits Anfang März blüht (die Blüte geht bis Anfang Juni) nennt man es auch kleines Wintergrün. In Trippstadt ist diese zur Familie der Hundsgiftgewächsen zählende Pflanze örtlich gut verbreitet. Größere Bestände finden sich vor allem bei der Amseldelle und in der Umgebung der Burgruine Willenstein. Das Immergrün ist ein sogenannter "Burggartenflüchtling". Kreuzfahrer haben diese Pflanze von ihren Feldzügen aus dem Mittelmeerraum mitgebracht. Einige andere Pflanzen wie das "Goldlack", die "Vexiernelke", die "Gelbe Viole", aber auch der "dunkelblaue Ysop", der in früheren Zeiten eine sehr begehrte Heil- und Gewürzpflanze war gehört zu den Gartenflüchtern mittelalterlicher Gewürz und Heilpflanzen. So können wir davon ausgehen dass das kleine Immergrün schon früh zu den wichtigsten Heilpflanzen zählte.

Der botanische Namen Vinca kommt von vincere = besiegen, was wohl ein Hinweis auf die schon in frühen Zeiten bekannte und geschätzte Heilkraft sein dürfte. In den mittelalterlichen Kräuterbüchern wird Vinca minor beschrieben als ein Mittel gegen Kopfschmerzen, Schwindel und Gedächtnisstörungen. Die leichtgiftige Pflanze enthält als Hauptwirkstoff das Alkaloid Vincamin. Die Phytotherapie wendet dieses Alkaloid zur Verbesserung der Hirndurchblutung an.
Die Stängel der Pflanze kriechen flach über dem Boden dahin, die kahlen länglich – lanzettlichen Blätter sind lederartig und immergrün, auf der Oberseite glänzend. Die Blüten stehen einzeln auf langen, zarten Stielen und haben eine blau – violette veilchenähnliche Farbe. Im Mittelalter galt die Pflanze als Symbol des ewigen Lebens. Vielerorts wurden Tote mit einem Immergrünkranz begraben. Wohl ist es das ausdauernde grün, seine Beständigkeit, warum man das immergrün mit em ewigen Kreislauf von Leben, Tod und Auferstehung in Verbindung brachte.
hukwa

Mittwoch, 15. Juli 2009

julinachmittag

der geruch von getrocknetem gras hängt in der luft
in der bach steht eine einsame forelle
gegen die strömung
blütenpollen fliegen
die schwarzerle atmet
streckt sich der glühenden julisonne entgegen
ein einsamer habicht zieht seine runden
die erde und ich sind ein geist
die atmosphäre ist mit ozon gefüllt
mein körper atmet
ich schaue hoch zu den kahlen wipfeln der fichten
ein vom sauren regen zerfressenes buchenblatt
gleitet in sanften drehungen ins wasser
die erde und ich sind ein geist
in der bach steht eine forelle einsam
gegen die strömung.
hukwa

Sonntag, 12. Juli 2009

Die Wegwarte ist Blume des Jahres 2009

Mit nackten Füßchen am Wegesrand,
Die Augen still ins Weite gewandt,
Saht ihr bei Ginster und Heide
Das Mädchen im blauen Kleide?...


Eine alte Sage beschreibt die Wegwarte als die blauen Augen eines verwandelten Burgfräuleins, das am Wege vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land wartet.
Die Wegwarte ist zur Blume des Jahres 2009 gekürt worden. Die an Wegrändern wachsende Wildblume ist eine Verwandte von Chicoree und Radicchio. Sie gilt in mehreren Bundesländern als gefährdete Pflanzenart. Cichorium intybus, besitzt einen kräftigen, vielfach verästelten Stängel und kann bis zu 130 cm hoch werden. Die unteren Blätter sind gefiedert, die oberen lanzettförmig. Die ährenförmig angeordneten Köpfchen enthalten hellblaue Scheibenblüten. Sie blüht von Juni bis September. Die Blüten sind nur vormittags geöffnet und stets der Sonne zugewandt.
Die Licht- und wärmeliebende Pflanze, ist ein altes Heil- und Nutzkraut. Aus ihr ging sowohl Die Kaffee- Zichorie hervor, die noch im 2. Weltkrieg angebaut wurde, um aus der Wurzel Kaffee- Ersatz zu produzieren, als auch die Salat- Zichorie die unter dem Namen Chicoree bekannt ist und deren Wurzeln im Dunklen angetrieben werden, damit sie bleiche, zarte Salatblätter hervorbringt. Die Wurzeln werden Diabetikern als Gemüse empfohlen; sie enthalten 20% Inulin.
hukwa

Der Weg wird stille, der Weg wird leer.
So kommt den heute das Glück nicht mehr?
Die Sonne geht rötlich nieder,
Ihr starren im Wind die Glieder.


Der Regen klatscht ihr ins Angesicht,
Sie steht noch immer, sie merkt es nicht:
Vielleicht ist es schon gekommen,
Hat die andere Strasse genommen.

Die Füßchen wurzeln am Boden ein
Zur Blume wurde der Augen Schein.
Sie fühlts und fühlt sich wie im Träume,
Sie wartet am Wegessaume.
Isolde Kurz

Samstag, 11. Juli 2009

Glockenblume am Wegrand

Nie sah ich solche farbe an einer blume
blaue glockenblume
sehe ich dich im morgengrauen
da die sterne noch am himmel blinken
stehst du da
so jung und unbeschwert
wie in der götter erstem tag
heuduft durchzieht die luft
o schmuck der feuchten frühe
der selig schönen wälder
blaue glockenblume
erinnerst du mich an die seele
am morgen nach der reise
in dir wird gnadenvoll verwahrt
was einst die götter verschlossen
blaue glockenblume
in dir wird offenbart
das warten auf jenen moment
in dem die schleier reißen
und die selle geht auf reisen.
hukwa

Freitag, 10. Juli 2009

Gefällte Bäume Gedicht

Der himmel spannt sein blaues zelt
durch den kiefernwald
zieht der harzgeruch
frisch gefällter bäume
von ihrer rinde befreit
warten sie auf den ruchlosen geschäftsmann
den meistbietenden
so lieblich liegen sie da
jeder jahresring
erzählt seine eigene geschichte
von
schneebruch waldbrand und sommerhitze
von
vogelhochzeit und stürmen
gewachsene stämme
krumme jahresringe
wege die das leben schrieb
ich setze mich zu ihnen
schweige mit ihnen
die sich aus dem vollen leben verabschieden.
hukwa

Donnerstag, 9. Juli 2009

Im Garten Gedicht

Fasziniert von den farben der blumen
stehe ich im garten
voll ist das leben im sommer
reich die ernte der gärten
die natur ist verschwnderisch
denke ich während ich unter dem gefüllten kirschbaum stehe
sie lehrt uns
wir könnten alle gut leben
wenn wir endlich zu teilen lernen würden.
hukwa

Am Wegrand Gedicht

wir hasten und wir rennen
so kleinlich durch die welt
wir sehen nicht mehr am wegrand
die bunte kräuterwelt.

wir gehen zur arbeit
und nichts ist geschehen
am wegesrand lieblich
die kräuter blühen.

wir sehen doch wir schauen nicht
arbeiten und zerstören
so wie ihr lebt ihr leute
mir gefällt das nicht.

viel lieber will ich gehen
dorthin wo die kräuter duften
und die bunten blumen blühen

will einfach dasein sehen.
hukwa