Montag, 29. Juni 2020

Naturschutz und angewandte Ökologie in Dorf und Stadt

Fotos©UteKW


Naturschutz in kleineren Kommunen ist meistens keine Frage der Kosten sondern des Wollens und des Ideals und dies hat in der Regel die stärkeren Energien.
Das Klagen über den Artenschutz hilft nichts wenn keine Maßnahmen folgen.
Jede noch so kleine Gemeinde besitzt Habiate, Biotope und kleinere Ökosysteme die es zu erhalten gilt und nach Möglichkeit zu vergrößern.
Ein besonders heimtückischer Feind der Artenvielfalt ist die „chemische Sense“ (Unkrautvernichter), auch das flämmen mit der Gasflasche wodurch nicht nur Wildkräuter sondern auch Kleinstlebewesen ausgerottet werden ist verwerflich. Allzu starke Sauberkeitsideale und einseitige Ordnungsvorstellungen schädigen der Artenvielfalt und verhindern sie oftmals ganz. Wer alle Brennesseln entfernt, darf sich nicht wundern, wenn immer weniger Schmetterlinge fliegen. Wildkräuter wie die Brennessel sind die Futterpflanzen von Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs. Der Schwalbenschwanz der fast ganz verschwunden ist benötigt die früher aller Ort`s vorkommende Wilde Möhre als Futterpflanze für seine Raupen.
In unseren Dörfern, wie auch in unseren Städten muss nicht das letzte Grün geteert oder gepflastert werden, denn dort wo die Menschen mit dem „Aufräumen“ beginnen verschwindet in der Regel die Artenvielfalt.
Die wenigste Phantasie und Natur findet man meist in den Vorgärten moderner Wohnsiedlungen, hier herrscht in der Regel Beton und Kunststeinkult vor.
Jeder Atemzug den ein Mensch auf der Erde macht ist abhängig von den sauerstofferzeugenden Pflanzen, jede Pflanze schenkt vielfältiges Leben, je weniger Pflanzen und Bäume es in Zukunft geben wird, desto problematischer wird das Überleben der Menschen auf dem Planeten.
Deshalb ist es eine Aufgabe für jedes Dorf und jede Stadt die Natur zu schützen und sie für nachfolgende Generationen zu erhalten.
In Rheinland-Pfalz sind etwa 30 Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat die Biomasse der Insekten um 70 Prozent abgenommen. Wildbienen brauchen nicht viel zum Überleben, außer einem ausreichenden Blütenpflanzenangebot mit Pollen und Nektar und für die Larvenaufzucht geeignetes Nistmaterial und Nistmöglichkeiten, das in der Natur vorhanden ist. Eine Hummel kann beispielweise bis zu 3.800 Blüten pro Tag bestäuben. Insekten bekämpfen auch Schädlinge, fast 90 Arten werden im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt. Darüber hinaus sind Insekten Nahrungsgrundlage für andere Tiere, bauen organische Masse ab, reinigen Gewässer und erhalten die Bodenfruchtbarkeit.
Es gibt eine Reihe von Naturbereichen, in denen jeder Einzelne durch sein persönliches Verhalten gegenüber den wildwachsenden Pflanzen und wildlebenden Tieren mithelfen kann praktischen Umweltschutz zu betreiben. Aber vor allem die Kommunen stehen in der Verpflichtung Umweltschutz umzusetzen.
So an den ungenutzten Flächen wie Hohlwegen, Böschungen, Wegrändern, Steinriegeln und Trockenmauern. Die oft die letzten Refugien für seltene Pflanzen und Tiere sind. Diese besonders wertvollen Standorte stellen empfindliche Habitate und Biotope dar. Die Bemühungen derartige Ökostrukturen zu bewahren, können die Kommunen unterstützen, indem sie den Bestand so wie er wild und natürlich gewachsen ist erhalten. Somit tragt man zur Stabilisierung der Ökosysteme insgesamt bei.

Wie kann man Schmetterlingen und Insekten helfen:

Heimische Sträucher anpflanzen.
Teilbereiche in Garten und Park ihren natürlichen Lauf lassen.
Nicht alle Grünflächen auf einmal Mähen. Wildnisinseln stehen lassen.
Wichtig: Brennesselinseln stehen lassen.
Im Herbst in Garten und Park einige Reisghaufen liegen lassen. Sträucher ökologisch Beschneiden.
Auf Pestizide verzichten. Alternativen Pflanzenschutz betreiben.
Anlegen einer Schmetterlingsoase.




hukwa