Foto©Hans Wagner |
Unsere bisherige Technik
steht in der Natur
wie eine Besatzungsarmee
im Feindesland.
Ernst Bloch
Es ist
dem Großteil der Menschen, die in den Industrienationen leben,
überhaupt nicht bewusst, dass sie in einem ständigen Kriegszustand
mit der Natur leben. Angesichts der fortschreitenden
Naturzerstörungen und der Klimakatastrophe sind wir weit davon
entfernt mit der Natur in Frieden zu existieren. Die ökonomische
Existenz der meisten Menschen ist auf der Umweltzerstörung
aufgebaut, weil die derzeitige Wirtschaft täglich weiter zerstören
muss, wenn sie wachsen will.
Wenn der
Mensch sich gegen die Natur stellt schlägt diese zurück, das ist
ein Fakt den wir täglich beobachten können.
Wir
müssen unseren Blickwinkel so erweitern das wir uns endlich selbst
als Teil der Natur sehen.
Jeder
Mensch hat auf seine eigene Art eine Beziehung zur Natur, die meisten
haben sie nur verdrängt. Um Natur zu erkennen darf man nicht bei den
Naturwissenschaften suchen, denn diese betrachten es nicht als ihre
Aufgabe, sich über diese Frage Rechenschaft zu geben.
Wissenschaft
und Technik, so wie sie heute praktiziert wird, sind aus der
abendländischen Geistesgeschichte hervorgegangen. Beide –
Wissenschaft und Technik – sind aber nur Werkzeuge, die zur
Ausbeutung der Natur eingesetzt werden oder – was leider nicht ist
– sie könnten für den Menschen um- und mitweltgerechte
Technologien herstellen. Das Klima ist kurz davor aus dem
Gleichgewicht zu geraten, wenn dies geschieht kann heute niemand
sagen ob es wieder zu einem erträglichen Gleichgewicht kommen wird?
Die sich
anbahnende Klimakatastrophe, die Plastikvermüllung des Planeten, der
Artentod in der Natur und die Begrenztheit der Ressourcen scheint
nur denen bewusst zu sein die bereit sind täglich für den Planeten
zu kämpfen, das ist in der Gegenwart vor allem die jüngere
Generation.
Anstatt
immer nur auf höhere Produktivität, Materialumsatz und
Gewinnstreben hinzuarbeiten, wäre es endlich an der Zeit nach mehr
Harmonie und Zufriedenheit zu streben und endlich einen
Waffenstillstand mit der Natur einzugehen, wenn es schon nicht
möglich ist einen Friedensvertrag mit ihr zu schließen.
„Natur ist das Dasein
der Dinge, so fern es nach allgemeinen Gesetzen bestimmt ist“,
schreibt Kant in den Prolegomena zur Kritik der reinen
Vernunft. Die Frage an uns ist,
was wir Menschen von der Natur und ihren Gesetzen erkennen können.
Die „Werkzeuge“ des Menschen kennen wir, sie haben uns in diese
Lage gebracht und das schlimme daran ist, dass sie aus den
Naturgesetzen herausfallen und gegen Mensch und Natur in den Kampf
ziehen.
hukwa
Liter.Hinweise
- Kant: Kritik der reinen Vernunft.
- Antologie: Am Fluss des Heraklit.