Foto©Hans Wagner |
Ich glaube es gibt eine
Verbindung.
Sie wird sichtbar, sobald
wir erkennen,
dass beide,
Person und Planet,
vom gleichen Feind
bedroht werden...
Theodore Roszak
Wenn ich mit Bekannten, die
fast alle leidenschaftliche Autofahrer sind, über das Klima rede
versteinern sich sofort ihre Gesichtszüge und ich bekomme die ewig
gleiche Antwort: Das gabs schon immer!
Diese Leute sind außerstande
sich einen anderen „Lebensstil“ vorzustellen, als jenen den sie
schon immer führen. Das Auto und der dazugehörige Konsum ist ihr
ganzer Lebensinhalt. Sie sind auf Gedeih und Verderb an das
gesellschaftliche und ökonomische System mitsamt seinen
Perversitäten gebunden. Ihnen erscheinen alle alternativen Entwürfe
für eine bessere Welt, für mehr Umwelt- und Klimaschutz als
Ausgeburten einer realitätsblinden Einbildungskraft.
Wenn ich ihnen dann sage das
„Unmögliche“, könnte gerade das sein, was uns vor den
katastrophalen Folgen der Klimakrise bewahren könnte, ist das
Gespräch schon beendet. Und wenn dann einige doch fragen was dieses
„Unmögliche“ ist und ich ihnen sage das Auto öfters stehen
lassen und mit der Geschwindigkeit herunter gehen habe ich mich eines
Sakrilegs schuldig gemacht, denn das Auto ist ihr heiligster Besitz.
Diese Leute sind Teil einer
Konsum- und Profitgesellschaft die sie auf keinen Fall verlassen
wollen, auch dann nicht, wenn sie dadurch ihren Kindern und
Enkelkindern mehr als einen Gefallen tun würden. Sie haben keine
sozioökologische Verantwortungsethik und sind weit davon entfernt
die Anliegen einer Schicksalsgemeinschaft zu begreifen die es sich
zur Aufgabe gemacht hat einen Beitrag für eben jene „bessere
Welt“ zu leisten.
In diesem Sinne muss man
Karl Marx als Philosoph recht geben, wenn er schreibt: Die
Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen,
politischen und geistigen Lebensprozess überhaupt. Es ist nicht das
Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr
gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“
(MEW,Bd. 13, S.8/9)
In den 1970ziger Jahren hat
der Naturphilosoph Klaus Michael Meyer – Abich einen ökologischen
Dreisatz geschrieben der genau auf dieses Konsumklientel passt.
- So wie bisher kann es nicht weitergehen.
- Was statt dessen geschehen müsste ist längst bekannt.
- Trotzdem geschieht nichts.
Diese ganze
Konsumgesellschaft verhält sich gegenüber ihren materiellen
Lebensgrundlagen so, wie König Midas dem sich auf eigenen Wunsch hin
alle Dinge in Gold verwandeln, sobald er sie berührte, so dass er
beinahe verhungert wäre. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern in
der diese dem Konsumismus verfallene Gesellschaft merken wird, dass
man Geld nicht essen kann.
Literatur Hinweis
Klaus Michael Meyer-Abich: Wege zum Frieden mit der Natur
Klaus Michael Meyer-Abich: Wege zum Frieden mit der Natur
hukwa