Montag, 14. Oktober 2019

Wald und Klimaschutz



Die heutigen starken Umweltbelastungen und der rasante Klimawandel beeinträchtigen die Stabilität unserer Wälder. Es handelt sich vor allem um Luftschadstoffe, insbesondere Schwefel- und Stickstoffverbindungen und bodennahes Ozon. Hinzu kommt die Invasion von Waldschädlingen wie der Borkenkäfer bei Fichten und blattfressende Insekten wie Schwammspinner, Frostspanner und Eichenwickler die den Laubbäumen vor allem den Eichen sehr schaden. Die Niederschlagsdefizite und damit einhergehende heiße, fast tropische Sommermonate führen zu einem bedrohlichen Siechtum der Bäume.
Die Waldschadensforschung zeigt auch, dass die Genvielfalt in den Wäldern abnimmt. Waldbäume als ortsfeste und langlebige Organismen brauchen eine große genetische Vielfalt, um sich veränderten Umweltbedingungen anpassen zu können.
Die zunehmende Instabilität unserer Wälder führt dazu, dass die Forstwirtschaft in Zukunft mehr vitale Mischwälder anpflanzen wird.
Das Ökosystem Wald und seine Funktionen zeigen uns, dass wir nur überleben können wenn wir uns auf das Ganze besinnen, uns neu orientieren und die Natur zu unserem Mittelpunkt machen, schließlich sind wir ja selbst Natur. Wir kommen nicht umhin in diesem Sinne den Wald als Partner anzusehen, schließlich hat dieser uns in den 70ziger Jahren schon gezeigt wohin der Weg führt wenn die Menschheit weiterhin so umweltfeindlich wirtschaftet.
Es sind vor allem die Naturwälder (Urwälder-Bannwälder) die aufgrund ihrer hohen Holzvorräte (ob Lebend- oder Totholz) und des hohen Lebensalters der Bäume die besten Klimaschutzwälder sind. Untersuchungen in einem slowakischen Weißtannen-Buchen-Fichtenurwaldreservat ergaben eine konstant bleibende Gesamtbiomasse von rund 1000 Tonnen pro Hektar. In Naturwäldern ist wahrscheinlich das größte Biomassepotenzial gespeichert und somit werden in diesen Wäldern die höchsten Kohlenstoff-Bindungswirkungen erzielt, weitaus höher als in Wirtschaftswäldern. Natürlich sind auch Wirtschaftswälder mehr als nur materielle Ressourcen zur Bewältigung ökonomischer Existenz. Letztendlich trägt jeder einzelne Baum seinen Teil zum Klimaschutz bei. Der Klimawandel kann durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Nach Studien der Technischen Hochschule Zürich, zeigen Forscher auf, dass eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad möglich wäre wenn intensiver aufgeforstet würde. Derzeit sei die Erde mit 2,8 Milliarden Hektar Wald bedeckt und sie halten Neubepflanzungen von 900 zusätzlichen Hektar für möglich.
Es gäbe also Möglichkeiten, doch anscheinend sieht die Politik dies anders sonst würden solche Vorschläge zumindest einmal diskutiert werden? 

hukwa