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Die Philosophie ist
denkende Betrachtung
der Geschichte.
Hegel
Wenn wir die Geschichte der
Menschheit betrachten, kommen wir nicht umhin festzustellen dass die
Menschen eine Existenz am kriegerischen und apokalyptischen Abgrund
führen.
Schiller, der Verkünder der
Geschichte als eine Humanisierungsentwicklung, sprach dies schon 1802
unter dem Eindruck des französischen Terrors und inmitten der
napoleonischen Eroberung aus.
Was nun mit der
Klimakatastrope auf uns zu rast ist Weltgeschichte.
Die Geschichte der Menschen
in der kosmischen Entwicklung ist erdgeschichtlich gesehen nichts als
ein Augenblick. Und wenn wir uns nicht ändern werden wir
geschichtlich nur eine Episode im großen Spiel des Daseins sein.
Wir haben vor lauter
äusserer Entwicklung und technischem Fortschritt unsere eigene
innere Entwicklung vergessen. Im Verlangen nach Geld, Karriere und
Konsum vergessen die Menschen all zu oft, dass das Leben, wenn es
richtig gelebt wird, ein Wachstumsprozess ist, wie Geschichte auch.
Moderne Technik und
Forschung sind Gefangene der Wirtschaft. Die Gewißheit das sich dies
ändern muss wenn wir uns nicht selbst vernichten wollen, bestimmt
heute das Denken vor allem der jüngeren Generation.
In seinen „Erinnerungen
und Gedanken eines Physikers“ stellte der Wissenschaftler Max Born
fest: „...das Naturwissenschaft und Technik die sittlichen
Grundlagen der Zivilisation vielleicht für immer zerstört haben“.
Vor diesem Hintergrund fragt
sich wohl so mancher: Gibt es, wie frühere vor allem philosophische,
aber auch soziologische Interpretationen es vertreten haben, sogar
einen Gesamtsinn ihres Verlaufs?
Gibt es einen „Weltplan“
der Geschichte, der uns sagt, okay so wie es im Moment läuft ist es
richtig?
Die Geschichtsauffassung des
großen Deutschen Philosophen Kant ist durchdrungen vom Glauben an
den Fortschritt der Menschheit als Gattung. Aus dem Urzustande rein
tierischer Natur ist der Mensch durch sittliche Arbeit der Vernunft
zur Kultur aufgestiegen. Kant meint: „Man kann die Geschichte
der Menschengattung im großen als die Vollendung eines verborgenen
Planes der Natur ansehen, um eine innerlich und zu diesem
Zweck, auch äußerlich vollkommene Staatsverfasssung zustande zu
bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen
in der Menschheit vollkommen entwickeln kann“. Fichte
sprach von einem „Weltenplan“.
Nach
der „Philosophie der Weltgeschichte“ von Hegel, ist die
Weltgeschichte zu begreifen als die Entwicklung und
Selbstverwirklichung des „Weltgeistes“, der absoluten Vernunft
und somit als der „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“.
Nietzsche
verkündet die heidnische Lehre von der „ewigen Wiederkehr des
Gleichen“.
A.
Spengler glaubt in seinem Werk „Der Untergang des Abendlandes“,
naturgesetzliche Zyklen geschichtlichen Ablaufes von Entstehung,
Blüte und Zerfall der Kulturen nachweisen und daraus eine Voraussage
über das geschichtliche Schicksal des europäisch –
abendländischen Kulturkreises treffen zu können.
Es
ist die Ungewissheit über den künftigen Weg, den die
gesellschaftlich-politische Entwicklung nehmen muss, der zu
gegenwärtigen Verunsicherungen führt. Es ist ein Schweben zwischen
Vergangenheit und Zukunft das derzeit vorherrscht, die
Klimaaktivisten leben schon in der Zukunft und die Klimaleugner
verbarrikadieren sich in der Vergangenheit.
Doch
das Schicksal unserer Kultur wird zuletzt von denen abhängen die an
die Zukunft glauben. Denn wird es von jenen abhängig sein die in der
Vergangenheit weiterleben wollen dann wird die Geschichte
wahrscheinlich über uns hinweglaufen und ohne uns weiter gehen.
Doch
sehen wir uns als Teil eines zukünftigen humanen und geschichtlichen
Weltenplanes, besteht zumindest die Möglichkeit unsere Geschicke
selbst in die Hand zu nehmen um eine Wende herbei führen zu können.
hukwa
Lit.
Hinweise:
Johannes
Thyssen:
Geschichte
der Geschichtsphilosophie
Karl
Löwith:
Weltgeschichte
und Heilsgeschichte.
Martin
Heidegger:
Sein
und Zeit.
Karl
Jaspers:
Die
großen Philosophen
Alfred
Weber:
Vom
Sinn des geschichtlichen Daseins.
F.
Schiller:
Gesammelte
Werke.