Sonntag, 20. Oktober 2013

Höhenheiligtümer und Götter der keltischen Mediomatriker im Pfälzerwald

Im Pfälzerwald finden wir einige alte Kultstätten der Kelten. Hier im ostgallischen Gebiet der Treverer und Mediomatriker, deren Hauptstätte Trier und Metz waren, pflegte man besonders die heiligen Kultstätten. Diese lagen in den weiten Wäldern der Mittelgebirge, also von den Vogesen zum Pfälzerwald hin zum Hunsrück bis zu der Eifel und den Ardennen. Im Bereich des Pfälzerwaldes verbanden sich keltische Kultstätten in denen sie ihre Naturkulte zelebrierten mit römischen Steinbauten, so z.B. auf dem „großen Berg“ bei Kindsbach oder auf der „Haidelsburg“ bei Waldfischbach Burgalben. Im bereich des Pfälzer Waldes finden sich noch Heute aus dem Buntsandstein heraus gehauene Stelen und Reliefbilder.
Mediomatriker und Treverer errichteten sie für Diana, die römische Göttin der Jagd und des Wildes, die man mit der keltischen Arduinna gleichsetzte, in ihr verbirgt sich der Name Ardennen, wie in dem römischen Gott Vosagus der Name Vogesen steckt. Vosagus ist römisch. In ihrer ursprünglichen Ausdehnung reichten die Vogesen vom Südelsaß bis in den Hunsrück hinein und der alte keltische Namen für dieses Gebirge lautete „Wassichin“ was Auerochsengebirge bedeutet.
In der Zeit um 200 n.Ch. Waren römische Götter mit keltischen bereits verschmolzen und wir können von gallo – römischen Kulten sprechen. Ein Beweis hierfür ist der „große Berg“ bei Kindsbach, wo sich einst ein Quellheiligtum mit Tempel befand.
Einen weiteren Beleg finden wir auf der Burg Nanstein. Hier kündet ein Götterdenkmal, das den keltischen Himmelskönig in Gestalt des römischen Gottes Mercurius in einer Nische im hochrelief zeigt. Der nur im Oberteil erhaltene Götterstein ist im Innenhof der Burg Nanstein über dem Tor eingemauert.
Karlwerner Kaiser berichtet uns: „Eine ähnliche Situation haben wir auf Burg Trifels. Mit einer solchen Version steht der Nanstein mit dem Drachenfels bei Busenberg, dem Drachenfels bei Bad Dürkheim, dem Lemberg im Wasgau, dem Kästenberg bei Hambach, dem Hochstein bei Dahn, dem Trifels und schließlich dem Donnersberg in der Reihe nachgewiesener oder zu erwartender vorchristlicher Heiligtümer. Sie dienten von der heiligen Erdschlange bis zu Mercurius und Jupiter (= die keltischen Gottheiten Taranis/ Taranunus und Esus) dem Götterkult“.
Taranis galt als Gott des Donners und wurde deswegen mit Jupiter gleichgesetzt. Auf einem Pariser Altar wird Esus als Holzfäller dargestellt. Auf der Haidelsburg fand man einen Grabstein, der ein Ehepaar in keltischer Tracht zeigt, das dort wohl den Tod gefunden hat. Der Mann trägt um den Hals einen Halsring (Torques) und als Amtszeichen ein kleines Beil. Es war ein Waldhüter im römischen Dienst (saltuarius), gleichzeitig stellt dieser Mann auch einen Bezug zum Gott Esus dar.

Im Bereich des südlichen Pfälzerwaldes finden wir eine Reihe von Säulen und Skulpturen zum Teil auf Menhiren, zum Teil auch an Kirchen die den elsäßischen Volksgott „Bumberhannes“ darstellen. Dieser alte heidnische Gott stellt einen bärtigen Mann mit einer Tunika dar, der in seiner linken Hand alsAttribut ein vierspeichiges Rad trägt und dessen rechte Hand das Blitzsymbol hält. Auf anderen abbildungen hält er den Schlegel in der Hand. Der Schlegelgott, dessen Symbol eindeutig auf den Tod hinweist, ist keine dunkle Erscheinung; er ist auch ein Gott wohltätigen Wirkens.
Über die Mythologie dieser „Pfalzkelten“ wissen wir so gut wie nichts.

Wir finden im Landkreis Kaiserslautern, auf der Sickinger Höhe und in der Gegend um Landstuhl einige Denkmäler aus keltischer und gallo – römischer Zeit. Auch Grabhügelgruppen künden deutlich von der vorchristlichen Bevölkerung dieser Gegend. So bei Johanniskreuz, dann im südlichen Bogen um Landstuhl, bei Kaiserslautern, in Weilerbach und Rodenbach (Fürstengrab).
Menhire finden sich bei Martinshöhe und Bann, aber auch anderen Orts im Landkreis KL.
Die in diesem Artikel aufgezählten Höhenheiligtümer kann man fast ausschließlich dem keltischen Stamm der Mediomatriker zurechnen, während auf dem Donnersberg Treverer siedelten.

hukwa