Im Pfälzerwald finden wir einige alte
Kultstätten der Kelten. Hier im ostgallischen Gebiet der Treverer
und Mediomatriker, deren Hauptstätte Trier und Metz waren, pflegte
man besonders die heiligen Kultstätten. Diese lagen in den weiten
Wäldern der Mittelgebirge, also von den Vogesen zum Pfälzerwald hin
zum Hunsrück bis zu der Eifel und den Ardennen. Im Bereich des
Pfälzerwaldes verbanden sich keltische Kultstätten in denen sie
ihre Naturkulte zelebrierten mit römischen Steinbauten, so z.B. auf
dem „großen Berg“ bei Kindsbach oder auf der „Haidelsburg“
bei Waldfischbach Burgalben. Im bereich des Pfälzer Waldes finden
sich noch Heute aus dem Buntsandstein heraus gehauene Stelen und
Reliefbilder.
Mediomatriker und Treverer errichteten
sie für Diana, die römische Göttin der Jagd und des Wildes, die
man mit der keltischen Arduinna gleichsetzte, in ihr verbirgt sich
der Name Ardennen, wie in dem römischen Gott Vosagus der Name
Vogesen steckt. Vosagus ist römisch. In ihrer ursprünglichen
Ausdehnung reichten die Vogesen vom Südelsaß bis in den Hunsrück
hinein und der alte keltische Namen für dieses Gebirge lautete
„Wassichin“ was Auerochsengebirge bedeutet.
In der Zeit um 200 n.Ch. Waren römische
Götter mit keltischen bereits verschmolzen und wir können von gallo
– römischen Kulten sprechen. Ein Beweis hierfür ist der „große
Berg“ bei Kindsbach, wo sich einst ein Quellheiligtum mit Tempel
befand.
Einen weiteren Beleg finden wir auf der
Burg Nanstein. Hier kündet ein Götterdenkmal, das den keltischen
Himmelskönig in Gestalt des römischen Gottes Mercurius in einer
Nische im hochrelief zeigt. Der nur im Oberteil erhaltene Götterstein
ist im Innenhof der Burg Nanstein über dem Tor eingemauert.
Karlwerner Kaiser berichtet uns: „Eine
ähnliche Situation haben wir auf Burg Trifels. Mit einer solchen
Version steht der Nanstein mit dem Drachenfels bei Busenberg, dem
Drachenfels bei Bad Dürkheim, dem Lemberg im Wasgau, dem Kästenberg
bei Hambach, dem Hochstein bei Dahn, dem Trifels und schließlich dem
Donnersberg in der Reihe nachgewiesener oder zu erwartender
vorchristlicher Heiligtümer. Sie dienten von der heiligen
Erdschlange bis zu Mercurius und Jupiter (= die keltischen Gottheiten
Taranis/ Taranunus und Esus) dem Götterkult“.
Taranis galt als Gott des Donners und
wurde deswegen mit Jupiter gleichgesetzt. Auf einem Pariser Altar
wird Esus als Holzfäller dargestellt. Auf der Haidelsburg fand man
einen Grabstein, der ein Ehepaar in keltischer Tracht zeigt, das dort
wohl den Tod gefunden hat. Der Mann trägt um den Hals einen Halsring
(Torques) und als Amtszeichen ein kleines Beil. Es war ein Waldhüter
im römischen Dienst (saltuarius), gleichzeitig stellt dieser Mann
auch einen Bezug zum Gott Esus dar.
Im Bereich des südlichen Pfälzerwaldes
finden wir eine Reihe von Säulen und Skulpturen zum Teil auf
Menhiren, zum Teil auch an Kirchen die den elsäßischen Volksgott
„Bumberhannes“ darstellen. Dieser alte heidnische Gott stellt
einen bärtigen Mann mit einer Tunika dar, der in seiner linken Hand
alsAttribut ein vierspeichiges Rad trägt und dessen rechte Hand das
Blitzsymbol hält. Auf anderen abbildungen hält er den Schlegel in
der Hand. Der Schlegelgott, dessen Symbol eindeutig auf den Tod
hinweist, ist keine dunkle Erscheinung; er ist auch ein Gott
wohltätigen Wirkens.
Über die Mythologie dieser
„Pfalzkelten“ wissen wir so gut wie nichts.
Wir finden im Landkreis Kaiserslautern,
auf der Sickinger Höhe und in der Gegend um Landstuhl einige
Denkmäler aus keltischer und gallo – römischer Zeit. Auch
Grabhügelgruppen künden deutlich von der vorchristlichen
Bevölkerung dieser Gegend. So bei Johanniskreuz, dann im südlichen
Bogen um Landstuhl, bei Kaiserslautern, in Weilerbach und Rodenbach
(Fürstengrab).
Menhire finden sich bei Martinshöhe
und Bann, aber auch anderen Orts im Landkreis KL.
Die in diesem Artikel aufgezählten
Höhenheiligtümer kann man fast ausschließlich dem keltischen Stamm
der Mediomatriker zurechnen, während auf dem Donnersberg Treverer
siedelten.
hukwa