Dienstag, 22. Oktober 2013

Halloween und Samhain

Halloween ist heute auch in Deutschland, wie seit Jahrzehnten in Amerika, zu einem Modefest von dem ein ganzer Industriezweig lebt geworden. In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November werden allerorts Partys gefeiert, man verkleidet sich und die Kinder ziehen durch die Straßen wie in der Walpurgisnacht. Halloween hat seine Wurzeln im keltischen Samhain Fest.
Alle Sagen und Bräuche um Halloween wurden in Irland und anderen keltischen Ländern erst in den letzten 200 Jahren überliefert. Mit der keltischen Mythologie haben sie allerdings nur indirekt zu tun.
So ist das Symbol von Halloween, der Halloween – Kürbis kein keltisches Symbol sondern Jack o Lantern, so bezeichnet man in den USA diesen Kürbis, geht auf eine alte Sage zurück die irische Auswanderer mit nach Amerika brachten.
In Irland erzählte man sich die Sage von Jack O Lantern, einem ständig betrunkenen Schmied, dessen Seele sich der Teufel schon gewiss war. Doch Jack überlistete den Teufel und konnte seine Seele behalten. Nach seinem Tod wollte aber auch der Himmel nichts mit diesem Sünder zu tun haben, so das Jack gezwungen war in einem Zwischenreich (Anderswelt) umherzuirren. Der Teufel hatte Mitleid mit ihm und warf ihm ein Stück brennende Kohle zu, die ihm Licht spenden sollte. Jack steckte es in eine ausgehöhlte Rübe, an dessen Stelle in Amerika der Kürbis trat – beide gelten als Symbol der verdammten Seele.
In Irland haben keltische Bräuche und Symbole bis heute zum Teil überlebt. Im frühen Mittelalter, als man dort das Allerheiligenfest einführte stand man den damals schon zersplitterten Resten der keltischen Mythologie noch näher. Denn Allerheiligen fiel so mit der Feier des wichtigsten altirischen Festes zusammen, nämlich mit Samhain. An diesem Tag begann nach keltischem Glauben der Winter und das neue Jahr. Zum gleichen Termin feierten die alten Iren auch noch ihr Erntedankfest. Man beging diese Nacht und den darauffolgenden Tag mit einer Reihe von Festlichkeiten.
Die alten Kelten wussten, dass sich zu Samhain die Tore zur keltischen „Anderswelt“ öffneten. Aus den Hügeln strömten Elfen und Geister und die Tür zum keltischen Jenseits öffnete sich in dieser Nacht einen Spalt. Zweifelsohne besteht hier auch eine Analogie zum Allerheiligen- und Allerseelenfest.
Samhain bedeutet etymologisch „Ende des Sommers“ also Winteranfang.
Am Samhain Fest mussten alle Mitglieder der Gemeinschaft teilnehmen. In der Samhain Nacht wurde für die Kelten ihre Mythologie zur Realität. Ihre Druiden reisten in dieser Nacht in die „Autre Monde“ – die keltische Anderswelt. Am Vorabend vor dem Fest wurden in ganz Irland sämtliche Feuer gelöscht, ein Zeichen dafür, dass das alte Jahr „gestorben“ war. Die Wiedergeburt des „neuen Jahres“ begann in dem Augenblick wenn die Druiden neue Feuer entzündeten.
In dieser Nacht verbindet sich die Welt der Götter mit der Welt der Menschen.
Das Samhain Fest dauerte drei Tage und drei Nächte. 
hukwa