Montag, 24. September 2012

Herbstsynfonie


Nun ist es soweit. Indian-summer ! der frühherbst ist da.ich schultere den rucksack über und ziehe los.keine macht kann
Einen wanderer halten,wenn der herbst naht.in den wäldern
Herrscht ein fahles licht vor.die schwalben lockern ihr gefieder
Zugvögeln ist ihre unruhe anzumerken und an den kühlen abenden,
in der ersten dämmerung,hört man nun immer öfters das schnattern
von wildgänsen am himmel.überall  herrscht eine große aufbruch-
stimmung. An den waldhängen stehen nun immer öfters vereinzelte
rehe und sind die nächte lau und der tag war ein wenig feucht dann
hört man in den nächten die brunstschreie der hirsche. Wer selbst
noch nie das naturschauspiel einer hirschbrunst in einem abgele –
genen waldtal während einer vollmondnacht beobachten konnte,
der hat ein versäumnis in seinem leben anzumelden. Die brombeerbüsche hängen um diese jahreszeit voller,moostiger,schwarzer früchten. Am morgen sind die wiesen feucht und von abertausenden spinnweben durchzogen, in denen  sich silbern, der morgentau spiegelt.in den nächten blinken die sterne, eiskalt und klar wie diamanten.im unterholz knackt es geheimnisvoll , irgend ein wild streicht umher,oder sind es unsicht-
bare elfen,der phantasie einer herbstnacht sind keine grenzen ge –
setzt.der waldkauz lockt und manchmal hört man ein unheimliches
mörderisches geschrei,das ist der dachs, der umherstreicht.oh ich
kenne sie gut die nachtstimmen des waldes,seit meiner kindheit be –
gleiten sie mich und ich möchte sie nicht missen,sie sind wie musik für
mich, eine große,wundersame herbstsinfonie. In den frühen dämmerstunden,der nun kürzer werdenden tagen ,erscheinen bäume
und felsen,wie gestalten aus fernen urzeiten,kentauren und riesen.
In den szädten läuft der motor der übertechnisierung weiter,die stadt kennt keinen herbst nur grauen asphalt,beton und lärm.das unbarmherzige,kalte herz der stadt kennt kein innehalten, kein staunen und die roten abendwolken werden verdeckt von dreck und smog.
Aber ich bin ein herbstwanderer ! was scherrt mich die stadt ! ich bin ein bewunderer der wälder und fluren, ein waldläufer und während ich einsam durch die wälder laufe,zitiere ich manchmal laut ein gedicht das mir gerade einfällt,nicht den menschen will
Ich gefallen , dem wald und seinen geschöpfen,ihnen bin ich ver –
Fallen.also laufe ich munter drauf los ,ein bukoliker der über die
Wunder der wälder gedichte reimt.in mir brennt die sehnsucht nach
Einsamen, tiefen,grünen waldseen und klaren eiskalten quellen.
Mit schnellem schritt dringe ich immer tiefer in das dunkle herz des
Waldes ein.nur ein ziel vor augen: die einsamkeit zu genießen. Laufen und staunen,eine tiefe,innere sinfonie,dies ist das wahre herbstlied und ich singe mit aus voller brust.bestaune das einzelne blatt das in einem traumwirbel zu boden fällt,lasse meinen gedanken,vollkommenen freien lauf.die wirklichen freuden an den offenbarungen der natur und der sinn für die wahren lebenswerte
Werden wieder in mir wach und an den abenden schreibe ich um der
Freude willen.es ist wie eine neue verbrüderung mit dem leben.hier
Findet allles emotionale, alles kreative in uns,wieder eine natürliche verbindjung zum dasein.wo bäume wachsen zeigt sich die
Erde gastlich.gemütlich laß ich mich unter einer buche nieder und
Schäle mir einige ihrer öligen früchten. Zu tausende liegen sie hier,
um im nächsten frühjahr, mit den buschwindröschen um die wette zu
wachsen. Reich ist der herbst in seinem ganzen wesen.ich übernachte in einem birkenhain, inmitten eines hexenringes von fliegenpilzen. Und für einige stunden wird die nacht ganz rot und seltsame fabelwesen besuchen mich im traum.denn wer im hexenring
von amanita schläft,den besucht des nachts die birken-
frau.in dieser nacht träumte ich von einem alten wald :: in diesem alten wald waren weniger pfade als lichtungen; runde wiesen –
flecken, von hohen eichen umhütet;reglose farnteiche,und darüber
ihre feenfinger breitend,schlanke,frische zweige.baum-sippen wie säulen so würdevoll,standen beisamen und beraunten seit jahr –
hunderten hindurch ihre geheimnisvollen blätter-beschlüsse.enge
astfenster eröffneten sich auf einen ozean von grün,wo lange duftende schatten huschten und ringe aus blanken sonnengold
durch die wipfeln schienen.inseln von rötlichem heidekraut waren
da und ganze strömungen von dunkelgrünem ginster.verworren,
krumm gewachsene kiefern wuchsen hier und um sie herum junge
eichenschößlinge.im moosigen boden schienen die wurzeln alter,
abgestorbener bäume knietief zu versinken und tausendfältiges
vogelflöten und noch mehr insektengezirp tönten durch den alten
wald.aus einer starken birke schälte sich eine wundervolle frauen-
gestalt,leicht wie eine flaumfeder bewegte sie sich auf mich zu.als ich am morgen die augen aufschlug war es mir egal ob ich in dieser nacht geträumt hatte oder ob die birkenfrau mich wirklich besucht hatte.nach solch einer nacht ist vieles verändert,die dämonisch-vegetative
wirklichkeit des waldes hatte ihren bann über mich geworfen.ich ging immer tiefer hinein in die wälder,den tönen der herbstlieder
folgend.auf einer wiese bekam ich lust auf einen tanz und während
ich tanzte sang ich laut::
hier ist mein platz auf dieser wiese
ich laufe umher wie bacchus ein vollblütiger satyr
sehe ich ein licht von dem ihr nichts ahnt
ein licht das eigentlich ein ge
auf der taufeuchten wiese fühl ist
was kümmert ihr mich der ich durch die wälder streiche
zum rhytmus der grillen tanze
die sonne hat meine haut braun gebrannt
der regen meine derbe kleidung oft durchnäßt
langsam dämmert der morgen
die erde ist kühl aber mein körper ist heiß
vor sehnsucht nach der birkenfrau
vom wilden wirbelndem waldtanz
vielleicht bin ich ein verrückter
vielleicht aber habe ich mich nur so weit entfernt
von dem was ihr mensch nennt
doch euer mensch ist ein sklave seiner selbst
und ich bin Frei
also lasst mich in ruhe ihr technokraten
macht eure computerberechnungen eure statistiken
und kümmert euch nicht um meinen wirbelnden tanz
denn mein platz ist hier

hukwa