Montag, 14. November 2011

Ich schreibe also bin ich

Früher Montagmorgen. Es ist kalt geworden und die Gedanken werden bei solch einem Wetter klar wie Kristall. Wie immer ab November schreibe ich wieder intensiver Lyrik. Der November ist für mich so eine Art Erinnerungsmonat. Ich lebe viel in der Erinnerung was sich natürlich auch in meinem Traumleben bemerkbar macht. Alte Situationen und Erlebnisse tauchen in meinen Träumen auf und führen ein Eigenleben. Es ist die typische Freud`sche Technik des Erinnerns-Wiederholens-Durcharbeitens. Beim biographischen Schreiben spielen die selben seelischen Abläufe eine Rolle wie bei einer Psychoanalyse. Man erinnert sich an Vergangenes im Aufschreiben wiederholt man dann die damaligen Ereignisse und arbeitet sie schließlich schriftlich noch einmal durch. Ich denke dies ist auch ein Gesetz unserer Psyche das nicht jeder der absoluten Verdrängung verfällt und das man so "alte Fehler" nicht ständig wiederholt. Es ist auch eine Technik des Wandels in jenem Sinne den ich in meinen Schriften als "der Mensch ist ein Werdender" beschrieben habe. In diesem Sinne ist biographisches Schreiben wichtig für die Praxis des täglichen Lebens - Ich schreibe, also bin ich - könnte man es auch nennen. So trägt vor allem das Tagebuch Schreiben und die Lyrik dazu bei, nicht im Meer der Oberflächlichkeiten zu versinken.
hukwa