Freitag, 8. April 2011

Die alten Zaubergärten

Ich habe in meinem Leben viele gärten kennengelernt. Meine Eigene, Fremdgärten, Themengärten, Gartenanlgen von Bekannten. Sehr früh am Morgen bin ich schon in den Gärten, wenn ich längere zeit in einem Garten arbeite, kann ich recht gut in ihm Lesen. Es ist als erzähle mir der Garten seine Geschichte. An der Form der jeweiligen Anlage, an den angesiedelten Pflanzen, am Schnitt der Bäume, den alten und neuen Wegen und Beeten, erkenne ich viel über die Gärtner die vor mir hier gewirkt haben. Leidenschaftliche Gärtner, leidenschaftslose Gärtner, oberflächliche Gärtner, Gärtner die noch mit der alten Gaia in Verbindung standen.
Die Rosen, Tulpen und Nelken Gärten habe ich immer gemieden. Meine Liebe gilt den alten Anlagen: Denn Bauerngärten und den Parkanlagen mit ihren uralten von Efeu überwucherten Bäumen. Ich liebe Gärten in denen die Vorherrschaft der Natur noch nicht gebrochen ist. Parkanlgen die sich im Laufe vieler Jahre wie von selbst zu mystischen Zauberhainen geformt haben, die ihren eigenen Geist entwickelt haben. Wo die alten Baumriesen das sagen haben. Parks und Gärten die sich selbst gehören. In ihnen gibt es nichts robotisches, die Pflanzen stehen nicht in Reih und Glied.
Manchmal findet man solche Anlagen nur wenige Meter Abseits von unserer hektischen Welt dennoch scheinen sie unberührt zu sein von den giftigen Abwässern unserer konsumistischen und rationalistischen Welt. Solche alten Zaubergärten gibt es immer weniger, ihnen steht das gleiche Schicksal bevor wie den alten Bäumen. Sie gehören einer Zeit an die schon lange nicht mehr ist. Ich mag es auch nicht wenn man sie wieder in ihren alten Stil hineinzwingen will, solche Bäume haben sich entwickelt, haben ihre eigene, geheimnißvolle Aura bekommen, die nur zu dem jeweiligen Garten gehört, das kann man nicht wiederholen. Irgendwann kommt dann irgend ein schlauer Gartenarchitekt und zwingt diesen Gärten ein Korset um das ihnen überhaupt nicht steht. Frevlerhaft stutzt man die Bäume, man reißt die Wildpflanzen aus der Erde, säubert die Sandsteine vom Moos, Motorsensen- und sägen heulen auf. Es ist als seien die Tartaren in den heiligen Hain der Diana von Nemi eingedrungen und schlagen nun alles kurz und klein. das ist meistens das Los der alten Zaubergärten.
hukwa