Mittwoch, 11. November 2009

Wir sollten endlich wieder staunen lernen

"Wenn es stimmt, dass die Fähigkeit zu staunen der Anfang aller Weisheit ist, dann wirft das ein trauriges Licht auf die Weisheit des heutigen Menschen. Wir mögen über eine noch so hohe literarische und allgemeine Bildung verfügen, die Gabe, über etwas staunen zu können, haben wir verloren:" Diese aristotelische Bemerkung über das staunen schrieb Erich Fromm als Einleitung zu seinem Buch, "Märchen, Mythen, Träume." Ich selbst kann diese Feststellung nur mit Unterschreiben. In einer zeit wie der unsrigen kann man in einer bedrohten Welt nur noch geistig und seelisch Überleben, wenn man das staunen des Kindes mit der reife des "erwachsen-seins" verbindet. Das "staunen über die Welt", macht uns diese wieder erträglicher. Für die meisten Menschen unserer Kultur ist es doch einfach so, dass es im geistigen und seelischen Chaos der gegenwart kein staunen mehr geben kann. Die Menschen sind anscheinend von ihrer eigenen Kultur und deren Erungenschaften dermaßen überwältigt, das sie nicht mehr staunen können? Oder nicht mehr wollen? Das staunen ist etwas kindliches, doch vorsicht- man darf es nicht mit kindisch verwechseln! So lange wir uns des staunens noch erfreuen können, ist auch noch Leben in uns, sind wir noch nicht wie so viele zu Robotern und Maschinen geworden. So lange uns das staunen begleitet sind wir mensch und nicht nur teil einer hedonistischen Gesellschaft. Man braucht Phantasie um staunen zu können, vor allem um es wieder zu erlernen. In dieser Zeit sind wir auf dieser Welt, täglich Zeugen böser Taten. Wir beobachten denn Raubbau an der Erde, wir sind Zeuge von Kriegen, vom Machtrausch korrupter Politiker, die sich nur selbst bereichern wollen auf Kosten von denen die ihnen am Wahltag ein Vertrauenskreuz schenkten. Wir nehmen es wahr und doch nicht und das einzige staunen das wir plötzlich an uns bemerken ist das stauen, wie Teilnahmlos wir geworden sind. Aber -vielleicht ist es gerade diese art von stauen die uns heimführt zum wirklichen und wahren staunen.
hukwa