Samstag, 31. März 2018

Erdung

Oft sitze ich mitten im Wald
zwischen Birken, farn und grünbemoosten Felsen
sanft zwitschert der Zaunkönig
durch die Dämmerung schleicht der Fuchs
Stille Nebel Feuchtigkeit
Harzgeruch Spinnweben
aber es ist die Welt
wenige Kilometer von hier
die Geräusche der Konsumgesellschaft
das Herz des Maschinenzeitalters pocht unerbittlich
sein Computergehirn denkt präzise
hier hat die Erde noch ihre alte Bedeutung
dort
erziehen sie ihre Kinder im
unerbittlichen Gütesiegel
des Turbokapitalismus
hier in der Stille
werden auch meine Gedanken still
die Erde
ein einziges Ritual
der Schwarzspecht klopft.
hukwa

Freitag, 30. März 2018

Der halbe Mond am Himmel

der Halbe Mond am Himmel
holt auf
die Erinnerung
Träumer und Traum sind eins
das ist Tao.
hukwa

Donnerstag, 29. März 2018

Märzgeist Haikus

Des Frühlings Nahen
verborgen
im Lied der Amsel.
hukwa

Märzwind spricht in der
Weide
dem Wildbach lauschend.
hukwa

Beim eiskalten Wildbach
das Blühen
der Weidekätzchen.
hukwa

Dienstag, 27. März 2018

Krähennotizen oder was den Mensch so antreibt

Gestern Abend in den Nachrichten: In Frankenthal will man die Saatkrähen Kolonien weghaben. Sie machen zu viel Dreck, beschmutzen die Autos und machen einen kaum noch ertragbaren Lärm. Sie sind so laut das sie sogar die Autogeräusche übertönen.
Die deutsche Sauberfrau und der deutsche Saubermann lassen sich das nicht länger bieten. Die Krähen müssen weg! Man überlegt schon ob man ihre Nistbäume absägen soll, das wäre der einfachste Weg. Die Bäume stören im Herbst noch wegen des Laubfalls.
Noch weiß man nicht genau wie man dieser Plage Herr werden kann. Wer des Deutschen Lieblingskind - das Auto - verschmutzt wird zum Staatsfeind erklärt.Hinzu kommt dass diese Krähen die in Massen auftreten aus dem Osten kommen und hier gar nichts verloren haben.
Egal, die Krähen müssen weg.
Das Leid der gequälten Kreatur schreit zum Himmel!
Meiner Meinung nach gehören die Krähen eher zur Krone der Schöpfung als der Mensch.
Keine Krähe hat die Vernichtung des Planeten vor. Der Mensch aber dieses verruchte Wesen vernichtet tagtäglich.
Die Dummheit und Rohheit des Menschen ist grenzenlos.
hukwa

Samstag, 24. März 2018

DIE ESCHE Fraxinus excelsior

Das Kuratorium – Baum des Jahres – in Berlin wählte die Esche 2001 zum Baum des Jahres und begründete seine Entscheidung mit der Einmaligkeit der Baumart „ die viele botanische und ökologische Besonderheiten und Rätsel aufweist " . Die Esche ist ein Ölbaumgewächs und kann bis zu 40 m hoch werden. Sie ist vor allem an den schwarzen , zwiebelspitzigen Knospen, ihren gefiederten Blättern und der silbrigen bis aschgrauen Rinde zu erkennen.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa bis nach Vorderasien. Wenn viele unserer einheimischen Bäumen, schon ihr neues Blattkleid tragen, trägt die Esche oft noch kein einziges Blatt. Dies ist auf ihre Frostempfindlichkeit zurückzuführen. Sie wartet ab bis auch tatsächlich kein Frost mehrzu erwarten ist. 
Wohl deshalb schrieb die Baum – und Kräuterkundige Hildegard v.Bingen mit Recht : „ Sie ist ein Sinnbild der besonnenen Einsicht „. Wenn sie dann im April oder Mai ihre schwarzen Knospen sprengt , hängen kleine, violette Blütenbüschel heraus, die ihre Bestäubung dem Wind anvertrauen. Bei der Esche gibt esmännliche,weibliche und gemischt –geschlechtliche Bäume.
Das Holz der Esche ist hart, zäh und besonders elastisch.Schon in der Antike verwandte man es zur Herstellung von Handwaffen wie Armbrüste, Speere, Lanzen und Bögen. Der bekannteste Eschenholzspeer ist der des Kentauren Chiron.
Diese Sagengestalt halb Mensch, halb Pferd bewohnte den sagenumwobenen Berg
Pelion in Thessalien. Auf diesem heiligen Berg wuchsen die berühmten Eschen und
Eichen, eine davon fällte Chiron und fertigte daraus jenen Speer, mit dem Achilles
hektor besiegte. Natürlich ist die Esche auch im Keltischen Baumalalphabet ver –
treten. „ Nion „ hießen Baum und Laut. Sie war eines der Symbole für Nacht und wasser. Was uns nicht zu wundern braucht, denn die Esche liebt feuchte Standorte.
Die Eschen gaben den Kelten Schutz vor der zerstörerischen Kraft der Wasserdämonen. Die Druiden benutzten Eschenholz als Regenzauber. In der germanischen Mytologie ist die Esche der wichtigste Baum – hier steigt sie zum Weltenbaum empor. Ygdrasil-so wird die Esche in der germanischen Mytologie genannt – ist der schönste aller Bäume und heiligste der Germanen.Seine Zweige erstrecken sich über alle Welten hinaus und erreichen den Himmel. Er hat drei Wurzeln die ihn aufrecht erhalten; sie sind außergewöhnlich groß. Eine taucht in den Äsir, die Unterwelt der Asen, der Götter hinunter, die zweite zu den Frostriesen den Vorgängern, der Menschen, die dritte greift nach Niflheim, dem Reich der Toten. Bei dieser letzteren Wurzel entspringt der Brunnen Hvergelmir, die Quelle aller rauschenden Flüsse die, die Erde bewässern und sie für den Menschen bewohnbar macht. Neben der zweiten Wurzel sprudelt die Quelle von Mimir. Dem der dort die Lippen netzt, schenkt sie Wissen und Weisheit, aber ihr Besitzer, dessen Name „ Meditation „ bedeutet, hat es verboten, sich ihr zu nähern; er selbst ist voll tiefsten Wissens, dass er täglich aus diesem Wasser schöpft. Unter der ersten Wurzel, die der Überlieferung zufolge entweder die unterirdische Behausung der Götter oder ihren himmlischen Wohnort erreicht – die übrigens durch Bifrost, den Regenbogen verbunden werden-gibt es eine dritte Quelle, die heiligste von allen:
den Brunnen über den Urd die älteste der Nornen wacht. Als Hüterinnen der Gesetze und alten Bräuche sind nur die Nornen in der Lage, die Geschicke der Menschen und sogar der Götter selbst zu lenken, die nicht ewig sind und dem Los, das alle trifft, nicht entrinnen können. Ursprünglich war Urd, die älteste unter ihnen, deren Name Schicksal bedeutet, wahrscheinlich allein. Möglicherweise waren die Legenden von den drei spinnenden Nornen, als sie uns erreichten, schon
von den Moiren ( dem Personifizierten Schicksal ) und den Parzen der griechischen
und der römischen Mytologie beeinflusst. Wie diese stellten auch jene die drei Mondphasen-zunehmend-voll-abnehmend dar, deren Rhythmus das Leben der Natur bestimmt und die auch den drei menschlichen Lebensaltern, Jugend, Reife, Alter entsprechen. Jeden Tag schöpfen die Nornen aus dem Brunnen Wasser und schlamm und begießen damit die Esche, damit ihre Zweige weder vertrocknen noch verfaulen. 
Was immer in die Quelle fällt, wird so weiß wie das Häutchen im Innern der Eierschale, das heißt, es kehrt zu seiner früheren Reinheit zurück, zu seinem Vorgeburtlichem Ursprung.Dieses Makellose Weiß kleidet auch das paar Schwäne, die die Quelle bewohnen und von denen die Vögel dieses namens abstammen. Urds Quelle ist also ein Jungbrunnen. Bei ihr versammeln sich die Götter, um Rat zu halten, Streitigkeiten zu schlichten und Recht zu sprechen.Dieser Schicksals –
brunnen verkörpert die Welt der Möglichkeiten, der Samen, der Keime, eine nächt-
liche Welt aus Wasser und Erde , aus der alle Lebewesen hervorgegangen sind.
wenn es Ygdrasil dank seiner Wurzeln den drei übereinandergeschichteten Reichen
dem der Götter, dem der prähistorischen Riesen und dem der Vorfahren des Menschen gestattet, an der Erdoberfläche zu erscheinen, so erstreckt sich der Stamm der Esche, durch das Zwischen Himmel und Erde gelegene mittlere Gebiet das Midgart, wo die Menschen leben und ihr Wipfel erhebt sich bis zu Asgard, dem Domizil der Götter. Trotz seiner Mächtigkeit ist der Kosmische Baum stets bedroht.
Die riesige Schlange Nioggrh nagt heimlich an der dritten Wurzel, wird aber selbst Tag für Tag vom Adler angegriffen, der in seinen höchsten Zweigen wohnt. Vier Hirsche kommen und gehen im Gezweige und fressen die jungen Triebe kaum dass sie erschienen sind. Ygdrasils Laub beherbergt noch weitere Tiere, die aber nützlich sind, so die Ziege Heidrun, die mit ihrer Milch Odins Krieger ernährt oder das Eichhörnchen Ratatosk, das am Stamm hinauf und hinunterläuft und die
wechselseitigen Auseinandersätzungen zwischen Schlange und Adler vermittelt. Letzterer weiß viele Dinge und beobachtet von seinem hohen Standpunkt aus den Horizont, um die Götter zu warnen, wenn ihre Uralten Widersacher, die Riesen, sich zum Angriff anschicken.In manchen Versionen sitzt ein goldener Hahn im Baumwipfel: er hat die selbe Aufgabe. Man könnte nicht, bilderreicher ausdrücken, dass die Welt der Spielball in einem unablässigen Kampf zwischen den Mächten des Lebens undderen Zerstörung ist.
Nun ist der Kosmische Baum Heute aktueller denn je, denn gerade Heute, da die Katastrophale Ausmaße des Waldsterbens nicht mehr zu übersehen sind, ist es für die Menschheit wichtig, wieder einen Bezug zu dem Wesen Baum aufzubauen. Und die Esche ist in diesem Sinne ein wirklicher Lebensbaum.
hukwa

Sonntag, 11. März 2018

Die Linde

Die Winterlinde ( Tilia cordata Miller )
Die Sommerlinde ( Tilia platyphyllos Scop. )

Die Linde kann ein Alter von etwa 1000 Jahren erreichen und eine Höhe von über 30m. Mit Hainbuchen und Eichen gemischt bildete sie einst im Osten Deutschlands ausgedehnte Wälder. In den lockeren Bewaldungen der Berghänge und in den bunt gemischten Auwäldern, die größere Flüsse begleiten, ist sie recht verbreitet. Die Linde ist einer unserer Lieblingsbäume und wird gerne an Strassen, auf freien Plätzen oder vor Wohnhäusern angepflanzt. Zahlreiche Sagen und Lieder knüpfen sich an sie; unseren Vorfahren war sie ein heiliger Baum und unter der ehrwürdigen Dorflinde berieten einst die ältesten der Gemeinde. Die Sommerlinde entfaltet ihr Laub bereits Anfang Mai und hat große Blätter, in den Winkeln der Blattadern weißliche Härchen, die Winterlinde hat an gleicher Stelle bräunliche Härchen. Sie schlägt erst Mitte Mai aus. Der Stamm ist im Alter mit einer dunklen, rissigen, Borke bekleidet und verzweigt sich schon in geringer Höhe. Voll entwickelte Lindenblätter sehen herzförmig aus und haben ungleich große Hälften – sie sind also unsymetrisch- und laufen in eine lange Spitze aus. Der Blattrand ist scharf gesägt.In den Knospen sind keine Blütenanlagen vorhanden.Die Blüten müssen sich an den jungen Trieben also erst bilden. Daher blüht die Linde auch verhältnismäßig spät im Jahr. Bei der Sommerlinde sind die Blütenstände gewöhnlich aus 2 oder 3, bei der Winterlinde dagegen aus 5 bis 7 gestielten Blüten
zusammengesetzt. Der untere Teil des Hauptblütenstiels ist mit einem bleichen, pergamentartigen Deckblatt verwachsen. Jede Blüte besteht aus 5 kleinen gelblichen Kelch- und 5 Blumenblättern, zahlreichen Staubblättern und einem Stempel.
Da die Blüten reich an Nektar sind und einen herrlichen Duft aussenden, ist die blühende Linde oft von Tausenden von Insekten umschwärmt. Im Herbst löst sich der Fruchtstand mit dem Flügelartigen Deckblatt vom Zweig und fällt in langsam drehender Bewegung zur Erde herab. Hierbei wird er leicht vom Wind erfasst und weit verweht. Das Deckblatt ist also ein Mittel zur Verbreitung der Pflanze. Die Nussartigen Früchte enthalten gewöhnlich nur einen Samen. Sie öffnen sich bei der Reife nicht. Beide Lindenarten bastardieren oft miteinander so das in manchen
Gegenden reine Arten seltener anzutreffen sind. Einer dieser Kreuzungen ist die Holländische Linde ( Tilia x europae ). Diese Form übertrifft ihre Eltern meist an Wuchshöhe ( bis 40m ) und Schönheit der Kronenentwicklung. Die meisten Merkmale stehen ziemlich in der Mitte der Elternarten.Am zuverlässigsten sind vielleicht die weißlich-bräunlichen Haarbüscheln auf der Blattunterseite in den Achseln der Blattnerven und die leicht eiförmigen, bis 8mm großen, undeutlich kantigen und behaarten Kapselfrüchten. Die Krimm-Linde ( Tilia xeuchlora ) ist ein Bastard unbekannter Herkunft, der durch seine sehr großen, bis 15cm langen, am Grund stark schief-herzförmigen, oberseits glänzend dunkelgrünen Blätter gekennzeichnet ist.
Es ist ein meist kleinerer Baum bis 15m Höhe, immer mit überhängenden Zweigen, auch weitere Äste meist stark hängend. Häufig in Alleen und Parks gepflanzt. Eine weitere Lindenart die bei uns in Parks zu finden ist, ist die aus Südosteuropa und Asien stammende Silberlinde ( Tilia tomentosa ). Diese Art hat sich in den vergangenen Jahren als wesentlich beständiger gegen die Luftverschmutzung mit Staub und Abgasen von Verkehr, Industrie und haushalten erwiesen. Eine als Hängenden-Silber-Linde ( Tilia petiolaris ) bezeichnete form ist möglicherweise keine selbstständige Art, sondern eine seit langem angepflanzte Varietät, der Silber-Linde, eventuell auch ein Bastard mit einer vorderasiatischen Art.

Dr. Heinrich Marzell schreibt in seinem volkskundlichen Baumbuch: Wenn einmal in allen deutschen Landen, die Lindenbäume zusammengestellt werden sollten, an die sich Sagen, Legenden , oder irgendwelche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen, so bekäme man eine recht stattliche Zahl zusammen. Vielleicht würde hier sogar die Linde , der eiche den Rang ablaufen, die man doch sonst gemeinhin als den volkstümlichsten Baum der Deutschen betrachtet. Wohl das größte Lindendenkmal pflanzte Ovid in seinem Philemon und Baucis in dem er Baucis von den Göttern in eine Linde verwandeln ließ. Philemon wurde zur Eiche. In Griechenland galt die Linde als der heilende Baum schlechthin; ihre Blüten galten als eines der ältesten bekannten Heilmittel. Außerdem nutzte man den Lindenbast zur Herstellung von Papier; in Streifen zerrissen diente der Bast zur Weissagung.
Die Linde ist der klassische Baum unserer Dörfer und Städte. Unter einer Linde soll der Zwergenkönig Laurin, die Schwester Dietrichs von Bern geraubt haben und unter ihr besiegte Siegfried den Drachen. Die Germanen, verehrten Freya, die Göttin der Liebe und des Glücks in der Linde. Walther von der Vogelweide bereitete sein berühmtes Liebeslager aus Heidenkraut und Rosen unter einer Linde. In seiner Geschichte, „ die drei Linden „ hat Hermann Hesse über ein Lindenurteil geschrieben. Sehr häufig ist auch in der frommen christlichen Legenden von der Linde die Rede. Die Kirche hat aus den alten Freya-Linden, die Maria-Linden gemacht. Die Linde galt im Mittelalter als ein Baum der Hexen abwehrt. Damit die Hexen in der Walpurgisnacht keinen Zutritt zu den Ställen haben sollten, band man dem Vieh Lindenbast um die Hörner. Über die Linde in der Pfalz schreibt Julius Wilde 1936 : „ Schulz bezeichnet nach den Angaben Kochs die Großblätterige Linde nur auf dem Remigiusberg bei Kusel als wirklich einheimisch, während er für die kleinblättrige Art die Wälder bei Stromberg, Wolfstein, Kaiserslautern und den Hagenauer Forst als wirklich ursprünglich ansieht. Er vermerkt jedoch weiter, das beide Arten, viel in Wäldern und an Spazierwegen angepflanzt werden. Heute hat sich die Linde wieder mehr aus den Wäldern zurückgezogen, den nach Angaben von Forstdirektor Keiper ( 1936 ) sind in unserer Pfalz von 57 Forstämtern, 15 völlig Lindenleer, während sie in 18 vereinzelt, in 16 mehrfach und nur in 8 verhältnismäßig häufig vorkommen. Es sind dies: im südlichen Pfälzerwald, Fischbach und Schönau, im mittleren, Waldleiningen und Johanniskreuz und am Donnersberg , Kirchheimbolanden und Winnweiler.
Heute finden wir die Linde auch an vielen Autorastplätzen, die jedoch Autofahrer in der Regel meiden, da sie den Honigtau auf dem Lack ihres Lieblingskindes fürchten.
In vielen Orten Deutschlands ranken sich Sagen und Legenden um den Lindenbaum. In der Pfalz kennt man das „Lindenmütterchen“, das einst im Schlosshof der Burg Lindelbrunn einen Lindenzweig mit den Worten in die Erde stieß: „Wachse und falle mit diesem edlen Haus auch die Erzählungen vom „Lindenschmied“ und „Lindelbrunn“. Auf dem „Lindenplatz“ bei der Hartenburg stehen einige alte Linden worüber eine pfälzische Sage erzählt: Die Linden waren den Herren der Hartenburg der liebste Baum. Wurde dem Hause der Leininger ein Sohn geboren, wurde auf dem Vorplatz des Schlosses auch eine Linde gepflanzt. Wie wichtig die Linde den Leiningern war, zeigt ihr Wappen: ein Lindenbaum mit silbernen Blüten im Helmzier ihres Wappens.

Der einzige Baum der im Nibelungenlied erwähnt wird ist die Linde weil unter ihr Siegfried den Lindwurm tötete. Als er im Blut des Drachens badete fiel ein Lindenblatt zwischen seine Schulter und schuf damit jene verwundbare Stelle in die später Hagen seinen Speer bohrte, dies geschah am von einer Linde beschatteten Brunnen. Von der „Korbianslinde“ bei Freising erzählt die Sage: „Solange die Linde besteht wird Freising gedeihen“. In der schweiz in der Nähe von Habsburg steht eine Linde unter der schon der heilige Gallus (550-645 n. Chr.) gepredigt und geweissagt hat von ihr heißt es „wenn einst der Schatten dieser Linde die Habsburg erreicht, wird die Welt untergehen.“
Wir begegnen der Linde auch oft als Schicksals und Familienbaum. Nach einer schwedischen Sage sollen die Familiennamen Linnaeus, Lindelius und Tiliander nach einer mächtigen Linde mit drei starken Hauptästen, ihren Namen genommen haben. Als die Familie Lindelius ausstarb, vertrocknete einer dieser Hauptäste. Nach dem Tode der Tochter des berühmten Botanikers Linne, hörte der zweite Ast auf Blätter zu treiben, und als der letzte der Familie Tiliander starb vertocknete auch der dritte Ast. Mannhardt berichtet in seiner „Wald- und Feldkunde“, dass der abgestorbene Stamm dieser Linde noch lange Zeit stand und vom Volk verehrt wurde.
Alfred Klos berichtet in seinem Artikel: Volkskundlicher Beitrag zu Freyas heiligem Baum: „Eine Legende bringt die Linde in enge Verbindung mit dem Ursprung eines bekannten Wallfahrtsortes in Ostpreußen (heute polnisch). In der Stadt Rastenburg war einst ein Angeklagter zum Tode verurteilt worden. Da erschien ihm die heilige Jungfrau, tröstete ihn und gab ihm ein Stück Holz und ein Messer, mit dem Auftrag etwas zu schnitzen. Er schnitzte daraus ein Marienbild mit dem Christuskind auf den Armen. Als die Gerichtsherrn das Bild sahen und von der Erscheinung der Jungfrau hörten, erachteten sie dies als ein Wink von oben und gaben dem verurteilten die Freiheit. Dieser trug das Bild zu einer alleinstehenden Linde und hängte es an ihr auf. Seitdem verlor der Baum seine Blätter nicht mehr und blieb immer grün. Wegen dieses Wunders holten die Rastenburger das Bild von seinem Platze und brachten es in ihre Kirche. Da es aber am nächsten Morgen wieder an der Linde hing, baute man unter ihr eine Kapelle. So soll der im Osten so bekannte Wallfahrtsort „Heiligelinde“ entstanden sein.“
Die Linde war der Freya geweiht und war somit gegen Blitz gefeit. In manchen ländlichen Gegenden ist es heute noch üblich nach einem gewitterregen unter eine Linde zu eilen und sich von dem herabfallenden Tropfen etwas benetzen zu lasen; denn dieses „Lindenwasser“ schützt nach einem Volksglauben gegen viele Krankheiten und Unglück.
Natürlich musste der Linde auch ein Baumgeist innew(ohnen der die Menschen vor Zauberei und Bösen schützte. In Niederösterreich steckt man am Johanni Tag vor Sonnenaufgang Lindenzweige über die Haustüre um somit Einbrecher fernzuhalten. Damit die Hexen in der Johannisnacht nicht die Viehställe aufsuchen, bindet man den Kühen Lindenbast um ihre Hörner. Ein Lindenast an die Türe angebracht hält Hexen fern. Wer auf zauberische Weise Ungeziefer auf seinen Getreideacker bekam, konnte diese durch streuen von Lindenkohlenasche wieder vertreiben, lässt und Kloss wissen und fährt fort…Früher gab es kaum eine Kirche bei uns, vor deren Eingang keine Linden standen; denn wenn Hochzeitspaare (nach altem Glauben) unter Linden in die Kirche gehen können, dann gab das eine glückliche Ehe. Erst im Jahre 1962 wurden die letzten 220jährigen Linden vor dem Kircheneingang in Miesau niedergelegt. Noch vor siebzig Jahren war es in Miesau Brauch, dem geliebten Mädchen in der Walpurgisnacht einen schönen Lindenzweig vor die Haustür zu stellen.
In vielen Flurnamen taucht die Linde auf. Im Stiftswald bei Kaiserslautern gibt es „Lindenköpfe“, bei Kriegsfeld einen „Lindenbühl“. In Gehrsweiler, Dellfeld und Fleckenfeld sind „Lindenberge“ bekannt. In Jakobsweiler gibt es einen „Lindenbusch“, in Nussbach ein „Lindenthal“ und in Schopp einen „Linnedeich“. In Blieskastel finden wir einen „Lindenfels“. Einen Lindenhof gibt es in Kaiserslautern, Rockenhausen und bei Steinweiler. „Lindenschachen“ werden um 1600 im Reichswald und Jägersburg und 1547 bei Ottweiler und Einsiedlerhof benannt. Eppenbrunn und Ludwigswinkel haben einen „Lindelkopf“. 

hukwa