Donnerstag, 24. Juni 2021

Trippstadter Wiesen und Böschungen – Schatzkammern der Artenvielfalt

 


In Trippstadt sind inzwischen einige Wiesen und Böschungen lebende„Naturarchive“. Eine große Anzahl von Pflanzen und Kleinlebewesen haben in diesen Ökonischen eine Heimat gefunden. In kleinen Ausschnitten zeigen uns diese „Zierleisten“ der Feld- und Waldwege wie die Kulturlandschaft einst ausgesehen hat. Durch solche geschützten Flächen entstand in kurzer Zeit ein Netz ökologisch wertvoller Kleinzellen, sogenannte Trittsteinbiotope. Neben einer großen Anzahl bekannter Wiesenblumen haben sich auch seltene und gefährdete Pflanzenarten angesiedelt - so die Bittere Schleifenblume, der höchst seltene Bastard-Mohn und einige andere vom Aussterben bedrohte Arten. 

 


 

Zwischen diesem Artenreichtum finden sich immer wieder kleine Ansammlungen von Brennnesseln und Disteln, Wildkräuter die für unsere heimische Insektenwelt überlebenswichtig sind. Nur im Verbund von Wildblumen und sogenannten „Un“-Kräutern kann man erfolgreichen Artenschutz betreiben. So ist die Brennnessel der Heimatort für rund 50 heimische Schmetterlingsarten - „Tagpfauenauge“, „Kleiner Fuchs“ und „Landkärtchen“ könnten ohne diese Pflanze überhaupt nicht überleben, da sie ihre Eier nur auf Brennnesseln ablegen. Die Distel ist die Heimat des Distelfalters und dient zusätzlich vielen Singvögeln (Distelfink ect.) als Futterpflanze für den Winter. 

 


Die geschützten Böschungen und Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht. Anfang Juni und Anfang September, bei der letzten Mahd bleiben jeweils etwa 10 Prozent der Wildkräuter stehen, damit die in ihren Stängeln lebenden Insekten überwintern können. So wird jede „Wilde Wiese“ zu einer Schatzkammer der Artenvielfalt.



©hukwa
Fotos©Ute Knieriemen-Wagner