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Der Schmied bei Kelten, Germanen und Römern
Die keltischen Schmieden waren Meister der Eisenverarbeitung und ihre Erzeugnisse waren bei allen Völkern der Antike sehr geschätzt. Ihre Kultur wurde regelrecht mit der Beherrschung des Eisens identifiziert. So fassten Historiker die Epoche der Hallstatt- und La Tene- Zeit des letzten vorchristlichen Jahrtausends unter dem Begriff Eisenzeit zusammen.
Um 400 vor Chr. soll in Rom ein keltischer Schmied namens Helico gelebt haben, dessen Schmiedekünst sehr berühmt waren. Das lateinische Wort für Schwert „gladius“ stammt aus dem keltischen Sprachschatz es beweist den Ruf der Kelten als hervorragende Eisenschmiede.
Eisenerz fand man fast überall in Europa, von der Gewinnnnung im Tagebau (Raseneisenerz) künden zahlreiche Spuren. Die Verarbeitung des Rohstoffes Erz war recht kompliziert.
„Das Erz musste in sogenannten Schachtöfen (Rennöfen) verhüttet werden. Diese aus Lehm gebaute Öfen waren bis zu 150 Zentimeter hoch. Dort trennte man durch den Schmelzprozess die leichtflüssige Eisenschlacke vom teigigen Eisenschwamm, dem eigentlich metallischen Eisen. Viele Verhüttungsschritte waren nötig, um die Schlackenreste herauszupresssen um möglich reines Eisen zu gewinnen. Für die Erzeugung der hohen Schmelztemperaturen benötigte man Holzkohle was zur Kelten und Römerzeit schon zu starken Waldrodungen führte. Das Eisen kam dann in ca. 10kg Barren (keltische Eisenbarren) in den Handel“. (1.)
Aus diesem durch den Rennofen gewonnenen Eisen schmiedeten die keltischen Schmiede Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Waffen.
Die keltischen Schwerter aber auch der keltische Pflug waren härter und besser geschmiedet als die der Römer.
„Die wichtigste gallische (keltische) Erfindung war aber der Pflugmesser, das dem einfachen „aratrum“ der Südvölker weit überlegen war, und der Räderpflug, der im Französischen seinen keltischen Namen noch beibehalten hat (charrue = carruaca). Mit diesem Pflug, der meist von mehreren Ochsenpaaren gezogen wurde, konnten steinige und schwere Böden, die als unrentabel angesehen werden, bestellt werden“. (2.)
Wir wissen aus archäologischen Funden das in der La-Tene-Zeit bestimmte Schwerter mit Schlagmarken ausgestattet wurden. Diese Stempel waren wohl die Haussymbole berühmter keltischer Schmiedewerkstätten. Die Sonderstellung des Schmiedes in der keltischen Gesellschaft, wurde in den Sagen und Legenden dadurch zum Ausdruck gebracht dass Schmied und Goldschmied als mythische Helden galten.
„Man kann die keltische Eisenentwicklung- und Verarbeitung schon als Großindustrie ansehen. So berichtet Cäsar über die großen Erzbergwerke in Aquitanien und im Gebiet der Biturigen; Strabo erwähnt auch die wichtigen Bergwerke im Perigord. Als Beispiel eines großen Unternehmens auf industrieller Ebene kann der Camp d´Affrique in der Nähe von Nancy gelten. Auf einem Felshügel hattten die Kelten einen doppelten Ringwall errichtet, der neben dem Hochplateau auch ein tiefer liegendes umfasste. Innerhalb des Ringes standen die Wohnhäuser; an den Hängen des Hügels waren Bergwerkstollen angelegt worden, die eine Tiefe von 100 m erreichten. Auf dem unteren Plateau befanden sich die Brennöfen und Werkstätten, die das Roheisen in Pyramidenform oder zu Eisenbarren verarbeiteten, ferner die Schmieden, in denen Schwerter, Dolche, Pferdegeschirre usw. angefertigt wurden. Die Kelten beherrschten die Technik des Ätzens meisterhaft. Die Zeichnungen wurden in säurefestem Wachs aufgetragen und das Eisen dann in eine ätzende Flüssigkeit gelegt, die die freigebliebenen Teile etwas abtrug, so dass ein erhabenes Muster entstand. Auch die Technik der Metalleinlage war schon in der Hallstattzeit üblich. (3.)“.
In fast ganz Europa fand man im keltischen Siedlungsgebiet Anhäufungen von Eisenschlacken, die noch einen hohen Prozentsatz von Metall enthielten. Diese Restschlacken wurden während des Mittelalters bis Anfang des 19. Jahrhunderts von den Hütten noch verarbeitet. Dies deutet auf eine sehr lange keltische und äusserst umfangreiche Eisenverhüttung hin.
Bei der Heidelsburg in Waldfischbach (Pfalz) fanden sich zahlreiche gallo-römische Werkzeuge aus Eisen. Auch in einem Depot in Kreimbach (Pfalz) fanden Archäologen Schmiedewerkzeuge darunter Zangen aus einer Schmiedewerkstatt aus der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Ein großer Bockamboß und ein Hornamboß zum Biegen waren in einen großen Holzblock eingelassen. Auch weitere typische Arbeitsgeräte des Schmiedes wie Nageleisen und Hammer kamen zum Vorschein.
Der Großteil dieser Werkzeuge (Zangen und Hammer) waren so hergestellt dass man so gut wie keinen Unterschied zu heutigem Werkzeug bemerken konnte. Auch in der übrigen Pfalz fand man zahlreiche Schmiedewerkzeuge. Vor allem aus dem 2. und 4. Jahrhundert nach Chr. als es im gallo-römischen Grenzgebiet zunehmend unruhiger wurde. Die Germanen überquerten immer öfters den Rhein und drangen in römisches Gebiet vor. Die ansässige Bevölkerung versuchte auf den abgelegenen Höhenzügen des Pfälzerwaldes wie die bereits erwähnten Fliehburgen Waldfischbach und Kreimbach Schutz zu finden. Ihr persönliches Eigentum vergruben die Menschen in diesen gefährlichen Zeiten und so finden sich in der Pfalz Hortfunde in größerer Anzahl.
Über 4. Jahrhunderte besiedelten die Römer die Pfalz und es entstand hier eine römisch – gallische Mischkultur. Wegenetze, Militär- und Handelsstrassen entstanden mit zahlreichen Pferdewechselstationen wo auch Schmiede- und Wagenbauerwerkstätten errichtet wurden.
Im pfälzischen Eisenberg entstand eine römische Industrieanlage zur Gewinnung und V erarbeitung von Eisenerz. „Die Aufdeckung von dicken Schlackenschichten und einer großen Zahl von Schmelzöfen... zeigt deutlich... dass in Eisenberg über das für römische kleinstädtische Siedlungen übliche Maß hinaus Eisengewerbe betrieben wurde. Inmitten dicker Eisenschlackenschichten, die manchmal bis zu 5 m Mächtigkeit erreichen, fanden sich auch zahlreiche Schmelzöfen. Es handelt sich dabei um einfache, zuckerhutförmige Anlagen von 1,40 m festgestellter Höhe, 20 cm dickem Mantel aus feuerfestem Ton und 30cm lichter Weite. In wechselnden Schichten wurde in diese Öfen Eisenerz und Holzkohle gefüllt und mit Hilfe eines handbetriebenen Blasebalgs durch eine Tondüse so lange Sauerstoff zugeführt, bis die zum Schmelzen notwendige Temperatur erreicht war. Auf der Ofensohle lagerte sich ein stark mit Schlacken gemischtes Rohprodukt, die Lupe ab. Erst durch Ausglühen und Schmieden konnte daraus Barreneisen gewonnen werden. In frührömischer Zeit wurde hier noch in eisenzeitlicher Tradition Barren in Form einer Doppelpyramide hergestellt, später einfache Barren in rechteckiger Form“ (4.).
Zahlreiche in Stein gemeißelte Handwerkerreliefs zeugen von der Arbeit gallischer und römischer Schmiede in dieser Region. In Iggelheim fand man ein Relief des Vulcus, des römischen Schmiedegottes er steht neben einem Amboß und hält eine Zange in der Hand.
Mehrere Reliefs aus Frankreich zeigen Schmiede in ihrer Werkstatt und an der Wand im Hintergrund erkennt man deutlich fertig geschmiedete Geräte. Auf einem Relief aus Ostfrankreich erkennt man einen Eisenladen, auf einem Verkaufstisch auf dem mehrere Werkzeuge stehen sind die Geschäftsinhaber, eine Frau und ein Mann abgebildet.
In besonders hohen Ansehen standen im Altertum die Burgunden wegen ihrer hochentwickelten Waffenschmiedekunst. Die burgundische Schmiedetechnik ist so vollendet dass viele eiserne Fundstücke absolut rostfrei sind und eine Patina angenommen haben wie Bronze. Einem burgundischen Waffenschmied dessen Grab man bei Graudenz fand, war sein ganzes Handwerkzeug mitgegeben. Der Schmied muss bei seinem Volk eine besondere Stellung unter den Handwerkern inne gehabt haben.
Eine Sonderform der burgundischen Waffenschmiedekunst, ist das neben dem zweischneidigen Langschwert geführte einschneidige Hiebmesser, das eindeutig auf keltische Urformen zurückgeht.
Über den berühmten keltischen Schmied Goibniu sagte man: „Er stellte in seiner Schmiede Schwerter, Lanzen und Jagdspeere her, und er brauchte für jede Waffe nur drei Hammerschläge: mit dem dritten Schlag war sie fertig...“.
Der Name dieses Schmiedes ist verwandt mit dem französischen Wort „gobelin“. „Gobelins“, sind Zwerge, die in Höhlen leben und sich meisterhaft auf die Schmiedekunst verstehen.
In seinem Buch „Die Druiden“ schreibt Jean Markale über den mythischen Schmied Goibniu:
„Natürlich steht dieser göttliche Schmied in der Tradition von Vulcanus/Hephaistos; in der irischen Überlieferung heißt er Govannon, Sohn der Götttin Don. Er ist der Herr über das Feuer und und über die Metalle und somit Herr über die Geheimnisse des Erdinnern. Das Motiv des göttlichen Schmiedes spielt in den germanischen Sagen eine wichtige Rolle... In den keltischen Sagen besitzt er ausserdem noch das Geheimnis der Initation: Er lehrt junge Helden sich richtig zu verhalten, und schmiedet ihnen Waffen, die sie unbesiegbar machen. Das gilt etwa für Chuchulainn (= „der Hund von Culann“), der seinen Namen bei dem Schmidt Culann erhält, oder für Finn mac Cumail, der durch den Schmied Lochan initiert wird. Der zwielichtige und Dämonische Schmied, der fast eine Art Hexenmeister ist, spielt in vielen Volksmärchen eine wichtige Rolle. In den sogenannten primitiven Gesellschaften ist der Schmied nicht nur der Meister der Landarbeit, sondern auch der Meister der Kriegskunst, denn er stellt sowohl Ackergerät als auch Waffen her. Als wahrer „Herr der Schmiede“ hat er eine große gesellschaftliche Machtposition, weshalb man bei ihm ein geheimnisvolles Wissen vermutet, das weit über sein Handwerk hinausgeht.“ (5.).
Lit. Hinweise:
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten. Nikol-Verlag.
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten. Phaidon Verlag.
Schellack, Schifferer: Geschichte des pfälzischen Handwerks.
Friedrich Behn: Römertum und Völkerwanderung. Phaidon-Verlag.
Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol Verlag.
Jean Markale: Die Druiden. Weltbild-Verlag.
Anmerkungen:
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten. S.70.
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten. Phaidon Verlag.
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten.
Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol-Verlag.
Jean Markale: Die Druiden.
©hukwa
Mittwoch, 10. Mai 2023
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Im Frühlingswind
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Sonntag, 23. April 2023
Vom Bewusstsein des Bewusstseins
Samstag, 22. April 2023
Wabi Sabi
Tag der Erde
Donnerstag, 20. April 2023
Astrologie und Reinkarnation
In der Parapsychologie gibt es eine These die besagt: Es gibt Fälle in der praktischen Anwendung der Astrologie, bei denen es wahrscheinlich ist, dass der Astrologe, ein Horoskop nicht nach astrologischen Regeln interpretiert, sondern mit ihm als psychischem Induktor zu ASW-Informationen gelangt. Das Erstellen eines Horoskops ist ein regelfester Vorgang, bei dem keine Möglichkeit einer paranormalen Leistung gegeben ist; anders die Ausdeutung: Hier mag gelegentlich bei sensitiven Astrologen das Horoskop zum psychischem Induktor werden. Dabei ist es von Bedeutung das ein Horoskop ein Mandala (Geburtsmandala) bildet.
Wenn man das Horoskop als Geburtsmandala begreift, wenn man es vor sich liegen hat, nach dem man es zuvor mit der Hand gezeichnet hat, und es nun mantisch-meditativ deutet, kann es passieren das man in eine Bewusstseinszone vordringt, die mit unserem Tagesbewusstein wenig Ähnlichkeit hat. Man befindet sich in einem meditativen Zustand. Astrologisch-karmisch betrachtet findet findet man diesen Gedankengang schon in den orphischen Mysterien, vom Auf- und Abstieg der Seele. Da nun die Seelenmonade bereits vor ihrem irdischen Leben in anderen astralen Welten existiert, kommt sie bei ihrer irdischen Geburt, also während der „Niederfahrt“ in irdische Gefilde, an Planeten und Gestirnen vorbei, die ihr von ihrer Planeten und Gestirnsqualität etwas abgeben. Die postmortale Seelenreise wäre dann die „Rückreise“ in die astrale Heimat. Für den Karma orientierten Astrologen sind diese astrale Gegebenheiten Wirklichkeiten. Es existiert sozusagen eine astrale Korrespondenz zwischen den Gestirnen und dem deutenden Astrologen. Diese mantisch-meditative Eingebung läßt sich metaphysisch Begründen, nämlich mit der platonischen Lehre vom „ochema“, einem Seelenfahrzeug, das die Bedingung der Möglichkeit aller irdischen und überirdischen Existenzformen der Seele ist. Der französische Philosoph Emanuele Coccia schrieb in seinem Buch „Metamorphosen“ über dieses „Seelenfahrzeug“: „In mehreren seiner Werke nahm Platon Bezug auf ein Fahrzeug, das die Seele begleitet und ihr den Abstieg in den Körper und alle Formen der Fleischwerdung ermöglicht. Auch im „Timaios“ spricht er davon und stellt sich vor, wie der große Weltbaumeister jedem Stern eine Seele zuteilt und ihnen...nachdem er sie wie auf ein Fahrzeug gesetzt hatte...die Natur des Alls zeigt“ (Platon-Timaios). Nach dieser platonischen Ansicht ist jeder physische Körper eine Art Tür die zu unendlich vielen astralen Welten führt.
Im achten Jahrhundert unternahm der islamische Philosoph und Astrologe Al-Kindi den Versuch eine Grundlage für eine philosophische Rechtfertigung esoterischer Disziplinen u.a. der Astrologie und der Alchemie auszuarbeiten. In seinem Buch „De radis stellarum“ versucht er eine metaphysische Grundlage für die Astrologie und Alchemie zu entwerfen. Mit dem Hintergrund stoischer Philosophie, der kosmisch-universellen Harmonie, stellt er eine „Strahlentheorie“ auf und beschreibt wie kosmische Energien sich manifestieren. Für die Epoche des dunklen Mittelalters in der er lebte, war er seiner Zeit weit voraus. In „De radis stellarum“ schreibt er: „Wenn es irgend jemand gegeben wäre, die Bedingungen der himmlichen Harmonie vollständig zu verstehen, dann würde er die elementare Welt mit allem, was sie enthält, zu jeder Zeit und an jedem Ort gänzlich kennen, und er würde das Verursachte vom Verursachenden unterscheiden können und umgekehrt. Deshalb würde jeder, der es zur uneingeschränkten Kenntnis der Bedingungen der himmlichen Harmonie gebracht hat, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft kennen“ (Übersetzung nach J.S.Tester).
Ein Beispiel für ein für Karma Geburtsmandala ist das Horoskop des römischen Kaisers Julian (6.11.331-26.6.363). Dieser im Zeichen Zwillinge, geborene Herrscher, seinem Tierkreiszeichen entsprechend voller Zweifel, war ein begabter Feldherr und Anhänger der griechischen Stoa. Er verachtete die Unterwürfigkeit der Christen und stand diesen feindlich gegenüber. Julian versuchte während seiner kurzen Regierungszeit, die Moral des „Alten römischen Reiches“ wiedereinzuführen. Ein Aufstand in Persien zwang Julianus, gegen die Aufrührer ins Feld zu ziehen, und er starb an einer wunde die er sich im Kampfe zugezogen hatte. Wahrscheinlich wurde er von einem christlichen Soldaten ermordet. Julian war davon überzeugt eine Reinkarnation von Alexander dem Großen (20.7.356-10.6.323 v.Chr.) zu sein. Ähnlich behauptete auch Alexander dass er eine Wiedergeburt von Dionysos sei. Beide verband also der Glaube an die Lehre der Wiedergeburt.
Doch es gibt noch mehr Analogien zwischen den beiden. Sie waren beide Herrscher eines Weltreiches. Beide kamen sehr früh an die Macht. Beide sollten sehr früh eines frühzeitigen Todes sterben. Alexander mit 33 wahrscheinlich durch eine Vergiftung, Julian mit 32 Jahren von einem Soldaten ermordet. Beide starben am gleichen Ort. Beide hatten auch sehr ähnliche Charakterzüge: Als Kaiser waren sie hervorragende Verwalter und Strategen, sehr gebildet und eine nonkonformistische Einstellung. Von Alexander wissen wir das er von großer religiöser Toleranz war und Julian der sich ganz als Heide fühlte gab sich nie wie seine Vorgänger zu einer blutigen Verfolgung der Christen her sondern bekämpfte sie mit den Waffen der Philosophie.
Nach dem allgemein bekannten Geburtsdatum von Alexander (20.7.356 v.Chr.) ist er im Sonnenzeichen Krebs geboren. Es gibt aber Biographen, die von einem Geburtstag Alexanders im Monat April sprechen, einem Widdermonat, eine Vermutung die dem astrologischen Denken sehr nahe kommt. Vielleicht war ja sein Aszendent Widder und sein Sonnnenzeichen Krebs, was eine astrologische Alternative wäre.
Der griechische Historiker Plutarch berichtet in seinen „Vergleichenden Lebensbeschreibungen“, die im ersten Jahrhundert nach Christi erschienen das „Alexander sich nicht so leicht von einem einmal gefassten Vorsatz abbringen ließ“. Was eine typische Widder Eigenschaft ist. Seine mythisch, religiöse Haltung, seine Überzeugung die Wiedergeburt eines Gottes zu sein ist eine typische Eigenschaft des Tierkreiszeichen Krebs. Alexander der Große war der erste abendländische Herrscher der sich wie ein Gott verehren ließ. Diese Vorstellung ein göttergleiches Wesen zu besitzen existierte in vielen Königreichen des nahen und mittleren Osten.
Lit.Hinweise:
D.K.de Bizemont: Karma-Astrologie
Heinz Sandauer: Geschichte gelenkt von den Sternen.
Thoreich Geißenbauer: Das astrologische Weltbild.
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Mittwoch, 19. April 2023
Donnerstag, 13. April 2023
Mittwoch, 12. April 2023
Aprilgeist
Freitag, 7. April 2023
Mythos Astrologie
Donnerstag, 6. April 2023
Der Satz des Anaximander
„Aus welchen (seienden Dingen) die seienden Dinge ihre Entstehung haben, dorthin findet auch ihr Vergehen statt, wie es in Ordnung ist, denn sie leisten einander Recht und Strafe für das Unrecht gemäß der zeitlichen Ordnung“.
(Diels: Fragmente der Vorsokratiker).
In etwas freierer Übersetzung nach Friedrich Cramer lässt sich sagen:
„Woraus immer ein Ding, eine Sache, ein Zustand entsteht, dorthin kehrt es naturgeschichtlich wieder zurück. Der Prozess des Ablösens oder Erscheinens ist reversibel. Anfang und Ende gehören zusammen, das Ding kann seinen Ursprung nicht vergessen und kehrt in einer zyklischen Bewegung wieder in ihn zurück, mit anderen Worten: allles kreist,ist rückgekoppelt, ist reversibel“.
Friedrich Cramer: Der Zeitbaum.
Der Philosoph Anaximander geboren 610 v.Chr. stammte aus Milet. Das Milet im 6.Jahrhundert war ein bedeutender Handelshafen und wahrscheinlich die reichste Stadt der damaligen griechischen Welt. Hier endeten die großen Karawanenstraßen die aus dem Orient kamen, hier wurden die Waren in Schiffe verladen und nach Griechenland verfrachtet. Hier fand der erste Austausch zwischen frühester abendländischer Philosophie und dem Gedankengut des Orients statt. Gedanken und religiöse Lehren die sich mit dem Denken der vorsokratischen Philosophie vermischten. Milet wurde zur Geburtsstätte der abendländischen Wissenschaft und Philosophie. Die ersten drei großen Philosophen der Vorsokratik wirkten hier: Thales, Anaximander und Anaximenes.
Anaximander war milesicher Bürger und zeitgenosse des Thales, wahrscheinlich sogar ein Schüler von ihm. Er wurde zum eigentlichen Begründer der abendländischen Philosophie. Seine Lehre legte er in einer Schrift nieder, die wohl den Titel „Über die Natur“ trug und die nur als Fragment überliefert ist. Man nannte ihn auch den „ersten Metaphysiker“ wegen seiner Lehre vom „apeiron“, das er als den „ungeformten Weltstoff der Dinge“ ansah, das Urprinzip, ein unendlich Gestaltendes. Dieses apeiron liegt alller stofflichen existenz voraus und enthält in sich alle qualitativ-bestimmbare Dinge, die sich durch Aussonderung der Gegensätze bilden (warm u. kalt, Feuer u. Luft usw), auf diese Weise können unendlich viele Welten nebeneinander und nacheinander entstehen und auch wieder vergehen.
Zum Satz des Anaximanders schrieb Diels: „Nur ein einziger Satz ist uns aus seiner Schrift erhalten, der uns zweierlei zeigt: einmal das er unter dem Einfluß orphischer Mystik die Existenz der Einzelwesen als eine unrechtmäßige Emanzipation vom ewigen Sein auffasste und damit die Notwendigkeit ihres untergangs begründete...ferner das er bei der Kosmogonie der Orphiker sich nicht beruhigte, sondern die Entstehung der Welt in eigenartiger Weise zu erklären suchte“.
Wenn man über den Satz des Anaximander nachdenkt könnte man den Schluss daraus ziehen, er meinte damit eine Art von „Seinsvergessenheit“.
Noch eine Reihe weiterer fruchtbarer Ideen schenkte dieser Denker der Philosophie.
Mit dem Hintergrund der heutigen ökologischen Krise kann man sagen Anaximander war der erste Philosoph der ökologisch dachte und argumentierte.
Anaximander spricht im Sinne des Weisen Solon von einer „Rechtsgemeinschaft der natürlichen Dinge“.
Jedes Ding, jede Kreatur, das sich aus den Vorräten der Natur bedient, muss diese Entnahme wieder an die Natur zurückgeben. Alles was eine Form annimmt macht irgendwann Platz für neue Formen.
Anaximander geht hier schon in die Richtung des „ewigen Werdens“ von Heraklit: die uabänderliche Gesetzmäßigkeit allen Naturgeschehens. Denn der Richter der die Buße festsetzt heißt Aion (Zeit).
©hukwa