Dienstag, 23. Mai 2023

Nachtgewitter

 Im Blitzstrahl des Nachtgewitter 
die roten Rosen im Garten
leuchten wie Blut. 
hukwa

Dienstag, 16. Mai 2023

Schlehenlied

 Aus der Schlehe 
klingt leise 
das Lied des Rotkehlchens. 
hukkwa

Donnerstag, 11. Mai 2023

Der Schmied bei Kelten, Germanen und Römern

 

Die keltischen Schmieden waren Meister der Eisenverarbeitung und ihre Erzeugnisse waren bei allen Völkern der Antike sehr geschätzt. Ihre Kultur wurde regelrecht mit der Beherrschung des Eisens identifiziert. So fassten Historiker die Epoche der Hallstatt- und La Tene- Zeit des letzten vorchristlichen Jahrtausends unter dem Begriff Eisenzeit zusammen.

Um 400 vor Chr. soll in Rom ein keltischer Schmied namens Helico gelebt haben, dessen Schmiedekünst sehr berühmt waren. Das lateinische Wort für Schwert „gladius“ stammt aus dem keltischen Sprachschatz es beweist den Ruf der Kelten als hervorragende Eisenschmiede.

Eisenerz fand man fast überall in Europa, von der Gewinnnnung im Tagebau (Raseneisenerz) künden zahlreiche Spuren. Die Verarbeitung des Rohstoffes Erz war recht kompliziert.

Das Erz musste in sogenannten Schachtöfen (Rennöfen) verhüttet werden. Diese aus Lehm gebaute Öfen waren bis zu 150 Zentimeter hoch. Dort trennte man durch den Schmelzprozess die leichtflüssige Eisenschlacke vom teigigen Eisenschwamm, dem eigentlich metallischen Eisen. Viele Verhüttungsschritte waren nötig, um die Schlackenreste herauszupresssen um möglich reines Eisen zu gewinnen. Für die Erzeugung der hohen Schmelztemperaturen benötigte man Holzkohle was zur Kelten und Römerzeit schon zu starken Waldrodungen führte. Das Eisen kam dann in ca. 10kg Barren (keltische Eisenbarren) in den Handel“. (1.)

Aus diesem durch den Rennofen gewonnenen Eisen schmiedeten die keltischen Schmiede Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Waffen.

Die keltischen Schwerter aber auch der keltische Pflug waren härter und besser geschmiedet als die der Römer.

Die wichtigste gallische (keltische) Erfindung war aber der Pflugmesser, das dem einfachen „aratrum“ der Südvölker weit überlegen war, und der Räderpflug, der im Französischen seinen keltischen Namen noch beibehalten hat (charrue = carruaca). Mit diesem Pflug, der meist von mehreren Ochsenpaaren gezogen wurde, konnten steinige und schwere Böden, die als unrentabel angesehen werden, bestellt werden“. (2.)

Wir wissen aus archäologischen Funden das in der La-Tene-Zeit bestimmte Schwerter mit Schlagmarken ausgestattet wurden. Diese Stempel waren wohl die Haussymbole berühmter keltischer Schmiedewerkstätten. Die Sonderstellung des Schmiedes in der keltischen Gesellschaft, wurde in den Sagen und Legenden dadurch zum Ausdruck gebracht dass Schmied und Goldschmied als mythische Helden galten.

Man kann die keltische Eisenentwicklung- und Verarbeitung schon als Großindustrie ansehen. So berichtet Cäsar über die großen Erzbergwerke in Aquitanien und im Gebiet der Biturigen; Strabo erwähnt auch die wichtigen Bergwerke im Perigord. Als Beispiel eines großen Unternehmens auf industrieller Ebene kann der Camp d´Affrique in der Nähe von Nancy gelten. Auf einem Felshügel hattten die Kelten einen doppelten Ringwall errichtet, der neben dem Hochplateau auch ein tiefer liegendes umfasste. Innerhalb des Ringes standen die Wohnhäuser; an den Hängen des Hügels waren Bergwerkstollen angelegt worden, die eine Tiefe von 100 m erreichten. Auf dem unteren Plateau befanden sich die Brennöfen und Werkstätten, die das Roheisen in Pyramidenform oder zu Eisenbarren verarbeiteten, ferner die Schmieden, in denen Schwerter, Dolche, Pferdegeschirre usw. angefertigt wurden. Die Kelten beherrschten die Technik des Ätzens meisterhaft. Die Zeichnungen wurden in säurefestem Wachs aufgetragen und das Eisen dann in eine ätzende Flüssigkeit gelegt, die die freigebliebenen Teile etwas abtrug, so dass ein erhabenes Muster entstand. Auch die Technik der Metalleinlage war schon in der Hallstattzeit üblich. (3.)“.

In fast ganz Europa fand man im keltischen Siedlungsgebiet Anhäufungen von Eisenschlacken, die noch einen hohen Prozentsatz von Metall enthielten. Diese Restschlacken wurden während des Mittelalters bis Anfang des 19. Jahrhunderts von den Hütten noch verarbeitet. Dies deutet auf eine sehr lange keltische und äusserst umfangreiche Eisenverhüttung hin.

Bei der Heidelsburg in Waldfischbach (Pfalz) fanden sich zahlreiche gallo-römische Werkzeuge aus Eisen. Auch in einem Depot in Kreimbach (Pfalz) fanden Archäologen Schmiedewerkzeuge darunter Zangen aus einer Schmiedewerkstatt aus der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Ein großer Bockamboß und ein Hornamboß zum Biegen waren in einen großen Holzblock eingelassen. Auch weitere typische Arbeitsgeräte des Schmiedes wie Nageleisen und Hammer kamen zum Vorschein.

Der Großteil dieser Werkzeuge (Zangen und Hammer) waren so hergestellt dass man so gut wie keinen Unterschied zu heutigem Werkzeug bemerken konnte. Auch in der übrigen Pfalz fand man zahlreiche Schmiedewerkzeuge. Vor allem aus dem 2. und 4. Jahrhundert nach Chr. als es im gallo-römischen Grenzgebiet zunehmend unruhiger wurde. Die Germanen überquerten immer öfters den Rhein und drangen in römisches Gebiet vor. Die ansässige Bevölkerung versuchte auf den abgelegenen Höhenzügen des Pfälzerwaldes wie die bereits erwähnten Fliehburgen Waldfischbach und Kreimbach Schutz zu finden. Ihr persönliches Eigentum vergruben die Menschen in diesen gefährlichen Zeiten und so finden sich in der Pfalz Hortfunde in größerer Anzahl.

Über 4. Jahrhunderte besiedelten die Römer die Pfalz und es entstand hier eine römisch – gallische Mischkultur. Wegenetze, Militär- und Handelsstrassen entstanden mit zahlreichen Pferdewechselstationen wo auch Schmiede- und Wagenbauerwerkstätten errichtet wurden.

Im pfälzischen Eisenberg entstand eine römische Industrieanlage zur Gewinnung und V erarbeitung von Eisenerz. „Die Aufdeckung von dicken Schlackenschichten und einer großen Zahl von Schmelzöfen... zeigt deutlich... dass in Eisenberg über das für römische kleinstädtische Siedlungen übliche Maß hinaus Eisengewerbe betrieben wurde. Inmitten dicker Eisenschlackenschichten, die manchmal bis zu 5 m Mächtigkeit erreichen, fanden sich auch zahlreiche Schmelzöfen. Es handelt sich dabei um einfache, zuckerhutförmige Anlagen von 1,40 m festgestellter Höhe, 20 cm dickem Mantel aus feuerfestem Ton und 30cm lichter Weite. In wechselnden Schichten wurde in diese Öfen Eisenerz und Holzkohle gefüllt und mit Hilfe eines handbetriebenen Blasebalgs durch eine Tondüse so lange Sauerstoff zugeführt, bis die zum Schmelzen notwendige Temperatur erreicht war. Auf der Ofensohle lagerte sich ein stark mit Schlacken gemischtes Rohprodukt, die Lupe ab. Erst durch Ausglühen und Schmieden konnte daraus Barreneisen gewonnen werden. In frührömischer Zeit wurde hier noch in eisenzeitlicher Tradition Barren in Form einer Doppelpyramide hergestellt, später einfache Barren in rechteckiger Form“ (4.).

Zahlreiche in Stein gemeißelte Handwerkerreliefs zeugen von der Arbeit gallischer und römischer Schmiede in dieser Region. In Iggelheim fand man ein Relief des Vulcus, des römischen Schmiedegottes er steht neben einem Amboß und hält eine Zange in der Hand.

Mehrere Reliefs aus Frankreich zeigen Schmiede in ihrer Werkstatt und an der Wand im Hintergrund erkennt man deutlich fertig geschmiedete Geräte. Auf einem Relief aus Ostfrankreich erkennt man einen Eisenladen, auf einem Verkaufstisch auf dem mehrere Werkzeuge stehen sind die Geschäftsinhaber, eine Frau und ein Mann abgebildet.

In besonders hohen Ansehen standen im Altertum die Burgunden wegen ihrer hochentwickelten Waffenschmiedekunst. Die burgundische Schmiedetechnik ist so vollendet dass viele eiserne Fundstücke absolut rostfrei sind und eine Patina angenommen haben wie Bronze. Einem burgundischen Waffenschmied dessen Grab man bei Graudenz fand, war sein ganzes Handwerkzeug mitgegeben. Der Schmied muss bei seinem Volk eine besondere Stellung unter den Handwerkern inne gehabt haben.

Eine Sonderform der burgundischen Waffenschmiedekunst, ist das neben dem zweischneidigen Langschwert geführte einschneidige Hiebmesser, das eindeutig auf keltische Urformen zurückgeht.

Über den berühmten keltischen Schmied Goibniu sagte man: „Er stellte in seiner Schmiede Schwerter, Lanzen und Jagdspeere her, und er brauchte für jede Waffe nur drei Hammerschläge: mit dem dritten Schlag war sie fertig...“.

Der Name dieses Schmiedes ist verwandt mit dem französischen Wort „gobelin“. „Gobelins“, sind Zwerge, die in Höhlen leben und sich meisterhaft auf die Schmiedekunst verstehen.

In seinem Buch „Die Druiden“ schreibt Jean Markale über den mythischen Schmied Goibniu:

Natürlich steht dieser göttliche Schmied in der Tradition von Vulcanus/Hephaistos; in der irischen Überlieferung heißt er Govannon, Sohn der Götttin Don. Er ist der Herr über das Feuer und und über die Metalle und somit Herr über die Geheimnisse des Erdinnern. Das Motiv des göttlichen Schmiedes spielt in den germanischen Sagen eine wichtige Rolle... In den keltischen Sagen besitzt er ausserdem noch das Geheimnis der Initation: Er lehrt junge Helden sich richtig zu verhalten, und schmiedet ihnen Waffen, die sie unbesiegbar machen. Das gilt etwa für Chuchulainn (= „der Hund von Culann“), der seinen Namen bei dem Schmidt Culann erhält, oder für Finn mac Cumail, der durch den Schmied Lochan initiert wird. Der zwielichtige und Dämonische Schmied, der fast eine Art Hexenmeister ist, spielt in vielen Volksmärchen eine wichtige Rolle. In den sogenannten primitiven Gesellschaften ist der Schmied nicht nur der Meister der Landarbeit, sondern auch der Meister der Kriegskunst, denn er stellt sowohl Ackergerät als auch Waffen her. Als wahrer „Herr der Schmiede“ hat er eine große gesellschaftliche Machtposition, weshalb man bei ihm ein geheimnisvolles Wissen vermutet, das weit über sein Handwerk hinausgeht.“ (5.).




Lit. Hinweise:

Arnulf Krause: Die Welt der Kelten. Nikol-Verlag.

Jacques Moreau: Die Welt der Kelten. Phaidon Verlag.

Schellack, Schifferer: Geschichte des pfälzischen Handwerks.

Friedrich Behn: Römertum und Völkerwanderung. Phaidon-Verlag.

Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol Verlag.

Jean Markale: Die Druiden. Weltbild-Verlag.



Anmerkungen:

  1. Arnulf Krause: Die Welt der Kelten. S.70.

  2. Jacques Moreau: Die Welt der Kelten. Phaidon Verlag.

  3. Jacques Moreau: Die Welt der Kelten.

  4. Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol-Verlag.

  5. Jean Markale: Die Druiden.


©hukwa

Mittwoch, 10. Mai 2023

Dämmerstunde

 Die grüne Weide im Abendrot 
umfliegt zur Dämmerstunde 
die Fledermaus. 
hukwa

Sonntag, 7. Mai 2023

Im abgelegenen Tal

 Im abgelegenen Tal 
das Geheimnis zu suchen 
früh am Morgen 
noch leuchtet der Mond 
ich 
streifend durch Efeugerank 
aus der Ferne 
der Ruf des Grünspechts. 
hukwa

Samstag, 6. Mai 2023

Waldpfade

 Hier ist mein Heim 
beim Wildbach 
das Gurren der Waldtauben 
das Flüstern des Wassers 
ich wandle auf alten Pfaden. 
hukwa

Freitag, 5. Mai 2023

Wie lange noch

 Des Kuckucks Ruf 
dringt vom Wald her zu mir 
wie lange noch? 
hukwa

Frühlingsnebel

 Von ferne her klingt 
der Ruf des Kuckuck 
durch Frühlingsnebel. 
hukwa

Donnerstag, 4. Mai 2023

Zwei Träumer

 Auf der Frühlingswiese 
zwei Träumer 
der Schmetterling und Ich. 
hukwa

Im Frühlingswind

Getragen vom Frühlingswind 
wie Schneeflocken 
die Kirschblüten. 
hukwa

Erdkröte

 Wie in Meditation versunken 
die Erdkröte 
bei den Steinen am Feld. 
hukwa

Verbindung

 Frühlingsmorgen unterm alten Birnbaum 
am Feldweg 
der Ruf des Buntspechts 
erzählt mir von 
Werden und Vergehen 
jetzt entsteht die Verbindung 
zwischen Geist und Natur. 
hukwa

Frühlingsregen

 Vom Regen durchnässt      
die Amsel im Garten 
ein Lied singt. 
hukwa

Mittwoch, 3. Mai 2023

Traumtänzer

 Über die Frühlingswiese 
schwebt wie ein Traumtänzer 
das Pfauenauge. 
hukwa

Dienstag, 2. Mai 2023

Waldkirschblüte

Vom Wildbach her 
lässst die Sonne glänzen 
die Wildkirschblüte. 
hukwa 

Früh am Morgen

 Die Amsel 
in der weißblühenden Schlehe 
singt mir einen Morgengruß.
hukwa

Montag, 1. Mai 2023

Verwandtschaft

 Wir Menschen sind mit den Tieren,Pflanzen, mit Erde und Wasser aus der Naturgeschichte hervorgegangen. Mit unseren pflazlichen und tierischen Mitgeschöpfen sind wir also verwandt. Wir solllten einfach ein wenig mehr Rücksicht auf unsere Verwandte nehmen. 
hukwa

Mittwoch, 26. April 2023

Bewusstsein ist mehr als nur...

Bewusstsein ist mehr als nur Denken. In seiner Wortbedeutung ist Bewusstsein das Gesamte des potientiell Erlebbaren. es schließt die gesamten menschlichen  "Bewusstseinsfelder" ein: Wach- und Schlafbewusstsein, Überbewusstsein und Unterbewusstsein, Bewusstes und Unbewusstes, Denken und Träumen. Diese "Felder" bilden den Gesamtmentalbereich des menschlichen Bewusstseins. 
hukwa

Dienstag, 25. April 2023

Apriorisches Wissen

Meistens ist es kurz vorm Einschlafen wenn sich Gedanken der Wiedererinnerung (anamnesis) einstellen. Platon lässt uns wissen dass wir ein apriorisches Wissen, d.h. über ein nicht aus der Erfahrung gegebenes Wissen verfügen. Unser Erkenntnisvermögen ist somit keine tabula rasa sondern sie ist vorgeprägt. In uns wirken Bewusstseinsinhalte die wir bei unserer Geburt mitgebracht haben. 
hukwa

Montag, 24. April 2023

Philosophische Denksätze

 Was manche Menschen als wunder bezeichnen sind einfach Naturgesetze, die von der menschlichen Erkenntnis bisher noch nicht enthüllt worden sind. 
hukwa 
Die Heimat des Menschen ist im metaphysischen verwurzelt. 
hukwa 
Weil wir von der Ewigkeit wissen, müssen wir auch ewig sein, meint Spinoza. Ich auch. 
hukwa 
Gelebtes philosophisches Denken ist immer ein metaphysisches Ereignis. 
hukwa

Sonntag, 23. April 2023

Vom Bewusstsein des Bewusstseins

 Eine vielzitierte Äußerung von William James besagt, dass...unser normales Bewusstsein, das rationale Bewusstsein, nur ein besonderer Typ von bewusstsein ist, während überall jenseits seiner, von ihm durch einen Schirm getrennt, mögliche Bewusstseinsformen liegen, die ganz andersartig sind. Wir können durchs Leben gehen, ohne ihre existenz zu vermuten, aber man setze den erforderlichen Reiz, und bei der bloßen Berührung sind sie in ihrer ganzen Vollständigkeit da...Keine Betrachtung des Universums kann abschließend sein, die diese "anderen" Bewusstseinsformen außer betracht lässt. Auf jeden Fall verbieten sie einen voreiligen Abschluss mit der Realität. 
hukwa

Samstag, 22. April 2023

Wabi Sabi

Wabi Sabi: Dies bedeutet die wunschlose Freude am Leben und der Natur, bedeutet Sehnsucht nach Sabi oder Wabi, nicht aber das streben nach materiellen Annehmlichkeiten und Genußsucht. Ein Mensch der sich im Wabi Sabi übt findet seinen Daseinssinn bei Vögeln,Wasser, Pflanzen, Bäumen und den Elementen überhaupt. 
hukwa

Tag der Erde

 Ein Wirtschaftssystem das Leistungssteigerung zur Grundlage hat, ist perspektivlos, weil die Ressourcen begrenzt sind:Bodenschätze, Grundwasser, Atemluft,genauso wie die Fähigkeit, Lieblosigkeit zu ertragen oder in Angstleistung umzusetzen. 
hukwa

Donnerstag, 20. April 2023

Astrologie und Reinkarnation

In der Parapsychologie gibt es eine These die besagt: Es gibt Fälle in der praktischen Anwendung der Astrologie, bei denen es wahrscheinlich ist, dass der Astrologe, ein Horoskop nicht nach astrologischen Regeln interpretiert, sondern mit ihm als psychischem Induktor zu ASW-Informationen gelangt. Das Erstellen eines Horoskops ist ein regelfester Vorgang, bei dem keine Möglichkeit einer paranormalen Leistung gegeben ist; anders die Ausdeutung: Hier mag gelegentlich bei sensitiven Astrologen das Horoskop zum psychischem Induktor werden. Dabei ist es von Bedeutung das ein Horoskop ein Mandala (Geburtsmandala) bildet.

Wenn man das Horoskop als Geburtsmandala begreift, wenn man es vor sich liegen hat, nach dem man es zuvor mit der Hand gezeichnet hat, und es nun mantisch-meditativ deutet, kann es passieren das man in eine Bewusstseinszone vordringt, die mit unserem Tagesbewusstein wenig Ähnlichkeit hat. Man befindet sich in einem meditativen Zustand. Astrologisch-karmisch betrachtet findet findet man diesen Gedankengang schon in den orphischen Mysterien, vom Auf- und Abstieg der Seele. Da nun die Seelenmonade bereits vor ihrem irdischen Leben in anderen astralen Welten existiert, kommt sie bei ihrer irdischen Geburt, also während der „Niederfahrt“ in irdische Gefilde, an Planeten und Gestirnen vorbei, die ihr von ihrer Planeten und Gestirnsqualität etwas abgeben. Die postmortale Seelenreise wäre dann die „Rückreise“ in die astrale Heimat. Für den Karma orientierten Astrologen sind diese astrale Gegebenheiten Wirklichkeiten. Es existiert sozusagen eine astrale Korrespondenz zwischen den Gestirnen und dem deutenden Astrologen. Diese mantisch-meditative Eingebung läßt sich metaphysisch Begründen, nämlich mit der platonischen Lehre vom „ochema“, einem Seelenfahrzeug, das die Bedingung der Möglichkeit aller irdischen und überirdischen Existenzformen der Seele ist. Der französische Philosoph Emanuele Coccia schrieb in seinem Buch „Metamorphosen“ über dieses „Seelenfahrzeug“: „In mehreren seiner Werke nahm Platon Bezug auf ein Fahrzeug, das die Seele begleitet und ihr den Abstieg in den Körper und alle Formen der Fleischwerdung ermöglicht. Auch im „Timaios“ spricht er davon und stellt sich vor, wie der große Weltbaumeister jedem Stern eine Seele zuteilt und ihnen...nachdem er sie wie auf ein Fahrzeug gesetzt hatte...die Natur des Alls zeigt“ (Platon-Timaios). Nach dieser platonischen Ansicht ist jeder physische Körper eine Art Tür die zu unendlich vielen astralen Welten führt.



Im achten Jahrhundert unternahm der islamische Philosoph und Astrologe Al-Kindi den Versuch eine Grundlage für eine philosophische Rechtfertigung esoterischer Disziplinen u.a. der Astrologie und der Alchemie auszuarbeiten. In seinem Buch „De radis stellarum“ versucht er eine metaphysische Grundlage für die Astrologie und Alchemie zu entwerfen. Mit dem Hintergrund stoischer Philosophie, der kosmisch-universellen Harmonie, stellt er eine „Strahlentheorie“ auf und beschreibt wie kosmische Energien sich manifestieren. Für die Epoche des dunklen Mittelalters in der er lebte, war er seiner Zeit weit voraus. In „De radis stellarum“ schreibt er: „Wenn es irgend jemand gegeben wäre, die Bedingungen der himmlichen Harmonie vollständig zu verstehen, dann würde er die elementare Welt mit allem, was sie enthält, zu jeder Zeit und an jedem Ort gänzlich kennen, und er würde das Verursachte vom Verursachenden unterscheiden können und umgekehrt. Deshalb würde jeder, der es zur uneingeschränkten Kenntnis der Bedingungen der himmlichen Harmonie gebracht hat, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft kennen“ (Übersetzung nach J.S.Tester).

Ein Beispiel für ein für Karma Geburtsmandala ist das Horoskop des römischen Kaisers Julian (6.11.331-26.6.363). Dieser im Zeichen Zwillinge, geborene Herrscher, seinem Tierkreiszeichen entsprechend voller Zweifel, war ein begabter Feldherr und Anhänger der griechischen Stoa. Er verachtete die Unterwürfigkeit der Christen und stand diesen feindlich gegenüber. Julian versuchte während seiner kurzen Regierungszeit, die Moral des „Alten römischen Reiches“ wiedereinzuführen. Ein Aufstand in Persien zwang Julianus, gegen die Aufrührer ins Feld zu ziehen, und er starb an einer wunde die er sich im Kampfe zugezogen hatte. Wahrscheinlich wurde er von einem christlichen Soldaten ermordet. Julian war davon überzeugt eine Reinkarnation von Alexander dem Großen (20.7.356-10.6.323 v.Chr.) zu sein. Ähnlich behauptete auch Alexander dass er eine Wiedergeburt von Dionysos sei. Beide verband also der Glaube an die Lehre der Wiedergeburt.

Doch es gibt noch mehr Analogien zwischen den beiden. Sie waren beide Herrscher eines Weltreiches. Beide kamen sehr früh an die Macht. Beide sollten sehr früh eines frühzeitigen Todes sterben. Alexander mit 33 wahrscheinlich durch eine Vergiftung, Julian mit 32 Jahren von einem Soldaten ermordet. Beide starben am gleichen Ort. Beide hatten auch sehr ähnliche Charakterzüge: Als Kaiser waren sie hervorragende Verwalter und Strategen, sehr gebildet und eine nonkonformistische Einstellung. Von Alexander wissen wir das er von großer religiöser Toleranz war und Julian der sich ganz als Heide fühlte gab sich nie wie seine Vorgänger zu einer blutigen Verfolgung der Christen her sondern bekämpfte sie mit den Waffen der Philosophie.

Nach dem allgemein bekannten Geburtsdatum von Alexander (20.7.356 v.Chr.) ist er im Sonnenzeichen Krebs geboren. Es gibt aber Biographen, die von einem Geburtstag Alexanders im Monat April sprechen, einem Widdermonat, eine Vermutung die dem astrologischen Denken sehr nahe kommt. Vielleicht war ja sein Aszendent Widder und sein Sonnnenzeichen Krebs, was eine astrologische Alternative wäre.

Der griechische Historiker Plutarch berichtet in seinen „Vergleichenden Lebensbeschreibungen“, die im ersten Jahrhundert nach Christi erschienen das „Alexander sich nicht so leicht von einem einmal gefassten Vorsatz abbringen ließ“. Was eine typische Widder Eigenschaft ist. Seine mythisch, religiöse Haltung, seine Überzeugung die Wiedergeburt eines Gottes zu sein ist eine typische Eigenschaft des Tierkreiszeichen Krebs. Alexander der Große war der erste abendländische Herrscher der sich wie ein Gott verehren ließ. Diese Vorstellung ein göttergleiches Wesen zu besitzen existierte in vielen Königreichen des nahen und mittleren Osten.

Lit.Hinweise:

D.K.de Bizemont: Karma-Astrologie

Heinz Sandauer: Geschichte gelenkt von den Sternen.

Thoreich Geißenbauer: Das astrologische Weltbild.



©hukwa

Mittwoch, 19. April 2023

Mondlicht

 Zweisamkeit im Garten 
die blühende Schlehe 
und ich. 
hukwa 

Im Mondlicht 
die Birken 
leuchten wie Marmor. 
hukwa

Donnerstag, 13. April 2023

Wind

 Der Wind trägt zu mir 
das Frühlingslied 
der Amsel. 
hukwa

Mittwoch, 12. April 2023

Aprilgeist

 Die einsame Feldeiche 
eine schwebende Wolke über ihr 
Geist des April. 
hukwa

Freitag, 7. April 2023

Mythos Astrologie

Sind die Mythen die eigentlichen Ausdrucksformen des kollektiven Unbewussten im Menschen, so ist die gesamte Mythologie eine Projektion dieser Tiefenwelt. Somit sind auch die Sternbilder für den Menschen Unbewusste, introspektive wahrnehmungen der Tätigkeit, des kollektiven Unbewussten im Widerschein des Kosmos. 
hukwa

Donnerstag, 6. April 2023

Der Satz des Anaximander

 „Aus welchen (seienden Dingen) die seienden Dinge ihre Entstehung haben, dorthin findet auch ihr Vergehen statt, wie es in Ordnung ist, denn sie leisten einander Recht und Strafe für das Unrecht gemäß der zeitlichen Ordnung“.

(Diels: Fragmente der Vorsokratiker).

In etwas freierer Übersetzung nach Friedrich Cramer lässt sich sagen:

Woraus immer ein Ding, eine Sache, ein Zustand entsteht, dorthin kehrt es naturgeschichtlich wieder zurück. Der Prozess des Ablösens oder Erscheinens ist reversibel. Anfang und Ende gehören zusammen, das Ding kann seinen Ursprung nicht vergessen und kehrt in einer zyklischen Bewegung wieder in ihn zurück, mit anderen Worten: allles kreist,ist rückgekoppelt, ist reversibel“.

Friedrich Cramer: Der Zeitbaum.

Der Philosoph Anaximander geboren 610 v.Chr. stammte aus Milet. Das Milet im 6.Jahrhundert war ein bedeutender Handelshafen und wahrscheinlich die reichste Stadt der damaligen griechischen Welt. Hier endeten die großen Karawanenstraßen die aus dem Orient kamen, hier wurden die Waren in Schiffe verladen und nach Griechenland verfrachtet. Hier fand der erste Austausch zwischen frühester abendländischer Philosophie und dem Gedankengut des Orients statt. Gedanken und religiöse Lehren die sich mit dem Denken der vorsokratischen Philosophie vermischten. Milet wurde zur Geburtsstätte der abendländischen Wissenschaft und Philosophie. Die ersten drei großen Philosophen der Vorsokratik wirkten hier: Thales, Anaximander und Anaximenes.

Anaximander war milesicher Bürger und zeitgenosse des Thales, wahrscheinlich sogar ein Schüler von ihm. Er wurde zum eigentlichen Begründer der abendländischen Philosophie. Seine Lehre legte er in einer Schrift nieder, die wohl den Titel „Über die Natur“ trug und die nur als Fragment überliefert ist. Man nannte ihn auch den „ersten Metaphysiker“ wegen seiner Lehre vom „apeiron“, das er als den „ungeformten Weltstoff der Dinge“ ansah, das Urprinzip, ein unendlich Gestaltendes. Dieses apeiron liegt alller stofflichen existenz voraus und enthält in sich alle qualitativ-bestimmbare Dinge, die sich durch Aussonderung der Gegensätze bilden (warm u. kalt, Feuer u. Luft usw), auf diese Weise können unendlich viele Welten nebeneinander und nacheinander entstehen und auch wieder vergehen.

Zum Satz des Anaximanders schrieb Diels: „Nur ein einziger Satz ist uns aus seiner Schrift erhalten, der uns zweierlei zeigt: einmal das er unter dem Einfluß orphischer Mystik die Existenz der Einzelwesen als eine unrechtmäßige Emanzipation vom ewigen Sein auffasste und damit die Notwendigkeit ihres untergangs begründete...ferner das er bei der Kosmogonie der Orphiker sich nicht beruhigte, sondern die Entstehung der Welt in eigenartiger Weise zu erklären suchte“.

Wenn man über den Satz des Anaximander nachdenkt könnte man den Schluss daraus ziehen, er meinte damit eine Art von „Seinsvergessenheit“.

Noch eine Reihe weiterer fruchtbarer Ideen schenkte dieser Denker der Philosophie.

Mit dem Hintergrund der heutigen ökologischen Krise kann man sagen Anaximander war der erste Philosoph der ökologisch dachte und argumentierte.

Anaximander spricht im Sinne des Weisen Solon von einer „Rechtsgemeinschaft der natürlichen Dinge“.

Jedes Ding, jede Kreatur, das sich aus den Vorräten der Natur bedient, muss diese Entnahme wieder an die Natur zurückgeben. Alles was eine Form annimmt macht irgendwann Platz für neue Formen.

Anaximander geht hier schon in die Richtung des „ewigen Werdens“ von Heraklit: die uabänderliche Gesetzmäßigkeit allen Naturgeschehens. Denn der Richter der die Buße festsetzt heißt Aion (Zeit). 

©hukwa 

Dienstag, 4. April 2023

Eigenkapital

 Die Zeit die ein Mensch für sich selbst hat 
ist sein größtes und wichtigstes Kapital. 
hukwa

Montag, 3. April 2023

Urerlebnis Astrologie

 Die letzten zwei Tage mit Astrologie und Horoskopie beschäftigt. Dabei fand ich den schönen Text von C.G.Jung: 
Astrologie ist ein ähnliches Urerlebnis wie Alchemie. Solche Projektionen wiederholen sich überall dort, wo der Mensch ein leeres Dunkel zu erforschen versucht und unwillkürlich mit lebendiger gestalt erfüllt. 
hukwa

Grenzpunkt

Das Reich (Weltreich) der Philosophie soll keine Apotheke der billigen Rezepte sein. auch kann Philosophie keine schlüssigen Lösungen anbiete. Philosophie ist man am nächsten wenn sie den Grenzpunkt zwischen Existenz und Transzendenz besetzt hält. 
hukwa

Sonntag, 2. April 2023

Von den Stümpern

 Zu den größten Stümpern in dieser Welt, zähle ich jene Menschen die in ihrem Leben nicht mehr fertiggebracht haben, als Geld azuhäufen. 
hukwa

Samstag, 1. April 2023

Aprilmorgen

 Aprilmorgen 
über dem Wildbach 
der Flug der Wasseramsel. 
hukwa

Freitag, 31. März 2023

Naturbezug

Von dem Augenblick an, da der Mensch keine Grenzen seiner Macht mehr kennt, neigt er zur Selbstzerstörung.        Claude Levy-Strauß  
So lange es dem Menschen nicht gelingt denn in seinem innersten verborgenen Bezug zur Natur wiederzufinden steht er gespalten der natur gegenüber. Erst wenn er sich aus dem Gefängnis der materiellen Sachzwänge befreit, ist es ihm möglich eine ganzheitliche Sicht der Natur zu bekommen. 
hukwa 

Donnerstag, 30. März 2023

Menschheitsgeschichte

 Die Menschheitsgeschichte ist mit dem in ihr wirkenden apokalyptischen Wahnsinn in ein Stadium getreten dessen Ziel anscheinend die Vernichtung jeglichen höheren Lebens auf dem Planeten ist. 
hukwa

Mitsein mit der Natur

 Die Klimakatastrophe ist dabei, die natürlichen Grundlagen unserer Existenz zu vernichten. Das es überhaupt soweit kommen konnte hängt auch damit zusammen, dass der Großteil der Menschen kein Mitsein mit der Natur kennt. Theodore Roszak Schrieb einmal: 
Der Aufschrei persönlicher Qual, der durch diese Generation geht, ist zugleich der Hilferuf der Erde". 
hukwa

Mittwoch, 29. März 2023

Philosophisch Tätigsein

Den Geist ständig in Bewgung halten, sich selbst nicht den Ablenkungen  und Oberflächlichkeiten der Konsumwelt hingeben, ist philosophisch Tätig-Sein. Der Weg zur Wahrheit bedeutet ein ständiges in-der-Welt-sein. 
hukwa

Dienstag, 28. März 2023

Verbesserungen

 Niemand kann aus seiner Zeit heraustreten, aber jeder sollte versuchen die Bedingungen die in seiner Zeit vorherrschen zu verbessern. 
hukwa

Montag, 27. März 2023

Generationen

 Auf die Generation der Naturzerstörer 
folgt nun hoffentlich 
die Generation der Naturerhalter. 
hukwa

Montag, 20. März 2023

Mein Denkraum

Gleich nach dem Aufwachen am frühen Morgen, begebe ich mich in meinen Denkraum.Anfangs sind die Gedanken rational-pragmatisch. Während meines Waldgangs beschäftige ich mich ganz mit der Natur. Im laufe des Tages wird mein Denken immer metaphysischer, von nun an ist sie mein Geschäft. Gegen abend werden die Gedanken mystischer was sich vor allem in meinen nächtlichen Träumen bemerkbar macht. 
hukwa 
 

Sonntag, 19. März 2023

Stille

Stille 
beim Waldweiher  
auch die Unke ruht 
Nacht im Wald 
Nebel steigen 
leise zieht die zeit vorbei 
Mondschein spiegelt sich im Wasser 
Fenster der Unendlichkeit. 
hukwa 

Samstag, 18. März 2023

Gelassenheit

 Am Wegrand 
der alte Birnbaum 
lehrt mich die Gelassenheit. 
hukwa

Zeitbann

 Aus dunklem Gehölz 
trete ich heraus 
Suche 
eine Lichtung 
dem Bann der Zeit 
entfliehend. 
hukwa

Freitag, 17. März 2023

Märzspaziergang

 Schlaffe Brombeerranken 
fahles Buchengeäst 
Gräser Schwanken 
morsches Laub 
braun und verfault 
dazwischen 
Buschwindröschenblüte 
im dunklen Schweigen 
sinnt der Wald. 
hukwa

Seinslosigkeit

 Es schmelzen die Wintertage 
wie Schnee von Gestern dahin 
und kalte Nächte treiben 
im Märzwind ziellos dahin 
den Menschen ist entglitten 
was einst ihr Eigentum war 
ihr Sein ist lange schon verloren 
im Trübsinn schwand es dahin. 
hukwa

Donnerstag, 16. März 2023

Heute Morgen im Wald

In weißen Nebelschwaden 
scheint geisterhaft der Wald 
Gedanken die Erbeben 
Welt ohne Halt 
frostgesäumt die Wiese 
kein Gott will Mensch und Welt. 
hukwa 

Verwandlung

Die Verwandlung der Welt in Philosophie vollzieht sich für den Philosophen in jedem Augenblick seines Daseins. Wenn ich ein philosophisches Werk studiere achte ich darauf, das ich immer "mittendrin" bin. 
hukwa 
In der alchemistischen Glut des Denkens härtet sich das Material aus dem Philosophie geschmiedet wird. 
hukwa  
 

Mittwoch, 15. März 2023

Philosophische Notwendigkeiten

 Jede Gegenwartsphilosophie mündet mit schicksalshafter Notwendigkeit in die Geschichtsphilosophie. 
hukwa 
"Der Mensch ist also, ob er es weiß oder nicht,ein Wesen das Metaphysik treibt". 
Max Scheler