hukwa
Dienstag, 4. August 2020
Wo geht es hier zum Klimaschutz?
Was es vor dem Hintergrund
des Klimawandels vor allem braucht das ist eine neue, strikt
ökologisch orientierte Forstwirtschaft. Der Wald der Zukunft darf
kein ausschließlicher Wirtschaftsstandort mehr sein. Zur Erhaltung
der Biodiversität unserer Wälder bedarf es beides: sowohl
Wirtschaftswald als auch Naturwald! In Deutschland haben wir seit
Jahrhunderten kein natürliches Waldgebiet mehr sondern nur
Forstwald. Allerdings ist die Forstwirtschaft mit
Naturwaldreservaten, die ja im Aufbau begriffen sind, auf einem guten
Wege „Urwald aus zweiter Hand“ anzulegen. Das nötige ökologische
know how ist vorhanden und schenkt ein wenig Hoffnung in Zeiten des
Waldsterbens. Allerdings wird uns bereits im Oktober, wenn die
diesjährigen Waldzustandsberichte vorliegen, jegliche Waldeslust
vergehen und der nächste „Waldschock“ wird uns erreichen: Denn
es ist jetzt schon ein wissenschaftlicher Fakt, dass nun auch die
Buchen an Wurzel und Wipfel leiden, eine Baumart der es bisher noch
recht gut ging. Ein Förster muss in großen Zeiträumen denken
können, weil vor allem Laubbäume für ihr Wachstum viel Zeit
brauchen. Doch was hilft es derzeit Neupflanzungen für zukünftige
Mischwälder anzulegen, wenn kein Regen vom Himmel fällt? Und dies
wirft die Frage an die Politik auf: Wo bitte geht’s zum
Klimaschutz? Was hilft es wenn die rheinlandpfälzische
Umweltministerin sich für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt aber
ihr Kollege der Wirtschaftsminister seinen recht altmodischen
Wirtschaftstraum träumt? Beide stehen in der Verpflichtung eine
politische Alternative von Ökonomie und Ökologie zu erarbeiten. Die
Wirtschaftspolitiker wollen ungebremstes Wachstum allerdings nicht
von Bäumen sondern von der Industrie, was ja in der Vergangenheit
zur Folge hatte, dass das Waldsterben immer schlimmer wurde. An
erster Stelle dieser Waldvernichtungswirtschaft steht des deutschen
liebstes Kind: Das Auto! Und hier gibt es wirklich nichts zu
verdrängen! Die unvorstellbaren Mengen der Autoabgase, die von den
Verbrennungsmotoren abgegeben werden lasten über dem ganzen Land und
schaden dem Wald am meisten. Nebenprodukte dieser giftigen
Dunstglocken bemerken die Bürger unter anderem als Atembeschwerden
und Herz- Kreislaufstörungen, hierüber sollte sich einmal die
Gesundheitsministerin Gedanken machen. Letztendlich trägt aber jeder
Einzelne die Verantwortung für den Wald. So steht die Politik als
auch der Bürger in der Verantwortung, schneller und wirkungsvoller
zu handeln. Es wäre einfach ein unsoziales Verhalten wenn wir die
Probleme auf die nachfolgenden Generationen abwälzen würden, wie
das zur Zeit vielfach geschieht. Der in dem Rheinpfalz Artikel
erwähnte Paradigmenwechsel in der Forstwirtschaft ist längst schon
eingeleitet, jetzt ist die Wirtschaft gefragt ob sie Einsicht zeigt
sonst wächst bald nichts mehr ausser dem wirtschaftlichen Wachstum
und das wäre katastrophal für den Wald und die Biossphäre.