Am Ende wird
es offenbar,
was
Wachslicht und was Talglicht war“.
A. Schopenhauer
„Lasciate
ogni speranza voi chèntrate“. Dante
Im
Einklang mit dem Zeitgeist der Konsumgesellschaft zu stehen,
bedeutet, den obigen Satz von Dante zu bejahen, der lautet: „Die
ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren“.
Die
Konsumsucht die in unserer Gesellschaft vorherrscht sprengt lange
schon alle moralische und ethische Grenzen. Sie bedroht und
vernichtet jeden aufkeimenden Seinsgedanken schon im Anfangsstadium.
Die Religionswissenschaftlerin Joanna Macy schrieb vor einigen
Jahren: „Viele Menschen erleben die Welt als ein
Schlachtfeld auf dem Gut und Böse gegeneinander angetreten sind und
die Kräfte des Lichts mit den Kräften der Finsternis ringen“.
Es
scheint als ob das Sein der Menschen in einem schwarzen Loch
verschwindet, verschluckt von den Gespenstern des Nihilismus. Denn wo
das Sein vergessen wird beginnt die Herrschaft des Unmenschen.
Das
Sein ist symbiotisch – es verbindet die Einzelnen mit dem
kosmischen Band, mit der Weltfamilie, mit allen natürlichen
Erscheinungen des Planeten und des Kosmos.
Der
Materialismus ging aus der Entwicklung des Rationalismus hervor und
führte schließlich zur Wissenschaftsgläubigkeit des
19.Jahrhunderts. Damals ist es soweit gekommen das dass
philosophische Denken einen Rückfall erlitt der in den „finsteren
Cartessianismus“ führte. Ihm folgte der Triumph des Positivismus
unter dem die Natur und der freie Geist noch noch heute leiden.
Der
einzige zeitgenössische Hegelbiograph und Schüler von Georg
Friedrich Wilhelm Hegel, Karl Rosenkranz, schrieb in seinem Vorwort
zu „Hegels Leben“, 1844: „Scheint es nicht, als
seien wir Heutigen nur die Totengräber und Denkmalsetzer für die
Philosophen, welche die zweite Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts
gebar, um in der ersten des jetzigen zu sterben? Kant fing 1804 dies
Sterben der deutschen Philosopühen an. Ihm folgten Fichte,
Jacobi,Solger, Reinhold, Krause, Schleiermacher, W.v.Humboldt, Fr.
Schlegel, Hebart, Baader, Wagner, Windischmann, Fries und so viele
andere... Sehen wir Nachwuchs für jene Ernte des Todes? Sind wir
fähig, in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts ebenfalls eine
heilige Denkerschar hinüberzusenden? Leben unter unseren Jünglingen
die , welchen platonischer Enthusiasmus und aristotelische
Arbeitsseligkeit das Gemüt zu unsterblicher Anstrengung für die
Spekulation begeistert...?
Die
Philosophen die nun antraten Marx, Feuerbach, Strauß u.a. versuchten
nun jeder auf seine materialistisch-denkerische Art dem
dahinsiechenden Idealismus den letzten Todesstoß zu versetzen. Wir
brauchen ihnen nur jene Namen gegenüberzustellen die zu Beginn des
19. Jahrhunderts leuchteten Goethe, Schiller, Fichte, Schelling,
Hegel um den Weg der in den Materialismus führte nachzuvolllziehen,
um zu erfassen was Wachslicht und was Talglicht ist.
Literaturhinweise:
A.
Schopenhauer: Gesammelte Werke.
Dante:
Göttliche Komödie.
Joanna
Macy: Die Welt als Geliebte.
Karl
Rosenkranz: Hegels Leben.
hukwa