Man braucht ihn nicht zu beschreiben, ein jeder kennt den trolligen und putzigen Igel. Sein "dorniger Pelz" allerdings ist erklärungsbedürftig. Während Igeljunge nur etwa 3000 Spieße tragen, bringt es ein erwachsenes Tier bis auf 8000. Wird er bei seinen Spaziergängen überrascht "igelt" er sich sofort ein und man erkennt nur eine stachelige Kugel. So in sich selbst zurückgezogen, kann ein Igel gemütlich einige Stunden abwarten. Scheint ihm die Gefahr nicht besonders groß, wird er seine Stachelhaut nur über sein Gesicht ziehen. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst findet alljährlich auf unseren Strassen ein trauriges Igeldrama statt. Der zigtausendfache Strassentod der die Spezies der Igel in dieser Zeit heimsucht, bezeugt, dass instiktives, im natürlichen Lebensraum angepasstes Verhalten einer Tierart unter den Bedingungen der modernen Technik zum Verhängnis werden kann. Gemeint ist das reglose Ausharren und stachelzeigen angesichts der mörderischen Autoreifen. Dabei halten sich Igel besonders gern auf Strassen auf, weil sie dort im Autoverkehr getötete Insekten finden, die ihrerseits vom abends noch Wärme abstrahlenden Asphalt angelockt wurden.
Aber auch der Spätherbst hat es in sich, allerdings nur für die Igeljungen. Wer jetzt im November umherstreifende Jungigel unter 500 Gramm findet, tut ihnen den größten Gefallen, wenn er zufüttert, ihnen ein Domizil im Freien bietet und sie ansonsten in Ruhe lässt.
Igel gehören zu jener Gruppe von tieren, die sich mit der Zersiedelung der landschaft im Großen und Ganzen arrangiert haben, vorausgesetzt, Gärten und Parks, sind nicht nach dem Ideal der penibel aufgeräumten guten Wohnzimmerstube gestaltet und beherbergen noch Fressbares sowie Reisgstabel und Komposthaufen. Reichlich Nahrung im Herbst und ein geschützter Unterschlupf im Winter sind für Igel absolut Überlebenswichtig.
Doch was tun wir mit den Jungtieren, die uns oft noch im November über den Weg laufen? Nicht jeder Gartenbesitzer ist gleichzeitig auch noch Fachmann für "schlaflose Igelkinder". Erwachsene Igel finden sich in jedem Garten und Park von selbst zurecht, doch die "unterernährten Igelkinder" werden im November zu Problemkindern. Wenn uns also jetzt noch Igelkinder zulaufen gleich beim Tierschutzverein oder einem Naturschutzverein anrufen und nach der Adresse einer "Igelmutter" oder eines "Igelvaters" nachfragen, denn in fast jeder Stadt gibt es Menschen die es sich zur Aufgabe gemacht haben diesen "Strassenkindern" zu helfen, bevor sie unter die Räder kommen!
hukwa