Der fliegende Edelstein vom Karlstal
Der Eisvogel ist Vogel des Jahres 2009
Unser sehr selten gewordener Eisvogel leidet als Standvogel nicht nur unter den kalten Wintern, mehr noch leidet er unter der Unvernunft der Menschen. Viele Brutplätze gehen durch unnötiges Aufräumen und Korrigieren von steilen Bach- und Flusswänden verloren. Mit ein wenig mehr Naturliebe könnte man den Eisvogel und somit seine gesamte Art vor dem Ausbluten retten. Er bevorzugt klares Wasser und eine natürliche Umgebung. Der Angehörige einer tropischen Vogelfamilie (Halcyones) ist der einzig bei uns vorkommende Vertreter dieser Gattung. Er ist unverkennbar wegen seiner metallisch glänzenden bunten Gefiederfärbung: oberseits blaugrün, unterseits rostrot. An den Wangen besitzt er auffallende, rotbraune, weiße und blaugrüne Zeichnungen. Sein Kopf ist groß und mit einem langen, dolchförmigen Schnabel besetzt, mit dem er Insekten und kleine, manchmal auch bis zu 10cm lange Fische, stoßtauchend aus dem Wasser holt. Dieser Tauchvorgang können wir kaum wahrnehmen, so schnell spielt sich alles ab. Dank Filmaufnahmen wissen wir heute was sich in dieser kurzen Zeit abspielt: Zunächst legt der Eisvogel sein Gefieder eng an, um die Luft daraus herauszudrücken. Danach steigt er kurz in die Höhe. Seine Beute schwimmt in über 30cm Tiefe, so dass der Eisvogel eine entsprechen hohe Sturzhöhe benötigt. Nun legt er die Flügel an und schießt hinunter. Kaum ist er im Wasser, schließt sich die Nickhaut über seinen Augen. Jetzt regelt der Eisvogel nur noch die Tauchtiefe. Hat er seine Beute erreicht, öffnet er die Flügel, streckt die Füße nach vorn und bremst dadurch ab. Den Fisch hat er schon im dolchförmigen Schnabel. Verlässt er das Wasser bemerkt man das sein Gefieder kaum nass geworden ist, sein Taucheranzug ist die Luft, wie ein schützender Mantel umgibt sie ihn beim Ein- und Austauchen. Der Eisvogel nistet in einer langen Brutröhre, die fast ein Meter lang ist. Gewässerverschmutzung und Landwirtschaftlicher Düngeeintrag, der in das Wasser gelangt sind die gefährlichsten Feinde des Eisvogels. Sein wenigstens zeitweiliges Vorkommen im Karlstal, zeigt das hier das Wasser noch in Ordnung ist.
hukwa