Sonntag, 30. Mai 2021

Lebensform

 "Ich habe erkannt, dass die Philosophie nicht nur eine bestimmte Art ist, die Welt zu sehen, sondern eine Art zu leben, und das alle theoretischen Diskurse nichts sind im Vergleich, mit dem konkreten gelebten philosophischen Leben. 
Pierre Hadot

Freitag, 28. Mai 2021

Morgenröte

 Es ist das Verstummen einer 
Stumpfsinnigen Menschheit 
die Kraniche sind gezogen 
nur Antäus 
macht den Versuch 
aus der geschundenen Erde 
neue Kraft zu ziehen 
nehmen wir uns ein Beispiel an ihm 
und warten darauf 
das bald die Kraniche wieder ziehen 
die sich in die 
Morgenröte vrabschiedet haben. 
hukwa  

Mittwoch, 26. Mai 2021

Rückzug in die Zeit

 Meine Zeit ist eine andere als die meiner Mitbürger. Zeit ist das einzige was ich niemals verleihe. ich liebe das langsame Rinnen der Zeit, nicht die Eile. Der mensch sollte wachsen und reifen wie der Baum, dann kann er hoffen das er einmal recht gute Früchte tragen wird.  
Zeit bedeutet auch sich immer wieder einmal Zeit des Rückzuges zu gönnen. Goethe meinte: "Wer sich heutzutage...nicht mit Gewalt isoliert ist verloren. 
hukwa

Montag, 24. Mai 2021

Über okkulte Philosophie

 Das Problem bei de verschiedenen hermetischen und okkulten Wissenschaften, liegt darin dass fast alllen diesen Richtungen mit der Aufgabe des Denkens enden. Dies bedeutet allerdings nicht ihre Einsichten zu leugnen, sondern es ist einfach so dass diese philosophisch beginnen doch meistens in einer dogmatischen Sackgasse enden. Was die okkulten Systeme auf jeden Fall darstellen ist ein metaphysischer Pfad der ziemlich direkt ins Unbewusste führt. Es ist bereichernd sich mit solchen Philosophien zu beschäftigen, doch darf auf keinen Fall eine Religion daraus werden sonst wird Philosophie schnell zu Psychotherapie. 
hukwa

Sonntag, 23. Mai 2021

Natura vexata

 Der Philosoph Francis Bacon meinte das man die Natur unmittelbar befragen musste, in dem man sie in eine Lage brachte, in der sie gezwungen war, ihre Antworten preiszugeben. Natura vexata nannte er dies, "die erboste Natur". heute ist es genau diese "erboste Natur", die wir so lange geknechtet haben, die nun zurückschlägt. 

hukwa

Samstag, 22. Mai 2021

Pseudo-Bewusstsein

Jene die den Menschen "als Maß aller Dinge" sehen und sich auch so fühlen verfallen alsbald einem Oberflächendenken, was das Merkmal aller Ratlosen und Hilflosen ist, die ihr Dasein nicht mehr zu begründen vermögen, ihr Pseudo-Bewusstsein ist so aufgebläht, das für sie das Sprichwort angebracht ist: "Unter Blinden ist der Einäugige König". 
hukwa

Donnerstag, 20. Mai 2021

Traum vom Fliegen

Wenn die Frühlingslüfte wehen 
dann möchte ich mit den Kranichen ziehen 
um die ganze Welt zu sehen 
schon in meiner Knabenzeit 
erhob ich meine Arme weit 
in der Hoffnung ich würde leicht um mit diesen Vögeln zu ziehen so weit  
wenn dann im Herbst 
die Gänse nach Süden zogen 
dann träumte ich wieder vom fliegen 
ich dachte dann so bei mir 
ach wenn ich nur Nils Holgerson wär. 
hukwa 

Mittwoch, 19. Mai 2021

Vom Reisen

"Nicht der hat am meisten zu erzählen, der am weitesten gereist ist, sondern der am tiefsten gelebt hat und am meisten bei sich selbst zu Hause war" schrieb Thoreau einmal. Und Alan Watts meinte: "egal wo du bist, es ist immer der gleiche Ort". Allerdings muss man hinzufügen, man muss sich vor allem erst einmal selbst "gefunden" haben. Es ist leichter in der Welt umher zu Reisen als sich auf jene Reise zu begeben die zur Selbstfindung führt. 
hukwa

Dienstag, 18. Mai 2021

Waldmystik


 hukwa

Unser persönliches Museum

 "Die Funktion des Irrealen, ist für die Psyche ebenso nötig, wie die Funktion des Realen". Denn das sogenannte "Irreale" ist ja Teil der Einbildungskraft. Für Giordano Bruno war die Einbildungskraft die "Gesamtheit der inneren Sinne".  Das was wir so gemeinhin als Irreal bezeichnen wird ja zu etwas realen wenn es sich in der Psyche entfaltet. Es ist eben nur das Ganz-Andere, die Imagination. Das Museum unserer Phantasie ist mit einer Vielfalt von Gestalten, Symbolen und Ideen angefüllt. Wir sollten öfters dieses Museum aufsuchen. 
hukwa

Montag, 17. Mai 2021

Das Ganz-Andere

 Die Welt der Hermetik ist die verborgene Welt der wahren Veränderungen. Doch um dies zu Verstehen muss man sich innerlich von dieser Welt in die Ganz-Andere Welt begeben. In eine Welt die der profanen, modernen Leb
enswelt vollkommen fremd ist. Sie ist eben- dass Ganz-Andere. In dieser Welt eine Existenz zu führen bedeutet Eingeweiht -zu-Sein. 
hukwa

Sonntag, 16. Mai 2021

Traumbaum

 Es schweigt die Erde 
dem bleichen Mond entgegen 
der in der Nacht silbern am Himmel steht 
und in die alte Buche hinein 
sein silberfarbenes Lich ergießt 
die alte Buche 
mit dem Mond verschwistert 
in ihrer Ganzheit 
sucht sie mich auf 
in meinen Träumen 
wird sie 
zum Traumbaum der Nacht 
daran 
die Träume 
wie Früchte hängen. 
hukwa

Samstag, 15. Mai 2021

Maimorgen

 Früh am Morgen im Wald gewesen. An einem versteckten Waldbrunnen wo nie ein mensch vorbeikommt. Als endlich der ersehnte Regen kam, wieder nachhause gelaufen. Ein kleines gedicht habe ich aber mitgebracht: 
Früher Maimorgen 
Morgenstunde im Mai 
glatte Leiber der Buchen  
dazwischen 
Buschwindröschenblüte 
der Kirschbaum in weißer Pracht 
ein früher Amselruf  
durchdringt die Morgenstille. 
hukwa

Freitag, 14. Mai 2021

Nichts kann zu Nichts zerfallen

 Schon die vorsokratischen Philosophen wussten, dass keine geschaffenen Dinge sterben, dass sie bloß einem Wandel unterworfen sind. Tod ist ein leerer Begriff ohne etwas, das mit ihm verbunden ist. Denn was für gewöhnlich mit Tod bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit Transformation. 
hukwa

Mittwoch, 12. Mai 2021

Auf eine alte Trockenmauer

 Wer schuf die alte Sandsteinmauer 
dies Bruchstück aus früher Zeit 
Insektenhöhle 
Eidechsenwohnung 
steht sie still 
im Saum der Zeit 
die Namen sind vergangen  
ihr Erbauer lang schon gegangen 
die Zeit bleicht grau den Sandstein 
umwuchert von Disteln und Gras 
kann auch diese Mauer 
die Zeit nicht halten. 
hukwa

Dienstag, 11. Mai 2021

Das Meßbare des Spiegels

Grünes Schweigen  
wird über die Welt kommen 
wenn ihr die letzten Bäume 
der Natur entnommen habt 
wenn ihr damit beginnt 
das Meßbare der Wirtschaft zu fressen 
das Geld 
das eure Gier nie zufrieden stellte 
immer mehr 
eure Lebensdevise 
das Schreckensbild eurer Taten 
ein Spiegel 
mit vielen Rißen. 
hukwa 

Montag, 10. Mai 2021

Ein anderssinnliches Weltbild

 Wir sollten in Harmonie mit der Natur arbeiten und versuchen diese durch Partizipation zu beeinflussen, über die Natur zu herrschen, sie zu knechten, ist ein Krieg den wir gegen uns selbst führen.Was wir heute benötigen ist ein Weltbild in dem auch das hermetisch-metaphysische seine Geltung hat. Ein solches Weltbild ist nicht übersinnlich und somit im heutigen Sprachgebrauch unrealistisch, es ist einfach "anderssinnlich".  
hukwa  

Samstag, 8. Mai 2021

Morgen im Garten

 Der frühe Morgen im Garten 
das berstende Grün 
die Blüte der Akelei 
dazu das Lied der Amsel 
lassen in mir ein Gefühll der Erhabenheit aufkommen 
ich spüre das Einssein 
mit Vogellied Blüte und Strauch  
fern dem Stumpfsinn der Tage 
fern den Orks 
erlebe ich das Wunder 
des Liedes der Amsel. 
hukwa

Donnerstag, 6. Mai 2021

Was ist das Leben

 An einem stillen, sonnigen Tag in der Ruhe der Mittagszeit steckte ein Dompfaff sein Köpfchen aus dem Holunderdickicht und fragte: Was ist das Leben?Alle die es hörten dachten darüber nach. Eine Akelei die gerade eine Blüte entfaltete sprach: Das Leben ist Entwicklung. Eine Ameise die gerade mühselig, den Flügel eines Maikäfers fortschleppte, sagte: Das Leben ist Arbeit und Mühsal. Als ein kurzer Regenschauer niederfiel sagte eine Wolke: Das Leben besteht aus Tränen. Ein Habicht hoch in den Lüften meinte:Das Leben ist ein ewiges empor steigen. Da flog ein Schmetterling vorbei und sagte: Das Leben ist eine Metamorphose. 
Thorreich Geißenbauer

Dienstag, 4. Mai 2021

Wabi-Sabi oder das wahre Schöne

 Der bemooste Stein am Wegrand, die alte Eiche am Feldrand sind das Wabi-Sabi der Natur. Wabi heißt Armut oder negativ ausgedrückt "der feinen Gesellschaft fremd sein". Es ist dass Erkennen des Erhabenen inmitten der Tausend Dinge. Sabi bedeutet Anspruchlosigkeit. Im Zen bedeutet es Freude am Leben in der Natur. Es ist das Verschmelzen des Ästhetischen, mit dem Geistigen und der Natur und mündet im Fuga. In diesem Sinne besteht eine Beziehung zum platonisch Schönen. Für Platon war bekanntlich das wahre Schöne über die vergängliche Welt erhaben. Es war für ihn nichts anderes als ein Aspekt des Unvergänglichen, das gleichzeitig auch das Allgemeine, Notwendige ist. Hier liegt ein Bezugspunkt zwischen Zen und westlicher Metaphysik. 
hukwan

Montag, 3. Mai 2021

SeelenGlut

Die Wälder liegen tief im Schlaf 
erleuchtete Baumkronen 
weißer Mond 
Gestirn des Unbewussten 

Mond 
ewiger Beweger 
der mich in Zauber bindet 
uralte Dämmerung 
Erzeuger des Lebens  
von Ebbe und Flut 
schenkst du der Seele ihre Glut. 
hukwa 

Sonntag, 2. Mai 2021

Die Genauigkeit ist ein Schwindel

 Niemals treffen wir die Natur so an wie sie wirklich ist, sondern immer schon durch unsere Feststellungen geordnet. Hinter der sichtbaren Realität verbirgt sich das wahre Gesicht der Natur. "Die Genauigkeit ist ein Schwindel", schrieb Whitehead, ich bin der gleichen Meinung. 
hukwa