Das keltische Wegesystem
Die uns heute noch bekannten
Römerstraßen waren zu keltischer Zeit fast alles einmal Keltenwege.
So geht das keltische Wegenetz bei Johanniskreuz, sogar noch in
vorkeltische Zeiten zurück, wie die Hundsstraße dort.
Von der Altstraße von Metz nach
Saarbrücken führte eine Abzweigung nach Osten über Zweibrücken,
Niederauerbach, wo ein römischer Burgus, stand. Von dort weiter an
Waldfischbach vorbei, wo die keltische Fliehburg Heidelsburg (später
römische Straßenstadion) war. Dann zog diese Straße vorbei an der
Wüstung „Hundsborn“, wo später ein fränkischer Königshof
errichtet wurde, bis hinauf an den seit ältesten Zeiten vorhandenen
Altstraßenknotenpunkt Johanniskreuz.
Umgekehrt zieht die Hundsstraße über
den Hundsberg an der Hundsweiher – Sägmühle und dem Hundsbächel
vorbei zur Wüstung „Hundsborn“, dann wieder ins Schwarbachtal.
Die dort fließende Schwarzbach hieß noch bis ins 16. Jh. hinein
Schwarzalb.
Von Johanniskreuz
aus verband ein Keltenweg weitere keltische Siedlungen. So verlief
der Weg von Johannniskreuz auch nach Kaiserslautern: über den
Dansenberg herkommend, über die Pfaffenbergstrasse in die Innenstadt
einmündende Römerstrasse. Sie überquerte die Lauter in Richtung
Donnersberg. Beim Martinsplatz gab es eine Abzweigung in Richtung
Morlautern. Von dort aus zog die Straße gegen das heutige Kreuznach
hin, wo eine keltische Siedlung stand.
Das wohl älteste
Teilstück dieses Wegesystems geht wohl noch in vorkeltische Zeit
zurück. Es ist dies die alte Salzstraße (Salzvorkommen in Nancy)
kommend von Nancy über den Bliesgau zur Sickinger Höhe und hinab
zur Kaiserslauterer Senke von dort zum Rhein hin strebend.
Diese Straße ist
in ihrem Teilstück westlich von Kaiserslautern als „Bännerweg“
bekannt. Der Talkessel von Kaiserslautern wurde ebenfalls von
Keltenwegen durchzogen. So tritt die genannte „Salzstraße“ als
„Bännerweg“ direkt ins heutige Zentrum von Kaiserslautern ein.
Sie zog sich südlich am Fuß des „Großen Berges“ (keltische
Siedlung bei Kindsbach) her, die Bännjerstraße ist heute Teil ihrer
Trasse. Nördlich vom großen Berg kam von Landstuhl her ein
Keltenweg der bis zur Galgenschanze führte, hier vereinten sich die
Wege mit der vorbeiziehenden Salzstraße. Von hier ab ging eine
Abzweigung zum Pfaffplatz, Bleichstraße und Altenhof, sie mündete
am Brunnen bei der heutigen Stiftskirche wo sie sich wieder mit der
von Johanniskreuz kommenden Straße verband.
Ein weiterer
Keltenweg der von Johanniskreuz ausging ist die „Hochstraße“ die
nach Weidenthal führt. Von hier ging ein weiterer Keltenweg nach Bad
Dürkheim.
Entlang dieser Wege
finden sich einige Grabhügelgruppen und Menhire.
Die vom Wasser
abhängigen keltischen Siedlungen bevorzugten Hangterrassen und
Höhentäler an Quellen und Bächen, während oberhalb auf der Höhe
in Anschluss an das Agrarland und an den, die Hochfläche
überziehenden Fernwegen oftmals Grabhügel (bzw. Johanniskreuz)
lagen.
Ein regelrechtes
keltisches „Ballungsgebiet“ in unserem Landkreis war zweifelsfrei
die Kaiserslauterer Senke. Sowie das Gebiet um Weilerbach –
Rodenbach mit seinen berühmten Fürstengräbern.
Lit.
Quellennachweise:
Karlwerner Kaiser:
Der Raum Kaiserslautern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Jhb.
Für Geschichte des LKR. Kaiserslautern Bd. 20/21 – 1986/87
Werner Weidmann:
Schwerpunkte der frühesten mittelpfälzischen wirtschafts- und
Sozialgeschichte bis zu den Römern. Jahrbuch zur Gesch. des LDK.
Kaiserslautern. B. 20721- 1982/83.
Hukwasearthartblog:
Die Pfalzkelten, keltische Wege, die Mediomatriker, Höhenheiligtümer
der Kelten in der Pfalz.
Quellheiligtümer,
Tempelbezirk und Götterverehrung
Die hier siedelten
Kelten gehörten dem Stamm der Mediomatriker an, deren
Siedlungsgebiet sich zwischen der Mass im Westen und dem Westrand des
waldigen Pfälzer Berglandes und sich im Osten mit den Flusstälern
der Steinalb und der Lauter dehnte. Ihr Hauptsitz war Divodurum
(Metz). Hier stand die zentrale Burg der Gottheit, des Druiden und
des Stammeskönigs.
Im Bereich von
Kaiserslautern finden sich einige Grabhügel. Sie gehören der Zeit
von 800 v.Chr. Bis zur römischen Kaiserzeit an. Diese Grabhügel
richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Geländes. So finden
sich reine Erdhügel im steinfreien Gelände, aber auch aus kleinen
Sandsteinen aufgeschüttete Hügel. Der Umfang der Hügel war in der
Regel mit einem oder zwei Steinkreisen markiert. Solche Steinkreise
sind meist aus Findlingen gelegt. Die Erdhügel konnten für eine
Einzelbestattung errichtet sein, aber auch einen kleinen Friedhof
darstellen.
In Aufbau und
Ausstattung heben sich die Adelsgräber deutlich von denen des
einfachen Volkes ab.
Sie bestehen in der Regel aus einer aus
Holz gezimmerten Grabkammer die das Haus des Verstorbenen darstellen
soll. Denn Frauen gab man reichlich Schmuck mit in die „keltische
Anderswelt“, den Männern Ritualwaffen. Gefäße mit Nahrung, Wein
und Met, gehörten ebenso zum Grabinventar.
Manchen gab man Pferd und Wagen mit.
Eine wichtige Grabbeigabe war der Bronzekessel. Auf die Gräber wurde
manchmal eine Grabstele, Obelisk, gestellt.
Der größte Fund im Landkreis
Kaiserslautern ist der des „Fürstengrabes von Rodenbach“, das
1874 entdeckte Hügelgrab wurde auf 400 v. Chr. datiert, also in die
La – tene Zeit hinein. Dabei wurde unter anderem ein goldener
Armreif gefunden. Als man diesen Armreif damals fand ging man von
skythischer, griechischer oder etruskischer Arbeit aus. Erst in
neuerer Zeit stellte man fest, dass es sich um einen neuen keltischen
Stil handelte. Ein weiterer Schmuckfund aus diesem Fürstengrab ist
ein kunstvoll gearbeiteter Goldring.
Es ist ein rätselhafter Zauber der die
keltische Kultur umgibt. Ihre Mythologie verzaubert uns heute noch
und bleibt uns zum großen Teil unverständlich. Sie waren Meister
der Schmiedekunst und ihre Kunsthandwerker waren Genies. Kein Volk
„Alteuropas“ um ein Wort des Keltologen Jan de Vries zu nutzen,
hinterließ uns so viele Rätsel.
Im Bereich der Pfalz also des Teils vom
ostgallischen Gebietes der Treverer und Mediomatriker, deren
Hauptstädten Trier und Metz waren, pflegte man besonders die alten
heiligen Kultplätze. In der Regel lagen diese tief in den Wäldern.
Von den Vogesen, in den heutigen Pfälzerwald über den Hunsrück bis
in die Eifel und die Ardennen.
In der römischen Kaiserzeit verbanden
sich die keltischen Naturkulte mit römischen Steinreliefs.
Hier sei auch an die Gestalt des
„Bumberhannes“ erinnert, denn man bis in fränkische Zeiten im
Elsass und Pfälzerwald kultisch verehrte. Seine Verehrung fiel wohl
in die Zeit der gallo-römischen Kultur, wo man den Kult der
keltischen Götter mit römischen verband. Im keltischen Matronenkult
der „Muttergottheiten“ flossen vor allem keltische und
germanische Vorstellungen zusammen, während sich die römischen
Einflüsse in Namenskombinationen und Götterpaaren fanden.
Bei den Matronenheiligtümern im
Pfälzerwald fällt die Nähe zu Brunnen, Quellen und Flüssen auf.
So vor allem am „Gutenborn“ bei Kindsbach (nähe Kaiserslautern),
dort wird die Frucht- und heilbringende Symbolik der „Mütter“
besonders sichtbar.
Wenn man über die Kelten forscht fällt
es einem manchmal schwer auf dem gebiet der historischen
Geschichtsschreibung und der Geschichtswissenschaft zu bleiben. Die
Geheimnisse dieses Volkes, ihre Mythologie und Religion verführen
uns ganz schnell in jenes „Autre Monde“, also in die „keltische
Anderswelt“, die auch in der Kunst der Kelten eine große Symbolik
innehat.
Die Mythologie über diese Welt haben
uns vor allem die Inselkelten überliefert. Doch es dürfte kein
Zweifel bestehen dass auch die Festlandkelten eine Vorstellung von
einer „anderen Welt“ hatten, die mit denen der Inselkelten
identisch war.
Wir wissen das es zwischen Cornwall und
dem Festland einen regen Zinnhandel gab und es wird wohl niemand
ausschließen dass hier wohl auch ein religiöser Austausch
stattfand. Wir können davon ausgehen dass auch die Mediomatriker an
die Anderswelt glaubten. In jener Epoche war Handel und Handwerk auch
immer mit Götterkult verbunden. Jacques Moreau schrieb einmal: „Die
Kelten denen der Gebrauch der Schrift durchaus bekannt war, hielten
es zweifellos für nicht erlaubt, die Eingebungen ihrer Dichter –
diese unmittelbaren Lebensoffenbarungen – einem toten und
erstarrten Medium, dem Buchstaben anzuvertrauen.“
Wahrscheinlich hüteten sich die Kelten
geschickt davor, das ihre Mythologie ihr heiliges Inneres, nicht
durch das Profane gestört wurde.
Die Heidenfelsen bei Kindsbach
ein keltisches Quellheiligtum mit
Tempelbezirk
Die bereits erwähnten „Heidenfelsen“
bei Kindsbach stellten ein keltisches Quellheiligtum dar an das sich
ein Tempelbezirk anschloss.
Die beiden „Heidenfelsen“ liegen im
Biedenbachtal bei Kindsbach etwa 13. Kilometer von Kaiserslautern
entfernt. Der „Bieten“- das bedeutet Grenzbach bildet hier die
Grenze zwischen den Gemarkungen Landstuhl und Kindsbach. Am südlichen
Talschluss liegen zwei wenig in den steilen Hang eingeschnittene
Mulden. In der östlichen der beiden entspringt der „Gutenborn“.
Seit dem ersten Jahrhundert vor Chr., wahrscheinlich schon früher,
wird der Gutenborn als heilkräftig angesehen und verehrt. Bei der
Quelle wurde eine Töpferei aus dem 3.Jh. Ausgegraben, die
ausschließlich Henkelkrüge herstellte. Die einheimische
gallorömische Bevölkerung die hier lebte, hat also dieses Wasser
genutzt und auch mitgenommen. In den beiden Heidenfelsen sind Reliefs
eingemeißelt, die keltische Fruchtbarkeitsgöttinnen und Priester
vor einem Opferaltar darstellen. Hier handelt es sich um einen
„heiligen Bezirk“ der keltischen Mediomatriker. In den letzten
Jahren ergaben Untersuchungen des Wassers vom Gutenborn das dieses
borhaltig ist und nur das Wasser dieser Quelle und nicht dass der
umliegenden Brunnen und Quellen.
Wenn wir nun einige der Gesamtfunde die
bei den Heidenfelsen gemacht wurden, sie befinden sich heute zum
großen Teil im historischen Museum in Speyer, ansehen bekommen wir
einen ersten Einblick in Religion und Mythologie der Mediomatriker.
Wenn wir uns mit der Götterverehrung
der Kelten beschäftigen, sind wir auf wenige und spärliche Texte
antiker Autoren, fast ausschließlich griechischer und römischer
Herkunft angewiesen. Die Gallier haben keine schriftliche Zeugnisse
ihrer Religion hinterlassen, abgesehen von wenigen in gallischen
Wörtern und griechischer oder römischer Schrift verfassten äußerst
kurzen Weiheinschriften in Steinreliefs, wie z.b. in Weilerbach
(Trier) Bei diesen finden wir lediglich einige wenige Götternamen
oder religiöse Monatsbezeichnungen. Wir werden auf der Suche nach
„den Göttern der Kelten“ auch immer wieder auf weibliche
Gottheiten stoßen: die Provence, Irland, das Rheinland und das
Gebiet dass in dieser Abhandlung im Vordergrund steht.
Wir können mit Sicherheit davon
ausgehen dass die Natur mit ihren Bergen, Höhen, Quellen, Bäumen
und Pflanzen von altersher im Kult der Kelten eine äußerst wichtige
Rolle spielten. Es sind vor allem die Baum- und Quellenkulte die bei
den Galliern in ihren heiligen Riten wichtig waren. Aber auch die
Tierverehrung wird uns immer wieder begegnen. Bei der Verehrung
heiliger Bäume stoßen wir immer wieder auf Namen wie Robus einem
Eichngott, deus Fagus- der Buchengott und Sex Arbores den
„sechsbäumigen Gott“. Wir finden einen deus Alisanus als
Ebereschengott und Abellio als Apfelbaumgott. Der Apfelbaum dürfte
neben der Eiche einer der wichtigsten Kultbäume der Kelten gewesen
sein.
Die kultische Verehrung der Tiere
finden wir wie schon erwähnt ebenfalls. Merkur als Nachfolger eines
keltischen Gottes wird vor allem bei den Galliern meistens von einem
Widder begleitet. Dem Mars war der Stier geweiht, wir wissen von den
Stieropfern der Druiden. Hund und Hase gehören zur Symbolik der
Muttergottheiten. Ein bekannter keltischer Gott ist Cernunnos, der
Hirschgott. Epona, eine Pferdegöttin wurde auch in unserem Gebiet
verehrt. Von Artio, der Bärengöttin, finden wir eine steinerne
Inschrift bei Weilerbach (Landkreis Trier). Bei den Vögeln sind es
Reiher, Rabe und Taube die in der Mythologie eine bedeutende Rolle
spielten. Es waren Raben die einst den Wanderzug der Kelten unter
Bellovesus und Segovesus begleitet haben, und man nennt sie
„göttliche Raben“.
Wir finden vor allem im Gebiet der
Belger und Remer immer wieder Darstellungen des dreiköpfigen
Gottes. Hier handelt es sich um
die belgische Version des gallischen Gottes Mars – Teutates. Seine
Attribute sind: Hahn, Schildkröte, Widder, Beutel. Dieser Gott wird
auch gern mit Mercurius identifiziert. Die Dreiheit spielt in
Religion und Mythologie der Kelten eine große Rolle. Aus dem
irischen Sagenkreis sind Gestalten bekannt die sich verdreifachen
können, in Gallien finden wir Tierdreiheiten,
wie die drei Kraniche, die den Stier begleiten (Tarwos, Trigaranos).
Vor allem aber finden wir Stiere mit drei Hörnern und die
Götterdreiheiten (Matres).
Bei
den Kelten symbolisiert die Dreiheit - Kraft und
Vollkommenheit, so stellt die
dreiköpfige Gottheit
die „mächtige“ Gottheit dar.
Der
Schlangengott wird meist mit dem Hirschgott dargestellt. Die Schlange
repräsentiert zum einen die Unterwelt, wird aber auch als heilige
Erdschlange gedacht.
Ein
weiterer wichtiger Gott war der Hammer- und Schlegelgott der auch in
unserem Gebiet verehrt wurde. Dieser wird oft von einem Hund
begleitet.
Karlwerner
Kaiser der die Kelten in unserem Gebiet lange erforschte hat über
deren Götterkult geschrieben: „Im Kult hat sich bei dem
Keltentum des oberrheinischen Raumes seit dem 8. vorchristlichen
Jahrhundert ein Götterhimmel mit Hochgöttern entwickelt. An der
Spitze steht der Himmels- und Sonnenkönig, Herr der Gewitter,
Taranis oder Taranucmus. Neben ihm findet die große Erdmutter
Verehrung. Schutzgottheiten und Heilgottheiten wie die Pferdegöttin
Epona und der Gott der Wälder Vosegus, auch Silvanus in dieser
Rolle, so wie Sivona werden wie alle in einem bildlosen und bis zum
ende der Vorzeit noch tempellosen Kult in heiligen Hainen und auf
heiligen Bergeshöhen angerufen“.
Der
Fruchtbarkeitskult einer naturnahen Bevölkerung findet auf diese
Weise in großen Steinstelen als Himmelsträger seinen Ausdruck.
Mit
der Eingliederung der
Gallier unseres Gebietes in die Kultur des römischen Imperiums
nehmen die keltischen Gottheiten auch in unserem Raum Gestalt in
Stein an und werden zunehmend in heiligen Tempelbezirken angebettet.
Diese
gallorömische Entwicklung, also dass ineinanderfließen römischer
und keltischer Götter können wir am Beispiel der Heidenfelsen
bei Kindsbach genau feststellen. Dieses wahrscheinlich in
spätrömischer Zeit zerstörte Quellheiligtum verdient daher
besondere Erwähnung.
Das mit einer
kleinen Tempelanlage verbundene Heiligtum war wohl mit einer großen
Anzahl von Steinreliefs bestückt von denen heute noch einige
existieren. Man erkennt Götterdarstellungen und Opferszenen.
Merkur
und Rosmerta sind vertreten, ebenso Jupiter und drei weibliche
Fruchtgottheiten, wahrscheinlich Eponen, Pferdegottheiten. Es handelt
sich hier mit größter Wahrscheinlichkeit um Muttergottheiten
halten sie doch im Schoß einen Korb mit Früchten oder ein Füllhorn
und die mittlere könnte auch ein Kleinkind halten. Wir erkennen eine
Göttin auf einem Pferd, wahrscheinlich Epona. Hier ist zu vermerken
das vor allem in der Westpfalz die Gallier eine Intensive Pferdezucht
betrieben.
Lit. Quellenangaben und Lit. Hinweise
Karlwerner Kaiser : der Große Berg bei
Kindsbach in
Pfälzerwaldkalender 1988
K. Kaiser: Der Raum Kaiserlautern in
vor- und frühgeschichtlicher Zeit
Jacques Moreau: Die Welt der Kelten
Verlag Phaidon
Arnulf Krause: Die Welt der Kelten-
Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes
Verlag Nicol
Fritz Baumgart: Dumonts kleine
Kunstgeschichte
Pierre Grimal: der Hellenismus und der
Aufstieg Roms; Verlag Fischer TB.
Das gallische Heiligtum
Heiligtümer, Tempelanlagen und heilige
Plätze der Gallier
Es ist uns Heutigen nicht möglich dass
Denken der Kelten zu verstehen. Zu dunkel ist die Geschichte der
keltischen Stämme. Mehr als die Geschichtswissenschaft ist die
Archäologie die Wissenschaft die immer wieder einen Lichtstrahl ins
Dunkel der Geschichte wirft.
Mit einiger Sicherheit wissen wir dass
die Gallier ein sehr ausgeprägtes transzendentales Denken hatten und
sich in ständiger Abhängigkeit von übernatürlichen Mächten
umgeben fühlten. Mit diesen „Natur- und Allmächten“ standen
sie in regem Kontakt, an Plätzen von denen sie annahmen dass sich
dort diese Mächte offenbarten und das man über Opferhandlungen mit
ihnen in Kontakt treten konnte und sie günstig stimmen konnte.
Dennoch können wir trotz der
sensationellen Grabfunde (vor allem Fürstengräber) der letzten
Jahrzehnten, aber auch darüber hinaus uns dem religiösen Denken dem
kultischen Handeln der Kelten nur annähern ohne dabei uns eine
objektive Meinung zu bilden.
Die Erforschung der gallischen
Heiligtümer erweist sich im Gegensatz zu Siedlungen, Oppidas und
Gräbern als weitaus schwieriger. Dies hat verschiedene Gründe. Zum
einen bestanden diese Heiligtümer in der Regel aus Holzbauten, also
einem sehr vergänglichen Material wenn wir in den Zeiträumen der
Geschichte messen. Zum anderen kannten die Gallier nicht die Trennung
zwischen religiöser und profaner Welt. Die Religion war untrennbar
mit den Handlungen des Alltags verbunden, handelte es sich um das
Mahlen von Getreide, um den Hausbau oder die Herstellung von
Werkzeugen, Waffen und Textilien.
Natio est omnis Gallorum admodum
detita religioni bus: „Das
ganze Volk der Gallier hält viel von rituellen Handlungen und
Magie“, lesen wir bei Cäsar.
Plinius der Ältere
berichtet, dass die Druiden Eichenhaine besonders pflegten da der
Eichenlaubschmuck wichtig für die Opfer sei, auch die auf den Eichen
wachsende Misteln seien heilig und heilend. Von Eichenhainen als
heilige Plätze wussten auch Lukan und Tacitus zu berichten.
Der gallische
Begriff für Kultstätte ist uns überliefert. So heißt es in einer,
in gallischer Sprache und griechischer Schrift verfassten
Weiheinschrift aus der Provence, dass ein Segomaros der Göttin
Bellisama ein „nemeton“, ein Heiligtum gestiftet habe.
hukwa