Während einer Wanderung soll man die Augen offenhalten und darauf achten dass einem nichts entgeht. Die Natur schenkt uns täglich neue Offenbarungen und hier und dort am Wegesrand findet man auch immer eine Stelle die uralte Geschichte erzählt. Sei es eine Burgruine, ein alter Grenzstein oder Menhir, eine geheimnisvolle Quelle. dann passiert es mir, dass sich mein "radikales Geschichtsbewusstsein" regt. Ich versuche dann aus jenen Mythen, Sagen und Märchen die mit einem Ort verbunden sind das uranfängliche herauszuschälen. So kann eine Wanderung auch zu einer Zeitreise werden, man muss nur radikal und tief genug denken. Manchmal ist es nötig Geschichte nicht nur in ihrem zeitlichen Aspekt sondern auch in ihrem überzeitlichen Sinn zu fassen. Im Sinne von Nietzsche der einmal schrieb:
"Im Schlaf und Traum machen wir das Pensum früheren Menschentums noch einmal durch. Der Traum bringt uns in ferne Zustände der menschlichen Kultur wieder zurück und gibt uns ein Mittel an die Hand, sie besser zu verstehen".
Wenn man sich der Geschichte überzeitlich nähert wird einem sehr schnell klar dass es so etwas wie eine Paläontologie der Seele gibt. Die Einzelseele ist keine tabula rasa auf der nur das Einzelschicksal aufgezeichnet ist. Sie ist vielmehr beladen mit den Erfahrungen einer ganzen Stammesentwicklung vormenschlicher und menschlicher Art, mit Instinkten, Trieben und Ideen, eben mit Archetypen. In unserem kollektiven Unbewussten entstehen die Mythen und Symbole. In den Träumen des Tiefschlafs tritt die Urvergangenheit wieder in uns hervor. So kann es passieren das wir uns im Traum in der Steinzeit aufhalten. Solches Wissen ist nicht beweisbar. Aber es gibt so etwas wie kollektiv Träume aus denen man Erlebnisse aus der Geschichte erfährt.
hukwa