Dienstag, 15. März 2011

Leserbrief an Tageszeitung

Leserbrief: Die Rheinpfalz vom 15.3.2011; Pfälzische Volkszeitung

Artikel: Frustriert über gefällten Baum

Es tut weh wenn man erfährt, dass immer mehr alte Bäume wegen einigen wenigen Ignoranten im Landkreis, langsam verschwinden. Gut, dass uns die Tageszeitung darüber auf dem laufenden hält, sonst wären gewiss schon mehr Bäume klammheimlich abgesägt worden.

Manchmal frage ich mich was das für Menschen sind denen manche Bäume ein „Dorn im Auge“ ist. Ich kann die Frustration von Frau Groß verstehen, vor allem über die typischen amtlichen Kleinkariertheiten. Man kennt ja die Argumentationen Pilzbefall, Verholzung, Morsch etc. Die Stockborner Eiche so wie diese in der Landschaft stand stellte doch keine Gefahr für die Öffentlichkeit dar. Auch kann ich mir nicht vorstellen das sich während eines Sturmes irgendjemand unter einen Baum setzen würde. Es ist wie überall heutzutage, man fällt die alten ehrwürdigen Bäume und argumentiert damit ein „neuer Baum würde hinterher gleich gepflanzt“ und schon meint man seine Hände in Unschuld zu waschen. Einfache Schildbürgermentalität! Die Baumfäller und Verantwortlichen sollten sich in Zukunft bei solchen Raubbau – Aktionen etwas ökologisch kundig machen, das ist heutzutage im Zeitalter der Information nicht schwer, für Menschen die im 21.Jahrhundert angekommen sind. Nur ein Beispiel: Ein etwa 80 bis 90 jähriger Laubbaum tut den Menschen nur gutes. Wenn solch ein Baum im Licht photosynthetisch aktiv ist, gibt er etwa genau so viel Sauerstoff an die Atmosphäre ab, wie er an Kohlendioxid aus dem Luftraum zur Bindung in organischen Molekülen aufnimmt. Schon eine einzige ausgewachsene Eiche oder Buche kann an einem Tag ungefähr 7000 Liter Sauerstoff freisetzen. Das ergibt etwa 35m³ sauerstoffreicher Atemluft- genug um den Tagesbedarf von über 50 Menschen sicher zustellen. Ohne diese ausgleichende und regenerierenden Leistungen der Bäume gäbe es auf Dauer kein höheres Leben in der jetzigen Form auf der Erde.

Nebenbei noch bemerkt: Das Jahr 2011 wurde zum „Jahr der Wälder“ gekürt, so dass wir einen sensibleren Umgang mit unserem Freund dem Baum lernen sollen. Könnte es möglich sein, dass die Verantwortlichen bisher davon noch nichts gehört haben? Da wären wir schon wieder bei der Information und ein bekannter Ökologe hat vor einiger Zeit behauptet: „Ökologische Information sei die härteste Währung“, darüber sollte man in einer Zeit der Umweltkrisen unbedingt einmal nachdenken, bevor man die Motorsägen aufheulen lässt. Bliebe noch zu bemerken, dass Bäume dem Allgemeinwohl dienen was man leider von einigen Menschen nicht behaupten kann, vor allem wenn es um unsere Mit- und Umwelt geht.
hukwa