Montag, 22. November 2010

Gedanken im Neblung

Grau und neblig sind die Tage geworden. Der Wald empfängt nun den Wanderer mit der gesamten Wucht seiner geheimnisvollen Mystik. Der naturbewusste Mensch spürt das bald Schnee fallen wird. Wie Klagen dringen die Zwitschertöne der Meisen aus dem Tannendickicht. Majestätisch und meditativ ragen Eichen und Buchen in die Lüfte, wie Krallen greifen die Laublosen Äste ineinander. Fast wie eine mächtige uralte Kathedrale erscheint uns nun der Naturraum Wald. Wenn auch alles wie erstarrt erscheint, herrscht doch überall verborgenes Leben vor. Wer jetzt wandert spürt in sich die Ahnung von einer Welt jenseits der alles überlagernden Realität. Es ist als öffne sich ein Spalt in eine andere Welt, als würde man in eine archaische Naturdimension hinein wandern. Ja, es ist als öffne sich hier im Wald in uns, ein inneres Bild, dass die uns umgebende Natur, in uns hineinspiegelt. Eine Imago der uns umgebenden Landschaft. Die Imaginationskraft des Waldes ist sehr stark und befinden wir uns in einem mystischen Wald, erscheint es uns fast als Gewißheit, das es neben der objektiven Realität auch eine subjektive Realität der Geisterscheinungen gibt. Besonders im November, im Neblung, wie ihn die Alten nannten, scheint sich während einer Wanderung durch den Wald unsere Sinneswahrnehmungen etwas zu verändern, und manch einer bekommt dan das Gefühl nicht kos in eine andere Welt hinein zu wandern.
hukwa