Sonntag, 21. März 2010

Über mein derzeitiges Kunstprojekt - Demeterweg

Die "Vertreibung aus dem Paradies", nenne ich eine Reihe von Assemblagen und Installationen, an denen ich gerade arbeite. Neun Exponate sollen es werden. Jedes Exponat hat seinen eigenen Ausdrucksweg, sein eigenes Universum. Zusammen ergeben sie einen gnostischen Kreuzweg, eine Hochzeit der Demeter und des gnostisch - revolutionären Jesus. Eine "chymische Hochzeit". Die Zahl neun widerspiegelt Leben und Geburt, Tod und Auferstehung. Neun Monate entwickelt sich der Embryo im Leib der Mutter. Zur neunten Stunde trat der Tod Jesu am Kreuze ein. Und Odin hing neun Tage und neun Nächte am "windigen Baum", wonach er neun Lieder lernte. Neun Bücher schrieb Plotin, die besonders wichtig für die Mystik wurden. Platon ist im Alter von 9x9 Jahren (=81) gestorben. Nach Roger Bacon ist das neunte Haus des Horoskops, das Haus der Gottesanbetung.
Die Vertreibung aus dem Paradies ist die Vertreibung aus der inneren und äusseren Natur. Der Mensch verlässt seinen göttlichen Stammplatz und wählt als sein neues zu Hause, die gigantische Müllkippe Welt.
Für das Demeter Projekt habe ich mir einen Zeitraum von neun Tagen genommen - neun Tage, neun Installationen. Die einzelnen Objekte bestehen aus Assemlage und Installation, ich werde diese in verschiedenen Prozessen als Enviromant zeigen, als: Raum-Enviroment, als Landschafts-Enviroment und als Wand-Enviroment. Eng zusammengestellt im Raum, weitauseinander in der Landschaft, bedrängt an der Wand. Begehbar wie ein Kreuz-Demeter-Weg. Ferdinand leger sagte einmal: "An jedem Tag schafft die moderne Industrie Gegenstände, die einen unbestreitbar plastischen Wert haben. Der Geist dieser Objekte beherrscht die Zeit". Ich stimme Leger zu und setze diese "Objekte der Zeit" in eine kritische Auseinandersetzung mit der bedrohten Natur.
hukwa