Montag, 20. Januar 2025

Gesicht am Morgen

 Ein fremdes Gesicht 
das mich anstarrt 
wie dürre Blätter 
an einem alten Baum 
der frühe Morgen 
ist ein Buch 
voller alter Erinnerungen. 
hukwa

Wortsucher

 Worte sind oft Wahl 
der Zunge werden sie zur Qual 
wie Gift aus einem schwarzen Schlund 
verzerrt das Wort dann den geifernden Mund 
es ist Geschrei in solchen Worten 
finde erst den Frieden 
dann wirst du auch die richtigen Worte finden. 
hukwa

Erinnerung

 Verborgen in der Blüte 
des Schneeglöckchens 
die Erinnerung an Frühling. 
hukwa

Sonntag, 19. Januar 2025

Janus oder im vollem Sprung

 "Ich kann mir keinen Künstler denken, der 
nicht ganz und gar in einem Abenteuer lebt, 
in vollständigem Trance-Zustand, 
in vollem Sprung ins Leere begriffen. 
In einer Zeit,in der jede Art von Intervention 
an der Tagesordnung ist, erweist sich, 
dass in der Kunst, das wirkliche Leben sich 
außerhalb der Welt der Funktionäre abspielt. 
Antonio Tapies  
Als ich heute Morgen mit der Malerei begann und die ersten Striche zog, ging mir obiger Spruch von Tapies durch den Geist.Er passt sehr gut in den Januar hinein, ist doch dies der Monat des Gottes Janus, der in die Vergangenheit und Zukunft zugleich schaut. 
hukwa

Samstag, 18. Januar 2025

Schnee am Morgen

 Auf Amselflügel 
fällt sanft der Schnee 
am Wintermorgen. 
hukwa

Freitag, 17. Januar 2025

Morgenandacht

Die Winterstille 
durchbrach am Morgen 
der Klageruf des Rotkehlchens. 
hukwa 

Über-All und Er-Fahren

 Der Materialist versucht die Welt zu verstehen 
der Mystiker erfährt sie. 
hukwa 
Ich bin überall und in allem 
Erde Mond und Saturn 
Ich war bereits hier 
am Anfang der Gezeiten 
war eine Monade in der Explosion des Urknallls 
so kam ich hierher 
in Zeit und Raum
Gegenwart und Vergangenheit 
ich bin 
Über-All 
im Baum, Strauch und Stein 
war das verborgene Atom im Fels 
den der Blitz spaltete 
flüchtete in ein Ahornblatt 
das einer Ziege zur Nahrung diente 
so bin ich ewiges Sein 
nicht belastet von der Zeit 
den ich bin Eins 
mit dem Universum 
ich habe die Wirklichkeit nie verstanden 
doch ich habe sie er-fahren  
so durchdringe ich alle Dinge 
im Universum 
den in meinem Fleisch und Blut 
ist mir immer gegenwärtig 
die kosmische Energie 
von der ich bin. 
hukwa

Donnerstag, 16. Januar 2025

Ahnung

 Am Wegesrand 
am frühen Morgen 
begrüßen mich die ersten  Schneeglöckchen. 
hukwa 
Eine wirkliche und wahre Metaphysik kann das Absolute nur erfassen, wenn das Ganze des In-der-Welt-seins nicht der reine Verstand ist, sondern die Intuition, die geistige Schau, das Innere erleben der Wirklichkeit. 
hukwa

Mittwoch, 15. Januar 2025

Inkarnationen

 Wir befinden uns durch viele Inkarnationen hindurch auf einem langen Evolutionsweg geistig-seelischer Entfaltung. Goethe hat dies in folgenden Versen festgehalten: 
Da regst du dich nach ewigen Normen 
Durch tausend, abertausend Formen 
Und bis zum Menschen hast du Zeit.  
Dies ist die seelische Evolution durch Äonen hindurch in stetig wechselnden Formen. 
hukwa

Dienstag, 14. Januar 2025

Einheit

Es gibt diesen Moment, wo das Denken langsam gerinnt und das materielle Sein sich verflüchtigt. Dies ist der Moment wo sich die Pforten der Wahrnehmung öffnen und man mit dem Geist des Universums zu einer Einheit wird. 
hukwa 

Montag, 13. Januar 2025

Heilende Kraft der Sprache

Jeder neue Tag beginnt mit 
einem Gedicht 
sie sind reinigend und heilend 
in dem ich sie in die Welt 
entfliegen lasse 
bekomme ich den Abstand  
zu den Abwässern 
einer morschen Gesellschaft. 
hukwa 

Freitag, 10. Januar 2025

Dunkelmond nach einem Traum

 Maske Maske 
tanzt vor mir 
Eva und die Schlange 
tief verborgen ist in dir 
ein ewig dunkler Schatten 
greifst du nach der Feigenfrucht 
wird dein Wesen Lüge 
Maske Maske 
zwischen Engel und Dämon 
machst den Geist zu Mohn 
tauchst du auf aus 
Dunkelmond. 
hukwa

Donnerstag, 9. Januar 2025

Sammlungen

 Zwischen 
Gestern und Heute 
umkränzt von 
trübem Licht 
die Vermutungen 
sie Versuchen 
die Erinnerungen 
zu Überschatten 
die 
Sammlungen 
gelebten Lebens 
wollen geordnet werden 
die Kluft 
zwischen 
Wirklichkeit und Phantasie 
ist schmal. 
hukwa

Mittwoch, 8. Januar 2025

Cut up am Morgen

 Niemals ist man der Realität gewisser, 
als wenn sie eine Illusion ist. Denn dann 
ist sie Realität Kraft innerer Zustimmung. 
                                  Henri Michaux 
Der frühe Morgen 
der leere Geist 
das weiße Blatt vor mir 
auf dem Tisch 
eine Zeichnung 
ein Gedicht 
irgendetwas wird entstehen 
die Gedanken sind noch zergliedert 
ohne Form 
Traumfragmente der Nacht 
Bruchstücke  
Metaphern 
suchen nach Form 
Cut up am Morgen 
der Griff nach dem Stift 
fast automatisch die ersten Skizzen 
erwarte nichts lass es strömen 
fließe mit dem ewigen Wandlungsprozess 
der Leben ist 
dem ewigen Werden folge. 
hukwa

Montag, 6. Januar 2025

Anwesenheit

 Sei immer anwesend 
in  deiner Zeit 
und stolpere nicht 
das ende der Metapher 
ist noch lange nicht 
in Sicht 
gehe sorgsam mit deinen 
geistigen Vorräten um 
sie ernähren dich. 
hukwa 
Sein ist immer um uns obwohl es mancher nicht erkennen kann.Erst durch die Verbindung unserer Innerlichkeit mit der äußeren Realität erkennen wir die Wirklichkeit. 
hukwa

Sonntag, 5. Januar 2025

Suche

 Es muss hinter den Sichtbaren 
Erscheinungen der Welt 
noch etwas anderes, geheimnisvolleres geben 
das es Wert ist 
danach zu suchen. 
hukwa

Winterregen

 Im Dauerregen  
die Amsel sich schüttelt 
im Weißdornbusch. 
hukwa

Donnerstag, 2. Januar 2025

Es wird bleiben

 Das Gewitter ist vorbei 
doch bleiben werden die schwarzen Wolken 
bleiben wird 
das eis in meiner Seele 
die Tage werden vergehen wie immer 
bleiben wird der Schmerz 
bleiben wird die Erfahrung 
Jahrzehnte lang 
mit einer Lüge gelebt zu haben 
vielleicht werde ich gehen 
weit weg 
an einen  Ort 
wo der Efeu auf mich wartet 
die wilde Rose hat ihren Eigenduft verloren 
der Sterne leuchtendes Schweigen 
in dieser eiskalten Dezembernacht 
fällt in den schwarzen Abgrund 
was bleibt ist die Erinnerung 
an einen Kerker der Sinne 
bleiben wird ein Warum 
das sich langsam in Wahrheit auflöst 
bleiben wird der Baum und der Stein 
das Rotkehlchen im Garten 
mein Geist der manchmal heimwehtrunken 
zurückkehren wird 
es wird bleiben 
die erinnerung an frühe Tage 
umkränzt von Dornen und Stacheln. 
hukwa
 

Donnerstag, 26. Dezember 2024

Palimpset am Morgen oder vom dauernden Werden

 "Wie war es Winter mir und alles alt... 
Der Tag war tot, grau war die Luft, 
und kalt umfing Dezember die Verlassenheit".  
                                  William Shakespeare 
Ich bin davon überzeugt das Bergsons Definition des Begriffs der reinen Dauer nach der das Selbst,vorausgesetzt,wenn es zu einer Vereinigung-von Denken u. Phantasie- von Intellekt u. Intuition kommt- es zu jenem Bewusstseinszustand führt-das der Philosoph "dauerndes Werden" nannte. Den unser GeistSelbst ist nichts anderes als ein Palimpsest - etwas das die Jahrtausende unserer persönlichen Vergangenheit durchscheinen lässt. Unsere Existenz- ist eine FortDauernde- eine ImmerWährende- in einem Sinn von Bardo. 
In diesem Sinn schrieb de Quincy: 
Was Anderes als ein natürliches und mächtiges Palimpset ist der menschliche Geist? Solch ein Palimpset ist mein Geist, solch ein Palimpset, O Leser, ist der Deinige. Immerwährende Schichten von Ideen, Bildern, Gefühlen sind auf deinen Geist gefallen, so sanft wie das Licht. Jede Abfolge (von Gedanken) verbrannte scheinbar alles was vorher war. Und doch wurde in Wirklichkeit keine einzige ausgelöscht". 
hukwa
 

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Bewusstsein und Reinkarnation

 Bewusstsein ist unzerstörbar, ein mächtiger Energiestrom, der sich auf mehr als ein einziges Leben  beschränkt. Es gibt eine Art Kontinuität zwischen mehreren Leben. In diesem Sinne gibt es keine Frühere Existenz sondern nur eine fortwährende Existenz, denn jede Wiedergeburt trägt in sich die Erfahrung früherer Existenzen. 
hukwa

Dienstag, 24. Dezember 2024

GewahrSein

 In jedem Moment unseres Daseins haben wir Möglichkeiten über unseren alltag zu entscheiden. Das bedeutet dass es an uns selbst liegt ob wir an unseren bisherigen monotonen Gewohnheiten festhalten oder ob wir bereit sind, das Gewahrsein unseres Selbst zu steigern und somit in einen schöpferischen ALLtag einzutreten und die Routinen hinter uns zu lassen. 
hukwa

Montag, 23. Dezember 2024

Am Morgen

 Am Feldrand 
so einsam und nachdenklich 
der alte Apfelbaum im Schnee. 
hukwa

Sonntag, 22. Dezember 2024

Denksatz

 Was mich als Mensch interessiert ist, das wir hinterfragen wer wir als Menschen sind und was unser Ziel ist. Tun wir das nicht, führen wir ein Leben aus zweiter Hand. 
hukwa

Samstag, 21. Dezember 2024

Edelstein

Ein fliegender Edelstein 
heute Morgen beim Wildbach 
der Eisvogel. 
hukwa
 

Freitag, 20. Dezember 2024

Tempel

 Die Jugend die nach Blumen duftet
das Märchen der Kindheit 
verbinden sich 
in der Melancholie des Alters 
die Klarheit der Träume 
nährt sich in den Nächten 
vom Veilchenduft des Frühlings 
und auf den blumenreichen Wiesen 
steht der zerfallene Tempel 
wo in den Nächten 
bei Vollmondlicht 
Poseidons Pferde weiden. 
hukwa

Donnerstag, 19. Dezember 2024

Dezembersturm

 Dezemberregen 
der frühe Morgen 
die Tränen Nervals 
des Suchenden 
der die Seelen der Steine schaute 
auf dem Kirchturm schwankt der Wetterhahn 
mondgebleicht 
die Pappeln im Park 
erscheinen sie wie schwarze Leiber 
ihr Flüstern im Sturm 
im Unterholz 
wie ein Echo aus fernen Tagen  
erwärmt es für einen Moment 
die eisige Stille des Alters. 
hukwa

Dienstag, 17. Dezember 2024

Vom Seelenfeld des Menschen

 Jeder einzelne Mensch ist eine eigene geistige Enität, eine Seele innerhalb eines Seelenfeldes, von der unsere allgemeine Persönlichkeit d.h. unser Ich, nur ein winziges Bruchstück ist. Dem Großteil der Menschen ist es nicht möglich über ihr kleines Ich hinaus zu denken und somit ihr Bewusstsein zu erweitern. Die metaphysische Tatsache aber ist, das unsere tatsächliche Individualität, die Gesamtheit unseres Geistes, weit über unser normales Dasein hinaus reicht. Dies bedeutet: wir stehen ständig mit einer meta-ätherischen Welt in Verbindung. Mit einer transzendentalen-spiritualen Ebene, die jenseits unserer physischen Welt existiert. Diese höhere Wirklichkeit ist dennoch auf immanenter Weise in unserer Welt enthalten. 
hukwa

Montag, 16. Dezember 2024

Unterwegs im Gedicht

Das 
Gedicht 
ein Rahmen 
der Vergangenheit 
eine Landkarte 
zu Träumen und Erinnerungen 
das 
Gedicht 
in seinem metaphysischen Flug 
ist sein ganzes Wesen 
Unterwehs-Sein. 
hukwa 

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Nebelfeuchte Herbstnacht

 Im Dunkel meiner persönlichen Geschichte 
Verborgen 
wie das Goldene Ei des Phönix 
in dem die verlorenen Träume und Leben sich verstecken 
dort in den Wassern eines dunklen Teiches 
an die ich mich zu erinnern versuche 
tauche ich ein in das Jahr 1513 
und laufe einmal wieder durch die 
Rue de Montmorency 
in einer nebelfeuchten Herbstnacht 
da das Pappellaub auf die Wege fällt 
durchbreche ich die Mauern des Vergessens. 
hukwa

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Vergangenheit

Begleitet vom Schatten der Worte 
die Suche im Fluß der Erinnerungen 
in den Steinen verborgen 
die einstige Kraft der Jugend  
Schweigende Nacht der Gedanken 
verkünden 
die mythische Zeit 
erlebter Vergangenheit. 
hukwa 

Dienstag, 10. Dezember 2024

Shakespeare und Okkultismus

 In den vergangenen Tagen viel englische Literatur gelesen. Vor allem englische Renaissance. In England wie fast überall in Europa war die Renaissance eine Zeit in der die okkultistische Philosophie in höchster Blüte stand. Einer ihrer größten Zauberer und Sprachmagier war William Shakespeare. Das elisabethanische Zeitalter war eine verwirrende und geheimnisvolle Epoche, wenn man von den Philosophen und Dichtern ausgeht, die diese Zeit prägten. Dichtung, Philosophie, Theater und Okkultismus gehen in dieser Zeit eine einzigartige Verbindung ein. Dafür stehen Namen wie Shakespeare, Marlowe, Chapman, Spencer, Heywood, John Dee und einige andere. 
hukwa

Sonntag, 8. Dezember 2024

Spukphänomene oder Wo sind die Geister

Etwa bis ins Jahr 1927 gibt es zahlreiche gesammelte und niedergeschriebene parapsychologische Erlebnisse. Begegnungen mit Geistern und weißen Frauen, die in Ruinen und Schlössern erscheinen, Erscheinungen von Wesen die seit Jahrhunderten nicht mehr unter den Lebenden weilen. Etwa um das Jahr 1927 tritt im Geisterreich eine Stille ein, die Phänomene verschwinden langsam. Nur noch vereinzelt erscheinen Berichte über dieses Gebiet. Dieses abrupte Ausbleiben von Nachrichten aus dem Geisterreich muss einen Grund haben. Ich kann mir nur vorstellen das es mit unserem rationalistisch- materialistischen Weltbild zusammenhängt. Wir leben in einer Zeit der Seinsvergessenheit- sogar die Geister haben uns vergessen. 
hukwa 
"Ist es nicht eine großartige Idee 
die einen Künstler sehr wohl reizen kann, 
sich von der eigenen Zeit abzuschließen, 
und über Jahrhunderte hinweg 
eine versunkene Kultur, 
eine verschwundene Welt 
zu rekonstruieren?" 
Theophile Gautier  

Samstag, 7. Dezember 2024

Riß in der Wirklichkeit

 Der "Riß in der Wirklichkeit" der jeden schöpferischen Menschen irgendwann wie ein Blitzstrahl trifft, der erkennen lässt, was ein Mensch nach aussen hin scheint und nach innen hin ist, dieser Moment ist wie eine Erleuchtung. 
hukwa

Freitag, 6. Dezember 2024

Das Vampirmotiv im täglichen Leben

 Die meisten Vampire zeichnen sich, wie schon D.H.Lawrence an Texten von E.A.Poe gezeigt hat, nicht nur durch Sexualität sondern vor allem durch Begierde-Gier aus. Nämlich in das Bewusstsein  eines anderen einzudringen und ihn seines Ichs und seiner geistigen Eigenständigkeit zu berauben. 
In seiner "Gespenstersonade" bezieht Strindberg den Vampirvorgang als Interaktion auf die Familie. R.d.Laing sprach in  diesem Sinne von einer vampirartigen Bindung. Der Vampir als Technik der Macht! 
Auch politische Institutionen werden oft zu "Aussaugern" indem sie ökonomisch ausbeuten. 
Die Vampire sind unter uns. 
hukwa

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Vom wirklichen Golem

 Es heißt das Samuel der Fromme , einen Golem geschaffen hatte, der zwar nicht sprechen konnte, der aber Samuel auf seinen  langen Wanderungen durch Deutschland und Frankreich begleitete und bediente. Das Wort Golem taucht etwa im 12.Jahrhundert in verschiedenen Schriften der deutschen Kabbalisten das erste mal auf, gemeint ist ein künstlich geschaffener Mensch. In den Kommentaren des Buches Jezira wird der Golem öfters erwähnt. Gershom Scholem schreibt: "Ich möchte betonen...dass es sich bei den genauen Angaben, die wir über die Golemherstellung besitzen, nicht so sehr um ein Legendenmotiv handelt, sondern um den Vollzug eines exakten Rituals das eine ganz bestimmte Vision , nämlich die der schöpferischen Belebung, der Golemfigur zu erzielen sucht. Aus dem Ritus der Adepten, wie ihn die authentischen Quellen schildern, wurde im Volksbewusstsein eine Legende". 
Es ist eigentlich recht einfach: der Golem existiert einfach auf der Astralebene und wird durch Gedankenkraft des Magiers und Adepten erschaffen. 
hukwa

Neuerungen

 Früh am Morgen Montaigne gelesen. Beim Aufschlagen der "Essais" fiel mein Blick sofort auf diese wunderschöne Eintragung: 
"Ich hatte nur zu bewahren und zu erhalten, und das ist ein stilles und unscheinbares Werk. Die Neuerung ist ein ruhmvolles tun; doch sie ist uns in einer Zeit untersagt, in der wir von Neuerungen zu Boden gedrückt sind und kaum wissen, wie wir uns ihrer erwehren sollen". 
hukwa

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Märchenhaft

Im Eislicht des Wintermondes 
die Unke schläft 
der Atem der Wälder 
dringt zu mir 
am frühen Morgen 
Märchenschlaf 
Märchenwelt 
die weiße Landschaft 
Verborgen 
im eisigen Nebel 
dieses frühen Wintermorgen. 
hukwa
 

Dienstag, 3. Dezember 2024

Die Seele des Werwolfs

 Ernesto Bozanno vermutete unter Einfluß okkulter Theorien, das Tiere eine Kollektivseele haben, die sich bei der Ausbildung des Menschen in Einzelseele aufgelöst hat. Der Werwolf markiert für ihn eine Zwischenzone von Wesenheiten, die noch das Bestreben haben, zeitweilig zu den niederen Entwicklungsstufen zurückzukehren. 
hukwa 

Montag, 2. Dezember 2024

Phantasie als Erfahrung

 Die Imagination, die ja eine Art Wachtraum ist,ist der Mechanismus in uns der das Phantastische erweckt so das es für einige Zeit zu unserer Wirklichkeit wird. 
Mir geht es weniger darum Fantsy Geschichten zu schreiben sondern die Erfahrungen meiner Phantasieerlebnisse aufzuzeichnen. Gleich wie ich es mit meinen Träumen tue. 
hukwa

Versteck

 Im frühen Morgennebel 
verstecken sich 
die Erinnerungen der Kindheit. 
hukwa

Sonntag, 1. Dezember 2024

Zeitloses Reich

 Früher Morgen 
vor mir auf dem Tisch 
einige Bücher 
Borges Scholem Swinburne 
nach der Niederschrift eines Gedichtes 
tauche ich ein in die Welt der Literatur 
bereit zu Begegnungen und 
neuen Abenteuern 
im Labyrinth von 
Literatur und Unbewussten 
fern den Robotern und Zombies 
der Gegenwart 
betrete ich das zeitlose Reich 
der Phantastik 
jenen Bereich meines Daseins 
in dem ich wirklich 
zu Hause bin. 
hukwa

Samstag, 30. November 2024

Eine seltsame Gesellschaft- eine phantastische Imagination

 Heute Nacht habe ich eine Imagination der Erzählung "Isabelle von Ägypten" des Achim von Arnim erlebt. Eine Mischung zwischen Traum und gelenkter Imagination im Halbschlaf. Arnim bringt in seiner Erzählung verschiedene Sagen- und Märchenfiguren zusammen,in der Überzeugung "dass viele Sagen sich der Zukunft erst noch enthüllen". Über diese phantastische Erzählung schrieb Heinrich Heine: "in sämtlichen französischen Schauergeschichten,ist nicht soviel Unheimliches zusammengepackt wie in jener Kutsche, die Achim von Buik nach Gent fahren lässt". 
In der Kutsche sitzen: 
1.Eine alte Zigeunerin, die auch eine Hexe ist. 
2.Ein toter Bärenhäuter, der aus dem Grab gestiegen ist und sich noch einmal auf sieben Jahre 
  als Bedienter verdingt. 
3. Die Isabella nachgenildete Golem Bella, ein Mädchen aus Tonerde. 
4. Feldmarschall Cornelius Nepos, der in Wirklichkeit ein Alraun ist, ein Galgenmännlein. 
Während ich mir diese seltsame Gesellschaft vorstelle, lasse ich meiner Imagination freien Lauf. Der kutscher denke ich mir nun ist kein anderer als "Mephisoteles". Neben ihm sitzt eine schöne Frau die in wirklichkeit "Carmilla"ist, die Vampirin die Sheridan Le Fanu erschaffen hatt. An einer Wegkreuzung hält die Kutsche kurz, ich steige ein und stelle mich der seltsamen Gesellschaft als Victor Vulcanelli vor obwohl ich ja in Wirklichkeit Thoreich Geißenbauer bin. 
hukwa

Freitag, 29. November 2024

Nach dem Wiederlesen der Vampirin Camilla

 Die erste wirklich überzeugende Vampirgeschichte der Weltliteratur schrieb nach meiner Meinung Theophile Gautier. Die schönste ist vielleicht "Carmilla" von Sheridan Le Fanu, der sich wahrscheinlich von Coleridge Ballade "Christabel" beeinflußen ließ. Nach "Dracula" ist Carmilla die meist verfilmte Vampirgestalt. Mit ihr gelang Fanu ein Meisterwerk der Phantastischen Literatur. 
hukwa

Über die Erschaffung von Golems

 Die Hauptaufgabe des phantastischen Schriftstellers ist doch wohl die Erschaffung von literarischen Golems. Diese Gestalten entstehen in jenen dunklen, literarischen Bezirken, dort wo sich für Erzähler oder Erzählerin die Grenzen von Ich und Außenwelt auflösen und das Reich der Phantastik beginnt. Wo Erlebtes und Erdachtes zur Einheit von phantastischem Denken werden. 
hukwa

Donnerstag, 28. November 2024

Haus der Seele

 Das Haus der Seele 
wird älter mit jedem Tag 
und der Baum des Lebens 
       knorriger 
mit jedem Tag 
der Wind bewegt die Äste 
des alten Baums 
und in die Fugen des Hauses dringt 
          Kälte ein 
doch die Glut des Geistes 
erwärmt den Innenraum 
während man träumt 
von dem was war 
doch nicht mehr ist 
so wie ein altes Buch 
das in uns ist 
gewebt wie ein Spinnennetz 
aus Perlen Duft und Edelstein. 
hukwa

Mittwoch, 27. November 2024

Geheimnisvolle Traumnacht

 Und betende Bäume sah ich 
in dunkler Traumesnacht 
waldumkränzte Kuppen 
in purpurner Pracht 
der Stimme eines schlafenden Gottes 
lauschte meine Seele 
ein Schatten aus der Ferne 
wie Ahnung erwacht etwas in mir 
das hinter den blinkenden Sternen 
ein Geist vollendet sich 
so das im Morgengrauen 
der Tag ein Geheimnis lüftet für mich. 
hukwa

Dienstag, 26. November 2024

Der hinkende Dämon

 Regen der endlos aus den Wolken fällt 
schwarze Wolken verdunkeln die Welt 
im Waldesdickicht 
regt sich eine Gestalt 
wilder Wind die Landschaft erfasst 
aus braunen Hecken tritt jetzt heraus 
eine schattenlose unheimliche Gestalt 
läuft langsam tiefer in den Wald 
in Melancholie versinkt die Zeit 
still betende Unken im Uferschilf 
der Mond jetzt ein wenig 
die Landschaft erhellt 
in seinem Licht bewegt sich 
die hinkende Gestalt 
während aus der Ferne Flötenmusik erschallt 
verschwindet der Hinkende im  Wald. 
hukwa

Montag, 25. November 2024

Nußschale Menschheit

Was soll eine Menschheit, die sich aller moralischen Hemmungen entledigt hat und deren Dasein an eine Nußschale erinnert die verloren auf stürmischer See treibt? schopenhauer meinte einmal: "Sie schreien über das Melancholische und Trostlose meiner Philosophie, das liegt aber bloß darin, das ich statt als Aequivalent ihrer Sünden eine künftige Hölle zu fabulieren gezeigt habe, das wo die Sünde ist in der Welt, auch schon etwas Höllenartiges sei". 
hukwa 

Sonntag, 24. November 2024

Zeitenwende und Phantasie

 Wenn wir in Zeiten einer sogenannten "Zeitenwende" in die politische Welt hineinschauen bemerken wir alsbald, wie trügerisch das Gefühl ist 
das dass Phantastische von der Realität trennt. 
hukwa

Freitag, 22. November 2024

Novemberschnee

 Weiß die Landschaft 
entlang des Waldweges 
die erstarrten Bäume 
die Zarteheit im Ruf 
des einsamen Rotkehlchens 
das sich vor der Kälte 
im Brombeerstrauch versteckt 
kündet die metaphorische Stimmung 
dieses geheimnisvollen Wintermorgens 
die Schneelandschaft 
erscheint wie ein gefrorenes Netz 
in dem sich die Tagträume verfangen. 
hukwa