Mittwoch, 30. Juni 2021

Naturbezug

 An solchen Tagen wie heute möchte ich von keinem Menschen gestört werden. Ich bevorzuge dann die Gemeinschaft von Stein, Pflanze und Tier. Sie sind für mich die große Gemeinschaft wo auch das Sein existiert. Mit dem richtigen Bezug zur Natur ist man nie allein. 
hukwa

Donnerstag, 24. Juni 2021

Trippstadter Wiesen und Böschungen – Schatzkammern der Artenvielfalt

 


In Trippstadt sind inzwischen einige Wiesen und Böschungen lebende„Naturarchive“. Eine große Anzahl von Pflanzen und Kleinlebewesen haben in diesen Ökonischen eine Heimat gefunden. In kleinen Ausschnitten zeigen uns diese „Zierleisten“ der Feld- und Waldwege wie die Kulturlandschaft einst ausgesehen hat. Durch solche geschützten Flächen entstand in kurzer Zeit ein Netz ökologisch wertvoller Kleinzellen, sogenannte Trittsteinbiotope. Neben einer großen Anzahl bekannter Wiesenblumen haben sich auch seltene und gefährdete Pflanzenarten angesiedelt - so die Bittere Schleifenblume, der höchst seltene Bastard-Mohn und einige andere vom Aussterben bedrohte Arten. 

 


 

Zwischen diesem Artenreichtum finden sich immer wieder kleine Ansammlungen von Brennnesseln und Disteln, Wildkräuter die für unsere heimische Insektenwelt überlebenswichtig sind. Nur im Verbund von Wildblumen und sogenannten „Un“-Kräutern kann man erfolgreichen Artenschutz betreiben. So ist die Brennnessel der Heimatort für rund 50 heimische Schmetterlingsarten - „Tagpfauenauge“, „Kleiner Fuchs“ und „Landkärtchen“ könnten ohne diese Pflanze überhaupt nicht überleben, da sie ihre Eier nur auf Brennnesseln ablegen. Die Distel ist die Heimat des Distelfalters und dient zusätzlich vielen Singvögeln (Distelfink ect.) als Futterpflanze für den Winter. 

 


Die geschützten Böschungen und Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht. Anfang Juni und Anfang September, bei der letzten Mahd bleiben jeweils etwa 10 Prozent der Wildkräuter stehen, damit die in ihren Stängeln lebenden Insekten überwintern können. So wird jede „Wilde Wiese“ zu einer Schatzkammer der Artenvielfalt.



©hukwa
Fotos©Ute Knieriemen-Wagner

Samstag, 19. Juni 2021

Leben ein kosmogonischer Akt

"Welches Muster verbindet den Krebs mit dem Hummer und die Orchidee mit der Primel und all diese mit mir?" (Gregory Bateson). Für Platon und andere Philosophen, war das "materielle Universum", das die heutige Physik für "real" hält, ein Nebenprodukt des wahrhaft Realen, nämlich  der Formen und Ideen. Welches ist das Muster das alle Lebewesen verbindet: Ich würde sagen das Sein als "universelle Wesenheit", wie wir es aus dem metaphysischen Pantheismus kennen. Die Existenz eines jeden Lebewesens ist ein kosmogonischer Akt. Durch unseren Geist sind wir mit dem Universum verbunden. "Wo es eine Form gibt, gibt es einen Geist, der Materie strukturiert" (Emanuele Coccia). das bedeutet Materie ist Geist. Und der geist ist der Ort wo Physik zu Metaphysik wird. 
hukwa

Montag, 14. Juni 2021

Alte Waldquelle

 Früh am Morgen war ich bei der alten Waldquelle und habe dieses Gedicht mitgebracht. 
Beschattete Mauern 
wie vom Alter gebeugt 
vom Wasser ausgehöhlt 
von Moos und Efeu umwuchert 
uralter Fels 
Zeuge 
singst du dein Lied 
aus der Vergangenheit. 
hukwa
 

Sonntag, 13. Juni 2021

Der römische Koch

 Heute morgen nach einem großen Spaziergang Seneca gelesen, dabei über den römischen Feinschmeckerkoch Apicius nachgedacht. Der berühmte Koch hatte hundert Millionen Sestertien für seine Kochkünste aufgewandt, ungeheure Summen aus den Geschenken der Kaiser. Als er ausrechnete das er nur noch zehn Millionen über hatte, beging er Selbstmord, den das kam ihm vor als würde er am Hungertuch nagen. Wie unglücklich müssen doch unsere Vorfahren gewesen sein meinte Seneca: Sie haben noch mit eigener Hand ihren Acker bestellt und aus dem Betrag ihre Mahlzeiten zubereitet.   
hukwa

Freitag, 11. Juni 2021

Rückzug und Wiederkehr

 Wir sollten uns Zeiten in unserem Leben schaffen, in denen wir uns zurückziehen, aus der Zerstreung in die Sammlung, in denen wir Einzelne werden. Möglichkeiten für Klausur zu schaffen sind äußerst wichtig. Wie sonst wollen wir die Infamitäten des Lebens durchschauen? 
hukwa

Mittwoch, 9. Juni 2021

Mit sich Selbst sein

Der frühe Morgen das sind die Stunden philosophischer Abegeschiedenheit. Eine solche Abgeschiedenheit benötige ich täglich einige Stunden. Es ist das Mit sich Selbst sein mit unserem wahren Wesen. 
hukwa

Montag, 7. Juni 2021

Bedenkliche Zeiten

"Das Bedenkliche, in unserer bedenklichen Zeit ist, dass wir nicht denken". 
Martin Heidegger 

Samstag, 5. Juni 2021

Freundschaft mit Tieren

 Es gibt einige Haustiere und Wildtiere mit denen ich eine engere Freundschaft geschlossen habe. Einersets animalisiert man den Menschen, andererseits humanisiert man die Tiere, beides die falsche Einstellung. Was die Leistungen der Tiere betrifft schreibt Montaigne: "Solche Leistungen, die wir bei anderen Lebewesen beobachten und die größer sind als unsere, beweisen daher, dass sie diesbezüglich eine uns überlegene fähigkeit haben, die uns verborgen bleibt- wie wahrscheinlich viele andere Anlagen und fähigkeiten, die nicht einmal bis zu unserer Wahrnehmung dringen. Genauso wie den Tiere unsere kognitiven Fähigkeiten verborgen sind, können auch uns, die kognitiven Fähigkeiten der Schnecken und anderer Tiere unbekannt sein. Montaigne ging davon aus das sich Ameisen nach Weg und Ziel fragen, wenn sie sich treffen. Und Wittgenstein, ebenso David Hume meinten das Tiere Gedanken einfacher Art haben. 

hukwa

Mittwoch, 2. Juni 2021

Hoffnung

"Wo unsere Vorgänger von einem neuen Himmel träumten, ist unsere größte Hoffnung, dass es uns erlaubt sein möge, die alte Erde zu retten." 
Dag Hammarskjöld 

Dienstag, 1. Juni 2021

Junikind

 Gelb leuchtet auf der Wiese 
der wilde Löwenzahn 
weht seinen Duft zu mir heran 
ein Seelenschlag 
mir aus der Kindheit 
entgegen weht 
ein Junge der über eine Wiese geht 
am blauen Himmel der Turmfalke steht 
ein leichter Windzug 
die Feldulme bebt 
in flehendem Erwarten 
der Ginster am Wegrand blüht. 
hukwa