Freitag, 30. April 2021

Leicht wie eine Krähenfeder

 Ein Moment 
ein Wimperschlag 
die frühe Morgenröte 
jetzt 
da sich die Tür der Zeiten öffnet 
ich selbst 
ein Tor 
wodurch Gedanken fließen 
Verborgen im Labyrinth des Geistes 
die Gedanken 
leicht 
wie eine Krähenfeder. 
hukwa

Mittwoch, 28. April 2021

Reinkarnationserlebnis

Am Morgen saß ich einige Zeit am Ufer des Waldbachs, den ich öfters aufsuche. Süßer Duft von blühenden Schlehen, Vogelgesang und das Murmeln des fließenden Wassers versetzten mich in eine meditative Stimmung. Meine Gedanken weilten tief in längst vergangenen Zeiten. Während solcher Momente kann es geschehen dass ich mich plötzlich in einem anderen Zeitalter wiederfinde. Für Momente befinde ich mich dann in einer Umgebung die weit entfernt ist von meiner Jetztzeit. Ich bin überzeugt das solche Erlebnisse reine Reinkarnationserlebnisse sind. 
Hier bin ich 
am ufer des Waldbachs 
tief in mir drinnen 
tief im Wald 
das gurren der Tauben 
das Fließen des Wassers 
begleiten mich 
auf meinen verborgenen Pfaden. 
hukwa

Montag, 26. April 2021

Wegrandgedanken

Jetzt im April ist es eine besonders ideale Zeit um Naturbeobachtungen nachzugehen. Früh am Morgen beginne ich schon mit dem botanisieren und beobachte dabei auch die Vogel und Insektenwelt. Um das große Schöpfungslied aus den Wäldern mit nach Hause zu nehmen so dass es widerhaltmuss man regelrecht mit der Natur Verschmelzen. Meistens bringe ich auch noch ein Gedicht mit nach Hause:  
Moment am Wegrand 
Gelb leuchtet auf der wiese der Löwenzahn 
Wind weht seinen Duft heran 
ein Seelenklang 
mir aus der Kindheit entgegenweht 
ein Junge der über eine Wiese geht 
am Himmel der Turmfalke steht 
die alte Feldulme erbebt 
im flehenden Erwarten 
der Ginster am Wegrand steht. 
hukwa


Sonntag, 25. April 2021

Recht auf Stille

 Heute Morgen bei Sonnenaufgang in den Wald gegangen und die Stille in mich aufgenommen. Die Stille ist die Abwesenheit des Lärms und das Recht auf Stille sollte ein Grundrecht des Menschen sein. Strassenlärm ist nichts anderes als akustischer Abfall und ist letztendlich gegen das Leben gerichtet. Bis zu welcher Grenze können Mensch, Pflanze und Tier diese Innenweltverschmutzung noch ertragen? Diese Frage verlangt nach einer sehr grundsätzlichen Überlegung darüber, worauf unsere existenz als Mensch eigentlich beruht? Unsere Psyche wird mit Turbolärm regelrecht bombadiert. Lärm gehört zu den zerstörerischen Kräften kapitalistischer Programmzeiten. Selbst Nachtruhe fällt dem Lärm zum Opfer. Je schneller unsere Welt wird, desto lauter wird sie. Die Menschen selbst sollten das Tempo ihres Lebens und die sie umgebende Geräuschkulisse bestimmen können- nicht der Markt! 
Hier in den Wäldern lausche ich dem Wildbach und der Teichrohrsänger singt mir ein Lied. 
hukwa

Samstag, 24. April 2021

Der Gesang am frühen Morgen

 Der Gesang des Rotkehlchens 
am frühen Morgen 
dringt aus dem Schlehendickicht zu mir 
es erzählt mir 
das ich noch nicht taub bin  
für die Sinfonie der Wälder 
hier unter den Bäumen 
bei Amsel und Waldmaus 
bin ich tief in mir 
fern dem Konsum 
dem Lärm und der Langeweile 
dieser trostlosen Geselllschaft. 
hukwa

Donnerstag, 22. April 2021

Frühlingssignatur

Natut ist weit mehr als nur eine materielle Erscheinung. Wenn wir mitten in ihr drinnen sind und das sind wir ja immer, da wir Natur sind, wenn wir ihre Signatur studieren offenbart sie sich uns auf besondere Weise. Überall im Wald blühen nun die Buschwindröschen und die stärkeren Bäume werden folgen, überall Gesumme von Insekten dazwischen Vogelsang all das gehört zur Großen Signatur.Und wenn wir uns die Zeit nehmen den Stimmen der alten Mutter Erde zu lauschen, erfahren wir die spirituelle Botschaft der Natur. 
hukwa

Dienstag, 20. April 2021

Erwachen

Wieder grünt das weite Land 
Demeter hat es an den Tag gebracht 
sie ist von ihrem Schlaf erwacht 
die Weiden am Bach laden ein  
Aurora zu Ehren und sich in die Wälder zu begeben 
unterm alten Weisdorn ist Merlin erwacht. 
hukwa 

Sonntag, 18. April 2021

Geist und Kosmos

 In seinem Buch Geist und Kosmos denkt sich der Philosoph Thomas Nagel bis zur Erkenntnisschranke vor. Er kritisiert die vorherschende Meinung unserer positivistischen Wissenschaft das Geist und Bewusstsein sowie die Entstehung des Lebens rein physikalisch zu begründen sind. Seine behauptung dass Wissenschaft und Gesellschaft die metaphysische und mentale Dimension des Bewusstseins leugnen ist nachvolllziebar da diese in einem rein materiellen Weltbild gefangen sind. Es ist eine neue Metaphysik in positivistischen Zeiten die der Autor seinen Lesern anbietet. Beim Lesen des Buches spürt man schnell dass die Zeiten eines finsteren Cartessianismus immer noch nicht ganz überwunden sind. letztlich besteht er darauf das die Existenz des Menschen eben doch auf einem größeren Fundament steht als es Physik und Neurochemie uns nahe bringen möchten. Er schreibt nicht nur von einem lebendigen Universum sondern spricht von einem Universum das langsam erwacht und sich selbst erkennt.  
Das Buch ist bei Suhrkamp erschienen und sehr lesenswert.  
hukwa


Samstag, 17. April 2021

Lassen Sie die Kastanie im Pfarrhof, Herr Pfarrer - Leserbrief

Die Kirche hat eine große Tradition im Fällen von Bäumen. Dies beginnt mit dem Apostel Bonifatius, über den heilig gesprochenen Kaiser Karl d.Großen bis in unsere heutige Zeit, als wären Bäume die Feinde des Menschen. Wenn es darum geht „Bäume aus dem Weg zu räumen“ sagt man gerne sie stellen eine „Gefahrenquelle“ dar, dies ist das typische Argument von Leuten denen Bäume ein „Dorn im Auge“ sind. Man fällt die alten Bäume um eine Anlage neu und „ökologisch“ zu gestalten, ein wohlbekannnntes Argument! Doch bleiben wir mal bei der realistischen Ökologie: Wie ökologisch ist die zweihundertjährige Kastanie im Pfarrhof des St. Marienplatz in Kaiserslautern? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine einzige, ausgewachsene Kastanie von etwa 20m Höhe an einem Tag ungefähr 7000 l Sauerstoff freisetzt, dies ergibt genug Atemluft um den Tagesbedarf für über 50 Menschen sicherzustellen. Nun bleibt der Sauerstoff ja nicht im Pfarrhof sondern verteilt sich über die Umgebung. Hier zeigt sich wie wichtig ältere Bäume für Stadt und Dorf sind. Ein Baum ist Teil der christlichen Seinskette und ein Pfarrer sollte der Hüter des Seins sein und nicht der Gegner. Sollte dieser Baum gefällt werden, muss man von Baumfrevel sprechen. Es scheint regelrecht „Scheinheilig“ hier von „ökologischen Gesichtspunkten“ zu sprechen, die durch eine Neugestaltung des Pfarrhofes erreicht würden. In Zeiten einer Klimakatastrophe, des Wald- und Baumsterbens sind solche Aktionen von Baumfrevel ungeheuerlich und barbarisch. Das Abtöten eines solch alten Baumes soll gar nicht wahrgenommen werden, so als sei dieser Tod einfach nichts. Gut, dass unsere Tageszeitung die Rheinpfalz, immer wieder auf solche unökologische Aktionen aufmerksam macht. Wenn alle so denken wie der Pfarrer der Pfarrei Heilig Geist, braucht man sich über das Baumsterben keine weitere Gedanken zu machen, dann wird es eben oberflächlich hingenommen. Doch Gott sei Dank denken nicht alle so, wie der Protest eines Rheinpfalz-Lesers beweist. Was zeigt, dass es so etwas wie eine Naturethik gibt und Menschen die dafür eintreten. Die Einheit von Theologie und Natur ist aus der Natur als Gottes Schöpfung gegründet. Schließlich war es ja ein Baum inmittten des Paradieses, mit dem alles angefangen hat. Hoffen wir, dass diese alte Kastanie für den Pfarrer  nicht zum „Baum der Versuchung“ wird. Auch Martin Luther sagte, der Herr habe den jüngsten Tag auch in die Bäume hineingeschrieben und gleicher Luther meinte ja auch wenn morgen die Welt unterginge würde er am Tag davor noch ein Bäumchen pflanzen. Auch Goethe empfand in seinem Werther Wut und Ohnmacht, als er hörte, dass die Pfarrerin die Nussbäume im Pfarrhof fällen ließ. Das sinnlose Fällen von Bäumen ist ein Rückfall in finstere Cartessianische Zeiten, denn wer in den letzten Wochen die Rheinpfalz intensiv studiert hat könnte meinen es finde ein regelrechter Kriegszug gegen Bäume statt und das in Zeiten wo wir sie dringend benötigen. Also Herr Pfarrer, lassen sie in Gottes Namen die alte Kastanie in Ruhe und bedenken sie welchen Nutzen diese in Zeiten des Artensterbens auch für Insekten und Vögel hat, wird sie doch von Bienen und anderen Kleinlebewesen aufgesucht, die dabei helfen das Gleichgewicht des Naturkreislaufes zu erhalten. Das Fällen eines solch alten Baumes in Zeiten der Klimakatastrophe grenzt schon an Ökozid! Der Erhalt der Schöpfung sollte für jeden Christenmenschen ein Gebot sein.

 hukwa

Freitag, 16. April 2021

Naturgebet

Befrage ich den Krähenflug 
schaue was sich unter der Eiche tut 
das alte holz vom Weidenzaun 
ertönt im Bienengesumm 
Aprilsonne schenkt Verwandlung  
die Grüne Wiese beginnt mit der Blüte 
ich ruhe unter der Blutbuche 
am Horizont der Bussard schwebt  
ich gehe in mich wie im Gebet. 
hukwa
 

Donnerstag, 15. April 2021

Mitbewohner

 In seinem Buch "Geist und Natur" fragt Gregory Bateson: "Welches Muster verbindet den Krebs mit dem Hummer und die Orchidee mit der Primel und alle diese vier mit mir?" Ich würde sagen die Verbindung ist das Sein. Montaigne der die frühneuzeitliche Tierdebatte eröffnete schrieb: "Wir stehen weder höher noch tiefer als die übrigen Geschöpfe....Es gibt Unterschiede...doch stets nur als Erscheinungsform der Natur". Wir glauben die Dinosaurier wären keine erfolgreiche Spezies gewesen doch sie haben zweihundert Milllionen Jahre diesen Planeten bevölkert, weitaus länger als die menschliche Evolution. Auch haben sie uns etwas voraus: Sie starben nicht auf Grund eigener Schuld aus! Wir sollten endlich begreifen dass wir nur Mitbewohner auf unserem Planeten sind und nicht die Besitzer! 
hukwa

Mittwoch, 14. April 2021

Spur der Signatur

Schneefall im April 
Seidelbast erzittert 
unterm Donner des Schneegewitters 
zieht am Himmel hoch der Kranich 
schläft im warmen Bau der Dachs 
ziehe ich einsam durch die Wälder 
wühlt der Eber Nachts im Schlamm 
gehe am Tage ich vorüber 
sieh die Spur der Signatur. 
hukwa 

Montag, 12. April 2021

Von Angesicht zu Angesicht

 Ich lausche dem Laut 
aus einer Meisenkehle 
weiß um den Grünen Gott 
der durch die Wälder pirscht 
im Moos und Farn erblicke ich ihn 
von Angesicht zu Angesicht 
im Giebel meines Hauses 
baut ein Sperlingspaar sein Nest 
im Garten feiern sie ihr Hochzeitsfest 
ich bin vereint mit Strauch und Tier 
verschmilze mit der umgebenden Natur 
hier beim Grünen Gott 
von Angesicht zu Angesicht. 
hukwa

Sonntag, 11. April 2021

Philosophische Verwandlungen

Die Verwandlung der Welt in Philosophie vollzieht sich für den Philosophen in jedem Augenblick seines Daseins. Wenn ich ein philosophisches Werk studiere sollte ich darauf achten das ich das Buch nicht als Objekt sehe sondern mir das Gefühl geben Mittendrin zu sein. 
hukwa

Samstag, 10. April 2021

Wiedersehen

Oft frage ich mich ob unser Lebensweg ein Wiederverkörperungsweg durch Jahrhunderte, gar Jahrtausende ist? Goethe hat dies einmal in ein schönes Gedicht gefasst: 
Sag, was will das Schicksal uns bereiten? 
Sag, wie band es uns so rein genau? 
Ach, du warst in abgelebten Zeiten 
Meine Schwester oder meine Frau... 
 
Und von allem dem schwebt ein Erinnern 
Nur noch um das ungewisse Herz 
Fühlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern 
Und der neue Zustand wird ihm Schmerz... 
Ich glaube in jedem Leben treffen sich Menschen wieder die in einem früheren in Beziehung zueinander standen. 
hukwa

Freitag, 9. April 2021

Sichtbares Sein und Unsichtbares Sein

  Menschen die nur das Sichtbare sehen wollen, werden auch nur dies sehen. Erst wenn ich meinen Geist auf das Unsichtbare vorbereite bin ich auf dem Weg zur Ganzheit. 
hukwa

Donnerstag, 8. April 2021

Aprilschnee

April bringt nochmals Schnee 
Schwarze Schwärme über weißem Land 
Krähenschrei am Ackerrand  
schallt ins feuchte Wiesenland 
Dämmrig bleibt der ganze Tag 
nur ein Reh 
steht einsam am Waldesrand 
verloren in 
weißer Nebelwand. 
hukwa 

Mittwoch, 7. April 2021

Ökostandorte anstatt Wirtschaftsstandorte

 Die Natur ist in der Stadt schon lange angekommen. Es liegt an den Stadtbewohnern, ob diese die Natur im urbanen Raum dulden. Für Pflanzen und Tiere greifen Siedlungsraum und Umland ineinander, sie lassen sich nicht einfach als Natur und Stadt trennen. Viele Tiere und Pflanzen können in den Städten überleben, darin liegen die Chancen die Artenvielfalt zu erhalten. Stadtökologisch gesehen ist es tatsächlich so, dass in den Städten zum Teil eine größere Artenvielfalt vorherrscht als in dem von Pflanzenschutzmitteln verseuchten Hochleistungsgrünland der traditionellen Landwirtschaft, wo keine Wildblume mehr wurzeln kann. Der moderne Artenschutz muss daher eine viel weitere Sicht pflegen als der traditionelle Naturschutz. Also: überwinden wir die allzu starren Sauberkeitsideale der Betonkultur und lassen der Natur mehr Wachstums- und Blühraum. 
hukwa

Dienstag, 6. April 2021

Die anthropologische Maschine

 Erst durch den Kontakt mit einer materialistisch und oberflächlich inakzeptablen Gesellschaft gewinnt das ökologische Denken seine wirklichere und tiefere Bedeutung. das diese Gesellschaft sich einmal bemühen wird ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen Ökologie und Ökonomie, das sie die Bereitschaft zeigt für eine Solidarität zwischen Natur und Mensch bleibt eine Illusion. Die anthropologische Maschine Mensch verdirbt das Leben auf dem Planeten. 
hukwa

Montag, 5. April 2021

Morgen im Wald

 Im abgelegenen Tal 
die Pflanzen 
wo das Steintor steht 
ein Wächter des Waldes 
früh am Morgen 
noch leuchtet der Mond 
spiegelt sich 
im Waldweiher 
aus dem Dickicht 
das frühe Lied 
der Amsel. 
hukwa

Sonntag, 4. April 2021

Gleichgewicht

 In einer Zeit da man von einer Ökokatastrophe noch nichts ahnte (obwohl sie schon da war) und das Wort Ökologie noch ein Frendwort war hatte Henri Bergson davon gesprochen, dass der äußere Hersschaftsbereich der Menschen eine ausdehnung erreicht, die in keinem Verhältnis steht zu dem ihm ursprünglich mitgegeben seelischen Kräften. Die Aufgabe der kommenden Zeit sei es daher, hier ein Gleichgewicht zu schaffen. 
Diese "kommende Zeit" ist lang schon hier doch an ein Gleichgewicht ist nicht zu denken! 
hukwa

Samstag, 3. April 2021

Einhüllung

 Schwarzgrüne Schatten 
werfen die Bäume ins Tal 
hör nur 
der Häher rief zweimal 
sieh die Haselmaus 
im Wurzelstock 
fern der Motorenwelt 
habe ich mich 
in den Wäldern eingehüllz. 
hukwa

Freitag, 2. April 2021

Naturverwobenheit

Es sind die singenden Waldvögel, die summenden Insekten und die rauschenden Baumblätter denen ich jetzt im April besonders nahe bin. Die Verwobenheit mit der Natur fühle ich heute Morgen so intensiv, das ich mich mit dem Spinnenetz am Ast der alten Eiche identifiziere. Dies sind die Momente wo ich ganz Eins bin mit meiner natürlichen Umgebung. 
hukwa 
Die grüne Weide im Abendrot 
in ihren zarten Ästen 
der Teichrorsänger. 
hukwa