Freitag, 30. Oktober 2020

Wandernde Seele

Mein Ich 
Grenzgänger zwischen 
Traum und Wirklichkeit  
Imagination und Vision 
wandernde Seele 
im Lanyrinth 
selbsterzeugter Vision 
Phänomene die sich bewegen 
entrinnen dem Kreis der 
Gewöhnlichkeiten 
auf dem Weg zu
Wirklichkeitsergründenden  
seinsverändernden 
Strukturen 
meines Ich. 
hukwa
 
Zeichnung©hukwa


Donnerstag, 29. Oktober 2020

Reliquien

Die Geduld übt sich in meinen Träumen 
sie wandern durch die Tiefen der Nacht 
warten vor den Stationen der Zeit 
wo im Ursprung der Erinnerungen  
die realen Reliquien 
wie blaue Blumen blühen. 
hukwa 

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Die Nachtigall der Dichter

Irgendwo 
wird noch eine Nachtigall singen 
wenn auch nur in der Illusion 
die Nachtigall der Dichter 
zu Beispiel 
ihr Lied legt sich über die Kornblumen 
die noch irgendwo blühen werden 
vielleicht 
wird sie immer Singen 
bestimmt aber 
in unseren Träumen 
die Dichter haben sie unsterblich gemacht 
selbst wenn die Wiesen alle vergiftet sind 
die Blumen ausgestorben sind 
lauschen wir immer noch dem Lied 
der Nachtigall. 
hukwa 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Fließender Geist

Moos und Baum 
Strauch und Stein 
von Angesicht zu Angesicht 
spricht zu uns 
im Dämmerlicht der Zeit 
im ewigen Rhytmus 
der fließende Geist. 
hukwa

Montag, 26. Oktober 2020

Es sind...

 Es ist die kausale Sprache 
der Natur 
der Bäume 
der Steine 
die mich inspiriert 
es sind die Brüche des Lebens 
die oftmals unsere Stärke sind. 
hukwa

Samstag, 24. Oktober 2020

Die Nebel sinken

 Dichten ist oft ein warten auf die Imagination, das der inneren Ruhe bedarf. Mir geht es in meinen Gedichten darum den Einzelnen, nicht die Vielen anzusprechen. Wie sollten die auch die Symbolwelt des Gedichtes verstehen? Jedes dieser Gedichte ist ein Zeugnis persönlicher Selbsterforschung. 

Nachtdurchwobene Träume 
erzählen vom Zauber junger Jahre 
die Schwalben sind nach Süden gezogen 
mit ihnen strich die Zeit vorbei 
noch vor wenigen Wochen 
zogen sie ihre Kreise 
kahl werden die Bäume 
glitzerndes Eis an den Zweigen 
die grauen nebel sinken 
bald wird es Winter sein. 
hukwa

Freitag, 23. Oktober 2020

Waldseele

Schwarzgrüne Schatten 
werfen die Bäume ins Tal 
höre nur 
der Häher rief zweimal 
schau die Haselmaus im Wurzelstock 
fern der Motorenwelt 
hat die Seele sich in  
den Wäldern eingehüllt. 
hukwa
 

Dienstag, 20. Oktober 2020

Weltinnigkeit

Im metaphysischen Sinn sind Gedichte Reisen in eine Welt uferlosen Träumens, sie suchen nach jener Morgenröte die lange schon verloren ist aber in unserem Unbewussten immer wieder die Dunkelheit erhellt.  
hukwa  
Spätherbst im Park 
 
Noch blühen vereinzelte Astern im Park 
eine letzte Gladiole dämmert durch den Tag 
in ihren Blüten fast schon gefroren 
leuchtet des Sommers letzter Traum 
im hingerauschten Laub der alten Bäume 
erwartet mich Weltinnigkeit  
schon früh am Abend steht der Mond 
wartend auf die dunkle Flut der Nacht 
sein Licht erhellt nun Baum und Strauch  
und am Morgen leuchtet der Park 
wie ein Eiskristall. 
hukwa

Sonntag, 18. Oktober 2020

Die alte Krähe - eine Erzählung

 

In den hohen Kronen einer mächtigen Buche war das Nest der alten Krähe Konk. Viele Jahre thronte sie dort oben im wilden Geäst und beobachtete von dort aus ihre Umgebung. Von hier  ging sie auf ihre Streifzüge, stahl den Hühnern und Tauben ihr Futter und war die Herrin über die besten Kompostplätze in den Gärten des nahe gelegenen Dorfes. Sie lebte immer in Saus und Braus, doch jetzt war Konk alt geworden. Ihre Kräfte ließen nach, in den Flügeln steckte Rheuma so dass es ihr an feuchten Tagen schwer fiel den Flug zu ihrem Nest zu finden. Sie fand auch nicht mehr genügend Futter. Wenn sie zu den Tauben flog oder zum Hühnergehege wurde sie davongejagt. An den Komposthaufen hatten sich nun junge Krähen breitgemacht und auch die machten ihr das Futter streitig. Konk wusste ihre Zeit war gekommen. Am Boden lauerte der Fuchs auf sie und in den Lüften der Habicht. Es fehlte ihr an Kraft und Energie ihnen auszuweichen. Eines Morgens saß sie auf dem höchsten Ast im Gipfel der Buche. Noch einmal zog ihr Krähendasein an ihr vorbei. Sie dachte an ihre vielen Kinder, an vergangene Sommer und Winter und an vieles mehr. Noch einmal schaute sie über die Landschaft die ihr so lange Heimat war. Dann stieß sie ab und flog davon. Immer höher und  höher flog die alte Konk, so hoch wie sie noch nie in ihrem bisherigen Leben geflogen war. Bald war sie über den Wolken und sogar die Flugzeuge flogen tief unter ihr dahin. So hoch flog kein Adler und kein Habicht dachte sie, aber eine alte Krähe. Der Fuchs braucht sich ihrer nicht zu erbarmen und kein Huhn wird mehr nach ihr hacken. Und so flog sie immer höher und dachte: Wenn die Zeit gekommen ist sollte sich eine alte Krähe auf den Weg machen und zu neuen Horizonten fliegen, weil irgendwo immer etwas Neues wartet. 

©hukwa


Samstag, 17. Oktober 2020

Waldtempel

 Es gibt Wälder die betrete ich wie einen Tempel, einfach mit Andacht. Denn was ist der Wald anderes als ein großer Tempel. Und wer seinen Dreck in den Wäldern hinterlässt ist ein Tempelbeschmutzer. 

Wenn die Wälder sich verdunkeln 
flackert meine Seele auf  
wenn die ersten Sterne funkeln 
stehe ich überwältigt da 
denn der Wald das ist mein Tempel  
wo die Seele sich entfaltet. 
hukwa

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Eidos der Nacht

 Träume und Visionen sind Spiegelbilder unseres Selbst. Durch diese Bilder die man erahnt wird die Innere Symnolwelt ins Bewusstsein erhoben. 

Ich wandere heute 
durch faules Laub und dünne Nebel 
um die Käfer 
unter morschen Rindenstücken zu befragen 
unter meinen Füßen knacken die Äste 
Herbstregen befeuchtet mein Gesicht 
Samenkapseln und Heuschreckenbeine 
verfangen sich in meiner Jacke 
immer tiefer dringe ich vor ins Dickicht 
über einem Fliegenpilz tanzen die Schnaken 
die gleichen wirbelnden Teile 
tanzen in mir als Molekäüle 
und ich denke nach 
über die Stufenleiter des Lebens 
die ich gerade durchquere 
im Versuch mich zu befreien 
aus dem Eidos der Nacht. 
hukwa

Dienstag, 13. Oktober 2020

Prahlerische Selbstgefälligkeit

Hinter all eurer prahlerischen Selbstgefälligkeit 
verbirgt sich die Angst 
eine ständig wachsende Paranoia vor der Zukunft 
die ihr schon erschaffen habt 
im Giftschleim eures Tuns 
wälzen und sudeln schon die Orks 
eure innere Uhr 
ist eingestellt auf den Untergang 
doch in eurer Taubheit 
hört ihr sie nicht ticken. 
hukwa 

Montag, 12. Oktober 2020

Gedankenleicht

Der weiße Leib der Birke 
im braunen Laub 
der Fliegenpilz  
des Taubenschwänzschens Herbstreise  
aus der Ferne 
Habichtschrei 
es naht Novembernebel 
hüllt die Gedanken ein 
sie werden nun etwas leichter 
und mancher Trübsinn weicht. 
hukwa 

Sonntag, 11. Oktober 2020

Eisblumen

 Die alte Buche 
Sinnbild der Zeit 
wirft sie ihren Schatten 
wie ein Speer 
in die Oktobersonne 
der Flug der Krähe 
durchzieht die Landschaft 
wie ewige Sehnsucht 
bald 
blühen wieder 
die Eisblumen. 
hukwa

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Beim Anblick des Mondes

Der weiße Mond schimmert durch die Zweige der alten Buche 
ein leises Füstern im Laub 
der Waldweiher ruht 
an seinen Ufern bei der alten Weide 
der Kauz ruft 
ein einzelner Frosch 
quakt wie in Trauer 
die Seele erschauert. 
hukwa
 

Montag, 5. Oktober 2020

Historische Fantasie

So lebe ich halb in der Welt der Gegenwart und mit einer anderen Hälfte von mir durchreise ich die Vergangenheit. Vor allem in der Zeit in der ich intensiv Lyrik schreibe. Manchmal spüre ich dass der Malakt wie der Beginn einer Reise in die Antike oder ins Mittelalter für mich ist. Ebenso ergeht es mir beim Dichten. Ich bekomme oft das fade Gefühl nicht los, dass das Leben von heute gemein und auf niederster Stufe geführt wird und eine Ahnung sagt mir dass es in der Geschichte Zeiten gab in denen alles anders gewesen sein muss. 
hukwa 
 
Es ist der 5 Oktober 2020 
draussen ist es regnerisch und kalt 
schönes dusteres Herbstwetter 
ich schreibe meine tägliche Dosis Sätze ins Tagebuch  
und fühle mich gut dabei 
dann beginne ich mit dem Malakt 
während der Arbeit mit den Farben 
werden meine Gedanken wie immer bei diesem Tun 
philosophisch und historisch 
und ich verziehe mich in das Schneckenhaus meines Geistes 
verschließe es fest 
und verschwinde für einige Zeit 
in eine Imaginäre Welt. 
hukwa 

Samstag, 3. Oktober 2020

Universal

 Glaubt mir 
Blake wusstse es besser 
als diese kaputte Gesellschaft 
er wusste um die 
VERBINDUNGEN 
des Imaginären mit dem Realen 
seine Vorstellungen und Empfindungen 
entsprechen jener Wirklichkeit 
der versteckten Wahrheiten 
die man nur suggerieren und evozieren kann 
jedes Gefühl 
jeder Augenblick 
jede Empfindung unseres augenblicklichen Bewusstseins 
ist Teil einer universalen Sprache 
jenseits der Orks und Roboter 
man muss Wissen können 
doch vor allem 
man muss ahnen können. 
hukwa

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Falter im Herbst

Entschwebe fort 
ins Helle hinein 
du 
der aus dem Licht zu neuem Lichte schwebst 
des Sommers Rest nimm noch mit 
O Wesen rein 
aus einem Wurm entblüht 
ziehe weiter 
in andere Gefilden  
vom Sonnenlicht zum Regenbogen 
wird deine Metamorphose sein. 
hukwa