Montag, 29. Juni 2020

Naturschutz und angewandte Ökologie in Dorf und Stadt

Fotos©UteKW


Naturschutz in kleineren Kommunen ist meistens keine Frage der Kosten sondern des Wollens und des Ideals und dies hat in der Regel die stärkeren Energien.
Das Klagen über den Artenschutz hilft nichts wenn keine Maßnahmen folgen.
Jede noch so kleine Gemeinde besitzt Habiate, Biotope und kleinere Ökosysteme die es zu erhalten gilt und nach Möglichkeit zu vergrößern.
Ein besonders heimtückischer Feind der Artenvielfalt ist die „chemische Sense“ (Unkrautvernichter), auch das flämmen mit der Gasflasche wodurch nicht nur Wildkräuter sondern auch Kleinstlebewesen ausgerottet werden ist verwerflich. Allzu starke Sauberkeitsideale und einseitige Ordnungsvorstellungen schädigen der Artenvielfalt und verhindern sie oftmals ganz. Wer alle Brennesseln entfernt, darf sich nicht wundern, wenn immer weniger Schmetterlinge fliegen. Wildkräuter wie die Brennessel sind die Futterpflanzen von Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs. Der Schwalbenschwanz der fast ganz verschwunden ist benötigt die früher aller Ort`s vorkommende Wilde Möhre als Futterpflanze für seine Raupen.
In unseren Dörfern, wie auch in unseren Städten muss nicht das letzte Grün geteert oder gepflastert werden, denn dort wo die Menschen mit dem „Aufräumen“ beginnen verschwindet in der Regel die Artenvielfalt.
Die wenigste Phantasie und Natur findet man meist in den Vorgärten moderner Wohnsiedlungen, hier herrscht in der Regel Beton und Kunststeinkult vor.
Jeder Atemzug den ein Mensch auf der Erde macht ist abhängig von den sauerstofferzeugenden Pflanzen, jede Pflanze schenkt vielfältiges Leben, je weniger Pflanzen und Bäume es in Zukunft geben wird, desto problematischer wird das Überleben der Menschen auf dem Planeten.
Deshalb ist es eine Aufgabe für jedes Dorf und jede Stadt die Natur zu schützen und sie für nachfolgende Generationen zu erhalten.
In Rheinland-Pfalz sind etwa 30 Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat die Biomasse der Insekten um 70 Prozent abgenommen. Wildbienen brauchen nicht viel zum Überleben, außer einem ausreichenden Blütenpflanzenangebot mit Pollen und Nektar und für die Larvenaufzucht geeignetes Nistmaterial und Nistmöglichkeiten, das in der Natur vorhanden ist. Eine Hummel kann beispielweise bis zu 3.800 Blüten pro Tag bestäuben. Insekten bekämpfen auch Schädlinge, fast 90 Arten werden im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt. Darüber hinaus sind Insekten Nahrungsgrundlage für andere Tiere, bauen organische Masse ab, reinigen Gewässer und erhalten die Bodenfruchtbarkeit.
Es gibt eine Reihe von Naturbereichen, in denen jeder Einzelne durch sein persönliches Verhalten gegenüber den wildwachsenden Pflanzen und wildlebenden Tieren mithelfen kann praktischen Umweltschutz zu betreiben. Aber vor allem die Kommunen stehen in der Verpflichtung Umweltschutz umzusetzen.
So an den ungenutzten Flächen wie Hohlwegen, Böschungen, Wegrändern, Steinriegeln und Trockenmauern. Die oft die letzten Refugien für seltene Pflanzen und Tiere sind. Diese besonders wertvollen Standorte stellen empfindliche Habitate und Biotope dar. Die Bemühungen derartige Ökostrukturen zu bewahren, können die Kommunen unterstützen, indem sie den Bestand so wie er wild und natürlich gewachsen ist erhalten. Somit tragt man zur Stabilisierung der Ökosysteme insgesamt bei.

Wie kann man Schmetterlingen und Insekten helfen:

Heimische Sträucher anpflanzen.
Teilbereiche in Garten und Park ihren natürlichen Lauf lassen.
Nicht alle Grünflächen auf einmal Mähen. Wildnisinseln stehen lassen.
Wichtig: Brennesselinseln stehen lassen.
Im Herbst in Garten und Park einige Reisghaufen liegen lassen. Sträucher ökologisch Beschneiden.
Auf Pestizide verzichten. Alternativen Pflanzenschutz betreiben.
Anlegen einer Schmetterlingsoase.




hukwa



Sonntag, 28. Juni 2020

Mensch und Natur eine ontologische Differenz - oder vom Mehrwert der Pflanzen


In seinem Buch Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen (1848) fragt der Naturphilosoph und Physiker Gustav Theodor Fechner: „Warum soll es zu den Seelen, die da laufen, schreien und fressen, nicht auch Seelen geben, die still blühen, duften, im Schlürfen des Thaues ihren Durst, im Knospentriebe ihren Drang, im Wenden gegen das Licht noch eine höhere Sehnsucht befriedigen? Ich wüßte doch nicht, was an sich das Laufen und Schreien vor dem Blühen und Duften für ein Vorrecht voraus hätte. Träger einer Seelenthätigkeit und Empfindung zu sein; nicht wiefern die zierlich gebaute und geschmückte Gestalt der reinlichen Pflanze minder würdig sein sollte, eine Seele zu hegen, als die unförmliche Gestalt eines schmutzigen Wurmes? Sieht den ein Regenwurm uns seelenvoller an, als ein Vergißmeinnicht?“
Fechner schreibt weiter: „Warum sollten wir glauben, daß eine Pflanze sich ihres Hungers und Durstes weniger bewußt ist als ein Tier? Dieses sucht Nahrung mit seinem ganzen Körper, die Pflanze nur mit einem Teil, nicht von Nase, Augen oder Ohren geführt , sondern mit anderen Sinnen“?
Fechner verkündete auch, dass einer der Hauptzwecke des menschlichen Körpers letztendlich vielleicht nur der sei, der Entfaltung des pflanzlichen Lebens zu dienen, indem der Kohlendioxid ausstößt und sich nach dem Tode als Nahrung anbietet.
Diese Ansichten sind zweifelsohne eine Umwertung der Werte: warum nahm man so ohne weiteres an, dass die Pflanze für den Menschen geschaffen worden war und nicht umgekehrt?
Als das aus sich heraus und für sich Bestehende ist Natur auch ohne den Menschen vorstellbar, der allerdings nicht ohne sie zu existieren vermag und ihr als Naturwesen zugehört, sich aber gegen die Natur stellt. Der Mensch als Teil der Natur hat sich von dieser ihn umgebenden Natur abgewendet und sein Dasein der Technik angegliedert.
Die ontologische Differenz zwischen beiden Sphären wird deutlich wenn man sich Gedanken über die „Naturvergessenheit“ der Menschen macht. Naturvergessenheit bedeutet letztendlich das Menschen glauben auf die Naturbasis ihrer eigenen Existenz verzichten zu können und eine Art von technisch-robotischen Dasein leben zu können. Indem er die Technik über die Natur stellt entfernt sich der Mensch nicht nur von seiner Naturbasis, er entfernt sich vom kosmischen Sein.
Wenn man die Frage stellt was ist mehr Wert, ein Gänseblümchen oder ein Auto, wird man zweifelsohne für verrückt erklärt, dennoch ist die Frage angebracht. Eine Pflanze ist etwas das man oberflächlich behandelt, man tritt auf sie drauf oder beseitigt sie mit Unkrautvernichter. Ein Auto wird gepflegt und man liebt es förmlich. Das Auto trägt zur Belastung unserer Umwelt bei, die Pflanze sorgt für das nötige ökologische Gleichgewicht auf unserem Planeten. Was hat also Mehr-wert?
Die Pflanzen kommen entwicklungsgeschichtlich aus dem Meer und haben in Millionen von Jahren den ganzen Planeten erobert. Sie haben sogar die Zusammensetzung der Erdatmosphäre so verändert, dass wir Menschen hier leben können. Und das alles soll weniger Wert sein als ein paar Tonnen Blech?
Abstammungsgeschichtlich stammen wir sowohl aus dem Pflanzen- als auch aus dem Tierreich, was bedeutet wir sind Pflanzen, wir sind Tiere, beide Elemente sind im Menschen tätig. Dies belegt unser Mitsein für die Natur die wir schon lange vergessen haben. Doch wir können sie nicht hinter uns lassen, die Natur aber uns.
Hukwa

Samstag, 27. Juni 2020

Alles im Fluss oder die Natur liebt die Abwesenheit des Menschen




Der vorsokratische Philosoph Heraklit sah sich als Teil einer waltenden Weltvernunft, die er in der Einkehr zu sich selbst zu finden wusste. Philosophisch ging es ihm weniger um Wissen als um innere Einsicht. Der Mensch stand bei Heraklit nicht im Vordergrund, sein Schicksal war in die Weltvernunft verstrickt der er nicht entgehen konnte. In seinen Fragmenten hinterließ uns dieser „Dunkle“ Denker, wie er auch genannt wurde, eine tiefsinnige ökologische Weltsicht. Seine Suche nach einer kosmischen Einheit und Verbundenheit der natürlichen Vielfalt der Dinge und Wesen können wir als einen ersten Ansatz zum ökologischen Denken sehen. Er glaubte an eine Welt ständigen Wandels, des „ewigen Werdens“. Für ihn war alles „Statische“ eine Täuschung und er lehrte den ständigen Wandel aller Dinge. Diesen „Wandel“ brachte er in seinem berühmtesten Fragment zum Ausdruck: „man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen“.
Das erste Fragment des Heraklit lautet:
Die Natur liebt es sich zu verbergen“.
Dieser Satz ist eine ökologische Tatsache. Was in der Natur vor sich geht kann man oft nicht erkennen, ihre tieferen Vorgänge finden im Verborgenen statt. Viele Symbiosen der Natur, wie die zwischen Pilzen und Bäumen, Insekten und Pflanzen sind für das Auge des Menschen meistens nicht erkennbar.
Fragment 5 und 6 sagt aus:
5 Das Feuer ist Mangel und Sättigung“.
6 Alles wird das Feuer, wenn es hereinbricht, richten und ergreifen“.
Wir können jedes Jahr verheerende Waldbrände beobachten, die in den großen Wäldern der Erde ausbrechen. Für uns Menschen ist dies eine Katastrophe, für die Wälder langfristig aber eine notwendige Erneuerung und Verjüngung. In den Nadelwäldern des Nordens sammeln sich große Mengen unverotteter Nadelstreu an. Schlägt ein Blitz ein, (Fragment 4: Der Steuermann des Weltalls ist der Blitz“) kann es sich entzünden und die Wälder gehen in Flammen auf. Denn zuviele Nährstoffe werden im Lauf vieler Jahre festgelegt und auch der Baumbestand ist vielleicht überaltert und macht nach dem Feuer jungem Wuchs neuen Platz.
Die Natur ist Geschehen, Zyklus- alles ist im Fluss! Nichts ist starr und unbeweglich, alles ist Prozess von Werden und Vergehen.
Heraklit war der erste Philosoph der ökologische Gedanken in die Philosophie einführte. Sein Ausgangspunkt war die exakte Naturbeobachtung, so heißt es in Fragment 16:
verbindungen gehen ein: Ganzes und Nichtganzes; Übereinstimmmendes und Verschiedenes. Akkorde und Dissonanzen; und aus Allem wird Eines und aus Einem Alles“.
Stoffkreislauf und Energiefluss bilden das Fundament der Ökosysteme. Diese Systeme, und mit ihnen die Natur selbst, sind deshalb aus sich heraus immer in Veränderung (Wandel). Die Natur kennt keine Stagnation, stets ist sie im Wandel begriffen. Der heutige Tag ist einmalig und gleicht in seinem Ablauf keinem anderen Tag; kein Jahr gleicht dem vorausgegangenen; selbst die Ozeane ändern sich ständig, jeder Organismus befindet sich in einer dauernden Dynamik, denn: „Jedes mal wenn wir in den Fluss steigen führt er neues Wasser!“
Ökologisch gesehen scheint die Natur die Abwesenheit des Menschen zu lieben, denn er ist der einzige der sich keinem Kreislauf anpassen kann. Vielleicht könnte er es wenn er dazu bereit wäre dies zu lernen. Wir Menschen müssen uns mit den dynamischen Abläufen der Natur vertraut machen uns anpassen und akzeptieren.
Die beobachtung der ökologischen Gegebenheiten der Natur darf für die Menschen nichts weltfremdes sein sondern eine lebensnotwendige Strategie für eine Erde, die, wenn es sein muss auch ohne den Menschen weiterexistieren wird.

Lit.Hinweise:
Nestle: Die Vorsokratiker- Fragmente des Heraklit.
J. Reichholf: Leben und Überleben.

hukwa

Freitag, 26. Juni 2020

Biene, Blume, Baum und Mensch

Bienen und Blumen gehören nicht nur zueinander sondern sie bilden ein gemeinsames System das dass ökologische Fundament vieler ländlicher Lebensräume ist. Unsere Wildbienen haben die größte gesamtökologische Bedeutung für die Landschaft unter allen Tiergruppen. Die Beziehung zwischen Blume und Biene ist symbiotischer Art, die Blütenpflanze braucht die Biene und umgekehrt. Ebenso benötigt der Mensch die Natur. Die Beziehung Mensch-Baumist eine Überlebensbeziehung ohne Bäume, also ohne die großen Wälder kann der Mensch auf Dauer nicht überleben. Wir täten gut daran uns dass immer wieder in Erinnerung zu rufen.
hukwa

Mittwoch, 24. Juni 2020

Wir sollten immer wieder daran denken...

Bäume sind unsere wichtigsten Sauerstoffproduzenten. Ohne ihre ausgleichende und regenerierenden Leistungen gäbe es auf Dauer kein höheres Leben auf unserem Planeten. Dies sollten wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, denn wir sind dabei diese wichtige Lebensgrundlage zu vernichten.
hukwa

Montag, 22. Juni 2020

Kleine Wunder am Wegesrand


Foto©UteKW

Ich bin immer wieder erstaunt, welche Pflanzenvielfalt, trotz ökologischer Krise in der Umgebung von Trippstadt noch zu finden ist. Vor allem auch einige Pflanzenarten die auf der Roten-Liste-Rheinland-Pfalz stehen. Vom "Aussterben" bedroht, "gefährdet" sogar zwei Pflanzen die als "Verschollen" gelten. So war ich nicht besonders erstaunt als ich vor einigen Tagen die "Felsen-Johannisbeere" in einem steinigen Gebüsch beim Waldrand entdeckte. Es handelt sich dabei um eine Wildform unserer Garten - Johannisbeere. Die Felsen-Johannisbeere ist noch seltener als die Wilde Schwarze Johannnisbeere, die früher recht häufig in der Pfalz zu finden war.
hukwa

Samstag, 20. Juni 2020

Käferleben an der Wegböschung

Foto©UteKW


Insekten sind interessante Lebewesen. Mich interessiert vor allem ihr Sein im Gesamthaushalt der Natur. Ihre Symbiose zu Pflanzen und Bäumen. An der Wegböschung die ich seit dem Frühjahr genau beobachte habe ich eine gute Möglichkeit sie zu studieren.
Heute habe ich den Bienenwolf in einer Dolde erkannt, kurz darauf den Ameisenbuntkäfer auf einem Grashalm. Er lebt ausschließlich in Fichtenwäldern und kam wohl vom Waldsaum herüber geflogen. Seine Nahrung sind die Brut und die Larven des Borkenkäfers, somit hat er eine wichtige Funktion im Kreislauf der Natur. Auch den "7. Punkt-Marienkäfer" konnte ich hier genau anschauen. Manchmal kommt auch ein Verwandter von ihm hier vorbei der "14.Punkt-Marienkäfer", dieser ist meist gelb mit schwarzen Punkten. Weitere heimische Marienkäferarten sind der "13.Punkt-Marienkäfer" und der "21.Punkt-Marienkäfer". Ein besonders schöner Marienkäfer ist der Augenmarienkäfer der etwa 1cm groß wird und vorwiegend unter Fichtenbäumen zu finden ist. Alle Marienkäferarten sind äußerst nützliche Lebenwesen, die auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
hukwa

Freitag, 19. Juni 2020

Seltener Rittersporn in Trippstadt


Fotos©UteKW
Der Gewöhnliche Feldrittersporn, eine sehr gefärdete Pflanzenart, konnte ich heute das erste Mal in Trippstadt entdecken.
hukwa

Während des botanisierens

Heute Morgen während des botanisiernes setzte ich mich für einige Zeit unter den alten Holunderstrauch bei der Waldwiese. Dort las ich diesen wunderbaren Spruch von Loren Eiseley:
"...Mir ist längst klar, dass das Leben anders geartet ist, als es gemeinhin dargestellt wird, und das die Natur- mit den klugen Worten eines schottischen Theologen- gar nicht so natürlich ist, wie sie aussieht. 
hukwa

Donnerstag, 18. Juni 2020

Blütenvielfalt an Wegböschung

Pflanzenexkursion; 18.6.2020- Trippstadt- Pletsche Mauer:
Heute Morgen habe ich entlang der Pletschen-Mauer in Trippstadt eine weitere Pflanzenexkursion unternommen. Auf einer Länge von 45m und 80cm breite entlang der Wegböschung habe ich folgende blühende Wildpflnzen/blumen gezählt:
Taubenkropf-Leimkraut, Klatschmohn, Johanniskraut, Waldgeißblatt, Wilde Möhre, Schafgarbe, Beifuß, Hornklee, Weißstrahl, Sauerampfer, Löwenzahn, Kamille, Rainfarn, Wiesenmalve, Kuckuckslichtnelke, Weißklee, Frauenmantel, Rotklee, Habichtskraut, Dost, verwilderter Schlafmohn, Wilde Karde, Waldbingelkraut, Nickendes Leimkraut, Acker Witwenblume.
Besondere Aufmerksamkeit schenkte ich der Kuckuckslichtnelke, sie zeigt besonders deutlich die für die Nelkengewächse typische Verzweigungen. Die Zerteilung der Blütenblätter soll die Lockwirkung auf Insekten erhöhen. Sie wird unter anderem von Bienen und Schmetterlingen angeflogen, doch vor allem von Nachtfaltern. Die Larven der Schaumzikade benötigen diese Nelke zum überleben. also eine absolut schützenswerte Pflanze die unsere Fluren zudem auch noch verschönert.
hukwa

Mittwoch, 17. Juni 2020

Eine ökologische Vorzeigewiese in Trippstadt


Foto©UteKW
Eine Besonderheit stellen in diesem Jahr einige Waldwiesen in Trippstadt dar. Es ist das erste Mal dass sie nicht zu früh gemäht wurden, dadurch konnte sich eine besondere Artenvielfalt entwickeln. Hinzu kommt noch eine enge ökologische Verzahnung mit dem angrenzenden Waldgebiet, was den Ansprüchen vieler Arten entgegen kommt. An den nahen Wegböschungen kann man einige Pflanzen entdecken, die in der Roten-Liste-Rheinland-Pfalz aufgeführt sind, hier findet sich der seltene Ackerkohl, der Schöne Pippau, Lein-Lolch, die Flockige Königskerze und das Sandsteinkraut, alles Pflanzen die als sehr gefährdet gelten.
Dies zieht natürlich wiederum eine Artenreiche Insektenwelt an die mit diesen Pflanzen in Symbiose leben und auf Dauer werden diese Insekten wieder seltenere Vogelarten anlocken.
Durch ein falsch verstandener Sauberkeitswahn und zu frühes Mähen werden also nicht nur die Pflanzen in ihrem Wachstum gehemmt sondern auch einige Tierarten werden vertrieben und so zum Aussterben verdammt. Insgesamt findet überall eine Verarmung unserer Flora und Fauna statt. Auf diesen Trippstadter Wiesen findet in diesem Jahr eine Bereicherung statt. Das ist natürlich sehr Positiv für unsere Notleidende Natur. Solche Wiesen werden immer seltener.
hukwa

Dienstag, 16. Juni 2020

Geschichte der Verlierer


Die Natur lehrt uns schon immer, dass Ordnung durch Veränderungen erhalten werden kann – nötigenfalls durch katastrophale Veränderungen.
Wenn die Natur nicht mehr zur Sprache kommt, wenn sie nur noch ausgebeutet wird, wenn nur genommen wird, geht unser unabhängiges Denken und somit die Philosophie als Spekulation über das uralte Verhältnis Mensch – Natur verloren. Die Zerstörungskräfte unserer hochtechnokratisierten Gesellschaft sind so entfesselt, dass sie auf ein Finale zulaufen.
Die Politik tut in dieser Krise was sie kann, doch sie agiert mit einer instrumentalisierten Vernunft.
Das gegenwärtige Zeitbewusstsein hat jeden Bezug zum Sein verloren. Es ist als ob die Menschen ihre Wurzeln zum Sein selbst vernichtet hätten.
Die menschliche Daseinswelt ist von einem robotischen Daseinsapparat verschlungen, das ganze Individuum ist aufgelöst und irrt wie ein unkontrollierter Roboter umher. Was Jahrtausende den Menschen begleitet hat, das Sein, ist zusammengebrochen und existiert nicht mehr. Alles versinkt in der augenblicklichen Bedürfnisbefriedigung. Der Mensch ist zur bloßen Funktion einer ihn diktierenden Apparatur geworden.
Die menschliche Lebenswelt, die einst Seinsfundament war, ist in die Sinnlosigkeit eines Daseins der Seinsvergessenheit eingetreten.
Wir nähern uns in Riesenschritten dem point of no return.
Und wenn wir einst die Entwicklung des ökologischen Gedankens in die Geschichtsbücher aufnehmen, wird es wohl eine Geschichte der Verlierer sein.
hukwa

Samstag, 13. Juni 2020

Wahre Freundschaft

Heute Morgen beobachtete ich den Gemeinen Heidewiesenbläuling, ein recht seltener etwas unscheinbarer Schmetterling bei der Eiablage auf einem kleinen Ameisenhaufen bei der "Pletschen Mauer" in Trippstadt. In diesem Jahr blüht die Wiese dort besonders schön und bringt eine große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren hervor. Es war das erste mal dass ich diese Bläulingsart hier beobachen konnte. Bemerkenswert an diesem Falter ist die enge Beziehung (Symbiose) zu Ameisen. Er legt die Eier in ihrem Haufen ab, hier in einem kleinen Hügel der kleinen Schwarzen Waldameise. Nach dem Schlupf werden die Raupen von den Ameisen umsorgt und geschützt. Die Schmetterlingsraupen besitzen Drüsen die eine Flüssigkeit produzieren, die den Ameisen als Nahrung dient. Als Gegenleistung erhalten die Raupen schutz vor Fressfeinden und Parasiten. Das nenne ich wahre Freundschaft.  Die Gefährdung, denen diese zarten, unberührbaren Lichtwesen ausgesetzt sind, bilden den Anlass auf die Bedrohtheit der Natur insgesamt hinzuweisen.
hukwa

Donnerstag, 11. Juni 2020

Der ökologische Schlüssel

Wir müssen den Versuch unternehmen den Menschen aus dem Objektivitäsprinzip zu befreien, dies gelingt nur durch eine Überwindung auf einer höheren, transzendentalen Ebene. Die derzeitige objektive, mechanistische Sicht nahm ihren Ausgang bereits in der griechischen Antike, als sich die Philosophie in zwei Schulen spaltete. In eine die die reale Welt nur verstandesmäßig auffasste und eine die sie "organisch" sah, also im Sinne von Thales, Anaximander und Heraklit, die den gesamten Kosmos als lebendig ansahen. In dieser Philosophie liegt der "ökologische Schlüssel" nicht in der Technologiebesessenheit der Gegenwart.
Die Natur lehrt uns gerade jetzt das sie ihre Ordnung durch Veränderungen erhalten kann- wenn nötig durch katastrophale Veränderungen!
hukwa

Montag, 8. Juni 2020

Naturrecht

In uns Menschen kommt die Natur zu Bewusstsein. Deshalb sollte es uns eine Verpflichtung sein, den Tieren und Pflanzen ihre Rechte zurückzugeben, die wir ihnen genommen haben.
hukwa

Sonntag, 7. Juni 2020

Trippstadter Wiesen und Wegränder


Fotos©UteKW


Der Artenreichtum einiger Trippstadter Wiesen und Wegböschungen ist in diesem Jahr beeindruckend. Hier findet man bist zu 30 verschiedene Pflanzenarten auf kleinstem Raum. Einige spielen eine wichtige Rolle wie der Wiesensalbei, die Wilde Karde oder der Glanzhafer. In diesen Wildpflanzen stecken genetische Informationen, die für Forschung und Medizin noch einmal von großer Bedeutung sein werden. Aber vor allem für unsere heimischen Insekten sind sie überlebenswichtig.
hukwa

Freitag, 5. Juni 2020

Stilles Waldtal

Silbernebel stehn im Tal
Sonnenleuchten auf der Höhe
majestätisch schwebt der Reiher
einsam durch das Tal
am Bachufer die Weiden blinken
neigen sich in dusterem Schweigen
in den Jahreskreis mit ein
ein letzter Schrei des Habichts durchs Blaue
eine blasse Wiese
darauf eine einsame Birke
Stille im Tal.
hukwa

Montag, 1. Juni 2020

Abendstimmung

Hier dringt kein Laut der Städte her, 
so tief im Wald  ist alles schattenleicht 
und bernsteinfarben färbt der Mond 
das Wolkenmeer 
ich bin allein 
versinke in meinem Gedankenmeer. 
hukwa