Meist schlägt die vierte Stunde
nach Mitternacht
wenn ich mit meiner Schreibarbeit beginne
es ist die Zeit der Strategien
der Ort schläft noch fest
nur die uralte mächtige Blutbuche
flüstert im Herbstwind
sie ruht nie
immer ist Bewegung in ihr
wir haben viel gemeinsam die alte Blutbuche und ich.
hukwa
Mittwoch, 30. Oktober 2019
Montag, 28. Oktober 2019
Vom technischen Sein der Menschen - oder Philosophie als Haltung
„Das Bekannte überhaupt
ist darum, weil es
bekannt ist,
nicht erkannt."
Hegel
Unsere „Seinsvergessenheit“
ist das große Übel dieser zeitlichen Epoche. Die Menschen wollen
nicht wahrhaben, dass sie dem Sein ausgeliefert sind, sie wissen es
nicht weil sie nicht wissen was Sein ist. Sie klammern sich an
Seiendes ohne im Versuch zu leben das Sein zu erkennen.
Was ist nun Sein und
Seiendes? Oftmals wird es als identisch betrachtet, dann wiederum
sind es zwei verschiedene Dinge.
Aristoteles schreibt: „Das
Seiende wird in vielfachen Bedeutungen ausgesagt“.
Und tatsächlich scheint es,
dass verschiedene Philosophen das Sein unterschiedlich auslegen.
Doch was könnte es nun
sein?
Der Stift mit dem ich meine
Gedanken niederschreibe ist das Seiende und das Sein ist das
Verborgene das hinter dem Seienden sich befindliche, das Sein ist
also noch über dem Denken.
In unserer Zeit der
„Seinsvergessenheit“ hat die Menschheit anstatt des natürlichen
(wirklichen) Seins ein PseudoSein angenommmen ein – technisches
Sein – eine Mentalität die ganz auf dem kausal – mechanischen
Denken beruht. Dieses hat sie sich übergestülpt wie einen Panzer
der das wahre, natürliche Sein verdeckt. Dadurch kam es zur
„Vergessenheit des natürlichen Seins“ eben zur
Seinsvergessenheit.
Das „techinsche Sein“
führt die Menschen in ein künstliches Dasein. Ein Dasein das ja
längst Realität geworden ist. Die Naturwissenschaften streben einen
in jeder Beziehung vollkommenen künstlichen Menschen an. So dass wir
sagen können, die negativen Auswirkungen der technischen Entwicklung
sind für die Menschheit schlimmer als die Fortschritte die
Wissenschaft und Technik uns gebracht haben.
Der amerikanische von
Descartes beinflußte Philosoph Daniel Dennett, sagte einmal: „Wir
müssen die Ehrfurcht vor dem Leben abbauen, wenn wir Fortschritte in
der künstlichen Intelligenz machen wollen“.
Solche
unmenschlichen, unhumanistischen Ansichten über das menschliche
Leben haben viele Wissenschaftler heute.
Es wäre
gewiß von Vorteil wenn man damit beginnen würde das negative „Ego“
(nicht das Ich) aufzugeben und sich mehr mit der Ganzheit
beschäftigen würde. Die Instanz des Ego ist ja durch nichts anderes
entstanden als durch eine Überidentifikation mit unseren materiellen
Bedürfnissen.
Die
Politik und Wirtschaft wünscht sich Menschen die in einem
technischen Sein leben. Diese sind pflegeleichter und
beeinflussbarer. Sie demonstrieren nicht, streiken nicht, kurzum sie
denken nicht kritisch sondern konsumistisch. Sie sind zufrieden wenn
sie kaufen können.
In der
globalen Krisensituation der Gegenwart brauchen wir aber Menschen die
das technische Sein überwinden zugunsten der Rückkehr des
natürlichen Seins. Denn die Welt ist nicht rationalistisch
erklärbar. Ebenso der Mensch der nun mal Mensch ist und kein
„abstraktes Menschenwesen“, wie es sich Politik und Wirtschaft
wünschen.
Wir
sollten versuchen Philosophie als eine Möglichkeit der Bewältigung
von negativer Wirklichkeit zu begreifen, mit der es gelingen kann die
gegenwärtige Klimakatastrophe und andere wirtschaftliche und
politische Übel unserer Zeit zu überwinden oder zumindest
Alternativen zum derzeit bestehenden zu finden. Denn „Philosophie
ist ihre Zeit in Gedanken erfasst“. (Hegel).
Was ist
unser Zeitalter denn anderes, als eine Epoche mittelmäßiger
Kompromisse und politischer Übel. In einer Zeit in der sich die
Politik vor allem damit beschäftigt was praktikabel und möglichst
schnell umsetzbar ist ohne sich um die ökologischen und sozialen
Nebenwirkungen zu scheren, wo „praktische“ und rein
wirtschaftlich orientierte PolitikerInnen unser Leben bestimmen
wollen, kann Philosophie zu Haltungen führen, die menschliche
Gemeinschaften in eine machbare Zukunft überleiten.
hukwa
Sonntag, 27. Oktober 2019
Herbstwege
Das blutrote Kleid des Dompfaff
im braunen Herbstlaub
der ruhige Flug des Bussard
ein letztes Aufbäumen der Herbstzeitlosen
unter der Birke der Fliegenpilz
Geruch von Laub und Stinkmorschel
weht der Wind zu mir her
Gehen auf Herbstwegen
Sehen
Aufnehmen
die Welt fällt in tiefes Schweigen.
hukwa
im braunen Herbstlaub
der ruhige Flug des Bussard
ein letztes Aufbäumen der Herbstzeitlosen
unter der Birke der Fliegenpilz
Geruch von Laub und Stinkmorschel
weht der Wind zu mir her
Gehen auf Herbstwegen
Sehen
Aufnehmen
die Welt fällt in tiefes Schweigen.
hukwa
Freitag, 25. Oktober 2019
Klimawandel und Geschichtlichkeit
Foto©UteKW |
Die Philosophie ist
denkende Betrachtung
der Geschichte.
Hegel
Wenn wir die Geschichte der
Menschheit betrachten, kommen wir nicht umhin festzustellen dass die
Menschen eine Existenz am kriegerischen und apokalyptischen Abgrund
führen.
Schiller, der Verkünder der
Geschichte als eine Humanisierungsentwicklung, sprach dies schon 1802
unter dem Eindruck des französischen Terrors und inmitten der
napoleonischen Eroberung aus.
Was nun mit der
Klimakatastrope auf uns zu rast ist Weltgeschichte.
Die Geschichte der Menschen
in der kosmischen Entwicklung ist erdgeschichtlich gesehen nichts als
ein Augenblick. Und wenn wir uns nicht ändern werden wir
geschichtlich nur eine Episode im großen Spiel des Daseins sein.
Wir haben vor lauter
äusserer Entwicklung und technischem Fortschritt unsere eigene
innere Entwicklung vergessen. Im Verlangen nach Geld, Karriere und
Konsum vergessen die Menschen all zu oft, dass das Leben, wenn es
richtig gelebt wird, ein Wachstumsprozess ist, wie Geschichte auch.
Moderne Technik und
Forschung sind Gefangene der Wirtschaft. Die Gewißheit das sich dies
ändern muss wenn wir uns nicht selbst vernichten wollen, bestimmt
heute das Denken vor allem der jüngeren Generation.
In seinen „Erinnerungen
und Gedanken eines Physikers“ stellte der Wissenschaftler Max Born
fest: „...das Naturwissenschaft und Technik die sittlichen
Grundlagen der Zivilisation vielleicht für immer zerstört haben“.
Vor diesem Hintergrund fragt
sich wohl so mancher: Gibt es, wie frühere vor allem philosophische,
aber auch soziologische Interpretationen es vertreten haben, sogar
einen Gesamtsinn ihres Verlaufs?
Gibt es einen „Weltplan“
der Geschichte, der uns sagt, okay so wie es im Moment läuft ist es
richtig?
Die Geschichtsauffassung des
großen Deutschen Philosophen Kant ist durchdrungen vom Glauben an
den Fortschritt der Menschheit als Gattung. Aus dem Urzustande rein
tierischer Natur ist der Mensch durch sittliche Arbeit der Vernunft
zur Kultur aufgestiegen. Kant meint: „Man kann die Geschichte
der Menschengattung im großen als die Vollendung eines verborgenen
Planes der Natur ansehen, um eine innerlich und zu diesem
Zweck, auch äußerlich vollkommene Staatsverfasssung zustande zu
bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen
in der Menschheit vollkommen entwickeln kann“. Fichte
sprach von einem „Weltenplan“.
Nach
der „Philosophie der Weltgeschichte“ von Hegel, ist die
Weltgeschichte zu begreifen als die Entwicklung und
Selbstverwirklichung des „Weltgeistes“, der absoluten Vernunft
und somit als der „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“.
Nietzsche
verkündet die heidnische Lehre von der „ewigen Wiederkehr des
Gleichen“.
A.
Spengler glaubt in seinem Werk „Der Untergang des Abendlandes“,
naturgesetzliche Zyklen geschichtlichen Ablaufes von Entstehung,
Blüte und Zerfall der Kulturen nachweisen und daraus eine Voraussage
über das geschichtliche Schicksal des europäisch –
abendländischen Kulturkreises treffen zu können.
Es
ist die Ungewissheit über den künftigen Weg, den die
gesellschaftlich-politische Entwicklung nehmen muss, der zu
gegenwärtigen Verunsicherungen führt. Es ist ein Schweben zwischen
Vergangenheit und Zukunft das derzeit vorherrscht, die
Klimaaktivisten leben schon in der Zukunft und die Klimaleugner
verbarrikadieren sich in der Vergangenheit.
Doch
das Schicksal unserer Kultur wird zuletzt von denen abhängen die an
die Zukunft glauben. Denn wird es von jenen abhängig sein die in der
Vergangenheit weiterleben wollen dann wird die Geschichte
wahrscheinlich über uns hinweglaufen und ohne uns weiter gehen.
Doch
sehen wir uns als Teil eines zukünftigen humanen und geschichtlichen
Weltenplanes, besteht zumindest die Möglichkeit unsere Geschicke
selbst in die Hand zu nehmen um eine Wende herbei führen zu können.
hukwa
Lit.
Hinweise:
Johannes
Thyssen:
Geschichte
der Geschichtsphilosophie
Karl
Löwith:
Weltgeschichte
und Heilsgeschichte.
Martin
Heidegger:
Sein
und Zeit.
Karl
Jaspers:
Die
großen Philosophen
Alfred
Weber:
Vom
Sinn des geschichtlichen Daseins.
F.
Schiller:
Gesammelte
Werke.
Mittwoch, 23. Oktober 2019
Mystischer Oktobermorgen
Wie eine Feuerrose
der Dompfaff im Birkendickicht
im Farn die Natternhaut
vom Waldweiher steigt die Wildente auf
Stille im Wald
Beerenstille
Gräserstille
Jahresringe schwören sich
auf den Winter ein.
hukwa
der Dompfaff im Birkendickicht
im Farn die Natternhaut
vom Waldweiher steigt die Wildente auf
Stille im Wald
Beerenstille
Gräserstille
Jahresringe schwören sich
auf den Winter ein.
hukwa
Montag, 21. Oktober 2019
Vom Ausverkauf der Landschaft und autogerechten Lebensläufen
Foto©UteKW |
"Ich beabsichtige nicht,
eine Ode an den Trübsinn
zu verfassen, sondern
genau so vital und fröhlich
wie Chanticleer am Morgen
zu prahlen,
wenn er auf seinem Dach
steht,
und sei es nur,
um meine Nachbarn
wachzurütteln"
H.D.Thoreau
In der globalen
Krisensituation der Gegenwart die für die Kluft verantwortlich ist
zwischen der modernen, ausbeuterischen technischen Zivilisation und
einer harmonischeren Welt wie wir sie etwa in naturbelassenen
Gegenden manchmal noch als Restnatur vorfinden, triumphiert auf
beiden Seiten nicht der Mensch sondern das Auto.
Die Gesellschaft braucht
eine autogerechte Landschaft: autogerechte Straßen, autogerechte
Städte, die Waldwirtschaft braucht im Wald autogerechte Forstwege,
Wirtschaft und Politik fordern vom Bürger autogerechte Lebensläufe,
schließlich ist das Auto ein wirtschaftlicher Machtfaktor. Wieviel
Wälder dabei abgeholzt werden, wieviel Wiesen mit Beton versiegelt
werden spielt dabei keine Rolle. Die ökologischen und sozialen
Nachteile die solch eine planlose Planwirtschaft mit sich bringt
spielen keine Rolle, diese Last wird den zukünftigen Generationen
aufgebürdet.
Wir kennen die Bilder:
Umweltverbände streiken und gehen vor Gericht weil wieder einmal ein
Biotop in eine Autobahnpiste verwandelt werden soll.
Was ist nun höher zu
bewerten – aus der Landschaft möglichst einen optimalen,
ökonomischen Ertrag zu erwirtschaften eben durch den Strassenbau
oder das Recht auf eine allgemeine Teilhabe an der Landschaft um sie
ökologisch zu nutzen?
Im größten
zusammenhängenden Waldgebiet der Erde, am Amazonas, wird abgeholzt
und abgebrannt. Die Ausrottung der letzten freilebenden Indios ist
wirtschaftlich gesehen ein Nebenprodukt dieser Entwicklung. Wir
wissen um die Folgen dieses Raubbaus, Wirtschaft und Politik wissen
es auch! Trotzdem machen sie weiter.
Im Hintergrund solcher
Tatsachen ist der Mensch alles andere als die Krone der Schöpfung,
er ist ihr schwächstes Glied.
Dass es ein großes
Potential des Widerstands gegen den brutalen Zerstörungsprozess
gibt, ist zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Wir beginnen langsam zu
begreifen, dass eine Herrschaft über die Natur ebenso trügerisch
ist, wie das der Konsumpioniere, vom Glück durch endlose Steigerung
des Wohlstands.
Was wir so dringend
bräuchten wäre ein „dritter Weg“ auf dem wir die Versöhnung
von Ökonomie und Ökologie finden, um die Natur als erste
Lebensbedingung unseres menschlichen Daseins wahrzunehmen und sie
nicht mehr nur als verfügbares Objekt einer Nützlichkeitsideologie
zu sehen.
Sonntag, 20. Oktober 2019
Existierende Wirklichkeit
Es ist die existierende Wirklichkeit die Natur als Zweckrationalität und Objekt der Ausbeutung anzusehen. Unsere abstrakte Naturwissenschaft und die mit ihr einhergehende seelenlose Technokratie hat uns in diese Lage gebracht. Doch wie soll ein knallhartes Wirtschaftsystem, das den Profitmaßstab dermaßen verinnerlicht hat aufgehalten werden? In dieser Gesellschaft wird jeder der sich der Gewinnmaximierung entgegen stellt als Feind betrachtet. Ich kenne derzeit keine Utopie die unsere Gesellschaft verändern könnte und setze daher auf den Menschen:
Wenn wir aber die Selbstsucht aufgeben, so bleibt bloß noch die Liebe zur Gemeinschaft übrig".
T.Campanella - der Sonnenstadt
hukwa
Wenn wir aber die Selbstsucht aufgeben, so bleibt bloß noch die Liebe zur Gemeinschaft übrig".
T.Campanella - der Sonnenstadt
hukwa
Freitag, 18. Oktober 2019
Tiefenökologie und Naturvergessenheit
Zusammen
gehört Ganzes und Nichtganzes
Übereinstimmendes und Verschiedenes,
Einklang
und Dissonanzen, und aus Allem
wird
Eines und aus Allem
Eines.
Heraklit. Über die Natur
Für die Tiefenökologie ist
die mythologische Metapher von großer Wichtigkeit. Unsere lebendige
Erde ist ein Beweis dafür. Nach ihr ist Gaia ein lebendiges Wesen.
Die moderne Wissenschaft ist heute dem vorsokratischen Philosoph
Anaximander näher gerückt als Platon oder Aristoteles. Anaximander
sagte: „Woraus aber die Dinge ihre Entstehung haben,dahin geht
auch ihr Vergehen nach der Notwendigkeit. Denn sie zahlen einander
Strafe und Buße für ihre Ungerechtigkeit nach der Ordnung der
Zeit“.
Anaximander
ging davon aus, dass alles was wir der Natur entnehmen auch wieder
zurückgegeben werden muss. Nur so kann immer wieder neues Leben
entstehen. Er setzte als Urprinzip des Seins das Unbegrenzte, das
Unendliche, das Unbestimmte. Aus diesem Apeiron (Urstoff) entstehen
die Gegensätze in unendlicher Bewegung. Nachdem die Welt/Natur aus
einem Schöpfungsprozeß herausgetreten ist, gelangte sie
schrittweise dazu sich selbst zu regeln. Diesen Schöpfungsprozess
können wir mit dem Mythos des „Tanz der Gaia“ vergleichen.
Gaia die
in weiße Nebelschleier durch die Dunkelheit tanzt. Als sie sichtbar
wird formt sich ihr Körper zu Bergen und Tälern. Aus ihrem Schweiß
entstehen die Ozeane und den Himmel (Kosmos) legt sie als
Schutzhülle(Biosphäre) um sich. Heute wissen wir, dass Parallelen
existieren zwischen moderner Wissenschaft, Entstehungsgeschichte der
Erde und dem uralten Schöpfungsmythos von Gaias Tanz.
Der
„Erfinder“ der Tiefenökologie Arne Naess schrieb einmal: „Der
Unterschied zwischen der Ökologie und der Tiefenökologie ist
einfach der, das die Tiefenökologie tiefere Fragen stellt“.
Die
Ökologie berührt durch die Erfassung der Beziehungen des Menschen
zu seinem Lebensraum fast alle Wissensgebiete, sie ist keine
Einzelwissenschaft, obwohl sie eine Fülle von Einzelwissenschaften
heranzieht.
Die
Tiefenökologie versucht noch „tiefer“ in das Ganze einzudringen
und ist somit ein Gegengewicht gegen das einseitige, analytische,
sezierende Denken unserer Zeit.
Arne
Naees nannte dies die „Notwendigkeit der menschlichen
Selbtstverwirklichung“. Anstatt nur unser Ego zu pflegen sollen wir
lernen uns mit Bäumen, Pflanzen, Tieren und der ganzen Ökosphäre
zu identifizieren.
Ich
selbst habe die Erfahrung bei Vorträgen über Tiefenökologie
gemacht, das die Vertreter dieser Richtung gerne als „spirituelle
Spinner“ hingestellt werden. Dieses Denken der Gegner der
Tiefenökologie beginnt bei dem Hauptansatz der Tiefenökologie, das
die Erde als ein lebendes, geistiges Wesen gesehen wird.
In der griechischen
Mythologie ist Antaus der Sohn von Mutter Erde, sobald er die
Verbindung zu seiner Mutter verliert wird er vollkommen kraftlos,
steht er wieder mit ihr in Verbindung kehren seine Kräfte zu ihm
zurück. Eine weitere Allegorie ist der Mythos von Phaeton: Er maßte
sich an, den Wagen seines Vaters, des Sonnengottes zu lenken, verlor
die Herrschaft über die Pferde und steckte beinahe die Biosphäre in
Brand. Ist dies nicht der Zustand in dem die heutige Menschheit lebt?
Auch heute gibt es noch
genügend Menschen, die den Gedanken, der Mensch könnte jemals die
Macht haben, die gesamte Erdatmosphäre zu verunreinigen und
zerstören, in das Reich der Fantasie verweisen.
Da die Tiefenökologie sich
auf das Ganze bezieht, das ja bekanntlich mehr ist als die „Anzahl
seiner Teile“, ist sie in gewissen Sinne auch immer spirituell
(nicht mit Esoterik verwechseln) und somit ganzheitlich. Der
tiefenökologisch orientierte Mensch kann niemals ein
„Intellektueller“ sein, also ein Mensch dessen Wesen ganz auf den
Intellekt beschränkt ist. Der reine Intellekt, von der Wesenheit des
Menschen getrennt bedeutet dessen menschliche Verwahrlosung.
Ökologie und Tiefenökologie
verfolgen die gleichen Ziele, ein Leben in Harmonie mit der Erde.
So schreibt Fritjof Capra in
seinem Buch Lebensnetz meiner Meinung nach zu Recht:“Heutzutage
haben wir eine tiefenökologische Ethik bitter nötig, insbesondere
in der Wissenschaft, da das meiste, was die Wissenschaftler tun,
nicht lebensfördernd und lebenerhaltend, sondern lebenszerstörend
ist. Solange Physiker Waffensysteme konstruieren, die das Leben auf
diesem Planeten auszulöschen drohen, solange Chemiker die globale
Umwelt verseuchen, Biologen neue und unbekannte Arten von
Mikroorganismen freisetzen, ohne die möglichen Folgen in Betracht zu
ziehen, solange Psychologen und andere Wissenschaftler Tiere im Namen
des wissenschaftlichen Fortschritts foltern – solange all dies so
und nicht anders weitergeht, ist es von allerhöchster Priorität,
„öko-ethische“ Standarts in die Wissenschaft einzuführen“.
Dies
drückt aufs deutlichste aus, das die Zusammenhänge der ökologischen
Wahrnehmung der Welt und unserem Verhalten ihr gegenüber kein
logischer sondern ein psychologischer Zusammenhang ist.
Unser
Wirtschaftssystem ist für die Gegenwart und die Zukunft vollkommen
perspektivlos weil seine Grundlage Leistungssteigerung bis zum
Kollaps ist, es ist perspektivlos weil die Ressourcen begrenzt sind.
In einer von ökonomischen Machtansprüchen geprägten Gesellschaft
in welcher Ehrgeiz, Ellenbogenmentalität und Konsumsucht das
Fundament von Denken und Handeln bestimmen und von der Wirtschaft als
geradezu tugendhaft betrachtet wird muss die gesamte Natur leiden.
Die
Tiefenökologie ist wie die Ökologie oder der Bioregionalismus ein
Weg, den es sich zu gehen lohnt weil er nach Auswegen aus einer Krise
sucht.
Der
französische existenzialistische Philosoph Jean Paul Sarte erwähnte
in einem seiner Bücher das wir immer die Möglichkeit der freien
Wahl haben?
Eine
realistische Interpretation der Tiefenökologie wird immer das
Gefühlsleben des Menschen gegenüber seiner Mitwelt beinhalten. Der
Versuch die verlorene Einheit von Mensch und Natur wieder
herzustellen.
Vielleicht
ist das große Dilemma unserer Zeit einfach, dass wir unter
Naturvergessenheit leiden!
hukwa
Dienstag, 15. Oktober 2019
Oktobervollmond
Goldene Herbstsonne
funkelndes Nornenhaar im Ginster
Götternebel
in der Nacht
Oktobervollmond
Fliegenpilz wächst beim Birkenbaum
Am Holunderbaum das Judasohr
weiße Nebel im Mondschein
mystischer Oktobervollmond.
hukwa
funkelndes Nornenhaar im Ginster
Götternebel
in der Nacht
Oktobervollmond
Fliegenpilz wächst beim Birkenbaum
Am Holunderbaum das Judasohr
weiße Nebel im Mondschein
mystischer Oktobervollmond.
hukwa
Montag, 14. Oktober 2019
Wald und Klimaschutz
Die heutigen starken
Umweltbelastungen und der rasante Klimawandel beeinträchtigen die
Stabilität unserer Wälder. Es handelt sich vor allem um
Luftschadstoffe, insbesondere Schwefel- und Stickstoffverbindungen
und bodennahes Ozon. Hinzu kommt die Invasion von Waldschädlingen
wie der Borkenkäfer bei Fichten und blattfressende Insekten wie
Schwammspinner, Frostspanner und Eichenwickler die den Laubbäumen
vor allem den Eichen sehr schaden. Die Niederschlagsdefizite und
damit einhergehende heiße, fast tropische Sommermonate führen zu
einem bedrohlichen Siechtum der Bäume.
Die Waldschadensforschung
zeigt auch, dass die Genvielfalt in den Wäldern abnimmt. Waldbäume
als ortsfeste und langlebige Organismen brauchen eine große
genetische Vielfalt, um sich veränderten Umweltbedingungen anpassen
zu können.
Die zunehmende Instabilität
unserer Wälder führt dazu, dass die Forstwirtschaft in Zukunft mehr
vitale Mischwälder anpflanzen wird.
Das Ökosystem Wald und
seine Funktionen zeigen uns, dass wir nur überleben können wenn wir
uns auf das Ganze besinnen, uns neu orientieren und die Natur zu
unserem Mittelpunkt machen, schließlich sind wir ja selbst Natur.
Wir kommen nicht umhin in diesem Sinne den Wald als Partner
anzusehen, schließlich hat dieser uns in den 70ziger Jahren schon
gezeigt wohin der Weg führt wenn die Menschheit weiterhin so
umweltfeindlich wirtschaftet.
Es sind vor allem die
Naturwälder (Urwälder-Bannwälder) die aufgrund ihrer hohen
Holzvorräte (ob Lebend- oder Totholz) und des hohen Lebensalters der
Bäume die besten Klimaschutzwälder sind. Untersuchungen in einem
slowakischen Weißtannen-Buchen-Fichtenurwaldreservat ergaben eine
konstant bleibende Gesamtbiomasse von rund 1000 Tonnen pro Hektar. In
Naturwäldern ist wahrscheinlich das größte Biomassepotenzial
gespeichert und somit werden in diesen Wäldern die höchsten
Kohlenstoff-Bindungswirkungen erzielt, weitaus höher als in
Wirtschaftswäldern. Natürlich sind auch Wirtschaftswälder mehr als
nur materielle Ressourcen zur Bewältigung ökonomischer Existenz.
Letztendlich trägt jeder einzelne Baum seinen Teil zum Klimaschutz
bei. Der Klimawandel kann durch nichts so effektiv bekämpft werden
wie durch Aufforstung. Nach Studien der Technischen Hochschule
Zürich, zeigen Forscher auf, dass eine Begrenzung der Erderwärmung
auf 1,5 Grad möglich wäre wenn intensiver aufgeforstet würde.
Derzeit sei die Erde mit 2,8 Milliarden Hektar Wald bedeckt und sie
halten Neubepflanzungen von 900 zusätzlichen Hektar für möglich.
Es gäbe also Möglichkeiten,
doch anscheinend sieht die Politik dies anders sonst würden solche
Vorschläge zumindest einmal diskutiert werden?
hukwa
Sonntag, 13. Oktober 2019
Blätterfall
Morgen Frühe
Blätterfall
Momente der Erwartung
unter der abgelaubten Buche
versteckt sich schon das Geheimnis des Winters
viel mehr als Schein
sind die gefallenen Blätter des Oktobers
ihre Farben
die nahende Poesie des Winters.
hukwa
Blätterfall
Momente der Erwartung
unter der abgelaubten Buche
versteckt sich schon das Geheimnis des Winters
viel mehr als Schein
sind die gefallenen Blätter des Oktobers
ihre Farben
die nahende Poesie des Winters.
hukwa
Freitag, 11. Oktober 2019
Der Zug der Kraniche
Gestern zog der erste Zug der Kraniche über das Dorf. Ein erhabenes Ereignis, das ich zweimal im Jahr beobachten kann. Kraniche können das Alter eines Menschen erreichen und spielen in der Mythologie vieler Völker eine Rolle. Der Zug dieser Vögel ist ein Naturphänomen das der Mensch bis heute noch nicht zerstören konnte. Sie tauchen plötzlich aus der Ferne auf, als würden sie aus einer anderen Wirklichkeit angeflogen kommen. Ihr trompetenartiger Ruf hört man wenn sie noch nicht zu sehen sind. Für mich ist das immer wieder ein wundervolles Ereignis.
hukwa
hukwa
Mittwoch, 9. Oktober 2019
Da gibts kein Halten und Walten mehr...
Da gibts kein Halten und Walten mehr. Das KlimaMogelPaket ist verabschiedet! Das einzige was für die ReGIERenden zählt ist Geld und wirtschaftlicher Wachstum. Humanität und Menschlichkeit, Rücksichtnahme auf die Pflanzen und Tierwelt so etwas kennen die nicht. Teilnahmlos und Menschenverachtend, mit egoistischer Ellenbogenmentalität setzen sich Wirtschaft und Politik durch.
hukwa
hukwa
Herbstzeichen
Ich lausche den Liedern des Herbstes
von Winden zu mir getragen
ich höre die Abendglocken schlagen
vernimm der Amsel klagen
der Sommer ist vorbei
bald werden Herbstwinde erstarken
werden Goldbraune Blätter durch die Lüfte jagen
noch einmal lausche ich den Winden
will hören was sie mir sagen
Herbstwinde sind immer Zeichen
man sollte mit ihnen reisen.
hukwa
von Winden zu mir getragen
ich höre die Abendglocken schlagen
vernimm der Amsel klagen
der Sommer ist vorbei
bald werden Herbstwinde erstarken
werden Goldbraune Blätter durch die Lüfte jagen
noch einmal lausche ich den Winden
will hören was sie mir sagen
Herbstwinde sind immer Zeichen
man sollte mit ihnen reisen.
hukwa
Sonntag, 6. Oktober 2019
Echtzeit-künstliche Zeit
Foto©UteKW |
Als ich in der Nacht aufwachte regnete es stark. Die Wolken schoben sich wie ein zerklüftetes Gebirge vor den Mond. Das Käuzschen rief und ein Marder schrie. Eine wahrhaft bukolische Welt. Wie lange noch? Bevor der Mensch in seiner Dummheit und Gier auch in diese Welt zerstörerisch eingreift! In einer von Konsum geprägten Gesellschaft, braucht man solche Erlebnisse nicht mehr in Echtzeit. Die Menschen holen sie sich digital in ihre Betonbehausungen.
hukwa
Samstag, 5. Oktober 2019
Das sind die Tage die zählen
Es zählen nicht die Tage
die man verbringt
hinter Beton und Glas
ein frischer Wind und peitschender Regen
treibt dich in die Wälder
über schilfige Wildbäche
und torfige Moore
wo der Wind singt in den Bäumen
nur nicht hinter Glas und Beton
sondern über erdigen Grund
das sind die Tage die zählen.
hukwa
die man verbringt
hinter Beton und Glas
ein frischer Wind und peitschender Regen
treibt dich in die Wälder
über schilfige Wildbäche
und torfige Moore
wo der Wind singt in den Bäumen
nur nicht hinter Glas und Beton
sondern über erdigen Grund
das sind die Tage die zählen.
hukwa
Donnerstag, 3. Oktober 2019
Wenn der Kranich reist
Der Ruf der wilden Kraniche
auf ihrem Flug nach Süden
erzählt mir
vor wievielen Jahren
ihre Reise begann
im Echo dieser Rufe
fliegt meine Sehnsucht mit.
hukwa
auf ihrem Flug nach Süden
erzählt mir
vor wievielen Jahren
ihre Reise begann
im Echo dieser Rufe
fliegt meine Sehnsucht mit.
hukwa
Mittwoch, 2. Oktober 2019
Krähen über dem Feld
Herbstpfeil der Seele
Krähen über dem Feld
Stille über dem Land
feucht steigen die Nebelschwaden
rissiger Weg verliert sich im Feld
Galle der Erde
Wolkenschleier
Eingang zur Anderswelt.
hukwa
Krähen über dem Feld
Stille über dem Land
feucht steigen die Nebelschwaden
rissiger Weg verliert sich im Feld
Galle der Erde
Wolkenschleier
Eingang zur Anderswelt.
hukwa
Dienstag, 1. Oktober 2019
Signatur
Eine entlaubte Birke
eine einsame Krähe im Geäst
Herbst.
hukwa
Es sind die berauschenden Farben des Herbstes, die mich nun täglich magisch durch die Wälder streifen lassen. Überall begegnet man nun der Signatur der Natur. Hier in den heiligen Hainen lasse ich alles Profane hinter mir und existiere ganz im meditativen Schauen.
hukwa
eine einsame Krähe im Geäst
Herbst.
hukwa
Es sind die berauschenden Farben des Herbstes, die mich nun täglich magisch durch die Wälder streifen lassen. Überall begegnet man nun der Signatur der Natur. Hier in den heiligen Hainen lasse ich alles Profane hinter mir und existiere ganz im meditativen Schauen.
hukwa
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