Mittwoch, 29. Mai 2019

Vom Wichtigen und vom Unwichtigen

In meiner Lebensführung achte ich darauf dass ich nach den wesentlichen Tatsachen des Lebens Ausschau halte. Ich bin ein Entdecker der für sich selbst dass Entdeckt was ich für wichtig halte. Dieses "Wichtige" ist bei mir oft jenes das andere für Unwichtig halten weil sie es in ihrem oberflächlichen Dasein übersehen.
hukwa

Dienstag, 28. Mai 2019

Nur eine Form...

Jetzt, im Monat Mai sind es die ewigen Gestaltungen der Natur die mich in die Wälder locken. Eine Kraft von der alle Dinge erfüllt sind kann man nun spüren. Nur in den Wäldern erscheinen noch jene Wunder die durch die Zivilistion andern Orts schon lange verloren gingen. Es sind die gleichbleibende Gesetze die hier vorherrschen und doch ist auch eine stete Änderung in ihnen sichtbar.Und oft spüre ich nun dass ich selbst nur eine Form dieser Kraft und Naturenergie bin.
hukwa

Montag, 27. Mai 2019

Tagesspruch

"Ihr folget falscher Spur,
Denkt nicht, wir scherzen!
Ist nicht der Kern der Natur
Menschen im Herzen?"
Goethe

Dienstag, 21. Mai 2019

Schatten der Demeter

Der inneren Landschaft
nähere ich mich
In den Wäldern
der uralte Stein
schaut mich an
Seelenverwandtschaft
unterm Schlehengezweig
das Nest des Zilp Zalp
Efeu und Flechte
berühren mein Gesicht
in der Ferne
der Ruf des Schwarzspechts
Fern euren Städten
hier in den Hügeln und Tälern
beim Fleisch der Waldpilze
greife ich
nach dem Schatten der Demeter.
hukwa

Sonntag, 19. Mai 2019

Gedanken beim uralten Hügelgrab

Uralt Gestein 
überwuchert
von Farnen und Gräsern
Sand und Stein
aufgeschichtet auf zerpulverten Knochen
Trollblumen blühen
Holunder grünt darüber
verflogene Seelen
Tonscherben
Hügel
seit Jahrhunderten vergessen
nicht ändert die Zeit
diese vergessene Urne
menschliche Blicke
fliegen nichtswissend darüber hinweg
wie eine Monade
die einsame Hummel
kommt zu Besuch.
hukwa

Dienstag, 14. Mai 2019

Der Flug des Kranich

Der Mythos wird für uns über das Symbol fassbar. Das Symbol dient der Sprache als Ausdrucksmittel, es vermag die mythischen Überlieferungen in uns als Vorstellungen und Verkörperungen zu erklären. Es versucht jene unverstandenen Seelenbilder und- zustände in eine mythische Symbolsprache zu übersetzen.
Bei den alten Mysterienbünden und der antiken Religion war es die Aufgabe des Mystagogen dem Initanden die Logik der Symbole mündlich zu erklären.


Der Kranich begegnet uns in der Mythologie des alten Europa immer wieder. Er ist ein Zugvogel der in den Feuchtgebieten und Hochmooren brütet. Sein Zug im Frühjahr und Herbst bleibt für jeden der diese Wanderung einmal beobachtet hat ein unvergessenes Erlebnis. Bevor man den V- förmigen Zug dieser großen Vögel sieht, hört man sie meist schon. Sein deutscher Name Kranich kommt von diesem Ruf, der je nach Wetterlage bis zu 2 km weit zu hören ist.
Im Herbst zwischen September und November brechen die Vögel zur Überwinterung nach Südfrankreich und Spanien auf, um Ende Februar bis Anfang April wieder zurückzukehren. Während dieses fluges überqueren sie den Rhein in einem sehr engen Korridor von noch nicht einmal 100 km.
Noch vor wenigen Jahrhunderten umfassten die Schwärme dieser Vögel weit über zehntausend Tiere. Kein Wunder also, dass der Kranich in der Mythologie der Germanen, Kelten, Griechen und Römern seine symbolische Spuren hinterlassen hat. Diesen Völkern galt die Ankunft der Kraniche als Beginn der Feldarbeit und ihr herbstlicher Rückflug als deren Ende.
So bestehen auch Assoziationen zur „Wilden Jagd“, zu Odins wildem Heer.
Die Griechen hatten den Kranich dem delischen Apollo und vor diesem dem Sonnenheros Theseus geweiht. Er findet sich auch in einem gallischen Basrelief in Paris sowie in einem weiteren in Treves, dort steht er in Bezug zu dem keltischen Gott Esus.
Bei den Römern, symbolisierte der Kranich Beharrlichkeit, Sittlichkeit und kluges Handeln.
Vor allem in China gab es eine große Symbolik um den Kranich. Für die Chinesen war er ein Sinnbild des Langen Lebens, so findet man ihn in der Malerei oft zusammen mit der Kiefer und dem Stein dargestellt als dreifaches Sinnbild der Langlebigkeit. So stellen zwei Kraniche die zum Himmel auffliegen einen geistigen Aufstieg dar. Der Kranich galt als Symbol der Weisheit und die Taoisten nannnten den Tod sich in einen „Gefiederten Kranich verwandeln“.
hukwa

Freitag, 10. Mai 2019

Krämergeist

Gestern Abend habe ich noch einige Zeit in dem Buch "die heilige Pfeife" von Schwarzer Hirsch, einem Sioux Medizinmann gelesen. Dieses Buch endet mit einem sehr empathischen Nachwort von Frithof Schuon: "Nicht bloß, weil sie die Schwächeren waren, unterlagen diese hochsinnigen Steinzeitmenschen, sondern weil sie einen Geist darstellten, der sich mit dem recht unchristlichen Krämergeist der ihnen gegenüberstehenden "Bleichgesichter" nicht vereinbaren ließ; darüber hinaus handelt es sich noch um eine Gegensätzlichkeit viel allgemeinerer Art: die zwischen städtischer Kultur - als Brutstätte einer unübersehbaren Welt von Künstlichkeit und Verknechtung- und dem freien, unmittelbar gottgewolllten und daher heiligen Reiche der Natur. Dieser gewaltigen Natur, denkt heute noch mancher Indianer, gehört letzten Endes der Sieg". 
hukwa

Donnerstag, 9. Mai 2019

Bachofen und der direkte Zugang zum Mythos

Bachofen (1815-1887) ist für mich der Mythologe der einen direkten Zugang zum Mythos hatte. Er erkannte als erster, das es in der Entwicklung der Menschheit Epochen gab, in denen nicht das Vaterrecht vorherrschte, sondern das Mutterrecht. Eine Zeit in der die Frau der treibende Faktor im Leben und der Kultur war. Er erkannte aus der Gestalt der Demeter und ihrer Tochter Proserpina dass es eine Epoche der Großen Muttergöttin gab. Beide sind Sinnbilder des vergehenden und wiederauferstehenden Mondes. Er war der erste der den tieferen Sinn der Großen Mutter erkannt hat. Bachofen lebte ganz dass - Antiquam exquirite matrem- der uralten Mutter forsche nach! Dem geheimen Leben unterweltlicher Mächte war er Zeit seines Lebens auf der Spur. In seiner Selbstbiographie schrieb er, das er immer im Versuch lebe "dass Kleid in seinen ursprünglichen Falten zu sehen". Und er bemerkte über den Mythos zu Recht: "Was nicht Geschehen sein kann, ist jedenfalls gedacht worden. An die stelle der äußeren Wahrheit tritt also die innere. Statt der Tatsächlichkeiten finden wir Taten des Geistes". In seinen Büchern vor allem in seinem Hauptwerk - das Mutterrecht - führt er in den lebendigen Mythos ein, ohne intellektuell oder belehrend zu wirken.
hukwa

Mittwoch, 8. Mai 2019

Maispaziergang

Foto©UteKW

Der Mensch - eine kosmische Anomalie



Baumwesen - wie lange werden wir sie noch bewundern können?
Unaufhaltsam schreitet die Vernichtung unserer Mitwelt voran. Noch könnte man die ökologische Katastrophe wenigstens zum Teil verhindern, doch die Gier nach wirtschaftlichem Wachstum, nach immer mehr Luxus und Komfort scheint das einzige zu sein was den Großteil der Menschheit interessiert. Es sind Wenige die sich dem Wahnsinn entgegenstellen, die meisten scheren sich überhaupt nicht um Ökologie und Naturschutz. Hauptsache ein bequemes und komfortables Leben. Nach uns die Sintflut, was kümmern uns die nachfolgenden Generationen, das Leid der Tiere und der Pflanzen! Das feindliche und zerstörerische Verhalten gegenüber unserem Planeten hat beim Menschen schon die Ausmaße einer kosmischen Anomalie angenommen. Jene die begonnen haben die Problematik des ökologischen Gleichgewichts zu erkennen werden von der konsumorientierten Masse ignoriert. Die Politik antwortet mit lähmender Bürokratie auf die Problematik der Umweltzerstörungen. Die typische, zwiespältige und politisch – scheinheilige Aussage ist immer von der selben Art: Wir wollen bis zum Jahre...?...das Problem angehen! Das Zerstörungspotential der Wirtschaft schreitet unaufhaltsam weiter und die ökologischen Schreckensvisionen die uns die Medien täglich melden werden von politischer Seite ignoriert. Konkurrenzdenken, Eroberung, Profitstreben und Ellenbogenmentalität sind zum gesellschaftlichen Ideal geworden. Die Spur des Menschen auf unserem Planeten hinterlässt die Fährte der Ausbeutung und Vernichtung. Die große Frage die sich stellt ist doch die, dass selbst wenn jetzt einige Änderungen in Gang gesetzt würden, sich überhaupt wieder ein erträgliches Gleichgewicht einstellen wird?
Den Wenigsten wird bewusst, dass wir seit Jahren in einem akuten, ökologischen Ernstfall leben und dass wir gerade dabei sind, eine neue Seite im Geschichtsbuch der Menschheit zu schreiben: Nämlich das unsere Kinder und Enkel ein Leben führen müssen, dass überhaupt keine Erinnerung an Leben mehr enthält, weil die Erwachsenen zu einem Sicherheitsrisiko für die nachfolgenden Generationen geworden sind. Es scheint schon lange kein Anhalten oder wenigstens Innehalten mehr zu geben und das Ende der Zukunft wird absehbar. Rein menschlich gesehen, gehen wir auf jenen Punkt zu in der Geschichte der Menschheit, der das Ende von allem ist und die Ironie dabei ist, dass es auch das Ende von dem sein wird, was wir hätten werden können: nämlich eine humanistische Weltgesellschaft.
hukwa

Dienstag, 7. Mai 2019

Allegorie

Heute Morgen um 5.Uhr früh saß ich unter dem mächtigen Eichbaum im Trippstadter Schlosspark und lauschte dem Frühlingskonzert der Vögel.
In solchen Momenten spüre ich sehr deutlich, eine Ähnlichkeit mit dem Wesen der Pilze. Wenn wir einen Pilz betrachten schauen wir ja nur seinen Fruchtkörper, sein wirkliches Wesen und unterirdisches Leben, sein Wurzelgeflecht ist für uns fast unsichtbar. Für mich ist dies eine Allegorie zur menschlichen Seele. Spielt sich in unserem Unbewussten nicht der Hauptteil unseres Lebens ab?
hukwa

Samstag, 4. Mai 2019

Mensch und Mythologie

Die Mythologie ist tief verwurzelt in der menschlichen Seele. Die meisten Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst. Ihre Welt ist viel zu beschränkt, als dass sie den Zugang zum Mythos finden können. Mythologie ist etwas viel tieferes als wir ahnen, sie ist letztendlich eine Welt für sich, irgendwo, in irgendeinem transendenten Bereich angesiedelt. Dort führen die Gestalten des Mythos eine eigenständige Existenz.
hukwa

Mittwoch, 1. Mai 2019

Menschheit und Metamorphose

Sie reduzieren sensible Ökosysteme zu Monokulturen. Dann sprechen sie von Natur. Eine Natur aus zweiter Hand die den Kollaps schon in sich trägt. So befriedigen sie ihre Profitgier. Die Erde existiert seit Jahrmilliarden und hat noch Jahrmilliarden vor sich. Wir sind nur eine Form die die Erde hervorgebracht hat und werden wie jede Form irgendwann einer anderen Form weichen müssen. Nur das es diesmal so ist dass die menschliche Form sich selbst zugrunde richtet. Doch selbst wenn wir ausgestorben sind werden unsere Atome als Bestandteile einer universellen Evolution irgendwo im Universum weiter existieren und wieder neue Formen bilden. Vielleicht ist dies die wirkliche Metamorphose die das Wesen Mensch durchmachen muss um sich zu einem höheren Wesen zu entwickeln.
hukwa