Dass Luchse Schafe und Ziegen reißen
ist absolut natürlich, schließlich liegt dies in der Natur dieses
Raubtieres. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass in Zukunft
weitere Ziegen und Schafe dem Luchs als Beute dienen werden. Es mag
sich etwas grausam anhören, doch dieser Beutezug des Luchses zeigt,
dass sich die Tiere im Pfälzerwald inzwischen heimisch fühlen.
Dass der Luchs solche Raubzüge
unternehmen wird hat man schon vor seiner Auswilderung im Pfälzerwald
gewusst und die Rheinpfalz hat hier mit einer Reihe von
Veröffentlichungen eine gute Öffentlichkeitsarbeit für das vom
Aussterben bedrohte Raubtier gemacht.
Es gibt in Europa einige Länder in
denen große Schafherden gehalten werden und das in direkter
Nachbarschaft mit Luchs und Wolf. Herdentierhalter hierzulande
sollten sich einfach einmal informieren welche Maßnahmen in
Frankreich oder anderen Ländern, in denen die Raubtiere zuhause
sind, ergriffen werden, damit die Schäden nicht zu stark ausfallen.
Es sollte nun darauf geachtet werden,
dass der Luchs nicht dämonisiert wird.
Wenn wir es einmal aus unserer
Naturgeschichte heraus betrachten, hatten Mensch und Luchs einst eine
ähnliche Lebensweise, beide waren erfolgreiche Jäger und töteten
die gleichen Beutetiere. Die Evolution hat aus dem Menschen ein
zivilisiertes Wesen gemacht. Der Luchs ist Jäger geblieben. Dies
hatte schließlich zur Folge das ein Jahrhunderte langer
Ausrottungsfeldzug gegen den Luchs begann.
Was als sicher gelten kann ist, dass
auch der Wolf in den Pfälzerwald zurückkehren wird, und hier
ebenfalls auf Beutezug geht. Beide Tierarten gehören ja letztendlich
ursprünglich in den Pfälzerwald und haben schon hier gelebt als
dieses Waldgebiet von den Menschen noch nicht in Besitz genommen war.
Ökologisch gesehen ist die „Heimkehr
dieser Wildtiere“ etwas positives!
Das Reißen von Herdentieren ist nur
eine Anpassung an ihre Umwelt. Und diese Umwelt ist nun wieder der
Pfälzerwald geworden. Natürlich nur, wenn wir ihn überleben
lassen!
Der Luchs hat das gleiche Recht in
diesen Wäldern zu leben wie der Mensch auch. Schließlich sind wir
Menschen nicht die Krone der Schopfung – im Gegenteil – wir sind
ihr schwächstes Glied.
hukwa