Montag, 26. März 2012

Ein Geschenk der Natur

Derzeit komme ich wenig zum Schreiben. Meine Ausstellung im Trippstadter Eisenhüttenmuseum über alte Waldberufe steht zwar, doch jetzt kommen die Vorbereitungen auf meine nächsten Arbeiten. Am frühen Morgen und am Abend bin ich im Wald und beobachte seine Bewohner. Gestern Abend konnte ich einige Zeit einen Dachs im Trippstadter Wald beobachten. Näheres darüber in meinem Wanderblog. Schon beim Frühstück am Morgen beobachte ich die Meisen im Garten, seit über zehn Jahren bewohnen sie den gleichen Nistkasten. Gleich unter dem Vordach des Nachbargebäudes nistet in diesem Jahr eine Schwarzamsel. Gestern Nachmittag kam sie bis auf zwei Meter zu mir herangeflogen, setzte sich in die Weide neben der Veranda und sang mir ein Frühlingslied. Solche Momente möchte ich nicht missen. Die Natur beschenkt uns täglich, die meisten Menschen sehen diese wunderbaren Dinge leider nicht.
hukwa

Der alte Garten

Sieh die alte Tür am Gartenpfosten
Ihre Angeln werden weiter rosten
Sieh den Sparren an der alten Gartenlaube
Ist es nicht der Balken des sich verlierens
Sieh die Gartenmauer die schon bröckelt
Ist sie nicht ein Sinnbild unseres Lebens
Sieh die letzte Frucht am Apfelbaume
Bald fällt sie und ein neuer Baum wird aufkeimen
Sieh die Ganzheit dieses alten Gartens
Durch ihn kannst du des Lebens Sinn erraten.
hukwa

Sonntag, 18. März 2012

Gefrorene Flamme II

Flieh mit den lauen Lüften des Märzwinds in die Wälder
Behalte die Lüge der Nacht bei dir
Ummantele sie mit deinem unsteten Geist
Sonst wird sie uns den Tag verelenden
Glaub mir
Du würdest dich deiner Einsamkeit berauben
Sie ist die einzige Wahrheit die noch in deinem Besitz ist
Halte dich fern von den Ufern deiner Träume
Sie sind Inseln die ins Nichts führen
Die Brücke die über das dunkle Wasser führt ist brüchig
Auch das Flussbett kann deine Tränen nicht auffangen
Ihre Heimat ist die Unendlichkeit deines inneren Ozeans
Flieh mit dem lauen Märzwind in die Wälder
Wir werden an den dunklen Teichen
Im Lichtschein des Vollmonds weilen
Hier wo du dich nicht selbst erkennen kannst
Wirst du dich endlich wieder finden
Wirst du dich selber leben
Wenn der frühe Hauch des Märzmorgens
Die zarten Nadeln der Fichten streift
Wird dein Körper
Jener Block von gefrorenem Feuer
Zu einer Skulptur der vergangenen Ewigkeit.
hukwa

Im Schattenwald

In den Trippstadter Waldungen gibt es einige schöne Schluchtwälder durch die ich besonders jetzt im Frühjahr gerne wandere. Steile Felsblöcke durchsetzte Steilhänge, wo die Luft selbst im Hochsommer feucht und kühl bleibt. Der Boden kommt hier nie ganz zur Ruhe, das mögen zum Beispiel die Buchen nicht. Sie lässt hier Eschen, Linden und Ahorn den Vorrang. In ihrem Schatten bilden sich dichte Farnfluren und geben der Landschaft eine mystische Aura. Wo aber im Tagesablauf größere Lichtflecken über den Boden wandern kann man manchmal bereits im späten Frühjahr das Waldgeißblatt vorfinden. Eine wunderschöne Staude die bis einmeterfünfzig hoch wachsen kann. Ich mag die Flora und Fauna dieser kargen Waldschluchten, hier findet man immer etwas besonderes vor wie den Seidelbast oder man kann die Wasseramsel beobachten. Man muss nur richtig schauen dann entdeckt man auch im Schattenwald Geheimnisse. Wenn ich in solchen Waldschluchten regelmäßig antreffe ist der Feuersalamander der sich hier besonders wohlfühlt.
hukwa

Sonntag, 11. März 2012

Geist des Universums

Meine Morgenmeditation ist mir das heiligste am Tage. In den frühen Morgenstunden findet diese statt. Ich bewege mich etwa für eine Stunde ganz im Ozean meines Geistes, bin ganz im Satori. Wer diese Stunde der Meditation für sich selbst noch nicht entdeckt hat dem entgeht viel. Die Pflege der inneren Stille bringt uns mit dem Geist des Universums in Verbindung, schließlich ist das Universum jene mütterliche Hülle der wir entstammen. und ich finde der Mensch sollte schon ein Interesse daran haben zu erfahren woher er kommt.
hukwa

Bericht aus dem inneren der Wälder

Am Samstag im Wald gewesen zu Naturbeobachtungen. Es ist noch recht kühl doch überall spürt man bereits die Kraft des Frühlings. Die Meisen tragen schon fleißig Nistmaterial in ihre Baumhöhlen und ein Ringeltaubenpaar konnte ich beobachten das auch schon mit dem Nestbau begann. Am Kaltenborn entdeckte ich die Weidenmeise die fast nicht zu unterscheiden ist von der Sumpfmeise. Ich erkannte sie an ihrem schönen Gesang denn die Weidenmeise in dieser Tonlage nur im Vorfrühling anstimmt. Die Weidenmeise ist ein Bewohner der Mittelgebirgen bei uns in Trippstadt ist sie nicht oft aber anscheinend ständig vorhanden.
Auf dem Rückweg traf ich wieder die Ringeltauben und schaute ihnen eine Zeitlang beim Balzgehabe zu. In der Balzzeit versuchen die Tauber die Weibchen mit einem eleganten Imponierflug zu betören. Sie schwingen sich dabei aus dem Wipfel eines Baumes in die Höhe, gleiten dann ein Stück abwärts und steigen anschließend wieder etwas in die Höhe. Auf diese weise entsteht ein richtiger Wellenflug. Um die Paarungszeit hört man ständig das typische "klatschen" der Taubenflügel in den Wäldern. Schon als Kind hat mich dieses Geräusch fasziniert. Und wenn ich es heute auf meinen einsamen Waldgängen höre tauchen meine Gedanken hinein in die Erinnerungen vergangener Zeiten.
hukwa

Samstag, 10. März 2012

Obscurum per obscurius, ignotum per ignotius

William James schrieb einmal:"Wir sind wie Inseln im Meer- auf der Oberfläche getrennt aber, in der Tiefe miteinander verbunden. Diese Metapher bezieht sich eindeutig auf das kollektive Unbewusste, dass zu Lebzeiten von James noch gar nicht "entdeckt" war. Diese Pionierarbeit das kollektive Unbewusste zu beschreiben, war das Lebenswerk C.G.Jungs. Vor über zweitausend Jahren schrieb der chinesische Weise Zhuangzi:"Himmel und Erde und ich leben zusammen und alle Dinge und ich bilden eine untrennbare Einheit."
Der Philosoph und Naturwissenschaftler Ervin Laszlo schrieb vor einigen Jahren:"Leben ist ein enges Beziehungsgeflecht, das sich selbst fortentwickelt und dabei seine unzählige Elemente miteinander koppelt und integriert. Die Biosphäre wurde wurde aus dem Schoß des Universums heraus geboren, Geist und Bewusstsein aus dem Schoß der Biosphäre. Unser Körper als Teil der Biosphäre befindet sich im Einklang mit dem übrigen Leben auf dem Erdball. Unser Bewusstsein ist Teil unseres Körpers und steht mit dem Bewusstsein anderer sowie mit der Biosphäre in Verbindung."
Sei es in den philosophischen Texten der Hindus, der Buddhisten oder Taoisten oder bei den Vorsokratikern wie bei Heraklit alle nehmen die Welt und das Leben als Bewegung, Fließendes und Wandlung wahr. Und dass seit Tausenden von Jahren. Fritjof Capra schrieb in der "kosmische Reigen":"Das kosmische Gewebe lebt, es bewegt sich, wächst, und verändert sich laufend. Auch die moderne Physik fasst dass Universum als ein solches Gewebe von Zusammenhängen auf und erkennt wie die östliche Mystik, dass es von innen her dynamisch ist."
hukwa

Mittwoch, 7. März 2012

Von der sichtbaren und der unsichtbaren Welt

Der Kontakt zur "nicht-sichtbaren Wirklichkeit" ist ein wesentliches Element im Schamanismus als auch in der Geomantie, dazu gehört ebenso der Kontakt zu unseren eigenen unsichtbaren Wirklichkeiten, also Geist und Seele. Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht wie es wirklich in ihnen zugeht. Ihr Leben spielt sich in einem Aquarium ab in dem sie dauernd von Haien angegriffen werden. Das Aquarium ist die sie umgebende Welt die Haie das sind ihre materiellen Abhängigkeiten. Dies bedeutet sie kommen nie zur Ruhe und in ihrer Gehetztheit sehen sie nur einen kleinen Teil der sie umgebenden Welt "das Ganze" aber ahnen sie noch nicht einmal.
hukwa

Das Fundament von Satori

Die beiden Fundamente des Buddhismus sind Prajna und Karuna. Prajna bedeutet in etwa transzendentales Wissen, Karuna heißt Liebe oder auch Mitleid. Über Prajna erreichen wir Einsicht in die Wirklichkeit der Dinge jenseits ihrer Erscheinungsformen, hier ist eine gewiße Ähnlichkeit mit der platonischen Idee vorhanden. Sobald Prajna erlangt ist besitzen wir eine Erkenntnis von der wirklichen Bedeutung des Lebens und der Welt. Somit müssten wir uns nicht mehr um die Anliegen und Leiden anderer Menschen kümmern. Um nicht dem Egoismus und dem Bösen zu verfallen oder der Gleichgültigkeit tritt nun Karuna in unseren Geist. Das Mit-Leiden mit jedem Wesen gründet daher dass jedes Wesen irgendwann Buddhaschaft erreichen kann. Der Buddhismus geht davon aus dass sogar unbeseelte Wesen Buddhaschaft erreichen können. Buddhaschaft erreicht jedes Wesen sobald es von der transzendenten Liebe durchdrungen wird. Prajna und Karuna sind also Vorstufen um Karuna zu erreichen. Prajna "schläft" sozusagen unter einem dicken Panzer von Gewöhnlichkeiten und materiellem Denken in uns. Dies ist Karma bedingt und rührt daher dass wir uns ganz der Herrschaft des Verstandes und dem materiellen Denken ergeben. Wenn wir beginnen uns darinnen zu üben Prajna zu erwecken, erwecken wir die transzendentale Weisheit die in uns schläft.
hukwa

Dienstag, 6. März 2012

Natur

Die Natur bedarf keiner Institution, keiner Kirche, keiner Partei, keines Priesteramtes. Zu uns selbst finden wir nur in der Natur.
hukwa

Orte der Kraft und Tore zur Anderswelt

Heute habe ich meine Wanderung zu einem besonderen Ort der Kraft vorbereitet. Zu jeder Frühjahrs- und Herbst Tag-und Nachtgleiche sowie zu den Sonnwendfesten besuche ich solche Orte. Natürlich auch an andern Tagen, aber zu diesen Zeiten haben solche Plätze eine besondere Ausstrahlung. Sie werden zu Orte der Heilung. Heilung ist ein uralter Prozess der Erdkräfte. Zur Heilung muss man eine Resonanz mit etwas das man als "heil" empfindet eingehen. Das können verschiedene Dinge oder Faktoren sein, ein Medikament, ein Mensch mit positiven Gefühlen oder das Erlebnis mit seiner eigenen Ganzheit die man an Orten der Kraft leichter vorfindet als anderswo. Nun denke ich dass ich mit meiner Ganzheit immer verbunden bin, allerdings tut es mir immer gut besondere Orte und Plätze, die angefüllt sind mit Erd- und kosmischen Kräften, aufzusuchen. Ist man einmal angelangt an solch einem Platz muss man auch mit ihm kommunizieren um diese Kräfte zu spüren. Vorraussetzung für die Kommunikation mit dem Ort oder Kraftplatz ist, sich leer zu machen und sich für die spirituellen Frequenzen des Ortes zu öffnen. Dann spürt man auch die "Seele des Ortes". den, Anima loci oder denn "Geist des Ortes" der, Genius loci, genannt wird. Er ist sozusagen ein Bewusstseinsfeld der Erde und dieses Feld kommuniziert mit unserem Bewusstseinsfeld so wird der Kontakt zu einem Kraftplatz hergestellt. Solche Orte kann man auch als Tore zur Anderswelt bezeichnen, es sind Akkupunkturpunkte der Erde. Geomantie ist letztendlich auch nichts anderes als Erfahrung.
hukwa

Markwart der Eichelhäher

Heute Morgen hatte ich schon früh einen Waldgang unternommen. Der Vorfrühling macht sich jetzt überall bemerkbar. Einge Zeit saß ich unter einer alten Eiche und beobachtete das Leben der Natur um mich her.Nur wenige Meter von mir entfernt machte sich ein Eichelhäher in einem Weisdornbusch zu schaffen. Wahrscheinlich suchte er nach Eicheln die er im letzten Herbst dort versteckt hat. Sein buntes Gefieder blinkte in der frühen Morgensonne und es war mir eine Freude ihn zu beobachten. Sein bekanntes "Rätschen" stieß er mehrmals aus, aber anscheinend kümmerte er sich überhaupt nicht um mich, als wüßte er das ich keine Gefahr für ihn bin. Seine Artgenossen und auch andere tiere des Waldes fühlen sich durch seine Schreie gewarnt. Dem Hasen verrät er den Fuchs und dem Jäger vertreibt er oft das Reh. Diese Eigenart hat ihm den Beinamen "Markwart" eingebracht. Er besitzt darüber hinaus im deutschen Sprachschatz über hundert andere volkstümliche Namen was für seine Popularität spricht. Er ist ein glänzender Stimmenimitator, der die "Sprachen" vieler Waldvögel "spricht". Etwa zehn Minuten konnte ich ihn ganz genau aus nächster Nähe beobachten, als ich mich schließlich leicht bewegte flog er scheltend davon. Ich setzte meinen Morgengang durch den Wald fort. Solche Beobachtungen von Wildtieren möchte ich nicht missen, sie gehören einfach zu meinem Leben dazu.
hukwa

Montag, 5. März 2012

Die Wildkatze - ein Schmuckstück unserer Wälder

Sie ist ein Schmuckstück unserer Wälder, die wunderschöne doch sehr scheue Wildkatze (Felis silvestris). Selbst erfahrene Naturliebhaber sind nicht imstande, eine echte Wildkatze sofort mit absoluter Sicherheit zu erkennen; denn so groß sind die Unterschiede zur Hauskatze nicht. Das Fell der Wildkatze hat mehr ein „Tigermuster“, während das der Hauskatze ein „Marmelmuster“ aufweist. Der verhältnismäßig dicke, buschige Schwanz der Wildkatze spitzt sich nicht zu, sondern endet stumpf, so dass er wie abgehackt aussieht. Außerdem ist die Wildkatze etwa ein drittel größer als die Hauskatze. Vor etwa 18o Jahren, als die Wälder durch den immensen Holzbedarf sehr aufgelichtet waren und demzufolge Mäuse in großen Mengen beherbergten, war die Wildkatze in Deutschlands Wäldern allgemein verbreitet. Die Wildkatze stellte nie eine Gefahr für Niederwild oder Singvögel dar, man hat sie grundlos in den Mittelgebirgen Deutschlands ausgerottet. Nachdem 1848 die Jagd auf sie freigegeben war, Rottete man sie als „jagdschädliches Raubtier“in weiten Teilen unseres Landes aus.

Mit der Einführung des Reichsjagdgesetzes von 1934 erhielt die Wildkatze ganzjährige Schonzeit. So konnten die letzten deutschen Wildkatzen im Harz und in der Eifel vor der Ausrottung bewahrt werden. Durch kriegs- und nachkriegsbedingten Holzeinschlägen in den Mittelgebirgen verbesserten sich die Lebensbedingungen für die Wildkatze örtlich erheblich. Auf den vergrasenden Kahlflächen vermehrten sich vor allem die Mäuse, die Hauptnährtiere der Wildkatze, beträchtlich. Die Dickungen der Wiederaufforstungsbestände boten ihr sichere Unterschlupfmöglichkeiten. So konnte sich die Wildkatze auch im Pfälzerwald in den vergangenen Jahrzehnten wieder vermehren und ausbreiten.

Obwohl ihr durch die dunklen Monokulturen unserer Fichtenwälder wiederum Grenzen gesetzt wurden. Wildkatzen brauchen lichte, sonnendurchflutete Wälder mit reichlich Unterwuchs. In solchen Wäldern gibt es viele Mäuse und andere Kleinsäuger, von denen sich die Wildkatze, wie schon erwähnt, hauptsächlich ernährt. Die Entwicklung dunkler Wälder und Monokulturen in den sechziger und siebziger Jahrzehnten war für unsere heimische Wildkatze eine sehr nachteilige Veränderung ihres Lebensraumes. Sie musste mehr an den Waldrändern jagen und wurde dort oft als „streunende Hauskatze“ erschossen.

Doch gerade an den Waldrändern, also in unserer „Kulturlandschaft“ fehlt die ökologische „Planstelle“ eines Lauerjägers. Sie wurde von der Hauskatze eingenommen, die sich genau so in das natürliche Artengefüge eingenischt hat wie andere zahlreich eingewanderte Arten. Es ist daher auch nicht richtig, der Hauskatze ihren Platz in der Natur abzusprechen. Die vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft, z.B. Feldflur hatte ja überhaupt keine feste Grundausstattung von Arten. Alle Arten mussten sich vielmehr im Verlauf von Jahrhunderten auf ihre Bedingungen einstellen. Sie kamen in der Vergangenheit mit der Hauskatze zu recht, und nichts spricht dagegen, dass sie nicht auch weiterhin mit ihr zu recht kommen werden. Das streunende Hauskatzen das ökologische Gleichgewicht stören ist ein Märchen. Ob das Gleichgewicht einer Landschaft bestehen bleibt hängt nicht von der Hauskatze ab sondern von uns Menschen.

Auch für das Überleben unserer Wildkatze wäre es wichtig, dass sie mehr an den Waldrändern jagen könnte.

Als Unterkunft wählt die Wildkatze das Wurzelwerk von Bäumen, Fels und Baumhöhlen, Fuchs- oder Dachsbauten. Wildkatzen leben in ihrem Territorium (ca.50 ha) als Einzelgänger, treten also nie in großer Zahl auf. Mit Vorliebe nimmt sie in einer stillen Lichtung, gern auf einem Baumstrunk sitzend, ihr Sonnenbad. Nur zur Paarungszeit duldet das weibliche Tier (Kietze) den Besuch des Kuders (männliches Tier). Wildkatzen betreiben eine besondere Markierung, um Artgenossen von ihrem Nahrungsrevier fernzuhalten. Wie wir es bei unseren Hauskatzen so oft beobachten können, drücken sie ihre Duftmarken als „chemische Hausschilder“ auf Steine oder Grasbüschel. Sie markieren ihr Revier auch durch Absetzen von Kot an vielen Plätzen, vor allem an der Reviergrenze. Die Hauptranzzeit (Paarung) liegt im Februar, März. Da die Kuder untereinander heftige Kämpfe um die Weibchen austragen, werden meist nur die älteren, starken Männchen zur Paarung angenommen. Die Neugeborenen wiegen 80-135g. Schon im Alter von 18 Tagen haben sie ihr Gewicht verdoppelt. Die Jungen werden vier Monate lang von der Mutter gesäugt. Die Furcht das Wildkatzen gerade in der Zeit da sie Junge haben, beim Niederwild Schaden anrichten gilt als völlig absurd. So erkannte man unter anderem in den Bergwaldungen der Eifel das dort lebende Waldhühner, die im Bestand durch Biotopveränderungen ohnehin arg bedroht sind durch Wildkatzen keiner akuten Bedrohung ausgesetzt sind.

hukwa

Birkenwald im Februar


Spiritualität darf kein esoterisches Gefängnis sein

Ich interessiere mich für die Mystik und die spirituelle Philosophie so lange sie nicht in Dogmatik wurzelt. Zum Beispiel den Zen, diese Richtung interessiert mich sehr. Allerdings halte ich überhaupt nichts vom Zazen (sitzen). Jene Roshis die behaupten ohne Zazen kein Weg zu Satori, sprechen wie der Papst, der ja auch meint wer das Kreuz nicht anbetet findet keine Erlösung. Erlösung und Erleuchtung finden wir nur über den suchenden Geist, aber nicht in dem wir ein Stück Holz anbeten oder in der Ecke sitzen und die Beine übereinander kreuzen. Aus diesem Grund ist mir auch Meister Eckhart der liebste Mystiker des Abendlandes, er kennt keine Dogmatik. Spiritualität muss frei sein und darf in kein esoterisches Gefängnis führen. Wohl deswegen sind mir metaphysische Gedanken am liebsten. man darf das weltliche nie ganz ablegen sondern muss der Welt kritisch entgegen treten. Gerade der spirituelle Mensch ist dem Humanismus verpflichtet. Ich denke dass unser weltliches Sein darinnen gründet, diese Welt besser und liebenswerter zu Gestalten. Dies ist unser karmischer Auftrag, aus diesem Grund sind wir hier.
hukwa

Sonntag, 4. März 2012

Wu wei - der Weg der Natur

Die Wurzelon des Fuga Bewusstseins liegen im Taoismus. Das taoistische Wu wei, dass, "kein Handeln wider die Natur", ist der Urgrund des japanischen Fuga Bewusstseins. Man kann davon ausgehen dass der japanische Zen (dessen Wurzeln ja im Taoismus liegen), den Wu wei zu Fuga "verfeinert hat. Ich persönlich sehe das Fuga Bewusstsein als eine ästhetische weiterentwicklung des Wu wei Bewusstseins.
Das Wort Zen ist die japanische Wiedergabe des chinesischen Chan das seinerseits auf das Sanskritwort Dhyana zurückzuführen ist. Dhyana bedeutet in der buddhistischen Meditation die Beschwichtigung aller Unruhen der Gedanken und stellt somit die Vorstufe der "Erleuchtung" bei den Buddhisten und des Satori im Zen dar. Der Weg des zen führte also über Indien nach China und von dort nach Japan. Ob Taoismus, Buddhismus oder Zen, aber auch die abendländische Mystik eines Meister Eckhart, haben das gleiche Ziel: Auszudrücken dass die letzte Wahrheit nicht mitteilbar ist, jeder muss sie selbst finden. Ein Zen Gedicht drückt das so aus:

Die Kiefer hat ein Leben von tausend Jahren
Die Winde blüht nur einen einzigen Tag
Und doch haben beide ihr Schicksal erfüllt.

Die Natur ist immer vorhanden, sie kennt keine Vergangenheit und keine Zukunft nur endlose Gegenwart. Das ist Fuga oder Wu wei die Vorstufe von Satori.
hukwa

Samstag, 3. März 2012

Fuga oder der schöpferische Geist der Natur

Jetzt im Vorfrühling wo in der ganzen Natur eine Kraft vorherrscht die alles antreibt, alles zum blühen bringt, die Vögel singen lässt spürt auch der Künstler das eine starke schöpferische Kraft in ihm zu wirken beginnt. Jenes elan vital, wie Bergson es nannte, wurde bei den japanischen Haikudichtern Fuga genannt. Fuga bedeutet im allgemeinen "Verfeinerung des Lebens", freilich nicht im Sinn einer Erhöhung der Lebensbequemlichkeiten sondern es bedeutet die wunschlose Freude am Leben der Natur teilzuhaben. Wer Fuga hat strebt nicht nach materiellen Annehmlichkeiten und Konsum, er bevorzugt ein einfaches Leben mit der Natur. Ein Leben mit Fuga geht von der Gleichsetzung und Einswerdung des eigenen Ich mit dem schöpferischen und künstlerischen Geist der Natur aus. Was für den Zen Mönch Satori ist, das bedeutet dem Dichter und Künstler Fuga. Ein Mensch der Fuga besitzt findet seine Lebensfreude, bei den Geschöpfen der Natur. Fuga ist ein Bewusstseinszustand ähnlich dem von Satori, nur das jener des Fuga ganz das Eins-Sein mit der Natur sucht.
hukwa

Freitag, 2. März 2012

Haiku - Blick in den Garten

Im kahlen Astwerk
leuchtet rot im Frühlingsregen
der Dompfaff.
hukwa

Haiku

Am Frühlingsabend
so einsam stand
der alte Birnbaum.
hukwa

Von Geist zu Geist

Die letzte Wahrheit ist nicht mitteilbar, jeder muss sie selbst erfahren. Es existiert ein Bericht über den Buddha als dieser eines Tages anstatt zu predigen seinen Schülern eine Blume zeigte, die er in der Hand hielt. Allein Mahakasyapa begriff diese Gebärde spontan, er lächelte Buddha still an, worauf Buddha ihm die weitergabe seiner Lehre übertragen haben soll.
Eine solche Situation nennt man in den mystischen Schulen eine Übertragung von "Geist zu Geist". Die Weisheit finden wir nur in unserem eigensten Innern. Bücher und Schriften sind nur Stützen. Dies wollte der Buddha mit seiner "Blumengeste" ausdrücken. Unser tiefstes Inneres ist mit der äußeren Natur identisch.
hukwa

Donnerstag, 1. März 2012

Haiku - Moment

Beim Waldbach
sehen mich an
die Weidenkätzchen
im kühlen Mondschein.
hukwa

Frühlingshaiku

Der Duft von Fichtenharz
betörend wenn ich das fenster öffne
im Mondschein.
hukwa

Haiku

In der Nacht fiel noch Schnee
am Morgen
der erste Frühlingsregen.
hukwa

Schwebende Seele

Wenn fern die Sonne im Westen verglimmt
Wenn Sehnsucht die Seele einstimmt
Wenn Still der Tag verrinnt
Wenn die Seelenharfe erklingt
Wenn Diamantfarben die Sternenwelt am Himmel blinkt
Dies lässt die sanfte Seele beben
Ins All sich nun Gedanken und Gefühle erheben
Unendlich ist der raum
Durch den die Seele schwebt
Unendlich ist der Geist der diese Räume webt
Unendlich ist der Radius
Durch den der Geist sich nun bewegt.
hukwa

Haiku - das Festhalten magischer Momente

Während meiner Nachmittagswanderungen führe ich immer ein Schreibheft mit mir um jene Augenblicke festzuhalten, die mich in ihren Bann ziehen. Besonders gerne halte ich solche Momente in Form des Haiku fest. Es ist seltsam, seit vielen Jahren habe ich das Bedürfnis im Frühjahr Haikus zu schreiben. Das Haiku ist gerade zu geschaffen magische Momente festzuhalten. Am 3.November 1823 sagte Goethe zu Eckermann: "Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit". Genau dies ist der Sinn des Haikus für mich, es hält einen magischen Moment fest, dem man ansonsten vielleicht gar keine so große Aufmerksamkeit schenkt. Haiku Dichtung ist Poesie im Hier und Jetzt.
hukwa