Sonntag, 20. Juni 2010

Sonnenwendlied für die alte Gaia

Du treibst hervor die Feinheiten der Erde
Du bist die Einzige die Uralte
heißt Ostara Freya Frigga
warst dabei als die Gebirge sich staffelten
Flüsse und Täler entstanden
Am Morgen der Gezeiten warst Du die einzige Zeugin
Warst Lava und Glut
warst Asche dann Regen
Du bist Personifikation der Natur
Farbenspiel und Lichtgefunkel
Erd und Felsenmutter
die nach Lichtleben drängt
Bist eine Perle im Ozean
das Wasser eines Brünnleins im Odenwald
Bist Du die Mütter aller Mütter
ließt uns entspringen deinem Schoße
große schwangere Erdenmutter
Gebärerin in Schöpfungslust
Weist Du den Meeren die Stunden der Flut
Bist Lebensprinzip der noch nicht ausgereiften Berberritze
Sphärenmusik die aus Drosseleiern klingt
Hören wir Dein Lied das in uns erklingt
Es gibt kein Tod
es gibt kein Sterben
nur ewiges Gebären
wenn wir Deinen Liedern lauschen
Gibts für uns nur eines
ein Neues Bewusstwerden
Ich such den Grashalm die Blüte die Ähre
die Ameise denn Schmetterling denn Käfer
sie sind von Dir
und meine Schwestern und Brüder
denn ich bin Dein Sohn
Kind der Erdenmutter
streif ich durch Deine Wälder und Felder
in glühendem Sein
in königlicher Einsamkeit
dränge ich durch Deine Räume
bin Protoplasma Mikrobe Atom
ewige Entelechie
bin Echsenhaut und Schwanentraum
Sauger der Unermeßlichkeit
Wanderer in der Milchstrasse
Raum der in Bewegung ist
verwandelter Engel und Ätherlicht
Meine Tränen sind Tautropfen des Morgens
Ich bin durch Dich
Du hast mich Erschaffen um weiter zu Schaffen
Alte Mutter ich lebe durch Dich
durch mein Blut wallt das Salz uralter Meere
bin Kind der Mutter und in Demeters Ähre.
hukwa

Sommersonnenwende

Heute sitze ich wieder unter meiner Kiefer im Pfälzerwald. In letzter Zeit führt mich mein Weg oft hierher. Im Sommer mag ich die Ausstrahlung von Kiefern besonders gern. Wohl hat dies auch etwas mit der Erinnerung an meine Kindheit zu tun. Der Geruch von Kiefern trägt mich über Gegenwart und Raum hinweg. Eine tiefe harmonische Stille spüre ich an diesem Platz. Es ist heute ein schöner Sonnenwendtag im Juni. Hierher verirrt sich selten jemand und ich kann in Ruhe Zwiesprache halten mit meinen Freunden den Bäumen. Ungefähr 15 Meter von mir entfernt steht eine mächtige Vogelkirsche. Im Wald habe ich selten eine so hoch gewachsene Vogelkirsche gesehen. Ein starker Baum der stoisch und meditativ hier steht. In seinen Wipfeln gurrt jetzt eine Taube. Kleine Krüppeleichen und Buchen bilden das Unterholz dieses Kiefernhains in dem ich Heute zu Gast bin. In mir verspüre ich eine starke Beziehung zu dem Kirschbaum. Mir ist als wolle er seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Eine Verbindung herstellen. Solche Stunden mag ich besonders gerne. Dann fühle ich das tiefe Band, die Nabelschnurr die existiert zwischen Mensch und Baum, die allerdings nur die wenigsten noch bemerken. Ein Eichelhäher lärmt in der Kiefer und von etwas weiter her klingt der mir wohlbekannte Ruf des Schwarzspechts, in dessen Revier ich mich aufhalte. Zwischendrinn wieder absolute Stille, ein harmonischer Sonnenwendtag.
hukwa

Montag, 14. Juni 2010

Osterheldbrunnen

Es rinnen und raunen die Wasser
es sprudelt aus gehauenem Stein
Quelle im Eichenhaine
wo noch der Albe haust
wo noch im Zaubergestühle
Geheimnisvolle Winde flüstern
künden die Jahreszeiten
verschwebend in zeitlose Weiten
denn göttlichen Siegel
im klaren Wasserspiegel.
hukwa

Donnerstag, 10. Juni 2010

Rotkehlchens Lied

Tiefster Herzensklang
aus deiner Kehle dringt
Komm ich dir ganz nah
bleibst du vertrauensvoll da
deinem wundersamen Sang
lausch ich Stunden lang
aus tiefstem Vogelherzen klingt
Rotkehlchens Daseins Sang.
hukwa

Montag, 7. Juni 2010

Alter Baum

So ruhig stehst du da
Alter Baum
dem Sein bist du so nah
Stille scheint aus dir heraus
Dringt tief in mein Wesen ein
Voller Frieden stehst du da
Alter Baum
dem wahren Sein so nah.
hukwa

Der Ewigkeit so nah

Baum
was stehst du so verwunschen da
so dunkel und duster
dennoch so klar
Märchenhaft und knorrig und stark
bist du der Ewigkeit so nah
Baum
auf wundersame Weise
fühle ich mich dir nah
stiller Dulder
großer Künder
Baum
der Ewigkeit so nah.
hukwa

Sonntag, 6. Juni 2010

Junivogelgesang

Hier sitze ich und lausche
dem Junivogelsang
klarer Morgen
einer Geisterschau gleicht
meine Seele nun
das blühen der Akelei
das kräftige Grün des Farn
im Schattengarten
entflammen eine tiefe Harmonie in mir
der Gartenrotschwanz
besucht neugierig den Holunder
die Spatzen tschilpen lustig vom Dach des Hauses
Unter dem grünen Blätterdach der Weide
die den Garten krönt
sitze ich vereint
mit Blume Schnecke und Kröte
Was will ich mir mehr erhoffen
als die Offenbarungen der alten Erdmutter
wahrnehmen zu dürfen
sie die sich lächelnd
in die Blüten der Akelei zurückgezogen hat
erwartet mich jeden Morgen
in meinem Garten.
hukwa