Montag, 31. August 2020

Grenzen der Macht

 Die ersten Wildgänse zogen am Morgen. Nahender Herbst. Geheimnisvoll ihr Ruf. Für mich sind sie Wesen die wachsen wollen, fühlen und eine Welt sehen die sich selbst zerstört. Levi-Strauss schrieb einmal: Von dem Augenblick an, da der Mensch keine Grenzen seiner macht mehr kennt, neigt er zur Selbstzerstörung. 

hukwa

Mittwoch, 26. August 2020

Ökonomischer Materialismus und Ökologische Philosophie

 Nichts spricht dafür dass die Menschheit durch den technischen Fortschritt klüger geworden ist; selbst die Lernfähigkeit durch Katastrophen scheint beschränkt. Da die Ökonomie für die politische Elite wichtiger ist als die Ökologie die das Leben schützt muss der Inhalt der Ökonomie neu überdacht werden so dass die Ökonomie zumindest von ökologischen Gesetzen überwacht wird. Wenn rationale Wirtschaftsplanung in irrationalen Fortschrittsglauben mündet ist es an der Zeit nach neuen Alternativen zu suchen. Wir benötigen eine ökologische Philosophie um den ökonomischen Materialismus zu überwinden. 

hukwa

Montag, 24. August 2020

Das Hegelsche Licht und der Weltinnenraum


Hegel ist das Schicksal der Philosophie,

an ihm hat sich zu messen,

was Philosophie sein kann“. Silvia Markun

In „Subjekt-Objekt“ schreibt Ernst Bloch über Hegel: „Mit Hegel und seinem platonischen Erbe muss sich also auseinandersetzen, wer heute dialektisch philosophiert... Hegels Werk glaubt zwar am Ende zu sein, doch das war ideologischer Schein. Die Welt geht weiter, in Mühe und Hoffnung weiter, mit ihr auch das Hegelsche Licht“.

Hegel hat uns eine Philosophie der realen Möglichkeit hinterlassen. Vor etwa zwanzig Jahren sagte ein Philosoph zu mir, um Hegel zu verstehen müsste man Hegelianer sein. Nun, ich bin nie einer geworden dennoch will ich das Risiko einer freien, kurzgefassten Interpretation über Hegels Philosophie auf mich nehmen.

Nach der „Philosophie der Weltgeschichte“ ist die Weltgeschichte zu begreifen als die Entwicklung und Selbstverwirklichung des „Weltgeistes“, der absoluten Vernunft und somit als der „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“. Die Philosophie ist denkende Betrachtung der Geschichte, und in dem ich die Geschichte betrachte und mich selbst als Teil der Geschichte sehe beginnt in mir eine Entwicklung die zur „Selbsterscheinung des absoluten Geistes“ führt. Der Geist entwickelt sich vom gemeinen Bewusstsein zum philosophischen Bewusstsein. Diese real-philosophische Erfahrung die erfahrbar ist wurde für mich das, was man als „Hegelsches Licht“ bezeichnet.

Hegel erklärt uns, dass der Geist aus der Sphäre des Objektiven zum Subjektiven zurückkehren kann, dies nennt er den „absoluten Geist“. Der absolute Geist erfasst das Wissen der absoluten Idee, somit der Wahrheit allen Seins. Dies ist die Aufwärtsbewegung in der Natur als auch im Geist, ein Gedanke den wir auch bei Spinoza finden, über den Hegel sagt: „Wenn man anfängt zu philosophieren, muss die Seele sich baden in Spinozas Äther der einen Substanz, in der Alles, was man für wahr gehalten hat, untergegangen ist“.

Dieser Gedankenzug Hegels erscheint mir sehr platonisch. Und in der Hegelschen Philosophie erscheinen immer wieder Grundgedanken die zur platonischen Anamnesis führen, derzufolge jede Entwicklung von Neuem nur eine Wiederentdeckung und Wiedererinnerung vom Ewigen ist. Im Hegelschen Terminus „Er-innerung“ wird schließlich die Welt zum „Weltinnenraum“.

Es ist schon fast ein hermetischer Kreis sprachlicher Offenbarungen, der aus diesem Weltinnenraum der Hegelschen Philosophie erklingt. Es ist die Sprache des Einen und Auserwählten, der zweifelsohne die wichtigste Philosophie seiner Zeit niedergeschrieben hat. Und es verwundert deswegen nicht, wenn viele seiner Anhänger bis heute in seiner Philosophie eine Art „Hegelsches Evangelium“ sehen. Was nun den Wurzeln dieser Philosophie entsprießt, soll auf eine Zeit hindeuten, in der es nicht mehr verschiedene Philosophien geben soll, sondern nur noch eine einzige Philosophie – die Hegelsche!

Doch solche Einheitsentwürfe werden immer wieder gesprengt durch andere Philosophen. Selbst ein philosophischer Geist wie Karl Marx, der in der Massenwirkung alle übertraf, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass man die Philosophie nicht in ein religiöses Gefängnis sperren kann. Philosophie ist ein Wesenszug des Menschen und sie ist nie zu Ende sondern immer im Werden. Hegel ist der erste Philosoph der es fertiggebracht hat die gesamte Philosophiegeschichte aufzuarbeiten, sich anzueignen und weiter zu geben. Dies ist bis heute die großartigste Leistung der Philosophiegeschichte. Doch das „Hegelsche Licht“ kann auch blenden und es kann dann passieren, dass der „Geblendete“ nichts mehr erkennt außer – Hegel.

Immer aber strebt der menschliche Geist danach sich zu vereinen mit der allumfassenden Substanz des Daseins und diese Aufwärtsbewegung des menschlichen Geistes hat Hegel auf großartige Weise erkannt.

Lit.Hinweise:

Silvia Markun: Ernst Bloch.

Hans Saner: Karl Jaspers

Ernst Bloch: Subjekt-Objekt

Hegel: Einleitung in die Geschichte der Philosophie.

Ernst Bloch: Revision des Marxismus.

David Gross: Bewusstseinsveränderung durch revolutionäre Phantasie.

Marco de Angelis: Die Philosophie von G.W.F. Hegel



 hukwa

Donnerstag, 20. August 2020

Planetarisches Denken

 Anscheinend ist den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst was in den nächsten Jahren an Umweltkatastrophen auf uns zukommt. Selbst wenn Deutschland es schaffen würde seine ökologischen Hausaufgaben zu machen sind da noch Länder wie China, USA, Indien, Brasilien u.a. die dafür sorgen dass die schleichende Apokalypse weitergeht. Der Glaube an den technologiegetriebenen Fortschritt der auf einem unmenschlichen Turbokapitalismus basiert ist fast nicht anzuhalten. Ein neues Denken ist die Voraussetzung um ein ökologisches Gleichgewicht zu finden. Dieses kreativ, visionäre Denken zu entwickeln ist die kulturelle Aufgabe der Zukunft. In einer global vernetzten aber unstabilen Welt benötigen wir um Stabilität zu finden ein planetarisches Bewusstsein. Ein solches kosmisches Bewusstsein zu erreichen muss das Ziel von uns allen sein. Gregory Bateson schrieb einmal: "Wir beginnen mit ökologischen Ideeen zu spielen, und obwohl wir diese Ideen unmittelbar zu Kommerz oder Politik trivialisieren, regt sich doch zumindest noch ein Impuls, in der menschlichen Brust, die gesamte natürliche Welt, der wir angehören, zu vereinigen..." (Bateson: Geist und Natur). Es ist genau dieser "Impuls" dem wir folgen müssen, weil wir letztendlich alle wissen, das die Menschheit an einer Wegscheide angekommen ist. Wir müssen die Verhältniss ändern. G.B.Shaw hatte einmal die klugen Worte ausgesprochen: Man gibt immer den Verhältnissen die Schuld für das, was man ist. Ich glaube nicht an die Verhältnisse. Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst". 

hukwa

Dienstag, 18. August 2020

Wer spricht hier von Klimawandel?

 Die Erdatmosphäre heizt sich immer mehr auf, das Wetter verändert sich rasend schnell. Dies wirkt sich störend auf die Land- und Forstwirtschaft aus. In den Wäldern und Feldern herrscht eine nie dagewesene Dürreperiode vor. Die weitere Beeinflussung der Erdatmosphäre durch den Menschen wird in nächster Zeit gewaltige Stürme, Fluten und weitere Dürreperioden nach sich ziehen. Die derzeitigen Hitzewellen werden sich verstärken. Was eine Verknappung unserer Trinkwasservorräte zu Folge hat. Dieses extrem Klima wird den Nahrungsmittelanbau auf der Erde ruinieren. Die verfügbaren landwirtschaftlichen Anbauflächen auf unserem Planeten werden geringer was eine neue Welle von Klimaflüchtlingen nach sich ziehen wird. Wir verändern die Zusammensetzung der Erdatmosphäre, ohne dabei zu bedenken, dass wir selbst die Folgen diese Tuns tragen müssen. Wir spüren es jetzt schon doch es wird schlimmer werden. Wir können schon lange nicht mehr von einem "Wandel" sprechen, wir steuern direkt in eine Katastrophe hinein, deswegen ist dass richtige Wort nicht Klimawandel sondern Klimakatastrophe!

Sonntag, 16. August 2020

Schläft ein Lied in allen Dingen

Foto©UteKW
 

Die „Identität“ bei Schelling und die Substanz bei Spinoza

Der Philosoph muss ebenso viel ästhetische Kraft besitzen als der Dichter. Die Menschen ohne ästhetischen Sinn sind unsere Buchstabenphilosophen“ (Schelling).

Im System des transzendentalen Idealismus geht Schelling auf die ursprüngliche Identität von Natur und Geist ein. Alles was ist, ist an sich Eins, ist etwas „schlechthin identisches“ und muss auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeführt werden, auf eine universelle, geistige Kraft. Der Geist ist bewusste, die Natur bewusstlose Intelligenz. Schelling schreibt: „Was wir Natur nennen, ist ein Gedicht, das in geheimer wunderbarer Schrift verschlossen liegt“. In seiner Schrift „Bruno oder über das göttliche und natürliche Prinzip der Dinge“, sagt er:„das Universum schläft wie in einem unendlichen, fruchtbaren Keim“. Im Menschen kommt die Natur zur Sprache. Das will Schelling sagen. Was für Spinoza die Eine-Substanz war, das war für Schelling die „Identität“ mit der Natur. In seiner romantischen Denkweise hat er das erkannt, das da im Steine schläft, im Tiere träumt und im Menschen denkt. Das Licht, sagt er, ist eine vollständige Geometrie, und die Kristallisation ist ein unbewusster Gedanke. Diese Identität in der Natur, der Bezug zur Einen-Substanz, der Natura naturanas ist der Grundgedanke von Schellings Naturphilosophie. Man kann also den Geist, das Lebendige überhaupt, aus der Natur heraus nur verstehen, wenn man die Natur nicht als etwas mechanisches auffasst als eine Zusammenballung reiner Atome sondern als ein einheitliches Ganzes, dessen tiefste Existenz die Urkraft der Natur ist. Schelling in unsere Zeit übersetzt – macht deutlich, dass die Menschen gerade dabei sind durch ihre materielle Weltsicht das gesamte Gefüge der Natur und der Biosphäre zu zerstören. Die Entfremdung und Trennung von Natur und Geist führte zum Verlust von Harmonie und Vernunft im Menschen. Die Schellingsche Naturphilosophie war ein Gegenentwurf zur mechanistischen Naturauffassung und somit ein Versuch den materiellen Nihilismus aufzuhalten.

 

hukwa

Dienstag, 11. August 2020

Natura naturans - Natura naturata

 In diesen Tagen denke ich oft über Spinoza nach. Er lehnte die Herrschaft des Volkes ab auf Grund des "unvernünftigen, aufrührerischen und zu Ausschreitungen" neigenden Charakters der breiten Massen. Er lehnte auch die Monarchie ab, als Machtinstrument eines Einzelnen. Er wusste um den verderblichen Einfluss von Geld und Geldmacht. Spinozas ganzheitlicher Naturbegriff geht von der Unteilbarkeit der Natur aus. Die Trennung von Geist und Materie lehnte er ab und suchte statt dessen nach einer der materiellen Welt immanent wirkenden Ursache. Das höchste Ziel ist die Einheit von Geist und Natur. Spinozas Philosophie ist pantheistisch, man kann ihn einen rationalen Mystiker nennen. 

Baruch Spinoza hat die Natura naturans als die wirkende oder Schöpferkraft der Natura naturata als den durch diese Kraft Bewirkten oder Geschaffenen gegenübergestellt. Natura naturans ist die hervorbringende Natur (Schöpferkraft)   Natura naturata die hervorgebrachte Natur (Schöpfung). Beide Kräfte sind letztendlich eins und wirken in der Welt wie im Menschen. 

hukwa

Samstag, 8. August 2020

Eine Wassermädchenrechnung oder Ökomathematik

In den letzten Jahren ist jeder Sommer zu einem "Jahrhundertsommer" geworden. Es wird immer heißer dabei fällt immer weniger Regen. Landschaft, Wälder, Bäche, Flüsse trocknen aus das nennt man Dürrekatastrophe! Inzwischen dämmert es auch denen die es bisher verdrängt haben: Wir stecken mitten in der Klimakatastrophe. Schließlich wird nicht nur die Luft immer "dicker", das Wasser wird auch weniger - in den nächsten Jahren beängstigend weniger. Irgendwie scheint diese Behauptung absurd zu klingen aber es ist nun mal so. 70 Prozent unserer Erde ist mit Wasser bedeckt aber der Mensch benötigt zum Überleben Süßwasser. Da nun das Salzwasser der Ozeane und Meere 97,5 Prozent der Wassermengen des Planeten darstellt, wird es durch Klimaerwärmung und weitere Öko-Katastrophen zu drastischen Grundwassermangel kommen. Die erneuerbaren Süßwasserressourcen für den menschlichen Konsum - in Seen, Flüßen und Resevoiren - haben an Wasservorkommen auf der Erdoberfläche gerade mal einen Anteil von 0,007 Prozent. Dies sollte uns zum Denken anregen. 

hukwa

Freitag, 7. August 2020

Sein und Existenz oder der tragende Grund

 Was ist Sein? Wie kann ich es denkend erfassen? Die Gegenstände die mich umgeben sind nicht das Sein, es sind Dinge die im Sein zwar existieren, doch sie sind nicht dem Sein verwandt. Sie existieren als Seiendes in der ausstrahlenden Aura des Seins. Das Sein selbst ist ungreifbar, nie als Ganzes fassbar und doch ist es immer um uns herum. Zu diesem Sein vorzudringen, es in einer materialistisch geprägten Welt zu suchen, ist Sinn der Philosophie. Es wird mir bewusst als Grenze zum ganz anderem. Philosophieren über das Sein ist das hinausdrängen über alle umgebenden Grenzen. In dem ich versuche zu erfahren was das Sein eigentlich ist versuche ich zu erfahren was, wer, ich selbst bin, denn alles Philosophieren ist immer auch ein Transzendieren. Dieses Transzendieren führt uns zu unserer Existenz. In der philosophischen Existenz erkennen wir unsere Verbundenheit mit dem Sein. Nach Hegel ist das reine Sein und das reine Nichts dasselbe. Das Nichts steht vor dem Sein. In dem ich das Sein finden willl muss ich das Nichts überwinden. Das Nichts lässt uns das Sein vergessen, führt somit zur Seinsvergessenheit. Diese Seinsvergessenheit ist die Katastrophe die unsere Gegenwart heimsucht. Wie ein Nebel liegt das Nichts über dem Sein und versucht es zu Verbergen dennoch schimmert es immer wieder durch das Neblige des Nichts hindurch. Denn das Sein ist der tragende Grund unserer Existenz.  

hukwa

Donnerstag, 6. August 2020

Sonnenuntergang am Feldrand

 "Das Fundament der Wahrheit liegt in der Verknüpfung", erklärt Leibnitz. Und der Mensch ist mit Himmel und Erde verknüpft meinte Platon. Als ich am Abend diese wunderbaren Wolken sah verstand ich was sie meinten.                                                





     Foto©UteKW                   

Dienstag, 4. August 2020

Wo geht es hier zum Klimaschutz?

Was es vor dem Hintergrund des Klimawandels vor allem braucht das ist eine neue, strikt ökologisch orientierte Forstwirtschaft. Der Wald der Zukunft darf kein ausschließlicher Wirtschaftsstandort mehr sein. Zur Erhaltung der Biodiversität unserer Wälder bedarf es beides: sowohl Wirtschaftswald als auch Naturwald! In Deutschland haben wir seit Jahrhunderten kein natürliches Waldgebiet mehr sondern nur Forstwald. Allerdings ist die Forstwirtschaft mit Naturwaldreservaten, die ja im Aufbau begriffen sind, auf einem guten Wege „Urwald aus zweiter Hand“ anzulegen. Das nötige ökologische know how ist vorhanden und schenkt ein wenig Hoffnung in Zeiten des Waldsterbens. Allerdings wird uns bereits im Oktober, wenn die diesjährigen Waldzustandsberichte vorliegen, jegliche Waldeslust vergehen und der nächste „Waldschock“ wird uns erreichen: Denn es ist jetzt schon ein wissenschaftlicher Fakt, dass nun auch die Buchen an Wurzel und Wipfel leiden, eine Baumart der es bisher noch recht gut ging. Ein Förster muss in großen Zeiträumen denken können, weil vor allem Laubbäume für ihr Wachstum viel Zeit brauchen. Doch was hilft es derzeit Neupflanzungen für zukünftige Mischwälder anzulegen, wenn kein Regen vom Himmel fällt? Und dies wirft die Frage an die Politik auf: Wo bitte geht’s zum Klimaschutz? Was hilft es wenn die rheinlandpfälzische Umweltministerin sich für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt aber ihr Kollege der Wirtschaftsminister seinen recht altmodischen Wirtschaftstraum träumt? Beide stehen in der Verpflichtung eine politische Alternative von Ökonomie und Ökologie zu erarbeiten. Die Wirtschaftspolitiker wollen ungebremstes Wachstum allerdings nicht von Bäumen sondern von der Industrie, was ja in der Vergangenheit zur Folge hatte, dass das Waldsterben immer schlimmer wurde. An erster Stelle dieser Waldvernichtungswirtschaft steht des deutschen liebstes Kind: Das Auto! Und hier gibt es wirklich nichts zu verdrängen! Die unvorstellbaren Mengen der Autoabgase, die von den Verbrennungsmotoren abgegeben werden lasten über dem ganzen Land und schaden dem Wald am meisten. Nebenprodukte dieser giftigen Dunstglocken bemerken die Bürger unter anderem als Atembeschwerden und Herz-  Kreislaufstörungen, hierüber sollte sich einmal die Gesundheitsministerin Gedanken machen. Letztendlich trägt aber jeder Einzelne die Verantwortung für den Wald. So steht die Politik als auch der Bürger in der Verantwortung, schneller und wirkungsvoller zu handeln. Es wäre einfach ein unsoziales Verhalten wenn wir die Probleme auf die nachfolgenden Generationen abwälzen würden, wie das zur Zeit vielfach geschieht. Der in dem Rheinpfalz Artikel erwähnte Paradigmenwechsel in der Forstwirtschaft ist längst schon eingeleitet, jetzt ist die Wirtschaft gefragt ob sie Einsicht zeigt sonst wächst bald nichts mehr ausser dem wirtschaftlichen Wachstum und das wäre katastrophal für den Wald und die Biossphäre.

hukwa

Sonntag, 2. August 2020

Eine lebendige Welt

Foto©UteKW

Die Frage die sich in unserer derzeitigen Situation vorrangig stellt, ist meines Erachtens: Können wir auf der gegenwärtigen Bewusstseinsstufe, und das scheint mir eine Stufe der Ich Bezogenheit zu sein, noch positive Strategien für eine lebendige Welt (Lebenswelt) entwickeln? Ich glaube es geht schon lange nicht mehr darum in bestimmter Weise zu handeln sondern darum, in bestimmter Weise zu sein. Womit wir einmal wieder bei einem alten menschlichen Problem angelangt sind: der Seinsvergessenheit! Was wir als Sein zu begreifen versuchen ist ja mehr als unser Dasein. Es geht um ein hinter dem Dasein verborgenes Sein das ergriffen sein will. Die Frage nach dem Sein ist letztendlich die Frage der Philosophie überhaupt. Schließlich ist es die Suche nach Sinn, Ziel und Existenz des menschlichen Lebens und somit der Natur. Für Heidegger war Seinsvergessenheit die Tatsache, dass die Menschen die Welt als etwas vorhandenes sehen und dadurch die bewusste Bewahrung ihres Lebensraumes vergessen, und dadurch schließlich die ökologische Katastrophe heraufbeschworen haben. Gegen die Seinsvergessenheit setzte Heidegger die Seinsverbundenheit. Für ihn war der Mensch nicht mehr Herr über Technik und Wissenschaft sondern war zu ihrem Bestand geworden. Dadurch, dass die Natur nicht mehr als Natur gesehen wird ist das Verhältnis Mensch – Natur gestört. Schon Edmund Husserl stellte in seinem tiefgreifenden philosphischen Werk „Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“ die Frage, warum die europäischen Wissenschaften auf die wesentlichen Fragen des Menschen keine Antwort zu geben wissen. In diesem Werk entwarf er den Begriff „Lebenswelt“, der heute ökologisch sehr bedeutsam ist, verbirgt sich doch in einer lebendigen Welt auch lebendiges und unverborgenes Sein. Wir haben einfach vergessen, dass die Natur die Bühne darstellt auf der das Spiel des Lebens abläuft. Wir täten gut daran uns wieder daran zu er – innern sonst beginnt die Natur mit uns zu spielen.


hukwa